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Kritik an den Gewerkschaften

Antiimperialist 06.04.2009 21:56
Hier eine kurze Kritik an den Gewerkschaften, da sie einen Positiven nutzen im Kapitalismus haben.
Die Kritik gilt der FAU/IAA und anderen Anarcho-syndikalistischen oder Kommunistischen Gewerkschaften.
Meine Hauptkritik an den Gewerkschaften ist, dass sie damals nur entstanden sind weil die Kommunisten zu stark wurden.
Das hört sich jetzt doch positiv an, jedoch ist dies negativ aufzufassen.
Gewerkschaften haben ihre Funktionen nur darin, den Klassenkampf zu entschärfen in dem sie als Handlanger des Kapitals mit den Kapitalisten zusammenarbeiten. Sie waren damals das Hindernis, welches teilweise die Februarrevolution 1917 scheitern lies.
Des weiteren sind die hohen Gewerkschaftsfunktionäre alle Mitglieder des Bürgerlich-Kapitalistischen Spektrums (SPD, Grüne und dergleichen).
Eine der wenigen Ausnahmen ist Stefan Engel, (MLPD Vorsitzender) was man von der MLPD jedoch halten soll ist jedem selbst überlassen.
Nun gut, mag jetzt vielleicht einer sagen, die Gewerkschaften machen doch Tarifverträge und sind Aktiv gegen rechts und auch am Tag der Arbeit immer vorne mit dabei.
Die Antworten darauf ist sehr einfach:
Wenn es die sog. Tarifverträge nicht geben würde und der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer zu keinem Entschluss kommen. Der Arbeitgeber hätte kein Einkommen mehr, der Arbeitnehmer jedoch auch nicht und die Fabriken würden einfach besetzt werden und die Kommunen bzw. die Arbeiter würden endlich mal entscheiden, wie sie Arbeiten wollen und zur Not werden halt noch mehr Leute eingestellt. Man kann niemals mit Gewerkschaften soziale Gerechtigkeit erreichen, dies können nur die Arbeiter selber!
Ihre Arbeit gegen die rechten Strukturen geht nur soweit, dass sie einen Redebeitrag gegen Nazis machen, ab und zu mal Nazis raus brüllen und mit einer Trillerpfeife durch die Stadtrennen. Dies kann niemals dazu führen, dass der Rechtsextremismus eingeschränkt oder gar besiegt werden kann.
Am Tag der Arbeit dasselbe, Fähnchen halten, nett grinsen und pfeifen, keine bis kaum/unzureichende Kapitalismuskritik, sie fordern nicht den Sozialismus/Kommunismus/Anarchismus sondern einen Sozialen Kapitalismus. Jedoch kann es keinen sozialen Kapitalismus geben, denn der Kapitalismus beruht darauf, dass Menschen ausgebeutet werden, er beruht darauf, dass der Arbeitgeber eine Autorität ist, dem sich der Arbeitnehmer unterwerfen muss sonst verliert er seine Arbeit.
Des weiteren ist die Gewerkschaft für Lohnarbeit und handelt solche gilt es zu bekämpfen, da Lohnarbeit Ausbeutung ist. Die Lohnarbeit dient nur als Druckmittel des Kapitalisten. Lohnarbeit ist nichts anderes als, viel Arbeit, viel Druck und wenig Lohn!
Noch ein Kritikpunkt ist, dass die Gewerkschaften sich immer wieder aufs neuste bei dem Arbeitskampf blamieren, sie gehen mit Forderungen von weniger Arbeit für mehr Geld in den Streik. Dies will ich anhand eines Beispiels erörtern:
Gewerkschaft XY geht in den Streik, sie will 7% mehr Lohn und nur eine 37.5 Stundenwoche.
Am Ende des Streiks kriegen die Arbeiter eine Einmalzahlung von 200€, 3% mehr Lohn und sie müssen 39 Stunden in der Woche arbeiten. Sie haben keines ihrer ziele durchsetzen können und feiern dies sogar noch als Sieg!
Deswegen sage ich, Gerechtigkeit gibt es nur nach einem Erfolgreichen Klassenkampf!
tretet nicht den Bürgerlichen Gewerkschaften bei!
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Ergänzungen

Föderalismus statt Zentralismus

Syndikalist 06.04.2009 - 22:28
Was hat denn die FAU-IAA mit den zentralistischen "Gewerkschaften" zu tun? Die FAU-IAA steht in der Tradition der lokalistisch organisierten Fachvereine. Die gabs übrigens schon lange bevor die KPD gegründet wurde - im 19. Jh. - und bestand aus den besten zunächst noch sozialdemokratischen Klassenkämpfern, die auch die Sozialistengesetze durchgestanden hatten. Als die zentralistisch ausgerichtete "Generalkommission" um Carl Legien alle Lokalen Gewerkvereine unter ihre Fittiche nehmen wollte, weigerten sich einige Lokalvereinigungen, die sog. "Lokalisten". Aus ihnen gingen dann vor etwa 100 Jahren die Syndikalisten hervor. Sie waren fortan föderalistisch-gewerkschaftlich organisiert. Leider ist die Geschichte so gut wie unbekannt, aber es gab historisch immer eine Alternative zum Reformismus der Zentralgewerkschaften, und es gibt sie noch heute. Das Konzept der "Arbeiterbörsen" bildet das Kernstück des Syndikalismus, jenseits von Privat- und Staatskapitalismus.

Schaut mal unter:

www.syndikalismusforschung.info (historisch)

und

www.fau.org (aktuell)

Fehler sorry

Antiimperialist 06.04.2009 - 22:34
Ich bin der verfasser dieses textes, es sollte heißt, gilt NICHT der FAU/IAA [...]

Völlig unbegründete Annahmen

Kommunist 06.04.2009 - 23:23
Im Text steht, dass die "Fabriken einfach besetzt" würden, wenn Arbeiter und Unternehmer nicht zu einem Entschluss kommen würden. Was ist denn das bitte für ein Quatsch? Was verleitet dich zu dieser Annahme?

Ich kann dir sagen wie der Kapitalismus ohne Gewerkschaften aussah:

12-14 Stunden Arbeit, die ganze Familie incl. der Kinder in der Fabrik, ein Familienlohn, der gerade so zur Reproduktion der Arbeitskraft reichte, aber nur so lange die Arbeitskraft gebraucht wurde. Danach wieder Hunger, Elend, Tod.

An den heutigen Gewerkschaften sollte auf jeden Fall linke Kritik geübt werden, aber es sollte nicht so getan werden, als ob es ganz ohne sie Besser wäre. Es wäre die Hölle!

Und wenn du dich über Einmalzahlungen von 200 Euro und eine Lohnerhöhung von drei Prozent lustig machst, dann musst du dir auch die Frage gefallen lassen was du und deine Anti-Imp Freunde schon für die Arbeiterklasse erstritten habt.

Nix? Ach so, erst wenn wir "es" (die Revo) geschafft haben. Lass mal, so ähnliche Sprüche kenn ich von meinem Arbeitgeber. Da erstreit ich mir lieber schonmal mit der Gewerkschaft 3 Prozent mehr Lohn auf dem Weg zur Revo. Nix für ungut.

Ich liebe es ...

ver.dianer 07.04.2009 - 18:43
Ich bin seit über 20 Jahren in enem Unternehmen mit arbeitsbewegter Attitüde beschäftigt, man sollte meinen, man träfe hier auf eine kämpferische Belegschaft, die sich nicht die Wurst vom Brot nehmen lassen würde. Weit gefehlt!
Deine Annahme, die ArbeiterInnen würden sich schon holen, was ihnen zusteht ist, sorry, komplett weltfremd. Was glaubst Du wohl wie schwierig es ist eine Belegschaft zum Streik zu motivieren: Ich kann die Kinder in der Kita doch nicht vor der Tür stehen lassen, was sollen denn sonst die Eltern machen, die Kranken brauchen doch unsere Hilfe, in der Pflege kann man doch nicht streiken, die Beratungsstelle muss geöffnet sein, damit wir den Hilfesuchenden zur Seite stehen können, wir müssen doch die Abrechnung für die KollegInnen machen, sonst kommt das Gehalt zwei Tage zu spät auf die Konten usw. ...
Nein, Dein Traum von der Revolution im Betrieb, ist science fiction, akte X und pippi langstrumpf in einem Stück!
Recht gebe ich Dir, dass die Gewerkschften mehr auf Konfrontation mit den Arbeitgebern und vor allem auch den bürgerlichen Parteien gehen müssten, aber auch dieser Wunsch läuft ins Leere, wenn man sieht, dass einfache leicht kritische ver.di-Flugblätter von MitarbeiterInnen mehr Kritik hervorrufen, als die beschissene Arbeitssituation. Dann wünscht man sich manchmal einen Kometen herbei - und BOOM.
Die Gewerkschaft ist die Summen der Meinungen ihrer Mitglieder. Klar, jetzt kommen wieder diese Texte, alles von oben gelenkt. Nö, ist falsch! Die Gewerkschaften sind zwar bürokratische Gremienmonster, aber die Entscheidungsprozesse bleiben in der Mitgliedschaft. Dass leider in einigen Gremien Menschen schon viel zu lange sitzen und manchmal echt den Schuss nicht gehört haben ist allerdings wirklich ein Problem, das habe ich aber auch schon in vermeintlich linken und autonomen Runden erleben dürfen.
Revolution? Davon sind wir soweit entfernt in Deutschland, wie ne Scheibe Toastbrot von erotischen Gefühlen für ein Graubrot.

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