Berlin: Anschlag auf ver.di Zentrale

Bread and Roses 06.04.2009 20:57 Themen: Antifa
Berlin: Vermutlich Neonazis haben in der Nacht zu Montag die Bundeszentrale der Gewerkschaft ver.di angegriffen. Laut Tagesspiegel zerstörten die Täter fünf Fenster sowie eine Glastür und konnten danach unbemerkt entkommen. Sie suchten sich ein symbolträchtiges Datum für ihre Aktion, denn in der ersten Aprilwoche 1933 begannen die Nazis mit dem so genannten Judenboykott, der in zerbrochenen Scheiben und Jahre später in der industriellen Vernichtung des europäischen Judentums mündete.
Die Gewerkschaft ist besonders Berliner Neonazis schon seit langer Zeit ein Dorn im Auge. Kann doch in der Hauptstadt kein Aufmarsch durch geführt werden, ohne dass ver.di zu Gegenprotesten hunderte ihrer Mitglieder mobilisiert.

Es wäre nicht der erste Schlag der Neonazis gegen die Gewerkschaft. Der Antifa- und ver.di- Aktivist Matti saß 101 Tage in Untersuchungshaft, weil zwei stadtbekannte Kameradschafter ihn eines Überfalls auf sie bezichtigten. In Wirklichkeit wollten sie ihn für sein antifaschistisches Engagement abstrafen.

Dass ver.di in Berlin eine faire Kooperation auf gleicher Augenhöhe mit linken und antifaschistischen Basisgruppen praktiziert und diese Zusammenarbeit gerade in den letzten Jahren auch auf Themen außerhalb des Antifaschismus ausgeweitet hat, bringt nicht nur die neonazistische Rechte zum Kochen.

Der Staatsschutz schäumte vor Wut, als ver.di im Sommer 2007 auch nicht- Mitglieder in ihren Bussen zur Anti-G8 Demo nach Rostock brachte. Und nicht nur SPD Karrieristen steckte der Klos im Hals, beim Anblick der Dienstleistungsgewerkschafter, die den Kapitalismus auf der Krisendemo vom 28. März in einem Sarg umhertrugen.
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Ergänzungen

Mücken zu Elefanten

lesa 07.04.2009 - 05:27
Das ist ein Beispiel für so richtig schlechte Medienarbeit von unten. In dem Beitrag steckt nichts an Fakten, außer scheinbar einigen eingeworfenen Scheiben einer Immobilie von ver.di. Der Rest ist offensichtlich pure Spekulation. Waren es Faschos? Waren es Besoffene? War es ein wütender Leiharbeiter, der zu den von ver.di ausgehandelten Scheißtarifen statt für Equal Pay seine Knochen verkaufen muß? Waren es Linke als Quittung für die Unterstützung, die ver.di den Kollegen der "Gewerkschaft" der Polizei gegen die Köpi gewährt hat? Keine Indizien, keine Hinweise. Der Rest des Artikels ist deshalb nichts als ein schlecht gemachter und inhaltsleerer Versuch, die Politik der Anbiederung eines Teils der Berliner Szene von FELS bis Interim an die reformistischen Gewerkschaften zu rechtfertigen. Mehr als Dünne!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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ja, ne is klar — Annndddddiiii

Gibt es ein SBS? — Roland Ionas Bialke

@Annndddddiiii — redskin181

Indizien — jaja

@mods — medienaktivistin

linke Parolen? — Karsten