Krawall, Schanzenfest und runder Tisch

info 03.04.2009 18:24 Themen: Freiräume Kultur Repression Soziale Kämpfe
In der Schanze brodelt es derzeit: In den letzten Nächten fand eine Aktion gegen Gentrification statt und bei 20 Läden wurden die Schaufenster verklebt. Zusätzlich wurde das Modelabel "Haeftling" mit Steinen und Farbe beworfen. Bekannt wurde zudem, dass für den 15. April im Schulterblatt ein runder Tisch gegen das Schanzenviertelfest angesetzt worden ist. Entstanden ist er auf Initiative von Innensenator Alhaus unter organisatorischer Leitung vom Bezirk Altona. AnwohnerInnen kündigen Proteste an. Am Mittwoch den 8. April findet eine Vollversammlung in der Roten Flora zur aktuellen Situation statt.
Unmittelbar nach dem Schanzenviertelfest wurde es bereits angekündigt, nun macht schwarz/grün ernst: Am 15.4.09 findet im Jesus Center im Schulterblatt ein Treffen von VertreterInnen von Parteien, Behörden, des Bezirksamtes Altona und der Polizei zum Schanzenviertelfest statt. Die Mission ist die Bekehrung des seit 1988 jährlich stattfindenden Schanzenviertelfestes durch eine feindliche Übernahme.

Um dem ganzen den Anschein von Legitimität zu verleihen sind verschiedene Gewerbetreibende und von Senatsgeldern abhängige Initiativen zu einem so genannten runden Tisch geladen worden. Dieser soll angeblich auch für AnwohnerInnen offen stehen. Diese rufen jedoch bereits gleichzeitig dazu auf an diesem Exorzismus nicht teilzunehmen. Gut möglich also, dass die behördliche Andacht zur schwarzen Messe wird.

Gegen die Wand

Hintergrund ist der Umstand, dass das Fest seit Jahren ohne eine Anmeldung stattfindet. Vom Senat wird nun mächtig Dampf gemacht: "Organisation des Schanzenfestes 2009" lautet der Titel des runden Tisches. Kein wir reden mal drüber, kein vergewissern worum geht es hier eigentlich und was passiert in der Schanze in den letzten Jahren. Statt dessen wird zielorientiert der Anschein erweckt, es gäbe von diesem Gremium irgendwas in Bezug auf das Schanzenviertelfest zu organisieren. Fehlanzeige!

Bereits im Herbst letzten Jahres haben AnwohnerInnen erklärt, das keine der zahlreichen Initiativen die für dieses Fest stehen, sich an einem aufgezwungenen runden Tisch von Parteien und Behörden beteiligen werden. "Wir wenden uns gegen den Versuch, ein unverwechselbares, weil mit Eigenleben gefülltes Fest durch massenkonforme Dosenware mit Unbedenklichkeitszertifikat der Innenbehörde zu ersetzen. Es gibt genügend Hafengeburtstage und Alstervergnügen in dieser Stadt. Es gibt zu viele unnötige Auflagen und hirnverbrannte Vorschriften, die in hohen Standgebühren münden, zu viele todlangweilige Straßenfeste die von professionellen Ständen und Markenlogos überschwemmt werden. Wir werten die Initiative zu einem „runden Tisch“ als Angriff auf alles, was das Schanzenfest in den letzten 20 Jahren ausgemacht hat!"
 http://de.indymedia.org/2008/09/227169.shtml

"Unerwünschte Begleiterscheinungen"

In der Einladung des Bezirksamtes liest sich dies etwas hübscher formuliert: "Ziel ist eine Organisationsform des Festes zu finden, die einerseits einen vom Stadtteil gewünschten Ablauf ermöglicht, andererseits" wie man nebulös bleibt "unerwünschte Begleiterscheinungen" verhindern. Man kann sich leicht vorstellen, wie "unerwünschte Begleiterscheinungen" für die Vertreter_innen von Parteien und Senat aussehen. Anlass das Fest nicht mehr anzumelden waren neben ständig zunehmenden Auflagen, aber gerade steigende Kosten durch behördlichen Firlefanz, und die Erfahrung von am Fest Beteiligten, dass dieser ganze Aufwand in keiner Art und Weise eine Bedeutung für den Ablauf des Festes als solches hat. Ein Text von AnwohnerInnen formuliert: "Wir finden es z.B. gut und richtig, dass es einen Flohmarkt ohne Anmeldung und Standgebühren gibt. Im bürokratischen Genehmigungsverfahren sind solche soziokulturellen Freiräume für ein Stadtteilfest nicht vorgesehen. Stattdessen werden nach einer neuen Gesetzesrichtlinie Veranstalter_innen sogar noch zur Kasse gebeten, wenn die Polizei ein solches Fest angreift. [...] Eine Anmeldung bedeutet, dem staatlichen Kontrollwahn eine Legitimität zuzusprechen, die es nicht gibt. Wir fordern die politisch Verantwortlichen auf, ihre immer wiederkehrende Politik der polizeilichen Eskalation zu beenden". Es gibt für die Gruppe daher "keinen einzigen guten Grund, weshalb das Fest in Zukunft angemeldet werden sollte. Wir sehen aber durchaus Gründe, die dagegen sprechen!"

Gemeint sein dürfte mit "unerwünschten Begleiterscheinungen" aber auch das inzwischen eingespielte abendliche Ritual der Auseinandersetzungen mit der Polizei. Völlig albern zu glauben, dass solcherlei Auseinandersetzung am Abend einen Zusammenhang mit der Organisationsform des Festes am Tage hat. Dies wird auch überhaupt nicht erwartet. Gewünscht ist lediglich das Fest vom Krawall deutlich zu trennen und z.B. bereits um 18 Uhr (ein Vorschlag von Innensenator Alhaus) zu beenden, damit anschließend freie Bahn für Wasserwerfer und Polizeihundertschaften herrscht. Verdreht wird dabei der Umstand, dass selbige das Spektakel überhaupt erst inszeniert haben: "Eine „Law and Oder“-Politik hat die Büchse der Pandora überhaupt erst geöffnet. [...] Mitte der Neunziger begannen die Auseinandersetzungen mit der Polizei. Anlass war damals ein kleines Feuer auf dem Schulterblatt, um das acht bis zehn Personen saßen. Gitarre wurde gespielt, gesungen und Bier getrunken. Morgens um 5 kam eine Polizeistreife vorbei und löschte das Lagerfeuer. In den folgenden Jahren spitzten sich die Ereignisse um diese Banalität jedoch zu und immer mehr Polizist_innen wurden zum Einsatz bemüht. Wasserwerfer spritzen wahllos alles über den Haufen, Polizist_innen griffen wahllos Stände und Besucher-_innen an und sperrten ganze Straßenzüge mit Hamburger Gittern ab. Wurden diese Einsätze anfangs noch relativ gelassen und mit Ironie hingenommen, nahm irgendwann dann auch die Gegenwehr zu. Bis hin zum Zeitpunkt wo es von vielen Jugendlichen und Flaneur_innen als nicht mehr notwendig erachtet wurde, darauf darauf zu warten, bis die Polizei kommt und eine_n verkloppt, sondern dieser zuvor gekommen wird. Denn regelmäßig kam es zu schweren Verletzungen von Besucher_innen und gravierenden Rechtsverstößen der Polizei". Eingefordert wird eine kollektive Gesinnungsprüfung. Es geht um eine verbale Distanzierung von der Wut der Jugendlichen und politischem Protest im Allgemeinen. Einer solch autoritären Einforderung wurde bisher keinesfalls Folge geleistet.

Widerstand gegen Gentrifizierung

Dass es für Wut genügend Anlässe gibt, drückte sich auch in den letzten Nächten aus. An 20 Läden im Schanzenviertel wurden laut Mopo Plakate angebracht: "In der Schanze brodelt es, alteingesessene Läden werden von Schicki-Micki-Shops verdrängt. Nun gab es nachts rund um das Schulterblatt eine Protest-Plakataktion. Über Nacht prangten an fast 20 Ladenscheiben Protestplakate mit folgendem Text: "Mit Druck und Mieterhöhungen werden die Bewohner vertrieben, um finanzkräftigeren Nutzern Platz zu machen. Die Wut ist groß. Alles, was für Anwohner nützlich war, verschwindet." Die Verfasser des Pamphlets bemängeln, dass immer mehr "langweilige" Gastronomie, Klamottenläden oder Brillendesigner ins Viertel drängen. Der Text endet mit: "Da wundert es nicht, wenn die ein oder andere Scheibe klirrt." Unterschrieben ist der Text mit "Genervte SchanzenviertelbewohnerInnen". Zeitgleich wurde im Karoviertel ein Laden der der Modemarke "Haeftling" demoliert, der sich an der Arbeit von Gefangenen bereichert und das elendige Knastsystem zur gehobenen Marke erhebt.
 http://www.mopo.de/2009/20090403/hamburg/panorama/die_wut_ist_gross_protest_in_der_schanze.html

Ein anderes Beispiel: Die Susannenstraße. Seit der zunehmenden Aufwertung und Umstrukturierung des Viertes, kollidieren dort die Interessen von AnwohnerInnen und Gewerbetreibenden. Jeder zweite Laden wurde in den letzten 10 Jahren zum Cafe oder zur Kneipe umgewandelt. Diese wollen am Schanzen-Boom teilhaben und prügeln sich um Plätze für Außengastronomie. Nach der Drogenszene, die Ende der Neunziger für diesen Aufschwung vertrieben wurde, wurde durch diese Entwicklung die Schanze auch für Rollstuhlfahrer zum gesperrten Bereich. Geplant ist nun die Abschaffung der Parkplätze in der Susannenstraße, zugunsten weiterer Außengastronomie. Der Aufschwung Schanze soll schließlich nicht ins Stocken geraten. Die Folgen liegen auf der Hand, die Verlängerung des kommerziellen Massenauflaufes vom Schulterblatt in Richtung Sternschanzenbahnhof.

Weitere Teuerung der Mieten, weitere Vertreibung und noch mehr Idioten die sich in der Schanze einrichten, um safarigleich das urbane Treiben zu genießen und den Schmierstoff für die neue Ökonomie des Mittelstandes abzugeben. Immer auf der Suche nach der nächsten überteuerten "Szenekneipe", die Abwechslung vom glanzlosen eigenen Alltag verspricht. Vermeintlich weltoffen über das mediterane Flair sinnierend, aber latent unzufrieden mit dem Service, schimpfend über den Dreck und die Verrückten die drin Leben.
 http://www.steg-hamburg.de/docs/stadterneuerung-stadtentwicklung/publikationen.php

Schwarz/grüne Spaßbremsen

Geplant war gar die komplette Umwandlung der Susannenstraße zur Fußgängerzone. Lediglich einige Einfahrten zu Tiefgaragen verhinderten ein solches Areal des kapitalistischen Grauens. Bereits heute spielt der Stadtteil Schanze eine immer größere ökonomische Rolle für den Bezirk Altona und Hamburg als Metropolregion. Der jetzige Vorstoß vom Bezirk sich im Schanzenviertel als Provinzfürst aufzuspielen, hat dabei eine jüngere Geschichte, vor kurzem wurde diesem nämlich in einer Gebietsreform das Gebiet zugesprochen. Dabei wollten einige der Bezirkspolitiker die Schanze aufgrund deren "Konfliktpotentials" erst gar nicht haben. Eine Spaßguerilla griff dies auf und proklamierte auf dem Schanzenfest 2006 öffentlich den Austritt aus dem Hamburger Stadtverbund. Kein Wunder das sich die Spaßbremsen des Bezirkes für diesen Affront nun rächen wollen.
 http://de.indymedia.org/2006/09/156505.shtml

Schon im letzten Jahr wollte der Bezirk launig das Fest verhindern lassen und setzte sich bei der Polizei für ein solches Vorgehen ein. Diese war zu deren Erstaunen allerdings ganz und gar nicht begeistert diesem Ansinnen. Aus deren Sicht der letzten Jahre hat sich nämlich gezeigt, dass mit polizeilichen Mitteln der Lage kaum beizukommen ist. Je mehr Staatsmacht und Eskalation aufgefahren wurde, desto unübersichtlicher und turbulenter die nächtlichen Ereignisse. Das Fest komplett zu verhindern, lässt sich praktisch ohnehin kaum umsetzen. Die Perspektive, mit mehreren Hundertschaften ganztägig im Schulterblatt zwischen einer flanierenden und feiernden Menge zu stehen, die die anwesenden Polizeikräfte als kollektives Ziel des Unmutes ins Visier nimmt, dürfte in den Lagebildern der Polizei allerdings eher eine Schreckensvision darstellen. Der politische Druck vom schwarz/grünen Senat dürfte allerdings erheblich sein. Immerhin hat Innensenator Alhaus bereits Dampfplauderig verkündet, ein Fest wie bisher soll es nicht mehr geben. Aufgrund seiner reaktionären, innenpolitischen Vorgaben ist die Absudität dieses runden Tisches überhaupt erst entstanden.

Nun werden Volldampf voraus, per rundem Tisch Freiwillige gesucht die sich für die Senatspolitik verheizen lassen. Ein paar Dumme finden sich ja möglicherweise immer. Allen anderen ist klar: Die feindliche Übernahme des Festes kann nur in einkalkulierter Eskalation enden. Das Fest ist seit Jahren ein unkommerzieller, selbstbestimmter und vor allem auch politischer Raum. Es braucht keine prophetische Gaben um zu erkennen, dass der Senat und seine Erfüllungsgehilfen gegen eine Wand des Widerstandes fahren werden. Nur eines scheint sicher zu sein: Das Straßenfest im Schanzenviertel wird auch dieses Jahr stattfinden! Die Spatzen werden es zu einem selbstbestimmten Zeitpunkt wie immer von den Dächern pfeifen. Auf den runden Tisch wird getanzt werden und auf der Strasse brennt ein einsamer Pappkarton. Ob er zum Flächenbrand wird liegt auch an der eingeschlagenen Haltung des Senates: "Ein Fest das gewaltsam be- oder verhindert wird oder unter Drohungen zwangsangemeldet, wird aufgrund der eingeschlagenen Eskalation erst recht in einem Meer aus Feuer und Flamme untergehen" wird schadenfroh prognostiziert.

Für Mittwoch den 8. April ist für 19 Uhr eine Vollversammlung in der Roten Flora gegen runde Tische, staatliche Repression und eine "Organisation des Schanzenfestes" durch den Sicherheitsstaat angesetzt. Alle sind aufgefordert sich kreativ daran zu beteiligen und den Angriff des schwarz/grünen Senates zurückzuweisen.

Für den 15. April wird bereits aufgerufen sich ab 17:30 vor dem Cafe des Jesus Center im Schulterblatt 63 zu treffen: "Nicht um teilzunehmen, sondern um zum Ausdruck zu bringen, dass ein Stadtteilfest auf der Straße stattfindet und die Feste fallen wie wir feiern!"
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Runde Tische für ein rundes Schanzenviertel!

ältere erklärung der flora 03.04.2009 - 19:04
Wer/Welche im Schanzeviertel lebt, dem/der wird nicht entgangen sein, dass hier seit einiger Zeit runde Tische wie Pilze aus dem Boden sprießen. Um Mitbestimmung in der Politik der Stadt soll es gehen, um gemeinsame Interessenvertretung, die Belange der hier Lebenden und Arbeitenden sollen endlich Gehör finden. Alle gemeinsam sollen unser Viertel schöner und lebenswerter machen. Was dran ist an den schönen Worten und was dahinter steckt, erfahren Sie, wenn Sie weiter lesen.

 http://www.nadir.org/nadir/initiativ/roteflora/texte/runde_tische.html

Ballermann demnächst auch in der Susannenstr.

althaus 03.04.2009 - 19:38
Der Bezirk Altona hat die Gastronomeneingeladen, ihre Wünschebezüglichder Außengastroniomievoezustellen. Der Sanierungsbeirat, hat Anwohnerinnenund Anwohner sowie Grundeigentümer wurden übergangen. Der Bezierk bietet nun den Gastronomen eine Ausweitung der Fläche an. Nun dürfen Tische und Bänke auch auf die Parkplätze gestellt werden. Die Parkplätze entfallen. Die Fläche für die Außengastronomie wird sich fast verdoppeltn. Die Folgen sind bekannt. Die Nachbarn am Schulterblatt können ein lied davon singen.
Der sanierungsbeirat möchte alle Menschen, die von dieser Maßnahme betroffen sind, zu einer Aussprache eiladen.
treffen dafür ist (Lustig) Mi:08.04.09 / 19:00 Uhr und hört hört im Jesu-Center im Schulterblatt.

In der Schanze gärt es

think positiv-act local 06.04.2009 - 12:51
Erneut Anschläge: Anwohner protestieren im Schanzenviertel gegen Mieterhöhungen und eine steigende Dichte an Szeneläden und Gastronomie. Viele Geschäfte werden Opfer des wachsenden Protests. Die Anwohner liegen im Streit mit Gastronomen und der Politik um die Zukunft des Szene-Viertels. Derweil werden auch Parkbuchten für Tische genutzt.
 http://www.welt.de/hamburg/article3498657/In-der-Schanze-gaert-es.html

Man kann ja zu McDoof stehen wie man will aber wer so einen Scheiß erzählt, der hat es nicht besser verdient als zum Hassobjekt zu werden: „Wir planen einen Shop ohne Sitzplätze auf rund 50 Quadratmetern. Ich gehe davon aus, dass wir noch in 2009 eröffnen werden“, sagt Joachim Furchert, Expansionsleiter Nord von McDonald’s. „Die Schanze ist im Umbruch, auch zum Positiven, und viele Menschen fragen nach einer McDonald’s-Filliale".

Schön auch das der Bezirk dem Protest der Flora gegen vertreibung und Umstrukturierung nachträglich Recht gibt: "Mark Classen (SPD Altona) meint: „Der städtebauliche Missstand ist zwar beseitigt. Die Bewohnerschaft ist aber zum Großteil ausgetauscht, und die Schanze ist ein Vergnügungsviertel geworden.“ Und Julia Dettmer vom Sanierungsträger Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg) sagt: „Ja, die Sanierungsziele sind im Wesentlichen erreicht." Bewohner_innen vertrieben - Konsumscheiße da, schön das die Steg da zufrieden ist.

Aber wie hieß es schon bei EA 80 so schön: Tot sind wir noch lange nicht!



Geht uns auch was an

Nachbarn Bernstorffstraße 07.04.2009 - 16:35
Sehr gelungener Artikel – bravo! Geht nämlich doch....sowohl politisch scharf zu formulieren, als auch direkt, einfach und witzig locker zu bleiben.
Wir organisieren ja nun seit Jahren das Straßenfest in der Bernstorffstraße mit. Bei uns ist der Kreis der Initiatoren überschaubar, auch wenn beim letzten Treffen immerhin 30 Leute da waren. Wir melden halt immer brav an und hören dann auch pünktlich auf. Allerdings lassen wir ausdrücklich weder kommerzielle Stände noch Sponsoren zu (von den Logos der ansässigen Betriebe auf dem Plakat mal abgesehen, wofür nen fuffi gezahlt wird).
Dieses Jahr beteiligen sich erstmals die Senioren von „fördern und wohnen“ direkt. Außerdem ist aber auch in Planung einen Schwerpunkt mit politischen Initiativen zu setzen. Besonders naheliegend dabei sicherlich: Die auch hier in Fahrt gekommenen Gentrifizierung.
Da konnten wir im letzten Jahr einen Teilerfolg beim Studiokino einfahren. Dieses wird eben nicht mehr abgerissen, der Betreiber soll wieder rein und statt hochpreisigen Eigentumswohnungen kommen nunmehr Mietswohnungen und Gewerbeflächen in einem um ein Stockwerk kleineren Gebäude.
Damit ist aber keineswegs die allgemeine Entwicklung gedreht worden.
Sinngemäß wird hier oft formuliert „die Schanze schwappt rüber“. In der Tat ist die Entwicklung dort expansiv und wir sind schon jetzt betroffen.
Als Fest in der Bernstorffstraße haben wir vom benachbarten Schanzenfest hingegen profitiert, meine ich. Uns liest man so manchen Wunsch von den Augen ab, sei es bei Behörden oder Polizei.....um uns „bloß nicht in den Untergrund zu treiben“. Und: Als ich im Zusammenhang mit dem Studiokino gegenüber unserem BünaBe gepoltert habe „diesmal können wir das Bernstorff-Fest gar nicht anmelden, weil die Situation durch den bevorstehenden Abbruch des Kinos viel zu eskaliert ist“ hat dieser das sehr wohl nach oben weiter geleitet und wir haben dann mehrfach Rückmeldung bekommen, dass dies den Druck noch verstärkt hat.
Mal davon ganz abgesehen sind wir bei euch gerne Stammgast und sehen auch ganz klar, von wem die eigentliche Gewalt in der „3.Halbzeit“ ausgeht. Wir können auch nur zu gut verstehen, dass ihr das Fest nicht anmelden wollt/ könnt. Wir haben hier eine etwas andere Situation – aber: Unser Fest würde wohl auch als nächstes enger reglementiert werden, wenn ein Ende des bisherigen Schanzenfestes tatsächlich durchgesetzt würde.

So liebe große Schwester Schanzenviertelfest. Dann wollen wir dich doch auch nicht mit dem Dicken aus der CDU und seinen Lakaien alleine lassen. Unser Fest findet diesmal am 22.8. statt. Hier können und werden wir uns mit euch solidarisch erklären in Form von zumindest Transparenten. Mal sehen, was uns noch einfällt. Die Kollegen in der Wohlwillstraße planen ihr Fest für Anfang Juni. Hier auch Schwerpunkt: Gegen Gentrifizierung. Wir werden anregen uns zumindest was das Schanzenviertelfest betrifft abzustimmen.
Weitere Anregungen, möglicherweise weitere Straßenfeste, die mitmachen wollen gerne auch direkt unter  bernihome@gmx.de

Schreibt bitte weiter so gute Texte

In diesem Sinne solidarische Grüße
....und bis spätestens dann zum 15.4. und zwar vor der Tür und mit dem Gebetsbuch in der einen und reichlich Knoblauch in der anderen Hand

massiver Glasbruch in der Schanzenstraße

Lisa 07.04.2009 - 19:58
bei Vodafone und O2 - ich meine der dürfte ganz frisch sein. Andere Läden aber diesmal wohl nicht betroffen.

Schanzenfest 2009 eskaliert brennende Polizei

Adam 06.07.2009 - 15:11
Es war eine friedliche Feier. Um die 12000 Menschen waren am essen trinken und tanzen. Es gab alles was eine schöne Feier ausmacht. Bis Einzelne Polizeibeamte sich mit ebenfalls wenigen Provokateuren Auseinandersetzungen lieferten, Grund war das die Polizei mit den schwären Wasserwerferfahrzeugen, mit hohe Geschwindigkeit ,das Abbauen der Bühne drängten viele mussten zu Seite springen, sonst wären sie überfahren . Eine Flasche flog von der Bühne, die am abbauen war
kurz darauf nahmen die beamten cs gas und sprühten es in die menge, gleichzeitig die Wasserwerfer,die feiernden Schrein "Bullen raus", und paar schmeißen Flaschen ,die Polizei reagierte sehr aggressiv und schoss weiter mit den Wasserwerfer wild in die Menge, ob man beteiligt war oder nicht.
Ganz schanzenvirtel wurde abgesperrt mit vielen die nur feiern wollten,die Hundertschaften wurden immer Aggressiver und sperrten die Roteflora ab ,da ist es eskaliert .Flaschen und Knallkörper sind von ein Dach gegenüber der Flora geworfen worden
viele Verletzte auf beider Seiten. Auf den Strassen Brennende Barrikaden mit Müll, ein Polizeiwagen und parkende Autos wurden angezündet.
die Straßen sind voll mit Glassplitter und Müll
das ist die Bilanz von Schanzenfest 2009


adam

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 9 Kommentare an

zug ist abgefahren — schnuppe

alhaus, der schnucki. — 4 horsemen

@nbo — carlo

@carlo — nbo