Rechtsextremismus in der Schülerschaft

Ein altlinkes Dorfschulmeisterlein 23.03.2009 15:55 Themen: Antirassismus
Ich bin Lehrer in einer Haupt- und Realschule an der nördlichen Peripherie des Ruhrgebiets. Unsere Schule hat derzeit etwas über 500 Schülerinnen und Schüler, davon ca. 40% mit Migrationshintergrund. Die aktuelle Pfeiffer-Studie gibt relativ genau das wieder, was ich seit Jahren beobachten muss. Die Kluft zwischen den Schülern mit deutschem und migrantischem Herkunftshintergrund wird nicht etwa kleiner, nein, sie nimmt stetig zu und vertieft sich! Aus dem Miteinander wird mehr und mehr ein Nebeneinander. Rassistische Einstellungen nehmen zu.
Auf dem Schulhof ist zu beobachten, dass sich die Gruppen tendenziell immer stärker nach Herkunftshintergund zusammenfinden. Das war früher einmal anders. Die Kollegen im Sportunterricht berichten in letzter Zeit öfters davon, dass beim Zusammenstellen von Mannschaften - keineswegs nur von einzelnen Schülern - spontan der Vorschlag "Deutsche gegen Ausländer" vorgebracht wird.
Mir ist es im vergangenen Herbst erstmals seit meiner Referendariatszeit in den späten Siebzigern passiert, dass Dreizehnjährige(!) wie selbstverständlich über "nordische Rasse" und "Rassenreinheit" reden.

War es früher bei jugendlichen Liebeleien vollkommen egal, woher die Verliebten stammten, so ist mehr und mehr eine ethnische Separierung zu beobachten. Man bleibt unter sich, "deutsche" Schüler, die mit Partnern nichtdeutscher Herkunft zusammen sind werden beleidigt und teils regelrecht gemobbt, als "Rassenschänderin" und "Kanackenhure" beschimpft (beide Ausdrücke sind in einer 7. Klasse gefallen). Zusätzlich ist das oft extreme Machogehabe speziell von Jungen mit nahöstlichem Herkunftshintergrund in dieser Situation alles andere als hilfreich. Es häufen sich Fälle, in denen Schülerinnen die Kontakversuche migrantischer Mitschüler mit offen rassistischem Unterton zurückweisen.

Ich weiß persönlich von insgesamt 12 Schülern (alle männlich), dass sie in rechten Cliquen aktiv sind. Sie bekennen sich erschreckend offen dazu und lassen daran auch in ihrer Kleidung keinen Zweifel aufkommen (Thor-Steiner, Masterrace, Störkraft, usw.). Leider hat sich die Schulleitung bisher noch nicht zu Verboten entsprechender Marken durchringen können.

Bei mindestens 20-30 weiteren Schülern, die ich persönlich unterrichte, glaube ich handfeste Anhaltspunkte für eine gefestigte rechte Gesinnung erkennen zu können. Ein leichfertiges Kokettieren mit rechten Sprüchen ist geradezu flächendeckend zu beobachten. Rechtssein ist unter den deutschen, aber insbesondere auch unter den Spätaussiedlerkindern in den letzten zwei Jahren geradezu schick geworden.
In meiner eigenen 10. Klasse gibt es unter 29 Schülern zwei offen bekennende Neonazis und mindestens fünf weitere stark nach rechts tendierende Schüler. Drei dieser fünf sind interessanterweise Kinder von Spätaussiedlern, insgesamt zwei sind Mädchen.

Eine weitere Beobachtung finde ich noch beunruhigender: Waren es früher nur die notorischen Aussenseiter die mit rechten Sprüchen auffielen, so sind es heute mehr und mehr die "Leithammel", die auf diese Weise einen regelrechten Trend begründen und Mitläufer um sich zu scharen versuchen. Oftmals werden diese Leute dann auch zu Klassensprechern gewählt, da sie halt diejenigen sind, die "das Maul aufmachen" und den Lehrern Paroli bieten. Für uns Lehrer eine üble Situation. Egal, ob wir die Wahl nun unterbinden oder zulassen, das Resultat ist demokratiepädagogisch eine Katastrophe.

Das Elternhaus spielt nach meiner Beobachtung keine entscheidende Rolle. Wir habe Schüler mit Rechtstendenz, bei denen auch die Eltern offen fremdenfeindlich gesinnt sind. Andererseits ist einer der aktivsten Nazis an unserer Schule ausgerechnet der Sohn der Gesamtelternvertreterin, die als engagierte Mutter und aktive Gewerkschafterin darüber völlig verzweifelt und ratlos ist.

Ich habe die große Hoffnung, dass die erschreckenden UND NACH MEINER ERFAHRUNG AUCH STIMMENDEN Zahlen des Pfeiffer-Berichts ENDLICH die Öffentlichkeit wachrütteln und Politik wie Zivilgesellschaft vom DRINGENDEN HANDLUNGSBEDARF in Sachen Rechtsradikalismus überzeugen.

Mit großem Verdruß stelle ich eine immer stärkere Abstumpfung der Öffentlichkeit gegenüber derartigen Entwicklungen fest. Kamen im Jahr 2000 spontan noch hunderttausende Demonstranten nach dem Brandanschlag auf eine Synagoge zusammen, so scheinen heute nicht einmal mehr rassistische Morde die Menschen sonderlich aufzuschrecken.

BERTOLD BRECHT SCHRIEB EINMAL, DER SCHOSS SEI FRUCHTBAR NOCH - ER IST NICHT NUR FRUCHTBAR, ER GEBIERT SCHON WIEDER NEUES UNHEIL!

Wenn wir nicht bald gegensteuern, dann droht uns ein Flächenbrand!
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Ergänzungen

hmm?

xy 23.03.2009 - 17:03
alle Leute die zur Zeit wegen der Pfeifferstudie Panik machen sollen sich mal anschauen was in der 90ern noch an Nazis unterwegs war. Insgesamt ist die Jugendgewalt rückläufig und es spricht nichts von einem zunehmenden Rassismus.
Die Studie ist manipuliert siehe hier:
 http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/verwirrung-um-rechte-zahlen/
Grund ist das eigentlich der Polizeiapparat bei statistisch sinkender Gewalt abgebaut werden müsste. Deswegen kommt den Staatsbedienstete es zu gute wenn die Statistik viel Böses liefert.
Und ein Schelm wer dabei denkt dass der Staat da nicht an der einen oder anderen Ecke sich seine Legitimation selber erschafft.
(z.B. NPD voller V-Menschen)....
Hoffentlich wählen die Menschen in Deutschland im Herbst nicht schon wieder eine Regierung die mit Angst regiert und manipuliert.

Vielerlei Faktoren

tut nix zur Sache 23.03.2009 - 18:01
Man sollte nicht einfach von einer manipulierten Studie Pfeiffers sprechen. Es sollte vielmehr differenziert geschaut werden, wer welche Faktoren den jeweiligen Ergebnissen zugrunde legt. Und ich persönlich "glaube" eher Pfeiffers Studien, die defintiv soziologischen Standards folgen als den Zahlen des VS! Pfeiffer ist bei oft unseriös und reisserisch (rassistisch) geführten Debatten rund um Jugendgewalt durch differenzierte Kommentare und Studien hervorgestochen - da er u.a. immer die Klassenzugehörigkeit, Bildungszugang etc. mit einbezieht und gerade scharf gegen eine angebliche Zunahme von Gewalt von Jugendlichen mit Migrationshintergrund argumentiert hat... Soviel zu Pfeiffers Studie...

Lieber "Lehrer" ( ;) )

deine Befürchtungen rund um eine verschärfte Identitäten-Zuordnung in den Schulen kann ich durch eigene Erfahrungen bestätigen. allerdings denke ich, dass es die neoliberal-rassistisch ausgerichtete Gesellschaftspolitik und die seit 40 Jahren "verkackte" Bildungspolitik ist, die diesen Zustand hervorgebracht hat. Ausgrenzung, Ungerechtigkeit im Bildungszugang, vererbte Armut etc. das alles sind Ursachen und Förderer der Ausgernzungsmechanismen nach den unterschiedlichsten Seiten (dein Bsp. Deutsche gg Ausländer, obwohl die "Ausländer" ja eigentlich gar keine sind, sondern BügerInnen dieser Geselslchaft...) Die von Außen jahrzehntelang aufgedrückte Identität ist nun zum selbstzweck geworden, auch vererbt...

Oben hat jemand geschrieben, dass faschistische Gewaltübergriffe in den 90ern weitaus heftiger und verbreiteter waren... Auch das ist richtig, aber es waren andere Zeiten und andere organisierte Strukturen. Ich denke schon, dass sich in den letzten 18 Jahren eine rechte Sub-Jugendkultur herauskristallisiert hat, wie es sie zuvor nicht gab - sie ist scharf rassistisch aber nicht zwangsläufig gewalttätiger... da muss ich mir selber noch mehr Gedanken zu machen...

Für deine Schule nur eine Emmpfehlung  http://www.schule-ohne-rassismus.org/... Vielleicht wäre das etwas für den Anfang? Und rassistisch sind ja bekanntlich nicht nur "Weiße"...

Kommentar: Eine Studie, die Fragen aufwirft

pg 23.03.2009 - 20:59
Kommentar: Eine Studie, die Fragen aufwirft


Zuerst veröffentlicht bei “die Gesellschafter”

Unliebsame Ergebnisse werden gerne beiseite gewischt - wenn es irgendwie
geht. Wenige Tage bevor der Kriminologe Pfeiffer und Bundesinnenminister
Schäuble eine Jugendstudie zu Gewalt und rechtsextremen Einstellungen
bei Neuntklässlern vorstellten, hatte Bayerns Innenminister Hermann eine
Untersuchung der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) noch als
»Beleidigung der bayerischen Bürger« gebrandmarkt. Die Studie sei für
solche Vorwürfe keine taugliche Grundlage und methodisch unseriös, »da
sie den Befragungen ihr eigenes, linkes Weltbild zu Grunde legt«. Was
war geschehen? Wissenschaftler hatten im Auftrag der FES festgestellt,
dass in Bayern überdurchschnittlich viele Menschen mit rechtsextremen
Einstellungen lebten.

Solche Vorwürfe von konservativer Seite müssen sich Pfeiffer und
Schäuble nicht gefallen lassen. Pfeiffer gilt als Liebling der medialen
Öffentlichkeit, Schäuble darf als unverdächtig gelten, was »linke
Weltbilder« angeht. Zudem wird Rechtsextremismus ohnehin gerne als
Jugendproblem abgetan. Dabei kommt die Pfeiffer-Studie zu sehr viel
interessanteren Resultaten als die FES, die bekannte Ergebnisse erneut
bestätigt hatte. Am allerwichtigsten ist bei Pfeiffer der Befund, dass
die Kriminalität bei Jugendlichen nicht »immer schlimmer« werde. Ein
Ergebnis, das Kulturpessimisten, Boulevard-Journalisten und
Law-and-order-Poltiker, die Einzelfälle hoffnungslos aufbauschen, nicht
gerne hören. Aufhorchen lässt aber auch die Zahl von fast fünf Prozent
der männlichen Neuntklässler, die in »rechten Gruppen« seien. Das wären
mehrere zehntausende Jugendliche. Pfeiffer antwortete auf ungläubige
Nachfragen, selbstverständlich stimmten die Zahlen.

Somit dürften die Angaben des Verfassungsschutzes endgültig zur
Makulatur werden. Insgesamt - also in allen Altersstufen und nicht nur
Neuntklässler - werden etwas mehr als 30.000 Personen von dem
Geheimdienst in der Bundesrepublik als Rechtsextremisten eingeschätzt.
Wie diese Zahl zustande kommt, lässt sich nicht nachvollziehen. Meine
Anfrage beim Verfassungsschutz ergab auch keine weiteren Aufschlüsse.
Klar erscheint hingegen, dass solche Zahlen keinen konkreten Wert haben.
Dabei hat der Verfassungsschutz die Aufgabe, die Öffentlichkeit
kontinuierlich und fundiert über den Rechtsextremismus zu informieren.
Dies übernehmen allerdings im Alltag hauptsächlich Initiativen,
Journalisten und andere engagierte Personen. Im jährlichen
Verfassungsschutzbericht findet sich zumeist wenig Neues.

Ein unbefriedigender Zustand - und das bei einer rechtsextremen
Bewegung, die offen zur Gewalt gegen ihre zahlreichen Gegner aufruft -
und diese auch umsetzt. Um endlich bundesweit die Quantität und Qualität
der rechtsextremen Bewegung möglichst realistisch einschätzen zu können,
bedarf es daher dringend einer unanhängigen Beobachtungsstelle. Besetzt
mit Experten und Wissenschaftlern, transparent in ihrer Arbeit und
langfristig finanziell abgesichert. Denn die engagierte Arbeit von
vielen Initiativen oder Journalisten gegen Rechtsextremismus wird von
Kritikern gerne durch den Vorwurf abqualifiziert, man übertreibe das
Problem, um die eigene Existenz zu sichern. Auch diese Unterstellung
ließe sich so entkräften. Es obliegt der Bundesregierung, eine solche
unabhängige Beobachtungsstelle einzurichten. Denn die Basis für wirksame
Strategien gegen den Rechtsextremismus liegt in einer einheitlichen
Bestandsaufnahme.


Von P.G.

Was tun gegen diese Entwicklung?

(muss ...) 23.03.2009 - 23:19
Die Ergebnisse der Studie und die Beschreibung des Lehrers sind nicht verwunderlich. Diverse Diskriminierungsmechanismen tragen ebenso wie autoritäre Strukturen dazu bei, schon die jüngsten Menschen der Gesellschaft gegeneinander auszuspielen. Beispielsweise ist schon die Art der Bildung in deutschen Schulen ein Mosaik dieser Entwicklung: Hier werden Schüler mit nutzlosem Wissen quasi abgefüllt, dass sie weder weiterbringt noch selbständiges Denken fördert. Es muss nachgebetet werden, was der Lehrende vorbetet. Statt dessen sollten Lehrnende und Lehrende in einem dialogischen Prozess entwickelt, was gelernt wird. Vielleicht würde dann erstmal weniger Mathe, dafür mehr soziales Miteinander lernen auf dem Stundenplan stehen. Mehr zu dem Konzept der dialogischen Bildung ebenso wie zu den Mechanismen, die die beschriebenen Entwicklungen forcieren, unter:  http://www.jugendhilfeportal.de/wai1/showdbdb.asp?action=view&db=0&ThemaID=4&c_catid=DE0010003767

Malen mit Zahlen

Muhkuh 23.03.2009 - 23:34
Ich will den Bericht keineswegs verharmlosen, aber wenn man sich
mit solchen Schülern beschäftigt, dann stellt man häufig fest
dass hinter diesen weniger eine gefestigte rechte Gesinnung
steht, sondern das es sich häufig um eine "Trenderscheinung"
handelt, welche dem Jugendlichen eine gewisse Aufmerksamkeit
zusichert. Viele Jugendliche identifizieren sich in ihrer
Auflehnung genau mit dem, was von er Gesellschaft abgelehnt
wird. Wenn sie entdecken dass alle entsetzt schauen wenn sie
jemanden als "Drecksjuden" bezeichnen, dann machen sie genau
das. Das war früher nicht anders, nur haben sich die Werte
verschoben.

123

123 23.03.2009 - 23:50
danke für den bericht. ich möchte einmal meine eindrücke als hamburger schüler schildern. auch hier gibt es rassismus. doch er ist wirklich VIEL! kleiner angesetzt als wie hier beschrieben.

es gibt zwar nicht wenige leute, die sich über "die kanaken" ärgern, das begrenzt sich dann aber auch nur auf ein klientel mit machohaftem verhalten und beinhaltet auch schüler deutscher herkunft, die sich so verhalten.

einige leute "beobachten" eher argwöhnisch und pflegen mitunter vorurteile, aber sind auf keinen fall so offen rassistisch, wie im bericht hier geschildert.

wer in den hamburger schulen, die ich so kenne, im sportunterricht "ausländer gegen deutsche" fordern würde, wird ganz sicher mit blutiger nase nach hause gehen. dafür gibt es genügend schülerInnen mit migrationshintergrund und auch ohne, die sich offenen rassismus nicht bieten lassen und dem knallhart etwas entgegensetzen.

aber ein gewisser unterschweilliger rassismus ist leider nicht zu leugnen und in letzter zeit auch nicht weniger geworden.


ich habe aber auch irgendwie das gefühl, dass es bei euch im ruhrpott anders zur sache geht. das einzigste mal, als ich in dortmund war (durchreise mit dem bus) habe ich sofort vorm hauptbahnhof einige nazis gesehen. in anderen städten können die sich das nicht erlauben. dagegen sind irgendwie die nazis in hamburg seit jahren lammfromm. der brevik-laden war ne lachnummer und hatte nix mit der naziszene zu tun. in pinneberg und elmshorn gibts zwar ein paar idioten, die auch manchmal sich mit den leuten aus vedel treffen, aber ich kriege hier nix mit.

von meinem cousin (aus gambia) habe ich aber auch gehört, dass südlich von hamburg ein großes naziaufkommen herrscht und rassismus dort viel offener als in hamburg zu erleben ist. wegguckken bringt nichts! manchmal kann man es diesen leuten nur mit deren worten deutlich machen und das heißt auf den putz hauen. besagter cousin wurde monatelang vom dicken arbeitslosen nachbarn rassistisch beleidigt - bis jedenfalls der onkel vom cousin vor der tür stand und den bizeps zeigte. ab dann war ehrlich ruhe!

was ich dir als lehrer empfehlen kann ist der film "roots germania" unter  http://www.roots-germania.com zu bestellen. vielleicht hilft es ja etwas vermehrt auf solche medien zu setzen. vor allem in der zeit vor den ferien, wo sowieso niemand mehr irgendwas macht, sicherlich gut zu zeigen. ein vorgeschmack auf den film und die mutige frau, die ihn gemacht hat, bietet dieses video

 http://www.youtube.com/watch?v=uNdJJ1Vm7VA

ebenfalls kann ich dir als lehrer folgende informationsblätter empfehlen: "informationen zur politischen bildung nr 269/2004." um die seite 40 herum sind zahlen zu finden, die mit dem mythos des "ausländers, der sich aus der sozialkasse bedient" aufräumen und den volkswirtschaftlichen gewinn der migration deutig machen. auch online zu lesen  http://www.bpb.de/publikationen/3REA04,0,0,Lebenssituation_ethnischer_Minderheiten.html


auf bpb.de können übrigens alle menschen innerhalb der brd zumeist kostenfrei gutes informationsmaterial bestellen, dass recht kritisch ist und ganz und gar nicht dem politischen kurs der bundesregierung entwachsen ist. ebenfalls gibt es dort keine bestellbeschrenkungen o.ä.


naja, dass das innenministerium seit jahren die gefahr von rechts runterspielt und die karte den islamisten zugeschoben hat, ist klar. doch diese islamophobie, die hier seit einigen jahren zusammengekocht wird, die wird noch einmal böse folgen haben. und dafür sind maßgeblich schäuble und sein verein von arschlöchern für verantwortlich!

@skeptiker

Studi 24.03.2009 - 10:08
An die Skeptiker der Studie: Ist doch interessant, dass der einzige Hinweis auf die Manipulation der Studi in der TAZ Zahlen des Verfassungsschutzes sind. Das gerade die regelmäßig in der Kritik stehenden Statistiken des VS als einziger Beleg gelten ist nicht wirklich ausreichend um die Studie ernsthaft in Frage zu stellen - da müsst dann doch wohl noch mal weiter geforscht werden.

Aber zum VS: Bekannt ist der Umgang mit Zahlen beim VS im Bereich Rechtsextremismus; Es liegt hier ja auch in der Natur der Sachen, dass die Zaheln nicht an Hand von Einstellungen gemessen werden, sondern auf Grundlage von Geheimdienstinformationen. Fraglich ist natürlich die Zahl der angeblich organisierten Rechtsextremisten. Doch wegen die Abweichungen zwischen Studie und VS sollte die Studie nicht gleich als Falsifiziert gelten. Der VS ist nicht frei von zweifeln.

VS vs. Pfeiffer

tralala 24.03.2009 - 10:10
Daß der VS auf andere Zahlen kommt als die Studie des Herrn Pfeiffer hat u.a. den Grund, daß der VS nur solche Personen "zählt", die irgendwie "aktiv", also organisiert, politisch handelnd oder strafrelevant aufgefallen, oder mit solchen Gruppen in Kontakt sind.
Da sind Neuntklässler halt regelmäßig nicht dabei. Die VS-Berichte erheben nirgendwo den Anspruch, alle sich als "rechts" begreifenden Bewohner der BRD aufzulisten.

eigenartig

auch n lehrer, aber in echt 24.03.2009 - 20:37
Moin,
etwas eigenartig scheint mir, dass ein angeblich altlinker Lehrer Wahlen zum Klassensprecher genehmigt oder eben nicht. Weiterhin wäre er, wenn er wirklich Lehrer und auch noch Altlinker wäre, in der Lage, sich selber Hilfe zu suchen. Auch treten solche
Verhältnisse nie plötzlich auf, sondern entwickeln sich, so dass ich diese Überraschung und das Entsetzen auch nicht ernst nehmen kann. Interessieren würde mich der Name der Schule, denn identifizierbar ist der angebliche Lehrer ja nicht.
Die wirklich engagierten altlinken Dorfschulmeisterlein haben zudem keine Skrupel, innerhalb einer Gewerkschaft solche Zustände klar zu benennen. Warum nur hat man in unseren Kreisen davon noch nie etwas gehört...?
Die Krönung ist der angebliche Sohn der angeblichen Gewerkschafterin, der sozusagen der Höhepunkt der Inszenierung ist: Die ganz normalen deutschen Jugendlichen werden von ganz alleine zu nationalen Widerständlern und das Elternhaus hat damit nichts zu tun. Da kommen die ganz von allein drauf. Im Himmel ist Jahrmarkt. Komisch, dass alle ernst zu nehmenden Untersuchungen, egal ob von linken oder konservativen Forschern, sich einig sind, dass solche Einstellungen sehr wohl mit dem Elternhaus zusammenhängen.
Respekt allerdings an den nationalen Aktivisten, der den Artikel verfasst hat. Ein echtes Lehrstück an Desinformation. Und dann noch der kommentierende Support von den Kameraden. Fast wäre ich selbst drauf reingefallen.

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