Wurzen (Leipzig): erfolgreiche Antifa-Demo
Heute Nachmittag haben in dem Städtchen Wurzen bei Leipzig etwa 300 gutgelaunte und entschlossene Antifas die Tradition des antirassistischen Spaziergangs auf die nächste Stufe gehoben.
Heute Nachmittag haben in dem Städtchen Wurzen bei Leipzig etwa 300 gutgelaunte und entschlossene Antifas die Tradition des antirassistischen Spaziergangs auf die nächste Stufe gehoben. Wurzen galt insbesondere in den 90er Jahren als rechte Hochburg und mehr oder minder national befreite Zone. Weiterführende Infos zum Anlass der Demo etc. zum Beispiel unter http://ladenschluss.blogsport.de/.
Die Demo war aus meiner natürlich sehr subjektiven, aber wie ich glaube doch zutreffenden Sicht ziemlich gut, mensch konnte fast schon ein bisschen nostalgisch werden. Das hatte im Wesentlichen zwei Gründe:
Erstens waren die allermeisten Teilnehmer hoch motiviert und haben sich von den zahlreich vertretenen Bullen fast den ganzen Tag nichts bis wenig gefallen lassen. Es gab immer wieder Situationen, in denen die Beamten völlig von der Rolle waren und einfach nur noch Hilf- und Planlosigkeit ausstrahlten.
Die Vorkontrollen am Leipziger Hauptbahnhof wurden zum Beispiel von der Hälfte der Leute einfach mittels der hinteren Unterführung des entsprechenden Bahnsteigs umgangen. Als sich dann eine klägliche Bullenkette vor den Anrückenden aufbauen wollte, wurde diese binnen Sekunden völlig überrollt. Ohne übertriebene Gewalt, aber eben entschlossen.
Ähnliche Situationen zeigten sich immer wieder während dem Demoverlauf. Die Bullen machten irgendwo zu – die Hälfte der Leute kam trotzdem durch. Die Bullen wollten verhindern, dass die Leute Sticker kleben – es wurde trotzdem gemacht. Und so weiter. Einfach wunderbar, dass mal wieder gezeigt wurde, dass wir nicht jeden Scheiß mit uns machen lassen.
Zweitens war die Außenwirkung des Demozugs im Anbetracht der Tatsache, dass in einem Mini-Städtchen wie Wurzen an einem Sonntag im Prinzip den ganzen Tag die Bordsteine hochgeklappt sind, definitiv ordentlich. Es wurde konsequent Nazi-Propaganda entfernt, ohne Ende Flyer verteilt, es wurden Leute angesprochen, es wurde gequatscht und, ja voll peacig, immer wieder Gruppen von Kindern und Dorf-Jugendlichen freundlich gewunken.
Genau dieses Bild konnte aber, und das ist eigentlich das dritte Lobens- und Erwähnenswerte dieser Demo, auch ganz schnell kippen - immer dann, wenn sich Nazis zeigten. Schon am Bahnhof wollten zwei Helden im „Todesstrafe für Kinderschänder“-Sportwagen einen Blick auf die Demo erhaschen, mussten es sich aber innerhalb von Sekunden anders überlegen. Immer und immer wieder mussten Nazis am Rande flitzen, maximal von sicheren Fenstern aus konnten sie mal einen Stinkefinger zeigen oder ihre private Fotosammlung erweitern.
Nachdem mehr als die Hälfte der Demostrecke geschafft war und es einigen sportiv Interessierten mit den umhercheckenden Naziautos und –grüppchen zu doof wurde, lösten sich dann einige aus der Demo und begannen die umliegenden Straßen in Kleingruppen abzugrasen. Möglich wurde dies durch einen kurzen Durchbruchsversuch (Anlass unbekannt) an der Demospitze, der die Bullen ein weiteres Mal kopflos und unorganisiert durch die Gegend flitzen und das Seitenspalier aufweichen ließ.
An einer größeren Kreuzung (Straßennamen unbekannt) trafen etwa 10-15 Sportive auf Nazis, die es wissen wollten. Bis zu diesem Zeitpunkt bestanden die beobachteten Naziaktivitäten nur aus Gepose, Fotografieren und Geprolle vom üblichen Dorffaschoklientel, dort war es zum ersten (und letzten) Mal an diesem Tag anders. Eine Gruppe von mindestens 30 Lok-Hools hatte, scheinbar in einem Restaurant, wohl schon den ganzen Tag auf ihre große Stunde gewartet. Es blieb unsererseits bei einem beherzten Angriffsversuch mit schnell folgendem Rückzug, die Nazis waren den Antifas an dieser Stelle mindestens 2:1 überlegen. Auf dieselbe Nazigruppe rannten 10 Minuten später noch mal mittlerweile etwa 40 Antifas zu, aber in der Zwischenzeit waren auch die Bullen da und die Lokies konnten sich mit ihren Lieblingsgegnern beschäftigen. Ansonsten bleibt allerdings festzuhalten, dass die Faschos heute absolut keinen Stich gesehen haben und die Antifas "ihre Hood" ordentlich gerockt haben (was für eine Ausdrucksweise).
Mehr davon und vielen Dank an alle Dabeigewesenen!
Die Demo war aus meiner natürlich sehr subjektiven, aber wie ich glaube doch zutreffenden Sicht ziemlich gut, mensch konnte fast schon ein bisschen nostalgisch werden. Das hatte im Wesentlichen zwei Gründe:
Erstens waren die allermeisten Teilnehmer hoch motiviert und haben sich von den zahlreich vertretenen Bullen fast den ganzen Tag nichts bis wenig gefallen lassen. Es gab immer wieder Situationen, in denen die Beamten völlig von der Rolle waren und einfach nur noch Hilf- und Planlosigkeit ausstrahlten.
Die Vorkontrollen am Leipziger Hauptbahnhof wurden zum Beispiel von der Hälfte der Leute einfach mittels der hinteren Unterführung des entsprechenden Bahnsteigs umgangen. Als sich dann eine klägliche Bullenkette vor den Anrückenden aufbauen wollte, wurde diese binnen Sekunden völlig überrollt. Ohne übertriebene Gewalt, aber eben entschlossen.
Ähnliche Situationen zeigten sich immer wieder während dem Demoverlauf. Die Bullen machten irgendwo zu – die Hälfte der Leute kam trotzdem durch. Die Bullen wollten verhindern, dass die Leute Sticker kleben – es wurde trotzdem gemacht. Und so weiter. Einfach wunderbar, dass mal wieder gezeigt wurde, dass wir nicht jeden Scheiß mit uns machen lassen.
Zweitens war die Außenwirkung des Demozugs im Anbetracht der Tatsache, dass in einem Mini-Städtchen wie Wurzen an einem Sonntag im Prinzip den ganzen Tag die Bordsteine hochgeklappt sind, definitiv ordentlich. Es wurde konsequent Nazi-Propaganda entfernt, ohne Ende Flyer verteilt, es wurden Leute angesprochen, es wurde gequatscht und, ja voll peacig, immer wieder Gruppen von Kindern und Dorf-Jugendlichen freundlich gewunken.
Genau dieses Bild konnte aber, und das ist eigentlich das dritte Lobens- und Erwähnenswerte dieser Demo, auch ganz schnell kippen - immer dann, wenn sich Nazis zeigten. Schon am Bahnhof wollten zwei Helden im „Todesstrafe für Kinderschänder“-Sportwagen einen Blick auf die Demo erhaschen, mussten es sich aber innerhalb von Sekunden anders überlegen. Immer und immer wieder mussten Nazis am Rande flitzen, maximal von sicheren Fenstern aus konnten sie mal einen Stinkefinger zeigen oder ihre private Fotosammlung erweitern.
Nachdem mehr als die Hälfte der Demostrecke geschafft war und es einigen sportiv Interessierten mit den umhercheckenden Naziautos und –grüppchen zu doof wurde, lösten sich dann einige aus der Demo und begannen die umliegenden Straßen in Kleingruppen abzugrasen. Möglich wurde dies durch einen kurzen Durchbruchsversuch (Anlass unbekannt) an der Demospitze, der die Bullen ein weiteres Mal kopflos und unorganisiert durch die Gegend flitzen und das Seitenspalier aufweichen ließ.
An einer größeren Kreuzung (Straßennamen unbekannt) trafen etwa 10-15 Sportive auf Nazis, die es wissen wollten. Bis zu diesem Zeitpunkt bestanden die beobachteten Naziaktivitäten nur aus Gepose, Fotografieren und Geprolle vom üblichen Dorffaschoklientel, dort war es zum ersten (und letzten) Mal an diesem Tag anders. Eine Gruppe von mindestens 30 Lok-Hools hatte, scheinbar in einem Restaurant, wohl schon den ganzen Tag auf ihre große Stunde gewartet. Es blieb unsererseits bei einem beherzten Angriffsversuch mit schnell folgendem Rückzug, die Nazis waren den Antifas an dieser Stelle mindestens 2:1 überlegen. Auf dieselbe Nazigruppe rannten 10 Minuten später noch mal mittlerweile etwa 40 Antifas zu, aber in der Zwischenzeit waren auch die Bullen da und die Lokies konnten sich mit ihren Lieblingsgegnern beschäftigen. Ansonsten bleibt allerdings festzuhalten, dass die Faschos heute absolut keinen Stich gesehen haben und die Antifas "ihre Hood" ordentlich gerockt haben (was für eine Ausdrucksweise).
Mehr davon und vielen Dank an alle Dabeigewesenen!
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Ergänzungen
Durchbruchsversuch
Auffällig war, dass einige der eingesetzten Cops Quarzsandhandschuhe an hatten und diese auch mit Spaß und Lust einsetzten. Ein Blick in die Augen einzelner Bullen offenbarten auch exzessiven Aufputschmittel-Konsum bzw. ne fette Testosteron-Überdosis...
Am Bahnhof
Ne Weile später machten dann die Polente den Weg frei, haben aber einen Typen, der als vierter oder fünfter passieren wollte, offenbar grundlos zu Boden gerissen und mitgezerrt. Befreiungsversuche wurden durch sofort zahlreich herbeieilende Mittäter in grün vereitelt. Ohne weiteren Kommentar, aber ziemlich rüde wurde der Kollege dann weggeschleift und erst kurz bevor unser Zug fuhr wieder freigelassen (absolute Sinnlosaktion). Währenddessen hat man den Rest von uns gekesselt, zum Gleis abgedrängt und recht unmißverständlich zu verstehen gegeben dass eine Eskalation vielen Beamten jetzt gerade Recht käme (ich möchte hier nicht alle pauschal verurteilen, doch von denen die uns abgedrängt haben ging definitiv ein Gewaltpotential aus).
Im Zug dann noch die übliche Schikane (nur in ein Abteil bitte...) ansonsten wars damit vorbei.
Antwort bzw. Frage
@* Hä?
Gegendarstellung
Das Auftreten der Demo habe ich ein Bisschen Anders gesehen. Der meist gerufene Demoslogan war: "Kühe, Schweine, Ostdeutschland" und jedem, der ein Handyfoto von der Demo machen wollte, wurden Mittelfinger gezeigt und "Nazi" Beschimpfungen zu Teil.
Klar, es gibt Gründe, warum wir nicht wollen, dass irgendwelche Leute Fotos von unseren Demos machen, aber ich habe lang genug auf dem Dorf gewohnt um zu wissen, dass fast Jeder in so einer Ausnahme-Situation den Fotoapparat zücken würde. Woher sollen die denn wissen, dass die Leute auf der Demo das nicht wollen!?
Aber für das Beschimpfen der gesamten Bevölkerung gibt es keine Entschuldigung. An einigen Festern wurde die Demo von älteren Leuten mit der geballten Faust gegrüßt, hier und dort zugewunken und trotzdem immer wieder: "Kühe, Schweine..."
Einfach nur dumm!
Gut war aber das Auftreten der verschiedenen Antifa-Sportgruppen. Offenbar nicht an allen Stellen von Erfolg gekrönt, aber der Großteil der Stadt war nach den Ausbrüchen aus der Demo unter Antifa-Kontrolle, weil sich die Nazis lieber zu einer großen, handlungsunfähigen Gruppe zusammen geschlossen hatten.
LVZ Muldentalkreis
Man kann nicht einmal sagen, dass der Artikel unsachlich geschrieben wäre.
LVZ Muldental 23 März 2009
Antirassismus-Demo - Polizei muss in 49 Fällen einschreiten
Wurzen (ws). Mit sichtlicher Distanz und bangen Gefühlen ließen die
Wurzener gestern den fünften Antirassistischen Sonntagsspaziergang über
sich ergehen. Einige der wenigen Bürger, die auf den Straßen anzutreffen
und zu einer Äußerung bereit waren, drückten Unverständnis und auch
Angst über die Aktion aus, die sie als "von außerhalb übergestülpt"
betrachteten. Andere beklagten den vielköpfigen Polizeieinsatz, den die
angemeldete Demonstration, inklusive der kleinen Kundgebungen, im
Zentrum Wurzens nötig gemacht habe, um Übergriffe und tätliche
Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und rechtsextremistischen
Kräfte zu vermeiden. "Was das uns Steuerzahler für Geld kostet", sagte
ein älterer Herr erbittert.
Die Veranstaltung, zu der alle Bürger der Stadt eingeladen waren, hatte
das "Antifaschistische Netzwerk Leipzig Land angemeldet und organisiert.
Nach Aussage ihrer Sprecherin Juliane Nagel, Mitglied des
Landesvorstandes Sachsen der Linken, ziele die Aktion darauf,
neonazistischen Umtrieben, auch in Wurzen, einen Riegel vorzuschieben.
"Wir wollen aber auch gegen das Desinteresse der Menschen, wiederum auch
in Wurzen, ein Zeichen setzen."
Gegen 14 Uhr setzte sich der Zug, den laut Polizei zwischen 250 und 270
Teilnehmer, zumeist junge Leute, bildeten, in Bewegung. Unter ihnen auch
Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz (Die Linke). Trotz aller Bemühungen
der polizeilichen Einsatzkräfte konnten auf dem Marsch durch die
Wurzener Innenstadt kleinere Rangeleien zwischen Demonstranten und
rechtsextremistischen Gegnern nicht verhindert werden. Große
Anstrengungen mussten die Beamten unternehmen, um Teile des Marschzuges
davon abzuhalten, in die aus der Route heraus genommene Rathenaustraße
einzudringen. Wie der Einsatzleiter, Polizeirat Reinhard Böttcher
gegenüber der LVZ erklärte, habe man das Konfliktpotenzial wegen des
dort ansässigen Versandhandels Front Records minimieren wollen.
Sein Kollege, Vize-Einsatzleiter Jan Müller, Erster
Polizeihauptkommissar, zog am Ende der Demonstration keine ganz
friedliche Bilanz: Die Beamten mussten zwei junge Männer in Gewahrsein
nehmen, 42 Platzverweise gegen Demoteilnehmer und Rechtsextreme
aussprechen und fünf Straftaten aufnehmen, darunter einen Verstoß gegen
das Sprengmittelgesetz. Zwei Straftaten, die aus dem Reihen der
Demonstranten verübt wurden, lagen Beschädigungen an Pkw zugrunde.
Im Vorfeld des Antirassistischen Sonntagsspazierganges hatte
Oberbürgermeister Jörg Röglin gegenüber der LVZ erklärt, es sei
bedauerlich, dass es seitens der Veranstalter keine Bestrebungen gegeben
habe, ein überparteiliches Bündnis zu schmieden und einen Aufruf zu
verfassen, der von einer breiten Bürgerschaft getragen werde. Mit dem
vorliegenden Aufruf, in dem der Stadt pauschal Desinteresse und Ignoranz
gegenüber dem Thema Rechtsextremismus vorgeworfen werde, habe man nur
falsche Feindbilder geschaffen. "Das ist dem gemeinsamen Grundanliegen,
Rechtsextremismus zurückzudrängen, nicht förderlich", so Wurzens
Oberbürgermeister.
LVZ-Artikel
LVZ-Disku
Vielmehr geht es in einer Diskussion unter Linken um die Frage, was wir unter einer erfolgreichen Demo verstehen. Natürlich ist eine Demo erfolgreich, die sich gegen Bullen und Faschos zur Wehr setzt und sich dabei einigermaßen behaupten kann. Aber ein antirassistischer Sonntagsspaziergang, der das Ziel hat örtliche Strukturen zu stärken und der Ansätze bietet, die Verhältnisse in Wurzen zu bessern, war die Demo sicher nicht. Auch in der Mobi war nicht recht erkennbar, ob es sich nun um eine Strafaktion aufs Dorf handelt oder um eine Zusammenarbeit mit den örtlichen Nazigegnern, wie dem NDK. Kein Wunder dass dann auf der Demo alles zusammenprallt.
Fotos
Impressionen vom neu sanierten aber menschenleeren Altstadtkern Wurzens:
Weiter kann Anspruch und Realität nicht auseinanderklaffen (es muss übrigens politicAl heißen, nur mal so am Rande):
Ödnis und Tristesse, soweit das Auge reicht:
Impressionen vom Rummel im belebten Teil Wurzens. Nein, nicht "jeder gewinnt", sondern das "Braune Herz" gewinnt:
Manche Sachen ändern sich auch nach fast 15 Jahren antifaschistischer Intervention nie. Rechte Alltagshegemonie und eine entschlossene Antifademonstration, die so gar nicht in das Stadtbild passen soll und kann. Zivilcourage verkommt spätestens dann zur Worthülse, wenn auf Kritik an diesen nun schon fast 20 Jahre anhaltenden Zuständen mit Unverständnis reagiert wird. Da wo Jugendliche wie selbstverständlich mit Landser T-Shirts in ihren tiefergelegten Autos herumfahren und fast jeder Laternenmast mit Aufklebern geschmückt ist, die sich positiv auf den Nationalsozialismus beziehen, kann der Rat an weltoffene und Demokratie interessierte BürgerInnen nur lauten - zieht weg.
Manchmal kann das Ende vermeintlicher zivilisatorischer Standards so nah sein.
Umfrage in der LVZ
„Wir brauchen keine Randale“
LVZ-Umfrage: Wurzener lehnen Kampf gegen Neonazis in Form von Aufmärschen ab
Wurzen. Der „Antirassistische Sonntagsspaziergang“ des „Antifaschistischen Netzwerks Leipziger Land“ unter Führung der Linken-Politikerin Juliane Nagel ist bei den Wurzener Bürgern auf strikte Ablehnung gestoßen (wir berichteten). Bei einer Straßenumfrage gestern zeigte sich dasselbe Bild.
Horst Kilsch (64) empörte sich über die ungebetenen Demonstranten „aus Leipzig und sonst woher. Was unser Oberbürgermeister in der LVZ gesagt hat, ist auch meine Auffassung. Wenn die Leute es wirklich ernst gemeint hätten mit ihrem Anliegen, dann hätten sie sich mit der Stadt verbündet. Wir brauchen keine Randale.“ Im Übrigen sei es bei den Angereisten nicht weit her gewesen mit ihrem Spruch, Gesicht zu zeigen. „Dann hätten sie ihre Sonnenbrillen und anderen Mummenschanz weggelassen. Dafür haben sie aber einigen Wurzenern Schläge angeboten, kann ich als Augenzeuge sagen. Kein Wunder, dass viele Einheimische Angst hatten, eins auf die Schnauze zu kriegen.“
„Gegen Neonazis Flagge zu zeigen, ist eine gute Sache“, sagte Matthias Berg (21). „Aber das sollte man in anderer, friedfertiger Form tun.“ Was am Sonntag abgelaufen sei, könne er nicht gut finden. Und dann das riesige Polizeikontingent. „Die Beamten hatten aber voll zu tun, die Aktion im Griff zu behalten. Nein, bei so etwas wie dieser sogenannten linken Demo mache ich nicht mit.“
Sylvia Kolodziej (41) hat für diese Art der Auseinandersetzung mit Andersdenkenden keine Sympathie. „Einfach schon deshalb nicht, weil sich die Demonstranten allzu oft daneben benehmen. Und so geht der Schuss am Ende nach hinten los.“
„Das ist eine Affenschande in der Demokratie“, macht Joachim Vetter (65) seinem Ärger Luft. „Die reine Geldverschwendung, wenn man an die vielen Polizeibeamten denkt, die wegen der Leute von draußen gebraucht werden.“ Er könne nicht begreifen, „warum die, nur weil es auch in Wurzen so einen rechten Laden gibt, immer hierher kommen.“ Er sei seit Sonnabend Rentner, da habe er ab jetzt noch weniger Geld im Portemonnaie. „Aber für solche Aktionen wie die am Sonntag werden Beträge rausgeschmissen. Für die Förderung solcher Netzwerke und für die Polizeieinsätze, die erst durch sie notwendig werden. Die Gewalt ging von den sogenannten Linken aus, diesen Populisten.“
Claudia Ponitka (24) fand die Demonstration gefährlich. Sie habe keine Sympathie dafür. „Nicht überall kann die Polizei sein. Körperverletzung und Sachschäden sind, wie man aus anderen ähnlichen Aktionen weiß, nicht auszuschließen. Aber kann man was dagegen machen?“ Umfrage: Wulf Skaun
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Antira-Demo auch in Oranienburg — Bhungi
Fotos? — WarDabei
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Weitere Bilder.... — Pavel Buchheim
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