"Kiezparade" gegen Nazis und ihre Läden

Direktpresse 21.03.2009 17:59 Themen: Antifa Antirassismus
Wieder von einer Demo... wieder aus Berlin Friedrichshain... wieder ein anderes Konzept... wieder rund 800 bis 1000 Leute und von einer leider fast untergegangenen Farbverschönerungsaktion gegen den Thor Steinar Laden...
Seit Eröffnung des Thor Steinar Ladens zwischen Frankfurter Alle und Bersarin Platz in Friedrichshain - Kreuzberg, gab es nun zum vierten Mal hintereinander am Wochenende eine gut besuchte Demo im Bezirk, die sich unter anderem dem Laden und den Nazis widmete... (die Freiraumdemo von letzter Woche hatte ja bei den Riots den Laden mit auf dem Schirm...)

Heute nun also ein anderes Konzept: viel Musik auf vier Partywagen und einem zum Teil sehr bunten - oft jungen Publikum. Es ging quer durch den Stadtteil, Lautidurchsagen und Ansprachen beschäftigten sich mit den Strukturen, Plätzen und Lokals - aus denen Naziaktivitäten, rassistische und sexistische Übergriffe entstehen. Anmelderin der Demo war die Initiative gegen Rechts - als Bündnis von Einzelpersonen und verschiedenen Gruppen.
Auf zwei weiteren Reddebeiträgen wurde der ungeheuerliche historische Bezug des Thor Steinar - Ladens zur zum Ort dargestellt. Die Nasen sind hier in ein Haus gezogen, das 1933 von der SA als Folterkeller genutzt wurde. AnarchistInnen, KomunistInnen und andere antifaschistische Widersacher wurden hier ermordet. Eine Gedenktafel erinnert an das berüchtigt "Keglerheim". Als Hintergrund: Noch 1933 wählten über 60% in Friedrichshain links oder sozialdemokratisch, noch nach der Machtergreifung der NSDAP gab es hier Spontandemos von hunderten AntifaschistInnen. Die SA - Folterkeller waren ein Teil der Repression gegen das rote Friedrichshain... Und heute verkaufen neu gekleidete Nazis ihre Scheiße in dem Haus.

Die Demo verlief ohne Zwischenfälle, es wurde getanzt und die Sonne genossen.

Leider sieht mensch nur bei genauen Hinschauen, dass der Laden mittlerweile auch mit Farbe berbarbeitet wurde. Die Aktion ging im Trubel der letzten Woche unter. Am Freitagabend bewarfen Unbekannte den Laden vor den Augen der Bullen und des privaten Sicherheitsdienstes mit Farbeieren und konnten der massiven Bullenverfolgung entkommen.Mehr davon!
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Ergänzungen

etwas schneller demnächst

klara 21.03.2009 - 18:51
Leider war die Demo doch recht langsam, mehr Bewegung, nicht nur Tanzend, wäre sicher ganz gut gewesen - vielleicht beim nächsten Mal!

druck machen

antifarocker 21.03.2009 - 19:22
schönes Ding!

Jetzt heißt es dranbleiben. denn die Kündigung bringt erstmal gar nichts. Bis die wirklich rausmüssen vergeht noch midnestens ein jahr.

der Tönsberg in Mitte, den viele schon für rausgeklagt halten ist auch immernoch da und verkauft munter weiter....

gute musik & schlechte demo

kommie 21.03.2009 - 20:06
die musik auf der demo war super, keine frage. es haben massenweise menschen getanzt und spaß gehabt. festhalten muss man aber, dass sich so eine enorme entpolitisierung des protests einstellt, wie heute gesehen. das hatte mehr was von antifa-loveparade als von einer politischen aktion.

Mindestens 1500 Teilnehmer

egal 21.03.2009 - 20:17
Es waren doch mindestens 1500 Menschen, die demonstriert haben. Und angesichts der vielen guten Redebeiträge kann von einer Entpolitiserung keine Rede sein. Zumal durch Kiezparaden noch ganz andere "Zielgruppen" angesprochen werden.

großer sieg der antifa

kein antifa 21.03.2009 - 20:24
Für Berlins Polizeibeamte in Zivil gilt nach einem Bericht von «Morgenpost Online» seit Donnerstag ein neuer Dresscode. In einem internen Papier habe Polizeipräsident Dieter Glietsch angeordnet, dass Kleidungsstücke bestimmter Firmen nicht mehr im Dienst getragen werden dürfen, «weil diese von Personen der rechten Szene als Erkennungszeichen für eine Zugehörigkeit zu eben dieser Szene eingesetzt werden». Darunter fallen neben den Produkten von Thor Steinar und Lonsdale auch die der britischen Trendlabels Fred Perry und Ben Sherman. Bei den Firmen hat diese Anordnung dem Bericht zufolge für Empörung gesorgt.

lustig oder?

beobachter 21.03.2009 - 21:03
in der heutigen ausgabe der märchenpost:

Neuer Eigentümer der nicht zuletzt in der rechten Szene beliebte Bekleidungsmarke Thor Steinar ist die Firma Al Zarooni Tureva mit Sitz in Dubai. Das arabische Unternehmen hat die MediaTex GmbH in Königs Wusterhausen gekauft, Hersteller der Thor-Steinar-Kleidung. Bereits am 4. November 2008 wurde eine entsprechende Veränderung im Handelsregister-Eintrag des Unternehmens erfasst. Veröffentlicht aber wurde die Firmenübernahme erst am 12. März. Der darin eingetragene Geschäftsführer der MediaTex GmbH heißt Mohammed M. Aweidah, Mitarbeiter von Al Zarooni Tureva.

weiter so.....

- 21.03.2009 - 22:22
mein fazit:

parade selber:
vielleicht 1000 Leute kontinuierlich, mit hinzukommendem und immer wieder wieder abwanderndem laufpublikum deutlich mehr vielleicht 1500-200 weil sehr offener charakter (auch normalos, mütter mit kindern, touris usw. sind immer wieder ein stück mitgelaufen)

einige gute redebeiträge und einige zu schnell und zu leise vorgetragene redebeiträge sonst leider nur musik und insgesamt "eher" unpolitische parade (tipp beim nächsten mal: kurzansagen wie "wir demonstrieren hier gegen den thor steinar laden tromso und nazikleidung" oder irgendwas ähnliches als jingles in die musik einfaden - so kann man schnell weitertanzen und anwohner_innen kriegen trotzdem mit worums geht

leider sehr wenige transparente, dafür viele schilder

auch nett: es wurden viele flyer verteilt....im bereich frankfurter tor, petersburger str. auch mobilisierung zur paradee mit plakaten an laternen - gerne mehr davon

in der rigaer str. wurde die demo von einer schwarz-vermummten "autonomen combo" vom dach mit solitranspi für die rigaer 94/kadterschmiede und einer schwarzen fahne gegrüßt was auch jubelnd zur kenntnis genommen wurde (danach ein guter redebeitrag über hausprojekte als ressource für antifa-gruppen und initiativen und generell über alternative gegenkultur zum rechten Konsens)

abschließend "Belagerung" des Thor Steinar Ladens, der gut mit Hamburger Gittern, Wannen und einer Einsatzhundertschaft geschützt war

///////////
zwei anekdoten:
freitag nachmittag, späti gegenüber des tromso-ladens in der petersburger:
beim kauf von getränken fragt der verkäufer: "Morgen is wieder Demo oder?", "Ja, morgen ist wieder Demo gegen den Thor Steinar Laden...."

nach der demo auf höhe grünberger str. aufgeschnappte unterhaltung eines pärchens, welches richtung frankfurter tor guckt und die polizei/menschen vor dem laden sieht:
Mann: "was ist denn das los?"
Frau: "ja da is wieder demo, wegen dem thor steinar laden"

///////////////
fazit:
mittlerweile wissen relativ viele menschen in fhain von thor steinar und dem laden - die sensibilisierung ist also schon recht weit fortgeschritten muss natürlich aber weiter fortgesetzt werden

jetzt muss weiter druck (auch gegen die anderen thor steinar läden und verkaufsstellen) gemacht werden und aktionsangebote für menschen gemacht werden/bzw. selbstorganisiert und unberechenbar aktionen gestartet werden - auf das die polzei an ihre kapazitätsgrenzen kommen möge

also noch mehr aufklärung, demos, paraden, spontis, punker-picknicks, kreative aktionen, militante attacken bitte.......





wie ich heute auf

der demo erfahren 21.03.2009 - 23:49
habe, gibt es seit kurzem einen neuen doorbraker im alexia am alex. dort sollen u. a. auch ts(cheiß) und erik und seine söhne verkauft werden!

weg mit den naziläden!
weg mit die stadt wieder lebenswert!

Die Zeit schreibt:

Leserin 22.03.2009 - 01:35
(...)Nach Angaben einer Sprecherin verlief die Protest-Veranstaltung ohne Zwischenfälle. Die Organisatoren hatten ursprünglich mit lediglich 200 Teilnehmern gerechnet. Die überwiegend linksgerichteten Demonstranten hatten sich am Mittag am Boxhagener Platz versammelt und zogen dann zu dem Geschäft in der Petersburger Straße, wo die Veranstaltung gegen 16 Uhr 30 endete. Sie hielten Schilder hoch mit Aufschriften wie "Kein Bock auf Nazis" und "Lieber nackt als Thor Steinar".(...)

Ganzer Artikel:  http://www.zeit.de/news/artikel/2009/03/21/2756817.xml

Pictures

Bernie 22.03.2009 - 07:41

link gefunden

(muss ausge 22.03.2009 - 07:48

tolle Demo

hedonist 22.03.2009 - 12:58
das war mal wieder ne tolle Demo.
Und es wurden massenweise leute mobilisiert die ewig nicht mehr bei demos waren weil sie einfach keinen bock mehr haben auf: riotkiddis, stalinistschen/maoistischen/antideutschen - dogmatikern, alkverbot , fahnen hochalten/hinterherlatschen, lauti schieben/beschützen.

die klassische linksuntensektiererkleinstdemo mit lachverbot ist tod !

Ein hoch auf die Hedonistische Internationale !

privater sicherheitsdienst

(muss (muss 23.03.2009 - 06:07
zusendung von unterlagen, die den privaten sicherheitsdienst nachweisen, ausgeführt von polizeibeamten (von berliner steuerzahlen bezahlt) wird in den nächsten tagen erwartet auf
 http://wikinews030.wordpress.com/2009/03/21/3rd-manifestation-against-thor-steinar-nazi-shop-in-berlin-friedrichshain-mar-3rd-2009/
sobald angekommen, dort online.

privat - da es sich um privatwege-eskorten handelt. sicherheitsdienst, weil ausübung von sicherheitsdienst-tätigkeiten. gekleidet in polizeiuniformen und von stadtürgern bezahlt (zum - großteil - unfreiwilligerweise. verifikation dieser behauptung möglich nur durch nachweis von wahlergebnissen. zu dieser konkreten frage. aber auch, überhaupt, daß die npd hier schon derartige sitzplätze für sich schon vereinahmt hätte, könnte manchen neu sein. in berln. und im kiez friedrichshain.)

Dubai News berichtet:

Leserin 23.03.2009 - 16:35
Dubai-Unternehmen kauft deutsche MediaTex, die eine Modemarke der Neo-Nazis vertreibt

Hunderte Menschen haben am Wochenende in Berlin erneut gegen ein Geschäft der bei Neo-Nazis beliebten Modemarke „Thor Steinar“ protestiert. Unter dem Motto „Kein Kiez für Nazis“ gingen am Samstag rund 2000 Demonstranten auf die Straße. Diese Geschäfte werden von der Vertriebsfirma MediaTex beliefert, die seit November 2008 einer Firma aus Dubai gehört.

Der neue Besitzer von MediaTex ist der Großinvestor Faysal al Zarooni, der mit seiner Firma „Faysal al Zarooni Group of Companies“ in Dubai hauptsächlich Immobiliengeschäfte betreibt. Geschäftsführer ist der Wirtschaftsprüfer Mohammed M. Aweidah aus Dubai. Ein Sprecher des Amtsgerichts Potsdam bestätigte die Echtheit des Handelsregisterauszuges sowie den Einstieg des Investors aus Dubai in das Unternehmen mit Sitz im brandenburgischen Königs-Wusterhausen.

Die NPD hat dem bisherigen Geschäftsführer Uwe Meusel vorgeworfen, er habe sich an an ihren Mitglieder bereichert und sie mit dem Verkauf an den Dubai-Investor verraten. Es wurde sogar zum Boykott der Marke aufrufen.

Der neue Investor hat sich dazu noch nicht geäußert.

theaterbühne mit aussicht

vorhang 25.03.2009 - 01:23
"...all das in erster präferenz. das, was polizeikameras dagegen ausspucken, informiert einzig und ausschließlich die eigene polizeistruktur. nur gelegentlich - nu wenn zufällig zu so einer polizeilichen aufnahme sich eine [link:] gerichtsverhandlung entwickelt - nur dann haben plötzlich überraschte theaterbesucher manchmal den luxus einer öhm unerwarteten ansicht."

welche aussicht jetzt. die da?  http://de.indymedia.org/2008/06/221107.shtml

Tromsö braucht nen Glaser...

spaziergänger 27.03.2009 - 00:14
Die Polizei gab heute nachmittag folgende Pressemitteilung heraus:



Sachbeschädigungen in Bekleidungsgeschäften
Friedrichshain-Kreuzberg/Mitte

Unbekannte haben heute Vormittag zwei Bekleidungsgeschäfte beschädigt.
In beiden Fällen ermittelt der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes, da eine politische Tatmotivation nicht auszuschließen ist.

# 0840
Gegen 11 Uhr hielten vier maskierte Radfahrer vor einem Laden in der Petersburger Straße in Friedrichshain und bewarfen nach ersten Erkenntnissen die Schaufenster mit Kleinpflastersteinen. Danach warfen sie stark qualmende Gegenstände durch die Eingangstür in den hinteren Ladenbereich und flüchteten anschließend. Die beiden 28-jährigen Angestellten des Geschäftes blieben unverletzt. Die Schaufenster wurden beschädigt.

# 0841
Beinahe zur gleichen Zeit betraten vier Maskierte ein Bekleidungsgeschäft in der Rosa-Luxemburg-Straße in Mitte und verteilten eine unbekannte farbige Flüssigkeit auf die Ware im Verkaufsraum. Anschließend flüchteten die Täter. Die 23-jährige Angestellte wurde ambulant behandelt, nachdem sie über Atemnot klagte.

Zu finden unter:  http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/124110/index.html

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abc halts maul — xyz

oh ... — abc

Tanzen, tanzen, tanzen! — Der Hitmix

Laden Laden — Schluckspecht

Idioten — gjglsdjfl

@ Idiot — Frager

@gjglsdjfl 22.03.2009 - 01:05 — straight edge

öhm. — üllt werden)

@Frager — unvollständig

Diese Demo fand zeitgleich zur Antirepression — statt... bitte mal nachdenken

Fotos — Icke

anmaßende fotos — keinE Autor

(muss aus — t werden)

diskussion um die bilder — wurde kei

Leider..... — Ment0s

HI JAHRE SPÄTER ABER BIN NEUGIERIG — ausgefüllt. viele buchstaben sprechen.