Berliner Polizei kurz vor erneuter Krise

Berliner 16.03.2009 00:02 Themen: Repression
In Berlin steht die Berliner Polizei erneut unter schwerem Beschuss - kritik hagelt von allen Seiten.
Erst kürzlich wurden von Berlins Polizei-Chef Glietsch die Zügel angezogen. Grund: Funde von Quarzsandhandschuhen bei Beamten, Gewalttaten aus dem Polizeiapperat und weitere Vorkommnisse unschöner Art. Nach diesem Wochenende allerdings steht fest: Der Strudel gen Krise ist für die Berliner Beamten noch nicht gestoppt.

Tatort: Polizei Berlin. Es ist Samstagmittag als einige Journalisten in Berlin-Köpenick vor der NPD-Parteizentrale eine Polizistin der 22. Einsatzhundertschaft sehen, die Quarzsandhandschuhe trägt. Es werden Fotos gemacht. Die Polizistin wird hierauf auch aufmerksam und läuft zu einer Wanne. Zwei Minuten später tritt sie wieder in die Kette ihrer Kollegen, mit anderen Handschuhen. Die Zeugen eilen zu einem Polizisten - dem Verbindungsmann zwischen Antifa-Kundgebung und Staatsmacht. Dieser schaut sich ein Foto auf einer Kamera an und streitet ab, dass die dort abgebildeten Handschuhe, die gefährlichen Einlagen tragen. Erst auf drängen von weiteren Journalisten kommt ein Hundertschaftsführer um sich ein Bild über die Lage zu machen. Er bittet um einen Abzug des Beweisfotos und verspricht Aufklärung. Bis zum Nachmittag lautete die Antwort der Pressestelle: Die Handschuhe wurden dienstlich geliefert. Und doch gibt es plötzlich Zweifel. Wie die Polizei am Sonntag verkündete sind die getragenen Handschuhe doch mit Quarzsand gefüllt - die Beamtin wird nun einem Disziplinarverfahren ausgesetzt.

Tatort 2: Polizei Berlin. Die Deutsche Presseagentur (dpa) verkündet am Sonntagabend, dass ein Unbekannter 32 Jahre alter Mann am Samstagabend am Frankfurter Tor mit einer Platzwunde gefunden wurde. Die Polizei stehe vor einem Rätsel und der Mann wisse nicht aus welchem Grund er gestürtzt ist. Seit Vormittag, gibt es aber auf der Videoplattform youtube einen konkreten Hinweis, der jenseits der Mainstream-Medien bereits auf Interesse gestoßen ist. Demnach wurde der Mann von Polizeibeamten geschubst und fiel auf eine Bordsteinkante. Dabei verletzte er sich lebensbedrohlich. Die Polizisten rannten davon, erst später kamen andere Beamte hinzu und halfen den bereits anwesenden Zeugen.

Einsatzleitung unter schwerer Kritik

In der abschließenden Pressemitteilung der Berliner Polizei zur Demonstration "United we stay" wiesen die Beamten Kritik zurück. Es sei ein "Spiel" der linksradikalen Szene, dass Gewalt und Gegengewalt ausgetauscht würden. Dass allerdings die Polizei den Überblick und die Kontrolle über mehrere, größere Gruppen von Aktivisten verlor, wird hierbei nicht erwähnt. Ein unkoordiniertes Verhalten mit vorschnellen Aktionen seitens der Polizei ließ den Demonstranten viel Platz und Raum. Ein Polizist am Samstagabend: "Heute haben wir wirklich nichts gewonnen."

+++



Public Domain Dedication Dieses Werk ist gemeinfrei im Sinne der Public Domain
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

zeugenaussage auf youtube

Ashtray 16.03.2009 - 01:02
nochmal der link zu der zeugenaussage auf youtube:  http://www.youtube.com/watch?v=M-RcQNOPosM 

(muss ausgefüllt werden)

(muss ausgefüllt werden) 16.03.2009 - 01:09

Richtiger Link Zeugenaussage

Kalle 16.03.2009 - 01:34

(muss ausgefüllt werden)

(muss ausgefüllt werden) 16.03.2009 - 01:55
Berliner Zeitung vom 14. Marz:

Berliner Polizei muss sich helfen lassen

Mehrere Veranstaltungen am Sonnabend kann die Berliner Polizei nicht mehr aus eigener Kraft schützen. Nach Informationen der Berliner Zeitung muss sie von Einheiten anderer Bundesländer unterstützt werden. Eine Hundertschaft aus Magdeburg und eine Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit der Bundespolizei aus Brandenburg sollen eine linke Demo bewachen. Bundespolizei aus Potsdam ist wegen des NPD-Landesparteitags im Einsatz. Einheiten aus Sachsen-Anhalt werden wegen eines Fußballspiels im Olympiastadion gerufen. Eine sächsische Festnahmeeinheit soll auf ein Rockertreffen aufpassen. "Früher haben wir so etwas aus eigener Kraft geschafft", sagte Klaus Eisenreich, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei.

 http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0314/berlin/0149/index.html

berliner bullen

sind... 16.03.2009 - 03:59
nein, keine anzeige erstatten. strafantrag stellen.

in berlin haben nur 0.4% aller verfahren gegen polizeibeamte wegen körperverletzung im amt mit einer verurteilung geendet. andererseits jedoch wird dort jährlich gegen jeden zwanzigsten polizist wegen des selben tatbestandes ermittelt.

unter  http://www.projektwerkstatt.de/antirepression/polizeigewalt.html "Lottogewinn wahrscheinlicher als Anklagen gegen Polizisten ..."

 http://www.youtube.com/watch?v=DeOKTIeo47A

Quartzsandhandschuhe

Medienkollektiv Berlin 16.03.2009 - 15:34
Am 14.03.09 fand in Berlin-Köpenik in der Bundesparteizentrale der Landesparteitag der Berliner NPD statt. Bei diesem wurde die Landesliste für die anstehende Bundestagswahl beschlossen. An der Kreuzung Seelenbinderstr. / Borgmannstr. hatten sich 150-200 Gegner der Partei zu einer Kundgebung eingefunden. Am Rand dieser Kundgebung viel eine Polizisten negativ auf, da sie per Dienstanweisung untersagten Quarzsandhandschuhen trug(ein bild der beamtin mit den andschuhen gibts bei uns zu sehen). Als eine größere Gruppe von Delegierten um ca. 13:00 Uhr eintraf kam es zu kleinen Rangelleien mit den eingesetzten Beamten, ansonsten blieb die Veranstaltung ohne weitere zwischenfälle.

video: schädelbasisbruch

berliner bullen 16.03.2009 - 21:56
das video zeigt die aktion der berliner beamten. im hintergrund (leider nicht im bild) hört man die rufe der anderen zeugen des vorfalls.

wenigsten kann hier die einsatzhundert idenifiziert werden...


 http://www.youtube.com/watch?v=cETjzQObfvw&feature=channel_page

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 7 Kommentare

Verfahren einleiten !

Rechtsanwälte 16.03.2009 - 00:53
Anwälte raussuchen und klagen !
Im Fall mit den Quartzsandhandschuhen ist vielleicht die Rote Hilfe nicht am Start, dennoch eine Anzeige schalten und Kohle sammeln für den Prozess.
Im anderen Falle mit dem Schwerverletzten ist die Rote Hilfe bestimmt am Start.
Auf alle Fälle auch juristisch gegen die Quartzsandhandschuhbullen vorgehen.




In Gewahrsam misshandelt

Berliner 16.03.2009 - 09:18
Es gab heftige Misshandlungen nach Ingewahrsamnahme. Aus direkten Quellen weiß ich von massiver Gewaltanwendung bei der Personalienaufnahme. Einem Beschuldigtem wurde vor der Abnahme von Fingerabdrücken mehrfach ist Gesicht und gegen den Oberkörper getreten. Die ärztliche Untersuchung brachte innere Verletzung zu Tage!

Wir lassen uns nicht länger kirminalisieren, nur weil die Polizei zu blöd ist ne Demo vernünftig zu begleiten! 2.000.000 fürs erste Haus, ab jetzt wird verdoppelt!

One Struggle one fight!

Mehr Kontrolle?

Redskin 16.03.2009 - 10:03
Interessant und erschreckend, welche Anforderungen hier an die Polizei gestellt werden. Im Fazit will der Autor, dass es in Zukunft noch mehr Kontrolle, also noch mehr Polizeirepression gibt:

Berliner: "Dass allerdings die Polizei den Überblick und die Kontrolle über mehrere, größere Gruppen von Aktivisten verlor, wird hierbei nicht erwähnt. Ein unkoordiniertes Verhalten mit vorschnellen Aktionen seitens der Polizei ließ den Demonstranten viel Platz und Raum."

nochmal Berliner: "...nur weil die Polizei zu blöd ist ne Demo vernünftig zu begleiten!"

Meines Erachtens war nicht das Unvermögen die Kontrolle über die Demonstranten herzustellen das Problem, sondern die permanenten Schikanen seitens der Beamten. Offenbar durften verschiedene Azubi Einheiten an verschiedenen Stellen mal probieren, wie man eine Kette bildet um Niemanden durchzulassen. Ganz zu schweigen von den willkürlichen Festnahmen und dem bekannt arroganten Aufteten der Berliner PMS. Schon lustig, wie gerade die später die Beine in die Hand nehmen musste :)

bringt doch nichts

xyz 16.03.2009 - 12:37
zu: nein, keine anzeige erstatten. strafantrag stellen.

wenn die polizei wie immer dabei ist, den angriff am humana zu vertuschen:
32-Jähriger wegen Kopfplatzwunde notoperiert
Friedrichshain - Ein 32-jähriger Mann, der mit einer großen Kopfplatzwunde auf der Straße lag, gibt der Berliner Polizei Rätsel auf. Passanten hatten ihn am Samstagabend auf dem Gehweg an der Kreuzung Frankfurter Tor/Warschauer Straße gefunden. Er wurde in einem Krankenhaus notoperiert. Wie die Polizei am Sonntag weiter berichtete, konnte der Mann den Ermittlern nicht sagen, wie es zu seiner Verletzung gekommen war.

... dann zeigt es doch eher, wie reflexartig und routiniert die gewalt der berliner schläger in uniform hingenommen wird. sonst würde die polizeilüge ja nicht von den medien(Berliner Zeitung, Morgenpost, Tagesspiegel), so gleichgeschaltet übernommen werden.

strafanträge, zeugen und anzeigen bewirken nichts!

Bullenstadt Berlin!!

dgdgfd 16.03.2009 - 14:54
In Berlin lassen sich derzeit linke Kräfte durch die HauptstadtBullenSchläger noch unterdrücken, die man wirklich nur noch als vom Staat eingesetzte Schergen bezeichnen kann, die die Machtansprüche in der Hautptstadt sichern sollen, verstärkt durch drakonisch Strafen bei allen Dingen die iwie als Links eingeordnet werden können...

In Berlin ist doch derzeit weniger los als in anderen Großstädten, nehmen wir z.b. Hamburg... hier treten die Bullenschweine auch nicht so gewaltätig und brutal auf.. wirken evtl. sogar gebildetetr..wenn man das so nennen kann...
Wenn es mit Deutschland weiterhin berg ab geht gebe ich dem ganzen in Berlin maximal noch 10 Jahre, dann wird es entsprechend knallen...auf die Bullenrepression wird entsprechend reagiert..es wird dann viel mehr als nur zurückgeworfen!!!

Der Bullenstaat schaft sich in seiner Hauptstadt derzeit durch seine fetten dummen brutalen Bullenschweine ein Pulverfaß!!!!

@dgdf...

hamburga 16.03.2009 - 23:18
also dass in hamburg die bullen gebildeter sind glaubst du ja wohl hoffentlich selber nicht.
und weniger gewalttätig als in berlin sind die ebenfalls nicht.
in hamburg hab ich eher das gefühl, dass die andauernd auf koks oder speed oder so sind,
wenn ich mir die augen von so manchem prügelbullen anschaue.
schau dir die videos doch an aus hamburg, oder noch besser komm selber mal her,
dann siehst du, dass das in hamburg nicht anders aussieht.
nur kommen die in hamburg einfach in solch einer überzahl und mit so viel technik
(mein gezählter rekord waren 9 wasserwerfer in der schanze beim schanzenfest,
aber bei jeder größeren studi-demo sind die ja schon mit vier stück minimum am start)
dass sich kaum noch wer was traut.
was die hamburger bullen aber nicht am prügeln hindert - da kann es auch schon mal einen kollegen
treffen wie bei den bambule-protesten.

ich schweife zu sehr aus - ich wollte eigentlich nur loswerden,
bullen sind nicht nur in berlin gewalttätig - bild dir da mal bloß nix ein.
hier brechen sie einem auch gerne mal das handgelenk - weil man zusehen wollte, was die machen...

Zuviele

Schlußwort 18.03.2009 - 00:39
Wer die Polizei sieht ,denkt in Kategorien von kriminell,nicht kriminell,das sozaile Spannungsniveau steigt,und "es paßiert was " .Bullen (sorry !) scheiben auch Unbewußtes ,Vergangenes,und wo sie zu oft sind ,kommen dann Drogendealer ,Prügeleien ,Kleindiebstähle ,etc häufiger vor oder rücken rücken in den Mittelpunkt der sozialen Wahrnehmung ,das soziale Niveau und Lebensqualität sinken und es wird " streßig " ,zu viele Leute verteidigen kleine Freiheiten und Unregelmäßigkeiten gegen die personifizierte Polizei und deren Wünsche sind von woanders ...aus ganzruhigen und ordnungsgemäßen Gegenden einerseits ,aus Brennpunkten oder Medienphantasien von Brennpunktena ndererseits .Bullen sind Spieler,und die anderen auch ,die anderen würden was anderes spielen als Polizei und Bevölkerung ,Kriminelle tec .,wenn man sie nicht zu oft träfe oder sähe .Es ist ätzend ,wir wollen keine
kontrollierte Gesellschaft und nicht den Dialog übernehmen ,wir wollen mit uns lebnen und nicht mit der Polizei .Inszenierungen und Psychos und "Dürfen wir Grenzen austesten wollen wir garnicht .Es nervt und wird bedrohlich .So oder so.