United we stay

blackredpress berlin 15.03.2009 20:04 Themen: Freiräume Repression Soziale Kämpfe
weitere bilder der united we stay demo in berlin
United we stay - 5000 für den Erhalt von Freiräumen

(bSe/blackredpress) Berlin. Am Nachmittag des 14. März 2009 demonstrierten nach Angaben des Veranstalters 5000 Menschen unter dem Motto „United we stay“ für den Erhalt von Freiräumen in Berlin und bundesweit. Ein bunter, lautstarker und fröhlicher Demonstrationszug zog vom Hermannplatz durch Neukölln und Kreuzberg nach Friedrichshain.

Ausgehend von der 2008 gestarteten „Wir bleiben alle!“-Kampagne, sammelten sich rund 5000 Menschen in Berlin und verleihten dem Motto „United we stay“ gewaltigen Ausdruck. Angeführt vom queer-block zog ein äußerst stimmungsvoller und geschlossener Umzug durch die Straßen Berlins, um Anwohner und Passanten ausführlich über die stattfindende Umstrukturierung dieser und anderer Städte und Verdrängung sozial schwacher Menschen und alternativen Wohnplätzen zu informieren. Es ging los am Hermannplatz, über den Kottbusser Damm in die Sanderstraße Richtung Reichenberger Str. In der Ohlauer Straße kam es, nach solidarischen Grüßen vom Dach aus, zur ersten Zwischenkundgebung. Zwischen den Häusern schallten die Rufe nun noch lauter und regten großes Interesse bei den Anwohnern. Viele der Passanten erkundigten sich über den Anlass der Demonstration und nahmen gerne und dankend Infomaterial entgegen.
Vorbei am Görlitzer Park ging es durch die Falksteinstraße über die Oberbaumbrücke Richtung Warschauer Straße.

Auf Höhe der U-Bahnstation Warschauer Straße kam es zu einer weiteren Zwischenkundgebung, nach dem einige Teilnehmer in Gewahrsam und ihnen Blut abgenommen wurde. Es ging im Anschluss weiter in die Revaler Straße, wo eine weitere Soli-Aktion vor dem RAW-Tempel mit großer Feuershow für ein gelungenes Spektakel sorgte. Nach einer weiteren Dachtransparent-Aktion Revaler Straße/Ecke Simon-Dach-Straße kam es zu einem erneuten Angriff der Polizei. Daraufhin wurde eine Polizeiwanne angegriffen und schließlich zum Rückzug gezwungen. Daraufhin teilte sich die Demonstration und ein Teil machte sich quer durch die Barmeile auf den Weg zum vor kurzem geöffneten Nazi-Laden „Tromsø“. Auf dem Weg wurden teilweise Autos entglast, Müllcontainer auf die Straßen bewegt, das McDonald‘s verschönert, ein Streifenwagen umgekippt und schließlich versucht, auch das „Tromsø“ zu verschönern.

Während die Polizei nun sämtliche Kräfte und Technik zur Kreuzung Warschauer Straße/Frankfurter Allee mobilisierte, kam es zu einer schweren Verletzung eines Passanten am Rande der Straße. Als die Polizei alle vor dem „Tromsø“ vertreiben wollte, stießen sie scheinbar einen unbeteiligten Mann so hart gegen die Bordsteinkante, dass dieser einen Schädelbasisbruch erlitt. Anstatt die Verantwortung für die Lage zu übernehmen, zogen sich die schwarz gekleideten Einheiten jedoch lieber zurück vor den Laden und ließen den Verletzten liegen. Währenddessen erreichte der übrige Demonstrationszug seinen Zielpunkt vor dem Rathaus Friedrichshain. Die Polizei sperrte viele Straßen um die Demo herum ab. Dies um, wie sie sagten, „wieder die Kontrolle zu erlangen“. Das hieß im Klartext, dass mehrere Polizeiwagen im Anschluss durch den Nordteil Friedrichshains fuhren und auch ein Hubschrauber hinzugezogen wurde.

Insgesamt hat die Demo ihrem Motto auf jeden Fall deutlichen Aus- und auch Nachdruck verpasst. Wie seit langem nicht mehr ist eine breite Diskussion während und vor allem nach dem Umzug ausgelöst worden, die sich sicherlich nicht nur in den Medien weitertragen wird. Der Hauptstadt wurde gezeigt, dass es eben nicht nur einzelne „Hausbesetzer und Linksextreme“ sind, die sich gemeinsam für den Erhalt und gegen die Verdrängung alternativer Wohn- und Lebensräume aussprechen und einsetzen.
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Ergänzungen

Fotos der Riots

Dein Name 15.03.2009 - 21:20
-

Merkwürdige Bullenmeldung zu

verletzter Person 15.03.2009 - 22:31
Es gibt folgende seltsame Bullenmeldung, zitiert nach der MoPo. Sollte es sich hierbei um die von Bullen verletzte Person handeln? Zeitlich und örtlich scheint das zu stimmen.

Friedrichshain
Verletzter Mann gibt Polizei Rätsel auf
Sonntag, 15. März 2009 19:39
Ein 32-jähriger Mann, der mit einer großen Kopfplatzwunde auf der Straße lag, gibt der Berliner Polizei Rätsel auf. Passanten hatten ihn am Samstagabend auf dem Gehweg an der Kreuzung Frankfurter Tor/Warschauer Straße gefunden. Er wurde in einem Krankenhaus notoperiert. Wie die Polizei weiter berichtete, konnte der Mann den Ermittlern nicht sagen, wie es zu seiner Verletzung gekommen war.

 http://www.morgenpost.de/berlin/polizeibericht/article1055368/Verletzter_Mann_gibt_Polizei_Raetsel_auf.html

wow

xxxx 15.03.2009 - 22:54
lustig, vor allem die letzten beiden abschnitte!!!


Freiraumdemo: Verletzte Polizeibeamte sowie mehrere Sachbeschädigungen und Festnahmen
Neukölln/ Friedrichshain- Kreuzberg

# 0721

Zwölf Festnahmen, zwei verletzte Polizeibeamte sowie zahlreiche Sachbeschädigungen waren gestern Begleiterscheinungen eines Aufzuges unter dem Motto „Für den Erhalt von Freiräumen und Wohnprojekten in Berlin und überall“.

Die Demonstration begann gegen 15 Uhr 30 am Neuköllner Hermannplatz mit einer Kundgebung. Bereits im Vorfeld wurden von den Einsatzkräften bei zwölf Versammlungsteilnehmern Verstöße gegen das Versammlungsgesetz festgestellt.

An der Demonstration, die über den Kottbusser Damm, Skalitzer Straße und Oberbaumbrücke in Richtung Frankfurter Allee in Friedrichshain führte, beteiligten sich bis zu 2.500 Teilnehmer, die zu einem großen Teil dem Umfeld der Hausbesetzerszene zuzurechnen waren. Gegen 18 Uhr 10 wurden im Bereich der Revaler Straße Polizeibeamte mit Steinen und Flaschen beworfen. In diesem Zusammenhang nahmen Polizisten vier Tatverdächtige fest. Zur gleichen Zeit versuchten Versammlungsteilnehmer, ein Polizeifahrzeug aufzuschaukeln, in dessen Verlauf ein eingesetzter Polizeibeamter, der das Umkippen des Fahrzeugs verhindern wollte, verletzt wurde. Er erlitt eine Kopfplatzwunde und wurde ambulant in einem Krankenhaus behandelt.

Während der Aufzug nach einer Zwischenkundgebung fortgesetzt wurde, lösten sich immer wieder kleinere Gruppen aus dem Aufzug und begingen gezielt Sachbeschädigungen unter an anderem an Fahrzeugen und griffen Einsatzkräfte an. So kippten im Kreuzungsbereich Warschauer Straße Ecke Frankfurter Allee etwa 20 Personen ein Einsatzfahrzeug der Polizei auf das Dach und schlugen alle Scheiben des Autos ein. Auch die Fensterscheiben eines Fast-Food-Restaurants am Frankfurter Tor wurden gegen 18 Uhr 45 durch mehrere Pflastersteine, die Unbekannte neben Farbbeuteln gegen die Fassade geworfen hatten, zerstört. Besucher des Restaurants wurden glücklicherweise nicht verletzt.

Der Aufzug endete gegen 18 Uhr 50 vor dem Rathaus Friedrichshain. Etwa 900 Polizisten begleiteten die Veranstaltung.
Ein 33–Jähriger erhielt heute einen Haftbefehl wegen schweren Landfriedensbruchs. Zwei weitere Männer im Alter von 20 und 21 Jahren werden am Nachmittag einem Ermittlungsrichter zum Erlass eines Haftbefehls wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs vorgeführt.

Die von der Kampagne „Wir bleiben alle“ in einer Pressemitteilung erhobenen Vorwürfe angeblicher Polizeigewalt weist die Berliner Polizei zurück.

Die Pressemeldung der Organisatoren der sogenannten „Freiraum-Demonstration“ ist der nach Gewaltausbrüchen im Zusammenhang mit linksextremistischen Demonstrationen übliche Versuch, die Polizei nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ zum Aggressor zu erklären, um Gewalttaten von Demonstrationsteilnehmern als gerechtfertigt erscheinen zu lassen.
Damit stellen sie das tatsächliche Geschehen auf den Kopf. Tatsache ist, dass Polizeibeamte, Einsatzfahrzeuge und Eigentum Unbeteiligter von Gewalttätern innerhalb und außerhalb des Aufzugs gezielt angegriffen wurden. Den daraufhin einsetzenden polizeilichen Maßnahmen ist es zu verdanken, dass nicht noch größerer Schaden entstanden ist.

 http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/122870/index.html

das bild von der demo

(muss ausgefüllt werden) 16.03.2009 - 14:39
ich hab dagegen wiedermal nur ein foto geschafft. das handy war diesmal in der tasche verkramt, also hab ich´s durch die finger aufgenommen, hat aber trotzdem geklappt:

 http://www.flickr.com/photos/35570331@N04/3356143946/

Video von der Revaler

medienkollektiv 16.03.2009 - 17:00

video: schädelbasisbruch

berliner bullen 17.03.2009 - 18:01
das video zeigt die aktion der berliner beamten. im hintergrund (leider nicht im bild) hört man die rufe der anderen zeugen des vorfalls.

wenigsten kann hier die einsatzhundert idenifiziert werden...


 http://www.youtube.com/watch?v=cETjzQObfvw&feature=channel_page

Bilder

Störtebecker 18.03.2009 - 11:17

video...

pArAsite 18.03.2009 - 19:32
Hi,

here is a video from the demo ;)

 http://www.dailymotion.com/video/x8phsa_united-we-stay_news

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Sideseeing — Name der Einheit

Die alte Laier — Kontroverso

polizei schummelt "keine ahnung" bei mopo ein — Es wurde keinE AutorIn angegeben!