Bisher größter Uranmüllzug aus Gronau !!

SOFA Münster 12.03.2009 00:41 Themen: Atom Globalisierung Ökologie
Gestern Abend startete um 23.07 Uhr der bisher größter Uranmüllzug von Gronau nach Russland: 25 fette Waggons transportieren 100 Fässer mit abgereichertem UF6, das sind 1250 t Uranmüll !! Die UAA-Betreiberin Urenco und ihre Großaktionäre EON und RWE haben damit den Uranmüllexport nach Russland nochmals verschärft. Polizei und Urenco haben heute zudem versucht, durch eine Verzögerung der Abfahrt um vier Stunden, die Anti-Atom-Initiativen zu täuschen - aber das ist nicht gelungen. Es gab bisher mehrere Aktionen entlang der Strecke, u. a. mitten im Hauptbahnhof von Münster - ein großes und nervöses Polizeiaufgebot und diverse Kontrollen und Platzverweise.
Seit 1996 hat Urenco inzwischen fast 30 000 t abgereicherten Uranmüll nach Russland transportiert - EON und RWE verdienen sich daran eine lange Nase, weil sie die Endlagerungskosten in Deutschland sparen. Für ein Endlager wäre eigentlich die Bundesregierung zuständig und die freut sich natürlich, wenn 30 000 t Atommüll schon mal "weg" sind, also werden die Exportlizenzen extrem locker gehandhabt.

Letztes Jahr kündigten EON-Chef Bernotat und RWE-Chef Grossmann aufgrund des wachsenden internationalen Drucks an, den Uranmüllexport 2009 einzustellen. Aber der heutige Abend hat gezeigt: Entweder war die Ankündigung ein fake oder es wird bis zum bitteren Anschlag rausgekarrt, was nur geht. Die Rechnung müssen die Menschen in Russland zahlen, wo den Leuten der Strahlenmüll einfach auf die offene Wiese gekippt wird.

Aber der Widerstand wächst weiter: Seit Jahren gibt es internationale Proteste und letztes Jahr wurden gleich zwei Uranmülltransporte durch spektakuläre Abseilaktionen gestoppt. Das hat bei der Polizei zu einer neuen Strategie geführt: Bis jetzt fuhren die Transporte in Gronau um 19 Uhr ab. Dann gibt es aber immer noch reichlich Personenzüge, die bei Blockaden o. ä. gestrichen werden müssen. Also wartet die Polizei nun offensichtlich, bis der Personenverkehr abends vorbei ist und verlegt sich auf Nachttransporte.

Was für die deutsche Polizei günstig ist, ist für die niederländische Polizei ein Alptraum: Der Uranzug kommt im mitten im morgendlichen Berufsverkehr im Rotterdamer Hafenbecken Waalhaven an, wo er auf die MV Schouwenbank der niederländischen Reederei Wagenborg verladen wird. Weil der Widerstand im Münsterland zu vielfältig ist, muss nun die niederländische Polizei sehen, wie sie den Monsterzug durch den Personenverkehr schlängelt.

Die münsterländischen Anti-Atomkraft-Initiativen riefen heute Abend zu weiterem Widerstand gegen die Uran(müll)transporte und die Urananreicherung auf. Am 25. April findet deshalb eine überregionale Anti-Atom-Demo in Münster statt, um den Druck auf die Atomindustrie zu erhöhen. Am 26. wird auch in Krümmel und Neckarwestheim vor den AKWs demonstriert. Atomausstieg bleibt eben Handarbeit!
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Ergänzungen

Urantransport passiert Münster

Freunde der Nacht 12.03.2009 - 02:11
Ein unbeleuchteter Hubschrauber kündigte die Ankunft des Zuges im Münsteraner Hauptbahnhof bereits an: Um 00:24 Uhr fuhr der Uranmülltransport durch den Münsteraner Hauptbahnof in den Rangierbahnhof. Nach dem Rangieren hatte er folgende Zugfolge: Eine Rote Railon Lok vom Typ Ludmilla (Lok-NR- 232-589-2) - Lok der Bentheimer Eisenbahn - Blauer Personenwaggon (aber kaum Leute darin zu sehen) - 25 Waggons mit abgereichertem Uranhexafluorid.
Um 01:08 verließ der Zug den Münsteraner Hauptbahnhof wieder auf seiner Fahrt Richtung Rotterdam.
Und immer noch schwebte in der Bahnhofshaupthalle ein Transparent gegen diesen Wahnsinnszug an 2 Ballons...

genaueres?

typ 12.03.2009 - 14:27
weiß jemand genaueres über aktionen an der strecke?

Renaissance der Anti-Atom-Bewegung!

nix-da 12.03.2009 - 15:39
Die nächsten Demos & Aktionen:

25.4. Demo Münster
26.4. Demo Krümmel
26.4. Demo Neckarwestheim
Juni, Demo Neckarwestheim
30.8.-5.9. Traktoren-Treck Gorleben-Berlin
5.9. Bundesweite Anti-Atom-Großdemo Berlin

??? MAI o SOMMER 2009 ???
Krümmel bleibt aus!

weitere Termine...

Wulf Bernotat

bertelsmannkritik 12.03.2009 - 16:48
Wulf Bernotat sitzt im Aufsichstrat der Bertelsmann AG (Europas größter Medienkonzern, dazu gehören die Unternehmen RTL, Gruner+Jahr, ...) und im Kuratorium der Bertelsmann Stiftung (Deutschlands einflussmächtigster Think Tank).

siehe auch unter

 http://de.indymedia.org/2009/02/241781.shtml

"Die strategische Verbindung des Bertelsmann-Aufsichtsrats zum Stifterverband [für die Deutsche Wissenschaft] wird inzwischen vorrangig von Wulf Bernotat, dem Vorstandsvorsitzenden des Energieriesen E.ON repräsentiert. Der nach eigenen Angaben „weltweit größte private Energiedienstleister“ E.ON übertrumpft mit einem Umsatz von ca. 69 Mrd. Euro die BASF noch. Der Chef über dieses Zig-Milliardenimperium wacht auch als Kuratoriumsmitglied über das Wirken der Bertelsmann Stiftung. Als Mitglied des einflussreichen European Round Table of Industrialists (ERT) steht er in Verbindung mit einer der einflussreichsten, konzeptionell arbeitenden Industrie-Lobby-Organisationen auf EU-Ebene. An Aufsichtsratsmandaten besetzt Bernotat Posten bei der Ruhrkohle AG, dem Versicherungsgiganten Allianz SE und der Metro AG (Eigentümer: Haniel, Schmidt-Ruthenbeck, Beisheim)."

Drei Viertel der Asse-Abfälle aus AKWs

http://www.aller-zeitung.de 12.03.2009 - 18:38
Drei Viertel der Asse-Abfälle stammen aus Kernkraftwerken

Gut drei Viertel der radioaktiven Abfälle im Atommülllager Asse stammen aus Kernkraftwerken. Wie Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) am Mittwoch in Berlin mitteilte, können 74 Prozent des radioaktiven Inventars „direkt oder indirekt den Kernkraftwerken“ zugeordnet werden.(...)

Weiterlesen:  http://www.aller-zeitung.de/newsroom/politik/zentral/politik/niedersachsen/art668,821605

Berlin: Kletteraktion vor Allianz

KanalB 12.03.2009 - 18:55
03.03.2009 - in unmittelbarer Nähe des Allianz-Gebäudes an der Spree erkletterten drei Aktivistinnen das grosse Standbild "Molecule Men" und entrollten mehrere Transparente, um gegen die Pläne RWEs zu protestieren, neue Atomkraftwerke zu bauen.
Als grösster Einzelaktionär bei RWE hat die Allianz erheblichen Einfluss auf die Politik des Energiekonzerns.

Video:  http://kanalb.org/search.php?play_id=2222&modul=Clip&search=KLETTERAKTION%20VOR%20ALLIANZ

Erst die Asse, dann Gorleben?

Radio Dreyeckland, Freiburg 102,3 MHz 14.03.2009 - 01:43
Seit einigen Tagen geben auch offizielle Stellen zu, daß der Atommüll in dem absaufenden "Versuchsendlager" überwiegend aus kommerziellen Kernkraftwerken kommt.
Und die "Experten", die uns bescheinigt haben, dass das ehemalige Bergwerk Asse II als Endlager geeignet sei, behaupten dasselbe auch vom Salzstock in Gorleben...

Mirko von Radio Dreyeckland sprach mit Greenpeace-Mitarbeiter Matthias Edler

Interview:  http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=26854

Leck im Atomkraftwerk Biblis B

Radio Dreyeckland, Freiburg 102,3 MHz 14.03.2009 - 01:46
Bereits am 7. März ist im hessischen Atomkraftwerksblock Biblis B an einer Rohrleitung im „Keller“ des Reaktorgebäudes ein kleines Leck entdeckt worden. Nach rund 32 Jahren in Betrieb sind die alten Rohrleitungen des Nebenkühlwassersystems „morsch“ und halten den Korrosionsangriffen des durchströmenden Rheinwassers offenbar nicht mehr stand.
„Neben-„ klingt harmlos, aber so Henrik Paulitz, Atomexperte der atomkritischen Ärzteorganisation IPPNW: „Größere Leckagen im ... Nebenkühlwassersystem können geradezu lehrbuchmäßig zu einem schweren Kernschmelzunfall führen.“

Interview:  http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=26865

Zum "Versuchs"-endlager-Disaster in Asse

Radio Dreyeckland, Freiburg 102,3 MHz 15.03.2009 - 23:08
Am Telefon Sylvia Kotting-Uhl, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag

Zum Interview:  http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=26855

Günzburg: Protest gegen die Atomkraft

http://www.augsburger-allgemeine.de 16.03.2009 - 01:59
Bevor drinnen gefeiert wurde, ist draußen demonstriert worden. Rund 130 Menschen kamen am frühen Freitagabend vor dem Günzburger „Forum am Hofgarten“ zusammen, um gegen die Feierstunde zum 25-jährigen Betriebsjubiläum des Atomkraftwerkes Gundremmingen zu protestieren.(...)

Weiterlesen:  http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Lokales/Guenzburg/Lokalnachrichten/Artikel,-Protest-gegen-die-Atomkraft-_arid,1520456_regid,2_puid,2_pageid,4497.html

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