Warum hält BfS an Gorleben fest?

Wolfgang Ehmke 10.03.2009 12:08 Themen: Atom Ökologie
BI Umweltschutz fordert Transparenz: Warum hält das Bundesamt für
Strahlenschutz trotz aller Zweifel verzweifelt an Gorleben fest?


Die Asse II hätte niemals Atommülldeponie werden dürfen, räumen das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und der Bundesumweltminister Sigmar Gabriel ein. Die Havarie der Asse II war jedoch schon lange absehbar. Die Frage, welche Institutionen und Wissenschaftler - frühen Warnungen und Bedenken zum Trotz - absehbare Wassereinbrüche in dem Kalibergwerk in Abrede gestellt haben, müsse endlich beantwortet werden, fordert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).
Dass das Bundesamt sich mit dem Argument bedeckt hält, man wolle keine
Schuldzuweisungen, sei nicht länger nachvollziehbar und wecke Misstrauen, denn
die Glaubwürdigkeit jener Institutionen und Wissenschaftler sei dahin. "Schließlich
hatten etliche Institute und Institutionen sowohl der Asse II einen Persilschein
ausgestellt als auch für den Salzstock Gorleben plädiert, trotz der
Laugenaufschlüsse bei den Tiefbohrungen in den 80er Jahren und auch bei den
Laugenzuflüssen beim Abteufen der Schächte in den 90er Jahren", betont die BI.


Die Bürgerinitiative wendet sich mit einem Schreiben direkt an das Bundesamt: "Wir möchten Sie deshalb bitten, die Öffentlichkeit darüber aufzuklären, welche Behörden und Wissenschaftler sowohl für die Asse II als auch für Gorleben als Atommülldeponie plädiert haben. Wir fordern Sie erneut auf, uns darzulegen, welche Gründe die Vorläufer-Behörde des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), Mitte der 80er Jahre anführte, um "Parallelbohrungen" zu Gorleben durchzuführen, also nicht mehr allein auf Gorleben zu setzen".


Unbeantwortet blieb auch die Frage, wer politisch verantwortlich für den "Maulkorb" war, den die Bundesregierung zu jener Zeit der PTB verpasste, um kritische Äußerungen über Gorleben zu unterbinden. Schließlich möchte die Initiative wissen, ob es stimmt, dass die Untersuchungen der Laugenzuflüsse in Gorleben nicht nur der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), die sich in der Asse II "verbrannt hat", und der TU Clausthal, sondern auch der GSF, also der Asse II- Betreiberin, oblagen. "Vorausgesetzt, unsere Information stimmt, muss zwingend eine Neubewertung der Laugenzuflüsse in
Gorleben vorgenommen werden", fordert ein BI-Sprecher.


Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06

Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20 29439 Lüchow
www.bi-luechow-dannenberg.de
Büro: Tel: 05841-4684 Fax: -3197
büro@bi-luechow-dannenberg.de
Pressesprecher: Francis Althoff 05841 971875
 presse@bi-luechow-dannenberg.de
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Renaissance der Anti-Atom-Bewegung

nix-da 10.03.2009 - 12:52
Die nächsten Demos & Aktionen:

25.4. Demo Münster
26.4. Demo Krümmel
26.4. Demo Neckarwestheim
Juni, Demo Neckarwestheim
30.8.-5.9. Traktoren-Treck Gorleben-Berlin
5.9. Bundesweite Anti-Atom-Großdemo Berlin

??? MAI o SOMMER 2009 ???
Krümmel bleibt aus!

weitere Termine...

Termine-Link

nix-da 10.03.2009 - 13:16

"In Gorleben verbohrt"...

Francis Althoff 11.03.2009 - 09:36
....lautet der Titel einer Veranstaltung der Bürgerinitiative Umweltschutz, die am
Freitag (13.03.) um 19 Uhr im Dannenberger Hotel "Alte Post" beginnt. Prof. Dr.
Rolf Bertram von der Technischen Universität Braunschweig, der Physiker Heinz
Smital von Greenpeace, sowie Christian Ruhsert von der BI-Fachgruppe
Radioaktivität werden anhand von Geologie, Radiochemie und
Strahlenschädigungen von Salz darüber referieren, warum der Gorlebener
Salzstock als Atommüll-Endlager nicht geeignet ist. Am Samstag (14.03.) wird die
Thematik ab 15 Uhr im Tagungshaus "Tu was" in Tüschau mit einem Workshop
fortgesetzt.


Francis Althoff 05841-971875

Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20 29439 Lüchow
www.bi-luechow-dannenberg.de
Büro: Tel: 05841-4684 Fax: -3197
büro@bi-luechow-dannenberg.de
Pressesprecher: Francis Althoff 05841 971875
 presse@bi-luechow-dannenberg.de