Nazis planen Aktionen und Aufmarsch in Kiel!

kieler sprotte 06.03.2009 09:01 Themen: Antifa
Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!
Kiel ist unsere Stadt! Hier ist für Faschisten kein Platz!
Nazis planen Aktionen und Aufmarsch in Kiel!

Wie wir vor kurzem erfahren haben, wollen Kieler Neonazis in nächster Zeit einen überraschend geplanten Aufmarsch durch Kiel durchführen. Der Plan hierfür geht von Mitgliedern der „Aktionsgruppe Kiel“ aus, die Kiel im „Kampfjahr 2009“ wieder zur „Frontstadt“ machen wollen.

Welche Mittel die Neonazis im Kampf gegen ihre politischen und auch andere Gegner einsetzen wollen, das ist nach den Erfahrungen der letzten Jahre klar: Während des Kommunalwahlkampfes 2008 haben sie mehrere linke Projekte angegriffen, Fensterscheiben eingeworfen und Menschen bedroht. Am Rande einer antifaschistischen Demonstration gegen den Einzug der NPD ins Kieler Rathaus haben sie mehrere AntifaschistInnen angegriffen und verletzt. Der frühere NPD-Landesvorsitzende und jetzige Führer der „Aktionsgruppe“, Peter Borchert, ist erst vor einigen Wochen knapp einer Verurteilung entgangen, nachdem er ein Mitglied der Hells Angels, der im Prozess gegen einen anderen Neonazi als Zeuge geladen war, mit einem Messer schwer verletzt hatte. Und in der ersten Februarwoche griffen Nazis wieder antifaschistische Einrichtungen an und warfen dort Fensterscheiben ein.

Wenn die Neonazis also jetzt einen Aufmarsch und andere Aktionen durch Kiel planen, dann wollen sie damit nicht nur ihre menschenverachtende Hetze verbreiten – was ohnehin Grund genug wäre, sich ihnen in den Weg zu stellen. Nein, ein solcher Aufmarsch ist außerdem eine ganz konkrete und unverhohlene Drohung gegen Menschen und Projekte, die gegen die Nazis und deren mörderische Ideologie und Taten aktiv sind.

Gleichzeitig ist ein solche Aktivitäten auch ein Vorgeschmack auf den Bundestagswahlkampf 2009. Die „Aktionsgruppe Kiel“ ist personell eng mit der NPD verflochten und wird sich maßgeblich an deren Wahlkampfaktivitäten beteiligen.

Die letzten Versuche von Neonazis, durch Kiel zu marschieren, sind allesamt kläglich gescheitert. Jedes Mal haben sich ihnen Tausende von Menschen in den Weg gestellt. Der Runde Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel ruft, zusammen mit anderen antifaschistischen Kräften, auch dieses Mal alle Kielerinnen und Kieler auf, sich den Nazis entgegenzustellen. Zeigen wir ihnen wieder und wieder, dass sie in unserer Stadt nichts zu suchen haben. Sobald wir nähere Informationen zu ihren Plänen haben, werden wir konkret zu Kundgebungen und/oder einer Demonstration aufrufen.
Achtet auf weitere Ankündigungen. Informiert euch gegenseitig!
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Ergänzungen

Schwerkrimineller Borchert...

Toto & Harry 06.03.2009 - 11:00
und einige seiner Rasselbande bei Fototermin...

Letzte Nazidemo in Kiel 2005: ca. 150 Nazis, knapp 8.000 Gegendemonstranten, Naziroute stark abgekürzt. Kein Durchkommen für Nazis!

siehe auch hier:  http://de.indymedia.org/2005/01/105403.shtml

aktuelle Infos

zonk 06.03.2009 - 13:08
zu den Ereignissen gibt's u.a. auf www.antifa-kiel.org

einige der ANs finden sich hier:

xyz 06.03.2009 - 14:04

Kiel & Lüneburg - Zona Antifascista!

Heidepirat 06.03.2009 - 15:20
Ebenfalls in Lüneburg planen Nazis um die Kameradschaft "Snevern Jungs" einen Aufmarsch am 11. April!
Unter dem Motto "Gegen linke Gewalt" will die Brut für ihren Naziladen "Hatecore" und "Black Crow" demonstrieren.
Hintergrund seien Angriffe auf den Lüneburger Naziladen . Dort wurden von Unbekannten dreimal die Scheiben beschädigt und es kam zu verschiedenen antifaschistischen Protestaktionen vor dem Laden.

In einem Flugblatt der "Jungen Nationaldemokraten" beklagen sie eine angebliche Zunahme "linksextremer Gewalt" in Lüneburg, wobei es die Autoren mit der Wahrheit nicht so genau nehmen. Das übliche Rolle der "armen deutschnationalen Opfer", mensch kennt das ja...

Gegen den Naziaufmarsch wird es verschiedenste antifaschistische Aktionen geben. Antifaschistische Gruppen aus Lüneburg rufen zu einem wirksamen Zeichen auf, mit dem Ziel, die Nazis aufzuhalten.

Aktuelle Infos auf:
 http://www.nazis-aufhalten.de

NO NAZISHOPS! ES IST UNSERE STADT!!!

Runder Tische gegen Rassismus und Faschismus

xyz 06.03.2009 - 15:44
Gegen Nazi-Umtriebe in Kiel: Widerstand organisieren!

Im „Kampfjahr 2009“, so erklärte vor einigen Tagen die faschistische „Aktionsgruppe Kiel“(AG Kiel), solle „die Landeshauptstadt wieder Frontstadt“ werden. Mit Überfällen auf antifaschistische Einrichtungen wie den Buchladen Zapata und die Hansastraße 48 in der ersten Februarwoche, bei denen sie Scheiben einwarfen und erheblichen Sachschaden anrichteten, haben die Nazis einen ersten Eindruck davon gegeben, wie sie ihr Ziel erreichen wollen. Darüber hinaus ist mit verstärkten Propagandaaktionen zu rechnen, zumal die „Aktionsgruppe“, deren Mitglieder sich selbst als „nationale Sozialisten“ bezeichnen, personell eng mit der NPD verflochten ist und deren Wahlkampfaktionen in diesem Jahr mit gestalten wird.

Kieler Nazis kündigen neue Gewalttaten an

Der ehemalige NPD-Landesvorsitzende und Gewaltverbrecher Peter Borchert, der erst vor einigen Wochen wieder auf freien Fuß gesetzt wurde, obwohl seine Beteiligung an Messerstechereien im Kieler Rotlicht-Milieu erwiesen ist, bleibt Leitfigur der „autonomen Nationalisten“ um die „Aktionsgruppe“; seine zeitweilige Inhaftierung habe nicht zur Lähmung oder Zerschlagung des „nationalen Lagers“ beigetragen – eben das habe der „Nationale Widerstand“ in den vergangenen Wochen mit seinen Propaganda- und Gewalteinsätzen unter Beweis gestellt. Die Verlautbarung schließt mit den Worten: „Die Aktionsgruppe Kiel ruft alle Nationalisten aus der Landeshauptstadt und Umgebung dazu auf, sich zu organisieren und auch unabhängig als Werwolfeinheiten zu agieren!“ – Viel klarer kann das Bekenntnis zur Tradition der NSDAP nicht ausfallen.

Zu den „autonomen Nationalisten“ in Kiel gehören Peter von der Born, Nils Holm und Christopher Rüdiger – Mitglieder der AG Kiel und Mitglieder und Kommunalwahl-Kandidaten der NPD. Peter von der Born hat nach eigenem Bekunden seinen Arbeitsplatz verloren, nachdem er dort als Faschist entlarvt worden war. Die Aktionsgruppe selbst bekundet Freude über seine Entlassung, da er sich nun, nicht mehr behindert durch Erwerbsarbeit, wieder aktiv „in die Front der nationalen Sozialisten“ einreihen könne.

Die NPD Schleswig-Holstein hat am 25. Januar auf einem Parteitag in Högel ihre Landesliste zur Bundestagswahl aufgestellt. Dem Landesvorsitzenden Uwe Schäfer folgt dort auf Platz 2 Jans Lütke, der jahrelang vorzugsweise mit Peter von der Born durch Kiel gezogen ist. Bereits auf Platz 3 steht eine der bekanntesten Figuren der militant-nationalsozialistischen „Freien Kameradschaften“: Thomas „Steiner“ Wulff, noch vor Ingo Stawitz. Auch Hermann Gutsche, der seit dem 21. Januar Kreisvorsitzender der NPD in Kiel ist, steht auf der Liste. Die NPD hofft, nun eine "geschlossene und schlagkräftige Truppe" mit "Unterstützung aller Parteimitglieder und vieler freier Kräfte" beisammen zu haben.

Diese faschistische Partei und die diversen „freien“ Nazi-Gruppen in ihrem Umfeld haben keinen Anspruch auf freie politische Betätigung in irgendeiner Form. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen – unter dieser Losung gilt es wiederum, den Nazis entgegenzutreten und sie an der Verbreitung ihrer mörderischen Ideologie, an der Begehung weiterer Gewalttaten zu hindern. Die Forderung nach Verbot und vollständiger Auflösung der NPD und aller anderen faschistischen Organisationen muss erneut mit Nachdruck erhoben werden.

Weil junge Antifaschisten versucht hatten, Kieler Nazis beim Verteilen von Flugblättern zu stören, wird nun auf Veranlassung der Polizei gegen sie ermittelt, u. a. wegen „Landfriedensbruchs“. Sollte es trotz der Unsinnigkeit dieses Vorwurfs zu einem Prozess kommen, können sie sich unserer Solidarität sicher sein.

Es ist notwendig, dass sich wieder einmal alle demokratischen und antifaschistischen Organisationen in Kiel zusammenfinden zu andauernden und eindrucksvollen Aktionen gegen das Auftreten der Faschisten in unserer Stadt. Gesicht zeigen gegen Faschismus und Rassismus, immer mehr Menschen einbeziehen und ermuntern zu öffentlichem Protest gegen das faschistische Treiben – darauf kommt es jetzt und in den kommenden Monaten an. Lasst uns das zusammen am Runden Tisch organisieren!

Kiel als nationalsozialistische Frontstadt, durchsetzt von zu jeder Gewalttat bereiten Werwolfeinheiten? – Niemals! Nach wie vor gilt: Dies ist unsere Stadt! Hier ist kein Platz für Nazis!

ver.di Kiel-Plön

xyz 06.03.2009 - 15:45
In der Nacht vom 3. auf den 4. Februar 2009 wurden in der Hansa-Druckerei und beim Buchladen Zapata in Kiel Scheiben eingeworfen. Mit diesen Taten brüsten sich Mitglieder der militanten faschistischen „Aktionsgruppe Kiel“ auf ihrer Internetseite und drohen weitere Gewalttaten an; die Landeshauptstadt Kiel solle im „Kampfjahr 2009“ wieder „Frontstadt“ werden. Auf ihrer Sitzung am 16. Februar verabschiedeten die Mitglieder des ver.di-Bezirksvorstandes Kiel-Plön dazu die folgende Erklärung:

Mit Empörung haben wir die neuerlichen Anschläge faschistischer Verbrecher auf demokratische, alternative Einrichtungen in Kiel zur Kenntnis genommen.

Wir erklären uns mit den betroffenen Menschen solidarisch und bekräftigen unsere Forderung nach dem Verbot und der vollständigen Auflösung der NPD und aller anderen faschistischen Organisationen.

Opfer faschistischer Gewalt werden immer wieder auch Gewerkschaftsmitglieder, so erst vor zwei Tagen im Anschluss an die Demonstration gegen den Nazi-Aufmarsch in Dresden.

Da die Nazis in Kiel neue Gewalttaten angekündigt haben und mit einem aggressiven Bundestagswahlkampf der NPD zu rechnen ist, rufen wir unsere Mitglieder und alle Demokratinnen und Demokraten auf, Gesicht zu zeigen gegen Faschismus und Rassismus und immer wieder in geeigneter Form gemeinsam den Faschisten entgegenzutreten.

ver.di-Bezirksvorstand Kiel-Plön Kiel, 16.2.2009