Thor Steiner und die Bullen

recherche 04.03.2009 17:20 Themen: Antifa Freiräume Repression
Der TS - Laden in Friedrichshain wird von Zivis und diversen Streifenwagen rund um die Uhr überwacht, die Abschreckung und der Kontrollwahn scheinen bis auf den bisher einzigen erfolgreichen Angriff zu wirken. Die MitarbeiterInnen und Ladenbesitzer im umliegenden Gewerbe sind nicht begeistert über die neue Nachbarschaft und der Meinung, der Lade würde nicht lange existieren - Ein Überblick der Lage.
Nachts: fast wie vor 20 Jahren (Stasi) werden verdächtige Grüppchen von Zivis beobachtet und "ganz unauffällig" beschattet, so bald diese nur in die Nähe des Lades kommen oder auf der Fahrbahngegenseite am Späti stehen. Es entsteht dann schnell Unruhe, kurzes Telefonieren und innerhalb von kürzester Zeit steht oder fährt ein Streifenwagen vor den Laden. Derzeit sind 2 Zivilbullen rund um die Uhr unmittelbar zur Abschreckung hinter dem Durchgang am Fischladen geparkt oder am Humana, wobei einer der Stasis im Zweifel direkt vor dem Laden rumhängt. Hinzu kommt ein Streifenwagen und noch ein weiteres Ziviauto, die immer in der näheren Umgebung präsent sind - also höchstens sechs Leute!!! Zusätzliche Wannen brauchen im Normalfall ca. fünf bis 8 Minuten, um als Verstärkung anzurücken. Ob Nazis ebenfalls ihren Scheißladen überwachen ist unklar - bisher nicht festzustellen.

Die Gewerbenachbarn von Gegenüber wurden von den Betreibern des TS-Ladens bereits besucht, um ihnen zu sagen, dass sie "nur ein ganz normaler Klamottenladen" seien - um dem Erstkontakt noch eins drauf zu setzen - wollten sie eben Mal Geld wechseln... Die Läden werden unter anderem von EinwanderInnen betrieben, die mittlerweile wissen, dass es sich wohl nicht um einen normalen Laden handelt -eine Zusammenarbeit gegen Nazis stehen in der Umgebung die meisten recht offen gegenüber.

So weit so gut oder wenig - es wird Zeit, dass sich hier was tut und wir mit der Nachbarschaft, den Nasen zeigen, was wir von Ihnen und ihrer Scheißdenke halten. Nix und zwar überhaupt nix.
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Ergänzungen

Demo Samstag

einerv.vielenguten 04.03.2009 - 19:46
Samstag 7. März

14 Uhr S-Bhf. Warschauerstraße Demo gegen Thor Steinar Laden


Wer selbst aktiv werden will:
- Kopiert und klebt Mobilisierungsplakate für die Demo am Samstag
- Kommt zu den Veranstaltungen und vernetzt euch
- Nutzt die zur Verfügung stehenden Informationen für eigene, unkontrollierte Aktionen
- Achtet auf Ankündigungen auf den Seiten der Antifa (  http://antifa.de und  http://antifa-fh.de.vu) der Ini Gegen Rechts (  http://initiative-gegen-rechts.de) und dem immer aktuellen Berlin-Terminplaner (  http://stressfaktor.squat.net)

Bullen lieben Thor Steinar

sdfdgh 05.03.2009 - 01:11
Bullen mit Thor Steinar Klamotten sind keine Seltenheit. Da laut Untersuchungen von Cilip 30% aller Polizisten rechtsradikal wählen auch nicht unbedingt überraschend. Ich hoffe mal, die umliegenden Gewerbetreibende und Anwohner wurden informiert.
 http://npd-blog.info/2008/11/29/thor-steinar-bei-der-berliner-polizei/

(muss ausgefüllt werden)

(muss ausgefüllt werden) 05.03.2009 - 02:12
In welchem Bundesland ist denn Friedrichshain? Nie vorher davon gehört...

Das ist Friedrichshain

Der gute König -- von euch geliebte Vorbild 05.03.2009 - 08:20
In Friedrichshain ist es zurzeit eigentlich ganz ruhig. Hier noch ein Bild aus Friedrichshain, für die, die nicht wissen, wo der Nabel der Welt liegt:  http://www.salzburger-saalachtal.com/de/Ausflugsziele/Saalachtal/Loferer-Alm/alm-sommer-lofer.jpg

Thor Steinar gehört Mohammed M. Aweidah

so bunt das es nur noch schwarz ist 05.03.2009 - 10:45

hin oder her

sowieso 05.03.2009 - 11:09

Ist es nicht relativ egal wem der Laden im Endeffekt gehört?
Es geht doch eher darum was dort verkauft wird, welches Klientel angezogen wird etc. Die "neue" Geschäftsführung scheint das ja nicht wirklich zu interesseren, sonst hätte Sie vermutlich etwas dagegen unternommen. Müssen ja nicht gleich Engelchens sein nur weil es ein ausländisches Unternehmen ist..

Konstanz: Antifa macht Druck gegen Laden

http://www.suedkurier.de 05.03.2009 - 15:05
Die Vorwürfe sind noch nicht bewiesen, aber eine Demonstration gibt es schon mal: Eine Gruppe namens Autonome Antifa macht Druck gegen ein kleines Geschäft in der Konstanzer Neugasse. Angeblich wird dort Neonazi-Kram verkauft.(...)

Weiterlesen:  http://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/konstanz/art372448,3662742

NPD plant zwei Parteitage und eine Demo

http://www.tagesspiegel.de 05.03.2009 - 16:36
Die NPD plant nach Informationen des Tagesspiegels gleich drei größere Veranstaltungen in Berlin. Die erste Veranstaltung soll bereits am 14. März stattfinden.(...)

Artikel lesen:  http://www.tagesspiegel.de/berlin/Rechtsextremismus-NPD;art270,2744115

Presseschau

tim 05.03.2009 - 18:49
Hier ein schicker taz-artikel dazu:

Friedrichshainer machen gegen Laden "Tromsø" mobil

Kiez bekämpft rechtes Einkaufsparadies

Bürger und Politiker wollen ein neues Geschäft, das die bei Nazis beliebte Modemarke "Thor Steinar" verkauft, nicht im Bezirk duldent. Polizei schützt den Laden vor Steinwürfen und Farbbeuteln. VON JOHANNES RADKE

Farbbeutel und Steine von den Autonomen, friedlicher Protest von Anwohnern und Politikern. Wenige Tage nach der Eröffnung des Ladens "Tromsø" in der Petersburger Straße in Friedrichshain herrscht rund um das Frankfurter Tor Ausnahmezustand. Tag und Nacht sichern Polizisten in Uniform und zivil das umstrittene Geschäft, das Kleidung der bei Neonazis beliebten Marke "Thor Steinar" anbietet. Im Halbstundentakt fahren Streifenwagen vorbei. "Nazi-Scum fuck off" ist an die Hauswand gesprüht, das große Schaufenster durch Steinwürfe gesplittert. Für Samstag ruft ein breites Bündnis von Antifa, SPD, Grüne, Linke und Anwohnern zur Demo gegen den Laden auf.

Warum ausgerechnet im Szenebezirk Friedrichshain ein solches Geschäft eröffnet, versteht niemand. "Vielleicht geht es einfach darum, den Mythos vom links-alternativen Friedrichshain zu brechen", sagt Maik Baumgärtner von der Initiative gegen rechts. Die Bürgerinitiative koordiniert die Proteste - unterstützt vom Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne). "Wir werden alles in unseren Kräften Stehende tun, damit dieser Laden schließt", so Schulz zur taz. Ob dem Vermieter bekannt ist, was für eine Firma er sich ins Haus geholt hat, konnte der Bezirk noch nicht herausfinden. In den nächsten Tagen soll es ein Gespräch mit der Hausverwaltung geben.
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Matthias Müller von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus kann die Sorgen der Anwohner verstehen. "Das Geschäft zieht eine entsprechende Klientel an, wodurch natürlich die Gefahr für potenzielle Opfergruppen rechtsextremer Gewalt erhöht wird." Besonders wütend sind die Anwohner, weil "Thor Steinar" sich ausgerechnet ein Haus ausgesucht hat, in dem sich während der Zeit des Nationalsozialismus ein Folterkeller der SA befand. Im berüchtigten "Keglerheim" wurden hunderte Gegner der Nationalsozialisten gefoltert und ermordet.

2008 bekräftigte der brandenburgische Verfassungsschutz, Rechtextremisten sehen in der Marke "Thor Steinar" ein "identitätsstiftendes Erkennungszeichen". Im Gegensatz zu Marken wie "Lonsdale" oder "Fred Perry", die es ursprünglich nur in normalen Sportgeschäften gab und langsam von der Nazi-Szene vereinnahmt wurden, verhält es sich bei "Thor Steinar" andersherum. Die Marke hat es allmählich geschafft, nicht mehr nur in einschlägigen Nazi-Läden verkauft zu werden, sondern auch in nichtrechten Geschäften.

Die Bewohner der norwegischen Stadt Tromsø sind entsetzt über die Vereinnahmung ihres Ortsnamens. Einer Lokalzeitung sagte Bürgermeister Aril Hausberg: "Es ist fürchterlich, dass Tromsø mit Neonazis und Rechtsextremismus auf so eine Art und Weise in Verbindung gebracht wird." Er sorge sich um den Ruf der Stadt im Ausland. "Die Frage der Nutzung der norwegischen Flagge und Städtenamen durch ,Thor Steinar' betrachten wir als ernst", sagte der Gesandte der norwegischen Botschaft in Berlin, Dag Stangnes, der taz. Man prüfe in Absprache mit dem Außenministerium in Oslo rechtliche Möglichkeiten, dagegen vorzugehen.

Tromsø ist nicht der erste Laden in Friedrichshain, der die umstrittene Marke verkauft. Erst im November letzten Jahres gab es eine Räumungsklage gegen das Sportgeschäft Doorbreaker im Friedrichshainer Ringcenter, das ebenfalls "Thor Steinar"-Klamotten im Angebot hat. Umso größer ist jetzt die Wut über Tromsø. Lars Laumeyer, Sprecher der Antifaschistischen Linken Berlin, lässt keinen Zweifel daran, welche Protestformen er für sinnvoll hält. "Gegen dieses Geschäft ist uns jedes Mittel recht. Wer meint, einen ,Thor Steinar'-Laden in Friedrichshain eröffnen zu können, muss sich über kaputte Scheiben nicht wundern."

Inzwischen gibt es kaum eine Straße in Friedrichshain, in der nicht Plakate gegen den Laden geklebt sind. "Unser Kiez bleibt Nazi-frei! Weg mit der Nazi-Marke Thor Steinar" ist darauf zu lesen. Darunter eine Faust, die das Markenlogo zerschlägt. Für den heutigen Freitagvormittag haben Bewohner des Nachbarhauses von Tromsø eine Plakatieraktion angekündigt. Sie wollen zeigen, dass sie sich von der "Thor Steinar"-Kundschaft nicht einschüchtern lassen werden.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 14 Kommentare an

mann mann mann... — dr. duden

@dr. duden — student

friedrichshain? — lola-rennt

Schönes Foto — Salzburger

Cilip — Marc

Antifa gegen Araber? — Prager Frühling

nee ist nicht egal — Prager Frühling

@ Prager Frühling — (muss ausgefüllt werden)

hin oder her — trotzdem

Her oder hin ... — ts_sucks

Besitzer ? — 20.Juli

TS Bleibt — ich

steter tropfen... — jonas