Kiel: 50 auf Antifa-Kundgebung

[Autonome Antifa-Koordination Kiel] 04.03.2009 15:32 Themen: Antifa
Heute, am 4.3.09, versammelten sich etwa 50 AntifaschistInnen zur Mittagszeit auf dem Asmus-Bremer Platz in der Kieler Innenstadt zu einer Kundgebung. Diese richtete sich gegen die sich seit Ende Januar häufenden Aktionen der neonazistischen „Aktionsgruppe Kiel“, die neben Plakat- und Spühaktionen in den letzten Wochen regelmäßig Flugblattverteilungen in der Innenstadt durchführten. Bisheriger Höhepunkt dieser jüngsten Entwicklungen waren erneute Angriffe auf alternative bzw. linke Einrichtungen in Kiel in der Nacht zum 4. Februar 2009, als bei der Druckerei der Hansastr. 48 und beim Zapata-Buchladen Fensterscheiben eingeworfen wurden. Auch hierzu bekannte sich auf ihrer Internetseite.(Siehe auch:  http://www.antifa-kiel.org/index.php/news/items/Zu_den_aktuellen_Naziumtrieben_in_Kiel.html)
Während der knapp einstündigen Kundgebung, zu der die Autonome Antifa-Koordination Kiel aufgerufen hatte, wurden zahlreiche Flugblätter an die größtenteils aufgeschlossen wirkenden PassantInnen und in umliegenden Geschäften verteilt. In einem Redebeitrag wurden die PassantInnen, Gewerbetreibenden, Beschäftigten und AnwohnerInnen rund um den Asmus-Bremer-Platz dazu aufgerufen, die unangekündigten Verteilaktionen der Nazis zu stören und zu sabotieren. Dies dürfe nicht allein in der Verantwortung organisierter AntifaschistInnen liegen. Widerstand gegen die Nazis in der Stadt war bisher weitestgehend ausgeblieben.

Insgesamt war die Kundgebung trotz Mittagszeit unter der Woche sehr gut besucht und damit ein erster hoffnungsvoller Schritt, dem neuen Selbstbewusstsein der Nazis bei ihren öffentlichen Auftritten durch antifaschistische Intervention langfristig etwas entgegen zu setzen. Es liegt an allen AntifaschistInnen in Kiel, in den nächsten Wochen darauf aufzubauen und die Dreistigkeiten der „AG Kiel“ wiedermal einzudämmen. Wie dringend dies ist, zeigt, dass sich bereits eine Stunde nachdem die Antifa-Kundgebung beendet wurde, wieder mehrere Nazis am Asmus-Bremer-Platz auftauchten, um ihren Nazimüll dort abzuladen.
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Ergänzungen

No Antifa seen

Ulf 04.03.2009 - 23:42
aber zwei Propaganda-Verteiler der NPD (ca. 14:00 Uhr Asmus-Bremer-Platz)...

http://www.arbeit-zukunft.de/index.php/item/9

http://www.arbeit-zukunft.de/index.php/item/9 05.03.2009 - 01:27
Kiel: Nazipropaganda verhindert - Erneut Anschläge auf linke Projekte
Samstag, 21. Februar 2009

Am 5. Februar gelang es Antifaschisten, drei Neonazis daran zu hindern, in der Holstenstraße, Kiels Haupteinkaufsstaße, Flugblätter zu verteilen. Die von Passanten herbeigerufene Polizei rückte schnell an und nahm die braunen Hetzer fest.



Ein Märchen? Ja! – Denn wieder einmal kümmerten sich die „Ordnungshüter“ fürsorglich um die Nazis und hielten ihnen die Antifaschisten vom Hals. Gegen sie wird nun laut Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs und der gefährlichen Körperverletzung ermittelt.



In der Nacht zuvor sind in Kiel erneut Anschläge auf den linken Buchladen „Zapata" und die „Hansa-Druckerei“ verübt worden. In beiden Fällen gingen Fensterscheiben zu Bruch. Mit diesen Taten brüsten sich Mitglieder der militanten faschistischen „Aktionsgruppe Kiel“ auf ihrer Internetseite und drohen weitere Gewalttaten an; die Landeshauptstadt Kiel solle im „Kampfjahr 2009“ wieder „Frontstadt“ werden. Die „Kieler Nachrichten“ wusste zu berichten, dass Staatsschutz-Ermittler vom Kommissariat 5 der Bezirkskriminalinspektion die Ermittlungen aufgenommen haben, da ein politischer Hintergrund nicht auszuschließen sei. Nun bleibt abzuwarten, ob diese Intelligenzbolzen ihr Geld wert sind oder ob die Ermittlungen wie zuvor wieder eingestellt werden.

Redebeitrag - Kundgebung 4.3. - Kieler City

[Autonome Antifa-Koordination Kiel] 05.03.2009 - 13:49
Liebe Passantinnen und Passanten!
Liebe hier um den Asmus-Bremer-Platz Beschäftigten!
Liebe Anwohner und Anwohnerinnen!

Wir haben uns hier heute in der Kieler Innenstadt versammelt, um darauf aufmerksam zu machen, dass in den letzten Wochen – zuletzt nach unserem Kenntnisstand am vergangenen Freitag - hier am Asmus-Bremer-Platz immer wieder Neonazis der „Aktionsgruppe Kiel“ Flugblätter verteilt haben, in denen sie auf die immer gleiche menschenverachtende Weise die „Überfremdung“ durch „Ausländer“ propagieren, stumpfen Nationalismus als vermeintliche Lösung für soziale Missstände vorgaukeln oder für den Kieler NPD-Ratsherren Hermann Gutsche werben.

Über das Flugblattverteilen in der Kieler Innenstadt hinaus kam es zudem auch aus den Reihen eben dieser neonazistischen „AG Kiel“ seit Ende Januar zu zahlreichen weiteren, nahezu täglichen Aktionen im ganzen Stadtgebiet, darunter das Sprühen und Plakatieren faschistischer Parolen oder braune Postwurfsendungen. Vorläufiger Höhepunkt waren zwei Angriffe auf linke bzw. alternative Projekte, als in der Nacht zum 04. Februar bei dem Buchladen „Zapata“ im Jungfernstieg sowie der Druckerei der “Hansastr. 48“ mehrere Scheiben eingeworfen wurden. Bereits vor knapp einem Jahr kam es während des NPD-Kommunalwahlkampfes zu einer Reihe ähnlicher Angriffe. Damals wie heute brüstet sich mit all diesen Angriffen auf ihrer Internetseite ebenfalls die „AG Kiel“. Bei der „Aktionsgruppe Kiel“ handelt um eine offen neonazistische Gruppierung aus dem Spektrum der im Nazilager gerade in Mode gekommenen selbst ernannten „autonome Nationalisten“. Sie führt gute Verbindungen zur Kieler NPD und wurde im vergangenen Jahr von dem langjährigen Nazikader Peter Borchert aufgebaut, der kürzlich wegen seinem „Messerstecher-Prozess“ in den Medien für Aufmerksamkeit sorgte, und ist dementsprechend in der Vergangenheit durch ein besonders aggressives Auftreten aufgefallen.

Wir sind heute auf der Straße, weil wir den Umstand unerträglich finden, dass Neonazis regelmäßig in aller Öffentlichkeit ihren faschistischen Propagandamüll verbreiten können, wie wir es hier in der Kieler City den vergangenen Wochen beobachten mussten. Denn wir wissen spätestens aus der mörderischen deutschen Geschichte, dass Nazis immer menschenverachtend sind, egal in welchem Gewand sie auftreten: Ob vermeintlich friedlich und im bürgerlichen Gewand oder offen gewalttätig, ihre rassistischen, antisemitische und völkisch-nationalistische Ideologie fußt auf die Ungleichwertigkeit von Menschenleben, steht damit im absoluten Widerspruch zu jeglichem aufgeklärten Denken und ist in letzter Konsequenz tödlich für alle nicht in ihr Weltbild passenden Menschen.

Dass es nötig ist, sich den Nazis bereits bei eher unbedeutend erscheinenden Aktivitäten wie dem Verteilen von Flugblättern in den Weg zu stellen, zeigt, dass sie durch ein weitestgehend ungestörtes Auftreten wie in den vergangen Wochen in Kiel deutlich an Selbstbewusstsein gewinnen. Dies hat zur Folge, dass sie sich ermutigt fühlen, den Versuch zu unternehmen, immer weitere Aktionsräume zu erobern, die ihnen in den vergangenen Jahren in Kiel dank traditionell großer und breiter antifaschistischer Gegenwehr versperrt geblieben sind.

Durch die derzeitige Strategie der „AG Kiel“, spontane und unangekündigte Kleinstaktivitäten durchzuführen und ihren extremen Gewaltfetischismus, ist es für organisierte Antifaschist/-innen bisher schwer gewesen, auf die aktuellen Entwicklungen angemessen zu reagieren. Geballte Gegenwehr blieb bis dato nahezu aus.
Dieser unerfreuliche Umstand wird zudem dadurch erschwert, dass kleinere Ansätze, gegen die Nazis in der Innenstadt aktiv zu werden, nachträglich massiv von der Polizei behindert wurden. So kam es am 4. Februar nach dem leider erfolglosen Versuch einiger Antifaschist/-innen, den Nazis ihre Flugblätter abzunehmen, zu mehreren Festnahmen und Strafanzeigen.

Diese seit längerem zu beobachtende Strategie der Kieler Polizei, mit ihren permanenten Kriminalisierungsversuchen von notwendigen politischen Auseinandersetzungen zwischen Antifaschist/-innen und Nazis das Bild von einer Art „Bandenkrieg“ zu zeichnen, wurde nachträglich leider wiederholt auch von den lokalen Medien gedeckelt. So berichteten die Kieler Nachrichten über den Vorfall am 4. Februar in einer Randnotiz als eine Schlägerei zwischen sogenannten „Extremisten“. Mit einer solchen Argumentation werden faschistische Menschenfeinde mit denen, die sich zugunsten eines würdigen Lebens für alle Menschen gegen Nazis zur Wehr setzen, in verfälschender Weise und mit gefährlichen Auswirkungen gleichgesetzt und die Konflikte, die hieraus notwendigerweise entstehen, entpolitisiert.

Das aus genannten Gründen bisher weitestgehende Ausbleiben von antifaschistischen Gegenwind gegen die Aktivitäten der „Aktionsgruppe Kiel“ lässt die Nazis momentan bereits von „national-befreiten Zonen“ in der Landeshauptstadt träumen, also von Räumen, in denen MigrantInnen, AntifaschistInnen, nicht-heterosexuelle Menschen und viele andere
kein sicheres Leben mehr führen können.

Wir wollen und können es deshalb nicht hinnehmen, dass das Flugblattverteilen durch Neonazis zur Normalität in der Kieler Innenstadt und anderswo wird. Wenn diese ein Ende haben sollen, und dies steht für uns außer Frage, darf der Widerstand nicht nur in dem Händen organisierter AntifaschistInnen liegen. Es liegt an jedem/r Passant/-in, an den umliegenden Gewerbetreibenden, an allen hier um den Asmus-Bremer-Platz Beschäftigten und den Anwohnern und Anwohnerinnen, diese Auswüchse nicht zu dulden.

Deshalb rufen wir dazu auf: Lasst die Nazis nicht ungestört ihre Flugblätter verteilen! Nehmt die Flugblätter nicht an oder entsorgt am besten gleich mehrere oder alle! Stellt euch den verteilenden Neonazis selbstbewusst entgegen und stört sie auf Eure Weise und mit Euren Mitteln!

KEINE AKTIONSRÄUME FÜR NAZIS!
NULL TOLERANZ FÜR RASSIST/-INNEN, ANTISEMIT/-INNEN, NATIONALIST/-INNEN - NIEMALS UND NIRGENDWO!

peter borchert freigesprochen

nichtkieler 05.03.2009 - 18:49
laut meheren presseberichten ist der neonazi peter borchert im hells angels prozess freigesprochen worden, da sowohl er wie das opfer (ein hells angel) keine angabe zur sache machten. demnach wird er sich wohl wieder in kiel rumtreiben
siehe z.b  http://www.endstation-rechts.de/index.php?option=com_content&view=article&id=2904:freispruch-fuer-ex-npd-landeschef-borchert-im-hells-angel-preozess&catid=106:straftaten&Itemid=242

Lüneburg: Stadt verbietet Neonazi-Aufmarsch

http://www.abendblatt.de 05.03.2009 - 21:41
Die Stadtverwaltung hat die geplante Demonstration von Neonazis am Ostersonnabend, 11. April, verboten. Das bestätigte Sprecher Daniel Steinmeier gestern auf Anfrage der Lüneburger Rundschau. Es gebe "ordnungsbehördliche Bedenken". Am 11. April 1945 wurden 80 Häftlinge eines KZ-Transports von den Nazis erschossen. Ein Aufmarsch aus der rechtsextremen Szene würde daher eine "Bestürzung bei der Bevölkerung auslösen". Drei vom DGB angemeldete Gegendemonstrationen werden von der Stadtverwaltung noch geprüft.

ich

glaube 05.03.2009 - 23:20
es wären mehr geworden, wenn öffentlich mobilisiert worden wäre....aber nein es muss ja immer geheimnisvoll gemacht werden....

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 7 Kommentare an

Antifa-Demo in Burg — (b.Magdeburg)

ab-nach-unten — keine-inhaltliche

öffentlichkeit — anarchist

wie viel???? — antifa_x29

wo — waren

Mobilisierung — blöd

Anzahl der Demonstranten — Fredi Bobic