Lebensqualität durchsetzen
Am 21.2.2009 wurde gegen die Räumung des Waldcamps im Kelsterbacher Wald/Frankfurter Flughafen demonstriert. Es waren viel zu wenige und doch können wenige viel zu schnell sein..
»Lebensqualität durchsetzen« - Demonstration nach der Räumung des Waldcamps
Ca. 250 Personen beteiligten sich an einer Demonstration gegen die Räumung des Waldcamps im Kelsterbacher Wald am 18.2.2009.
Nach einer kurzer Kundgebung ging es vorbei an der Mahnwache, die einige Hundert Meter vom Waldcamp entfernt aufgebaut wurde. Vor dem einstigen Waldcamp hatte die Polizei zweifache Gitter mit Natodrahtrollen gezogen.
An den Gittern selbst waren in Abstand von 50 Metern Schilder mit dem Symbol einer Videokamera angebracht, als wenn die privaten Besitzelungen des Fraport-Sicherheitsdienst dadurch erträglicher werden würde, indem man auf sie hinweist (vgl. FRAPORT ist Recht).
Mitarbeiter des von FRAPORT angeheuerten Securitydienstes ›Kötter‹ standen hinter dem Zaun, dahinter waren Polizeieinheiten postiert. Ein Private-Public-Gemeinschaftsprojekt. Man wollte, wie schon in den Tagen zuvor verhindern, dass sich Menschen selbst ein Bild davon machen können, was vom Waldcamp übrig geblieben ist. Die Demonstration wurde aufgelöst. Danach kam es zu kleineren Rangeleien, als am Zaum gerüttelt wurde. Auf dem Weg zurück sickerte der Vorschlag von einem Autokorso rund um die gerodeten Flächen durch. Ca. 30 Autos beteiligten sich daran. Als der Konvoi in die Alte Flughafenstrasse einbog, wurde er von einer Kette von Polizeibeamten aufgehalten, die die Weiterfahrt blockierten. Links von der Alten Flughafenstrasse konnte man ein weiteres Teilstück sehen, das bereits für die Nordbahn gerodet wurde. Hinter der Polizeikette konnte man ein leerstehendes Haus sehen, das die FRAPORT aufgekauft hatte. Kurze Zeit später erschienen mehrere BesetzerInnen auf dem Dach und brachten eine Transparent an:
»Lebensqualität durchsetzen«.
Hinter dem Haus hatten zwei Aktivisten zudem ein Transparent zwischen zwei Bäume gespannt, das sich ebenfalls gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens wendete: »Flughafenausbau stoppen! Waldrodung verhindern«.
Eine Aktion, die bewies, dass man nicht viele sein muss, um die Ohnmacht zu durchbrechen, indem man Zeitpunkt und Ort selbst bestimmt. Obwohl die Polizei mit mehreren BFE-Einheiten und Hundertschaften zur Stelle war, standen sie nutzlos herum. Nach über einer Stunde besorgte sich die Polizeiführung einen gemieteten Hubwagen, mit dem sie mit den BesetzerInnen Kontakt aufnehmen wollte. Unten kommentierte ein Einsatzleiter das Vorhaben mit »Wir schwätzen sie vom Dach«, im Hubwagen selbet waren zwei Polizeikommunikatoren, die das berufsmäßig umzusetzen hatten – ohne Erfolg. Die BesetzerInnen wollten nicht davon überzeugt werden, dass es am besten für alle sei, herunterzukommmen. Unverrichteter Dinge wurde sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Als würde es etwas an der Situation ändern, wurden weitere BFE-Einheiten herangezogen und das ›Interventionsteam‹ angefordert, das ins Haus eindringen sollte. Während der Hubwagen an eine andere Seite des Hauses dirigiert wurde, um von dort aus nochmals Kontakt aufzunehmen, herrschte unter den Einsatzleitern Unsicherheit darüber, wie man die Besetzung beenden könnte. Ersatzweise wurde ein Lichtwagen herangeführt, um zumindest das Haus und das Trasparent auf dem Dach perfekt auszuleuchten.
»Wir haben das Waldcamp platt gemacht, die Leute von den Bäumen gepflückt, jetzt fahren wir ihnen hinterher«, kommentierte ein Einsatzleiter die verfahrene Situation.
Gegen 19.30 bewies die Polizei Tatendrang, und drohte die Räumung der Strasse an, die Festnahme und Sicherstellung von allem, was noch im Weg steht. Während quergestellte Polizeifahrzeuge die Strasse blockierten, davor Polizeibeamte eine Kette bildeten, begründete die Einsatzleitung die Maßnahme damit, dass DemonstrantInnen den Strassenverkehr vor ihnen behindern. Am Ende beharrte die Polizeiführung nicht auf ihre Wahrnehmungsstörung und akzetierte den Vorschlag der DemonstrantInnen, dass fünf Personen vor Ort bleiben, um mit den BesetzerInnen in Kontakt zu bleiben. Um 20 Uhr waren diese noch auf dem Dach.
Wolf Wetzel
Ca. 250 Personen beteiligten sich an einer Demonstration gegen die Räumung des Waldcamps im Kelsterbacher Wald am 18.2.2009.
Nach einer kurzer Kundgebung ging es vorbei an der Mahnwache, die einige Hundert Meter vom Waldcamp entfernt aufgebaut wurde. Vor dem einstigen Waldcamp hatte die Polizei zweifache Gitter mit Natodrahtrollen gezogen.
An den Gittern selbst waren in Abstand von 50 Metern Schilder mit dem Symbol einer Videokamera angebracht, als wenn die privaten Besitzelungen des Fraport-Sicherheitsdienst dadurch erträglicher werden würde, indem man auf sie hinweist (vgl. FRAPORT ist Recht).
Mitarbeiter des von FRAPORT angeheuerten Securitydienstes ›Kötter‹ standen hinter dem Zaun, dahinter waren Polizeieinheiten postiert. Ein Private-Public-Gemeinschaftsprojekt. Man wollte, wie schon in den Tagen zuvor verhindern, dass sich Menschen selbst ein Bild davon machen können, was vom Waldcamp übrig geblieben ist. Die Demonstration wurde aufgelöst. Danach kam es zu kleineren Rangeleien, als am Zaum gerüttelt wurde. Auf dem Weg zurück sickerte der Vorschlag von einem Autokorso rund um die gerodeten Flächen durch. Ca. 30 Autos beteiligten sich daran. Als der Konvoi in die Alte Flughafenstrasse einbog, wurde er von einer Kette von Polizeibeamten aufgehalten, die die Weiterfahrt blockierten. Links von der Alten Flughafenstrasse konnte man ein weiteres Teilstück sehen, das bereits für die Nordbahn gerodet wurde. Hinter der Polizeikette konnte man ein leerstehendes Haus sehen, das die FRAPORT aufgekauft hatte. Kurze Zeit später erschienen mehrere BesetzerInnen auf dem Dach und brachten eine Transparent an:
»Lebensqualität durchsetzen«.
Hinter dem Haus hatten zwei Aktivisten zudem ein Transparent zwischen zwei Bäume gespannt, das sich ebenfalls gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens wendete: »Flughafenausbau stoppen! Waldrodung verhindern«.
Eine Aktion, die bewies, dass man nicht viele sein muss, um die Ohnmacht zu durchbrechen, indem man Zeitpunkt und Ort selbst bestimmt. Obwohl die Polizei mit mehreren BFE-Einheiten und Hundertschaften zur Stelle war, standen sie nutzlos herum. Nach über einer Stunde besorgte sich die Polizeiführung einen gemieteten Hubwagen, mit dem sie mit den BesetzerInnen Kontakt aufnehmen wollte. Unten kommentierte ein Einsatzleiter das Vorhaben mit »Wir schwätzen sie vom Dach«, im Hubwagen selbet waren zwei Polizeikommunikatoren, die das berufsmäßig umzusetzen hatten – ohne Erfolg. Die BesetzerInnen wollten nicht davon überzeugt werden, dass es am besten für alle sei, herunterzukommmen. Unverrichteter Dinge wurde sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Als würde es etwas an der Situation ändern, wurden weitere BFE-Einheiten herangezogen und das ›Interventionsteam‹ angefordert, das ins Haus eindringen sollte. Während der Hubwagen an eine andere Seite des Hauses dirigiert wurde, um von dort aus nochmals Kontakt aufzunehmen, herrschte unter den Einsatzleitern Unsicherheit darüber, wie man die Besetzung beenden könnte. Ersatzweise wurde ein Lichtwagen herangeführt, um zumindest das Haus und das Trasparent auf dem Dach perfekt auszuleuchten.
»Wir haben das Waldcamp platt gemacht, die Leute von den Bäumen gepflückt, jetzt fahren wir ihnen hinterher«, kommentierte ein Einsatzleiter die verfahrene Situation.
Gegen 19.30 bewies die Polizei Tatendrang, und drohte die Räumung der Strasse an, die Festnahme und Sicherstellung von allem, was noch im Weg steht. Während quergestellte Polizeifahrzeuge die Strasse blockierten, davor Polizeibeamte eine Kette bildeten, begründete die Einsatzleitung die Maßnahme damit, dass DemonstrantInnen den Strassenverkehr vor ihnen behindern. Am Ende beharrte die Polizeiführung nicht auf ihre Wahrnehmungsstörung und akzetierte den Vorschlag der DemonstrantInnen, dass fünf Personen vor Ort bleiben, um mit den BesetzerInnen in Kontakt zu bleiben. Um 20 Uhr waren diese noch auf dem Dach.
Wolf Wetzel
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Ergänzungen
Polizei zielt Knarre auf Clown
Soli-Besetzung in Bochum
"Ob es um ein autonomes/soziales Kulturzentrum, bezahlbaren Wohnraum oder um die Verteidigung von Wäldern gegen Großkonzerne geht - an vielen Orten setzen sich Menschen durch Besetzungen für selbstbestimmtes Leben und Wohnen ein und werden dafür mit Repressionen überzogen. Wir erteilen dem eine klare Absage und demonstrieren hiermit unsere Solidarität mit diesen und allen anderen emanzipatorischen Projekten.", so die Aktivistin weiter.
Finger weg von den Squats! Wir bleiben alle!
Besetzung beendet
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
nur so — tagmata