Pro Köln mit Intsiful in der Opferrolle

Antifaschistische Organisation Wipperfürth 19.02.2009 11:46 Themen: Antifa
Die Mitleidstour von pro Köln geht unentwegt weiter: Diesmal war der Stadtteil Kalk betroffen. Dort findet einmal wöchentlich ein Treffen der "Bürgerbewegung" statt, an dem auch Bürger teilnehmen können. Nach Informationen des islamophoben Internetportals "pi-news" soll es dort zu einem Eklat gekommen sein, der wieder einmal mit dem Deutsch-Afrikaner Joseph Intsiful zusammenhängt. Dass die Weltanschauung Intsifuls äußerst skeptisch gesehen werden sollte, ist spätestens seit seinen letzten Äußerungen klar.
Am gestrigen Mittwochabend soll Intsiful laut "pi-news" von einem "Express"-Reporter gefragt worden sein, ob er von pro Köln für sein Engagement für die Partei geschmiert worden sei. Angeblich soll der "Express" ihm dreimal so viel Geld dafür geboten haben, dass Intsiful seine Äußerungen widerruft und erklärt, dass pro Köln ihn bezahlt hat. Vor versammelter Mannschaft fragte der Deutsch-Afrikaner daraufhin auf dem Treffen, ob "die Leute überhaupt Gehirn im Kopf" hätten. Es folgte frenetischer Beifall der rund 20 Besucher der Veranstaltung.

Sollte dieser Vorfall tatsächlich in dieser Art und Weise geschehen sein, wie Intsiful es behauptet, sollte die journalistische Arbeit der DuMont-Presse in Zukunft sehr kritisch betrachtet werden. Und zwar deshalb, weil die Reporter dieses Pressekonzerns sich nicht vorstellen können, dass auch und gerade Menschen mit anderer Hautfarbe rassistisch und rechtsextrem veranlagt sein können. Anders sind die Vorstellungen Intsifuls in Bezug auf Homosexualität und Islam nicht zu interpretieren.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Intsiful von pro Köln bestochen worden sein könnte, ist eher gering. Zu sehr passt seine eingeschränkte Gedankenwelt in das unsachlich-stereotype Schema von pro Köln. Als Mitglied in der Pius-Bruderschaft sollte Intsiful von Natur aus krude Ansichten vertreten, was eine Bewertung der modernen Gesellschaft angeht. Von der Verurteilung von Verhütungsmaßnahmen bis hin zur Nosologisierung von Gleichgeschlechtlichkeit reicht dementsprechend das Spektrum der ultrakonservativen Meinung Intsifuls.

Ohnehin ist die Geschichte, die auf dem Treffen aufgetischt wurde, mit Vorsicht zu genießen. Erstklassig versteht es pro Köln nämlich, sich durch gestellte Aktionen und erfundene Ereignisse in den Vordergrund zu drängen und damit in die allzu bequeme Opferrolle zu schlüpfen. Bestes Anschauungsobjekt ist das höchst unprofessionell und leicht durchschaubare Schauspiel, dass in zahlreichen Videos auf "YouTube" zu sehen ist. Dabei wird "rein zufällig" ein pro-Köln-Informationsstand in der Innenstadt gefilmt, als "plötzlich" ein südländisch aussehender Jugendlicher im Bild erscheint und hektische Bewegungen macht. Danach sind einige in der Gegend verstreute Flugblätter sowie ein am Boden liegendes pro-Köln-Mitglied zu erkennen. Ein ähnliches Video, selbstverständlich auch ganz "zufällig" gefilmt, zeigt eine ähnliche Aktion in Leverkusen-Wiesdorf.
Diese Mitleidsnummer ist für die selbsternannte Bürgerbewegung deshalb am bequemsten, weil ihr damit automatisch die Wählerstimmen zugeschoben werden - pro Köln wird die Meinungsfreiheit aberkannt und der ahnungslose Bürger macht sein Kreuz aus purer Ignoranz und Mitleidsbekundung. In diesem Zusammenhang mehren sich daher auch die Stimmen, die eine neuerliche Verhinderung des Anti-Islam-Kongresses im Mai kritisieren. Nicht ohne Grund wurde die "Konferenz" auf einen Termin unmittelbar vor den Kommunalwahlen gelegt. Sollte die Veranstaltung erneut verboten werden - so die Meinung - wird pro Köln die demokratischen Strukturen in Deutschland anzweifeln und hätte somit zumindest in Köln gute Chancen auf einen erfolgreichen Wahlausgang.
Nichtsdestotrotz ist eine Blockade der Veranstaltung wichtig und notwendig. Eine Konferenz, an der rechte Politiker und Neonazis aus ganz Deutschland und Europa teilnehmen werden, darf nicht der gemeinen Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Verbreitung von rechtsextremem Gedankengut durch Schönfärberei von rechtspopulistischen Vorstellungen ist ein Verbrechen an den Opfern des Nationalsozialismus und muss um jeden Preis verhindert werden. Jeder freie Bürger hat das Recht, am Anti-Islam-Kongress teilzunehmen. Wenn er allerdings auch ein rechtschaffener Bürger ist, wird er diesen Kongress verhindern.

In diesem Sinne: Fastelovend zesamme!
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Ergänzungen

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 10 Kommentare an

blabla — Anonymous

@ anonymous — gustav gans

pi-news und express — verärgerter

Bonn wehrt sich gegen "ProBonn" — Radiowerkstatt Raspel - Verein für Medien u

@ verärgerter — egal

Verärgert? — Ein noch Verärgerterer

ne, so nicht — trecker

lächerlicher haufen — Antifa West

Ergänzung — Antifaschistische Organisation Wipperfürth

Nix Neues — Statist 234534556 mit Sprechrolle