SIKO 2009 - Kurze Einschätzung

we are everywhere 10.02.2009 19:18 Themen: Militarismus SiKo München
In diesem jahr gab es wieder einen sehr starken internationalistischen Block.
Wir waren gut sichtbar, wahrnehmbar in fast allen Print- und Fernsehmedien und
unsere Ankündigung die Demo im Falle von starker Repression abzubrechen hat zumindestens
zu Beginn Wirkung gezeigt. Warum dies so war, warum ein Abbruch zu einem späteren Zeit-
punkt nicht mehr unbedingt sinnvoll gewesen wäre, von all dem berichtet der folgende Artikel
In den meisten Nachrichtensender ist über die Demo berichtet worden und meistens wurde der
internationalistische Block gezeigt (z.B.:  http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video446900.html).
Zu Beginn der Auftaktkundgebung stellte sich schnell heraus, dass wir sehr viele waren, der
Marienplatz war fast voll. Die TeilnehmerInnenzahl dürfte bei mindestens 5000 gelegen haben, mit einem internationalistischen Block von 1000. Nationalfahnen waren die Demo über nicht zu sehen, bereits im Vorfeld wurde darauf hingewiesen, dass diese nicht erwünscht sind ( http://www.autistici.org/g8/deu/sikonews/keine-nationalfahnen/).

An der Auftaktkundgebung gab es einen guten Redebeiträg eines anarchistischen Zusammenhangs aus Italien über den Ausbau von Nato-Basen in Europa, sowie von GenossInnen der Roten Aktion Kornstr.:  http://sicherheitskonferenz.de/de/RAK-Hannover-Siko-2009

An der Auftaktkundgebung wurde nochmals auf den Vorbehalt hingewiesen die Demo bei starker
Repression abzubrechen. Das ist in kein Papiertiger gewesen und die Bullen wussten das genau. Sie hielten sich für die alljährlich bekannten Schikanen bis zum Sendlinger Tor zurück, riegelten aber sämtliche Seitenstrassen mit quersgestellten Bullenfahrzeugen plus Mannschaften ab.

Die Zurückhaltung zeigte sich bei den Vorkontrollen, dem Nicht-Eingreifen gegenüber Seitentransparenten und Vermummung (einige Leute konnten den Zug über vollständig vermummen laufen), sowie im Umgang mit den Lautsprecherwagen (trotz eindeutiger Aufrufe zur direkten Abrüstung: "Abrüstung heisst Widerstand - Kriegsgerät wird abgebrannt" kam es zu keinen Angriffen gegenüber dem Lauti und dieser wurde auch nicht im Vorfeld oder nach der Demo durchsucht.

Die Bullen wollten bis zum Sendl. Tor keine "Steilvorlage" für einen frühzeitigen Abbruch liefern.Sie wussten genau, dass einige Tausend in der Innenstadt ein unkalkulierbares Risiko gewesen wären. Ab dem Sendl. Tor aber hätte es nur noch eine Möglichkeit in Richtung Innenstadt gegeben. Und ab da zogen sie mit der Repression an und griffen mehrmaLS den internationalistisczhen Block an.

Insgesamt ist es im Vgl. zu den Vorjahren aber zu sehr viel weniger Festnahmen gekommen. Die Ankündigung unsere Demo abzubrechen sollte in den kommenden Jahren ausgebaut und Überlegungen vorgenommen werden, wie mit einer Totalabsperrung sämtlicher Seitenstrassen umgegegangen wird.

Eine weitere Zusammenfassung findet Ihr hier: Artikel Luzi-M:  http://www.luzi-m.org/nachrichten/artikel/datum/2009/02/10/185/

An der Abschlußkundgebung gab es einen Beitrag von
"Resistance des deux rives":  http://sicherheitskonferenz.de/de/Widerstand-der-zwei-Ufer-Siko-Rede-2009

In Kiel gab es eine Solidemo für Natalija und in Düsseldorf ( http://www.de.indymedia.org/2009/02/241587.shtml) fand ein antimilitaristischer Stadspaziergang statt.

Insgesamt kann von einem starken Auftakt ausgegangen werden.

In diesem Sinne: Auf nach Strasbourg! NATO-Feier angreifen!
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Ergänzungen

Einschätzung der Demo

München 10.02.2009 - 21:23
Die Demo war stärker als die Jahre zuvor. Der internationalistische Block konnte nach hinten nahtlos übergehen, ein Jugendblock der Gewerkschaft und SDAJ wahren nicht getrennt voneinander. Sehr positiv und lautstark.
Es gab deutlich weniger Festnahmen (ca.20) als die übrigen Jahre. Nachdem verschiedene Szenarien vor Beginn der Demo schon durchgespielt wurden, fand ein massiveres Eingreifen der Bullen mit zahlreichen Verhaftungen nicht statt.
Gründe hierfür könnten sein:
-Ein konsequentes, entschlossenes Demobündnis mit Konzeption (zum Demoabbruch)
-Ein grosser, entschlossener, gut moderierter internationalistischer Block mit viel Power im Rücken (SDAJ, guter Lauti)
-Druck von Verdi, Rundbrief von Verdi München, erstmals ein eigener Gewerkschaftsblock mit "Nato abschaffen"-Aussage.
-Hohe Stimmenverluste der CSU bei der Landtagswahl 2008. Zustand der Regierungspartei CSU, innerparteiliche Zerwürfnisse. Koalitionsbildung mit der FDP (An der Spitze der FDP-Bayern steht L.-Schnarrenberger, welche die FDP-Spitze in Bürgerrechtsfragen repräsentiert,-selbst Rednerin auf einer Demonstration gegen das neue Versammlungsgesetz in Bayern)
-Gutes Wetter = mehr Leute am Start

Dennoch war die Repression massiv vertreten: Dutzende Vorkontrollen, Personalienfeststellungen, Taschendurchsuchungen, Nahezu Vollständige Eingitterung des Versammlungsortes, massives Abfilmen der Demo, teilweise 4-reihiges Bullenspalier, Drängen
des Demonstrationszuges durch zu enge Stellen (z.B. am Anfang vom Marienplatz nicht durch Tor auf Strasse entlang, sondern rechts daran vorbei; Lautiwagenbehinderungen durch Bullen)
Scharfschützen auf Dach der Residenz, Bundeswehreinsatz in Innenstadt.

Keinen Frieden mit dem Polizeistaat !


Meine Gedanken zu Siko, Repression usw

zu vernachlässigen 11.02.2009 - 17:58
Scharfschütze und Bundeswehreinsatz finde ich besonders heftig.
Wie einfach alles verdreht wird. Sicherheitskonferenz sollte in Kriegskonferenz oder Konferenz von militärischen Plänen o.ä. umbenannt werden. wie viel wird dem volk aus sicht des establishments präsentiert?! das is zwar auch schon in vergangener zeit(wie lange wäre mal interessant) so gewesen, aber in letzter zeit wird an allen ecken diffamiert und verdreht. massenmedien die gekauft sind und schafe die alles schlucken.
dann wird auf menschen mit ner sniper gezielt. das ist ja krank. alls wär es nicht schon genug.
man brauch da mehr widerstand gegen sowas. da ist die grenze endgültig überschritten. ich finde da müssen auch aktionen dagegen her. übrigens auch gegen bundeswehr im innern, das durch die änderung von art.35 mal schnell legitimiert wird.
den meisten ist gar nicht bewusst, was das heißt.
eine nation, die ihr militär, "bundeswehr" oder derartiges gegen die eigene bevölkerung einsetzt ist diktatorisch.
es muss einfach mehr passiern.
dann sind demos eine wichtige form von widerstand und protest, aber solls da schon enden?
die münchner hamm sich doch sicher schon an das alljährige spektakel gewöhnt.
neue widerstandsformen müssen her, kreativ, entschlossen und radikal, aber dennoch auf keinen fall unüberlegt.
es gibt kaum noch ne bedrohung fürs establishment. dabei wäre wenigstens ein warnschuss oder ausrufezeichen wichtig. gerade wenn die totale überwachung bevorsteht, (wenn man nicht schon von sowas ausgehen kann.)

it´s no measure of wealth to be well adjusted to a profoundly sick society.
(J. Krishnamurti)

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Man weiß ja... — siggi