öffentliches Demotraining für den 14.2. in Dresden

Bei frühlingshaftem Wetter und Sonnenschein, kamen insgesamt etwa 50 Menschen zusammen, um das Demonstrieren zu trainieren oder dabei zuzuschauen. Die Gruppe "Skills for Action" war mit zwei Trainern angereist und organisierte die kleine Menge in zwei oder drei Gruppen, um verschiedene Spiele durchzuführen.

Beim Knöchellauf stand gemeinsames Agieren im Vordergrund. Eine Reihe von Leuten, jeder Knöchel an Knöchel mit seinen NachbarInnen, musste sich gemeinsam nach vorn bewegen um einen "Schatz" zu bergen. Dann ging es zu komplexeren Aufgaben, die in verschiedenen Varianten durchgespielt wurden - erst ohne, dann mit Tipps der Trainer. Beim Prinzessinnenspiel sollte eine "Prinzessin" von der "Prinzengarde" befreit werden, die von den "Räubern" festgehalten wurde. Im ersten Durchlauf verletzte sich eine Teilnehmerin und wurde von Sanis versorgt - auch wenn es im ersten Moment so aussah, war dies jedoch keine Übung, sondern echt... In weiteren Varianten z.B. Tandem wurden die Leute wieder auf gemeinsames Agieren trainiert. Ein weiteres Spiel handelte von einer "Schlucht", bei der Leute auf dem Boden sitzend verschleppt werden sollten bzw. daran gehindert. Auch hier kam wieder das Prinzessinnenszenario zum Einsatz.

Insgesamt sprachen die TeilnehmerInnen von einer angenehmen Atmosphäre und von einem lehrreichen Training, nur war deutliche Enttäuschung zu verspüren, dass die Mobilisierung der bürgerlichen Leute nicht funktioniert hatte. Doch immerhin war dies eine ganz neue Aktion für Dresden, die ganz sicher mit einer soliden Vorbereitung im nächsten Jahr dann zum Erfolg führt.

Umrahmt wurde das Ganze von einem völlig überzogenen Polizeieinsatz. Bereits der Auflagenbescheid hatte witzige Passagen á la, es dürfen keine Durchgänge oder sonst irgendwas blockiert werden - hier wurde mit großer Phantasie alles aufgezählt, was auch nur im Entferntesten in der Umgebung des Schlossplatzes hätte blockiert werden können. So war eine Hundertschaft Polizei in der Umgebung stationiert, die jedoch völlig tatenlos blieb und es wurden zehn bis zwölf Zivilbullen ausgemacht. Dabei waren sehr aggressiv auftretende Zivis und andere, die sich im Hintergrund hielten. Sie filmten und fotografierten was das Zeug hielt, statt auf die schöne Fotostrecke der Sächsischen Zeitung online am nächsten Tag zu warten.

Auch die Nazis gaben sich die Ehre, indem sie anfangs zu fünft vom Terassenufer aus "bitte lächeln" riefen und fotografierten. Zwei versucht unauffällige Dreierteams von Anti-Antifas mit Kamera versuchten über die Augustusbrücke kommend von der anderen Straßenseite aus Fotos zu machen, blieben dabei aber keineswegs unentdeckt und kamen somit nicht zum Zuge.

In Berlin hat am gleichen Tag auch ein Demotraining von Bürgern und jungen Antifas stattgefunden, wo sich ebenfalls 30 Leute auf die Demos in Dresden vorbereitet haben.