Zeitzeugengespräch in Hamm (NRW)
Am 29. Januar fand in Hamm ein Zeitzeugengespräch mit Henny Dreifuss statt, Neonazis bedrohten BesucherInnen.
Über 60 BesucherInnen verfolgten am Donnerstag, den 29. Januar die Ausführungen der ehemaligen Widerstandskämpferin Henny Dreifuss. Das Bündnis "Hamm stellt sich quer" hatte die 1924 geborene Zeitzeugin eingeladen über ihr Leben und ihren Widerstand während des Nationalsozialismus zu sprechen.
Dreifuss, die aus einem sozialdemokratischen Elternhaus stammt, war, als Jüdin verfolgt, schon 1933 mit ihrer Familie nach Frankreich geflohen. Nach dem Überfall der Wehrmacht auf Frankreich werden ihre Eltern und ihr Bruder verhaftet. Sie werden in Auschwitz und Maidanek ermordet. Dies erfährt sie erst nach Ende des 2. Weltkrieges. Henny Dreifuss schließt sich unter dem Namen "Marguerite Barbe" der fränzosischen Resistance an. In bewegenden und klaren Worten spricht Dreifuss über ihre Erlebnisse. Wenn sie Sabotageakte gegen die deutsche Wehrmacht schildert, tut sie dies mit einem Anflug von Humor. Gleichzeitig werden immer wieder die Schrecken der Zeit, die Unsicherheit über den Verbleib ihrer Familie, die Angst vor dem Entdecktwerden und der Gestapo-Folter deutlich. Auch heute noch ist die 85jährige aktiv gegen den Neofaschismus. In der Mahn- und Gedenkstätte ihrer Heimatstadt Düsseldorf trifft sie sich regelmäßig mit Schülergruppen zu Gesprächen und Diskussionen.
Während Henny Dreifuss über ihr bewegtes Leben berichtet, sammeln sich vor der Stadtbücherei 15 Mitglieder der neonazistischen Kameradschaft Hamm. Von der Polizei werden sie nicht in ihrem Treiben gehindert. Ein Skandal, findet das Bündnis "Hamm stellt sich quer". Die Neonazis umstellten den Haupteingang der Bücherei und bauten so eine Drohkulisse auf. Viele BesucherInnen mussten wie bei einem Spießrutenlauf durch die Neonazi-Gruppe gehen, um an der Veranstaltung teilnehmen zu können. Es ist uns unerklärlich, warum dies nicht von der Polizei unterbunden wurde. Die Neonazis verteilten ein Flugblatt mit dem Titel "'Nationaler Sozialismus':Was ist das eigentlich?", in die Veranstaltung konnten sie aber nicht gelangen. Es ist eine inakzeptable Zumutung, dass Neonazis ungestört ihre menschenverachtende Hetze und Glorifizierung des Nationalsozialismus verbreiten können, während in der Bücherei eine alte Antifaschistin, deren Familie in den Vernichtungslagern der Nazis ermordet wurde, über ihre Erfahrungen spricht. Die Polizei hat nicht den Eindruck erweckt, dass sie die Veranstaltung und ihre Besucher vor den Neonazis angemessen schützen wollte. Es ist zudem unerklärlich, warum der Neonazi-Gruppe kein Platzverweis erteilt worden ist. Das Verhalten der Polizei könnten die Neonazis als Ermutigung verstehen, derartige Aktionen auch in Zukunft durch zu führen.
Dreifuss, die aus einem sozialdemokratischen Elternhaus stammt, war, als Jüdin verfolgt, schon 1933 mit ihrer Familie nach Frankreich geflohen. Nach dem Überfall der Wehrmacht auf Frankreich werden ihre Eltern und ihr Bruder verhaftet. Sie werden in Auschwitz und Maidanek ermordet. Dies erfährt sie erst nach Ende des 2. Weltkrieges. Henny Dreifuss schließt sich unter dem Namen "Marguerite Barbe" der fränzosischen Resistance an. In bewegenden und klaren Worten spricht Dreifuss über ihre Erlebnisse. Wenn sie Sabotageakte gegen die deutsche Wehrmacht schildert, tut sie dies mit einem Anflug von Humor. Gleichzeitig werden immer wieder die Schrecken der Zeit, die Unsicherheit über den Verbleib ihrer Familie, die Angst vor dem Entdecktwerden und der Gestapo-Folter deutlich. Auch heute noch ist die 85jährige aktiv gegen den Neofaschismus. In der Mahn- und Gedenkstätte ihrer Heimatstadt Düsseldorf trifft sie sich regelmäßig mit Schülergruppen zu Gesprächen und Diskussionen.
Während Henny Dreifuss über ihr bewegtes Leben berichtet, sammeln sich vor der Stadtbücherei 15 Mitglieder der neonazistischen Kameradschaft Hamm. Von der Polizei werden sie nicht in ihrem Treiben gehindert. Ein Skandal, findet das Bündnis "Hamm stellt sich quer". Die Neonazis umstellten den Haupteingang der Bücherei und bauten so eine Drohkulisse auf. Viele BesucherInnen mussten wie bei einem Spießrutenlauf durch die Neonazi-Gruppe gehen, um an der Veranstaltung teilnehmen zu können. Es ist uns unerklärlich, warum dies nicht von der Polizei unterbunden wurde. Die Neonazis verteilten ein Flugblatt mit dem Titel "'Nationaler Sozialismus':Was ist das eigentlich?", in die Veranstaltung konnten sie aber nicht gelangen. Es ist eine inakzeptable Zumutung, dass Neonazis ungestört ihre menschenverachtende Hetze und Glorifizierung des Nationalsozialismus verbreiten können, während in der Bücherei eine alte Antifaschistin, deren Familie in den Vernichtungslagern der Nazis ermordet wurde, über ihre Erfahrungen spricht. Die Polizei hat nicht den Eindruck erweckt, dass sie die Veranstaltung und ihre Besucher vor den Neonazis angemessen schützen wollte. Es ist zudem unerklärlich, warum der Neonazi-Gruppe kein Platzverweis erteilt worden ist. Das Verhalten der Polizei könnten die Neonazis als Ermutigung verstehen, derartige Aktionen auch in Zukunft durch zu führen.
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Ergänzungen
sdoihsid
Man hört übrigens kaum was Antifastrukturen in Hamm, das ist auch wieder son Indikator für schlechte Vernetzung.
...
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Selbsthilfe — redcross
Ich sags ja immer wieder... — Borkenarrow
unfassbar — afa
"selbstschutz" — (muss ausgefüllt werden)
Fehler der Antifa-blabla — Analystiker
@Analystiker — ich
(muss ausgefüllt werden) — (muss ausgefüllt werden)