Dresden: 13./14. Februar - Mobivideo und der aktuelle Stand

ra0105 03.02.2009 11:07 Themen: Antifa
Wie das antifaschistische Bündnis 'No Pasarán' auf seiner Webpräsenz berichtet, werden den Antifaschisten seitens des Ordnungsamt Steine in den Weg gelegt. So droht dem bundesweiten Bündnis vom Bahnhof weg verlegt zu werden. Schlimmer ergeht es gar dem Bündnis 'Keine Versöhnung mit Deutschland'. Unterdessen ist ein Mobiclip erschienen. Der aktuelle Stand der Vorbereitungen zum 13./14. Februar in Dresden:
'No Pasarán' soll den Bahnhof räumen, um den Nazis Platz zu machen. Dagegen will das Bündnis rechtlich vorgehen. Die Klageaussichten werden allgemein als gut eingeschätzt, waren die Antifaschisten doch Erstanmelder, so dass Ordnungsamt enorme Schwierigkeiten haben wird, gerichtsfest zu begründen, warum die Nazis nun ausgerechnet am Bahnhof losziehen müssen. Im Dresdner Ordnungsamt spielt man eine altbewährte Taktik. Man zieht die 'Kooperationsgespräche' unnötig in die Länge um zu vermeiden, frühzeitig klagefähige Bescheide hinaus geben zu müssen. Es sieht danach aus, dass die endgültige Route und der Auftaktort erst unmittelbar vor dem 13./14. Februar feststehen werden. Zwar wird die vom Ordnungsamt vorgeschlagene Alternativroute eine repräsentative Streckenführung durch die Innenstadt haben, das Bündnis befürchtet jedoch Komplikationen bei der Anreise.
Bereits in den vergangenen Jahren zogen am Jahrestag der Bombardierung Gruppen von mehreren Hundert Nazis, teilweise ohne jedwede Polizeibegleitung, durch die Dresdner Innenstadt. Anlässlich des verbotenen 'Sachsentages' marschierten hunderte Nazis spontan, auch aus dem rechten 'autonomen' Spektrum, und griffen Journalisten und vermeintliche Linke an. Auch in Erinnerung an die enorme Gewaltbereitschaft die sich am 1. Mai 2008 in Hamburg zeigte, ist höchst zweifelhaft, ob die Versammlungsbehörden ein schlüssiges Konzept vorweisen können, dass die Sicherheit der anreisenden Antifaschisten gewährleisten kann. Abgesehen von sicherheitstechnischen Überlegungen ist das politische Signal fatal. Nachdem führende CDU-Politiker ihre Unterschrift unter dem bürgerlichen Bündnis 'Geh-Denken' zurückgezogen haben, nachdem es in den konservativen Kreisen rumorte, scheint nun auch das Ordnungsamt auf CDU-Linie zu gehen. Anders ist es jedenfalls kaum zu erklären, dass die Gruppe 'Keine Versöhnung mit Deutschland' am 13. Februar vom Dr. Külz - Ring zum Skaterplatz (an der Petersburger Straße) abgedrängt werden soll und noch schlimmer, die Kundgebung am 14. Februar auf den Albertplatz, also auf der 'falschen Elbseite' und damit weit entfernt vom Geschehen stattfinden soll. Gegen beide Entscheidungen will das Bündnis vorgehen.
Unabhängig davon ist bereits jetzt abzusehen, dass der antifaschistische Protest in diesem Jahr um ein vielfaches größer sein wird, als in den vergangenen Jahren. Dass dies auch bitter nötig ist, zeigte sich bereits gestern, als etwa 20-30 Neonazis eine Mobibilisierungsveranstaltung der Grünen verhinderten. Sie waren in die Veranstaltungsräume eingedrungen und bauten sich nach einem Verweis aus den Örtlichkeiten anschließend im Eingangsbereich auf. Mit dabei war Sven Hagendorf der in der Vergangenheit schon häufiger durch Gewaltdelikte in Erscheinung trat.
Dies macht nochmal deutlich, wie notwendig entschlossenes antifaschistisches Vorgehen ist und dass man sich nicht auf eine schlecht organisierte Zivilgesellschaft in Dresden, (die ihre Basis nicht spontan mobilisieren kann) und die Polizei verlassen darf.
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Ergänzungen

Hans Dankner Kundgebung

No Pasarán Dresden 03.02.2009 - 11:56
Danke für den Artikel. Es gibt aber noch einen Grund für den Hauptbahnhof. Wir wollen in der nahe dem Hauptbahnhof gelegenen Hans-Dankner-Straße in einer Zwischenkundgebung an den jüdischen Kommunisten Hans Dankner aus Dresden erinnern. Der am aktiven Widerstand gegen die Nazis beteiligt war und von den Nazis ins KZ gesperrt wurde. Kurz vor der Befreiung von Auschwitz wurde Hans Dankner ins KZ Dachau deportiert, wo er am 20.3.1945 verstorben ist. Auf der Kundgebung werden auch Angehörige von Hans Dankner sprechen.

Für sichere Anfahrt aus Berlin

... 03.02.2009 - 13:19
Also, mensch trifft sich um 7 Uhr am 14.2 im berliner Hauptbahnhof um geschlossen nach Dresden zu fahren.

Nach meiner Information ist das die Regionalbahn RE 38345, die um 7 Uhr 27 auf Gleis 3 losfährt. Mit der fahren wir bis Elsterwerda, um von da aus die Bahn RB 17611 nach Dresden nehmen, wo wir ca. um 10 Uhr 46 ankommen.

Zu empfehlen ist das Wochenendticket zu kaufen, welches an allen Verkaufsstellen der Bahn zu bekommen ist. Damit kann mensch mit einer Gruppe von bis zu fünf Personen nach z.B. Dresden fahren. Der ganze Spaß kostet 39 €. Wenn Ihr mit einer Gruppe von fünf Personen fahrt, kostet das jeden von Euch ca. 8 €.


Achtet bitte ggf. auf Änderungen.


(Alle Angaben ohne Gewähr :DD)

naziroute

nkotbb 03.02.2009 - 15:49
wenn es am 14. februar bei der verlegung des antifatreffpunktes am hauptbahnhofes bleibt, dürfte die naziroute in etwa so verlaufen: hauptbahnhof -> dr.külz-ring (thor steinar laden "larvik") bzw. reitbahnstraße (naziladen "eastyle") -> budapester straße -> ammonstraße -> hauptbahnhof. sie liegt strategisch gut und lässt sich von der polizei relativ leicht kontrollieren. der verlauf ist relativ unspektakulär: am (einkaufs)zentrum (prager straße) geht es vorbei, durch wohngebiete (budapester straße) und am ende über relativ menschenleere gegend (ammonstraße) wieder zurück zum hauptbahnhof. falls die demonstration über die st. petersburger straße verläuft, dann wäre die alternativ vom ordnungsamt angebotene "keine versöhnung mit deutschland"-kundgebung (skaterpark lingnerallee) sowie die kundgebung des stura dresden (reichenbachstraße ecke bergstraße) relativ nah an der demonstrationsroute der nazis. das konzept hätte den vorteil, dass die nazis räumlich sehr stark getrennt von den gegenaktivitäten des bürgerlichen bündnisses aber auch der bundesweiten antifademonstration ungestört demonstrieren könnten. wenn es so läuft wie die stadt es sich gedacht hat ;)

die innenstadt/einkaufsmeile wird an diesem tag nicht so ohne weiteres zu kontrollieren sein, da es sich um einen normalen einkaufssamstag handeln wird. die möglichkeit einer erfolgreichen klage beider seiten, also sowohl antifa (hbf als startpunkt) und nazis (zwingerteich), sollte nicht aus den augen verloren werden.

die konstellation für den 13. februar sieht wieder etwas anders aus.

karte der innenstadt:
Google Maps

@nkotbb

Dresdner 03.02.2009 - 16:24
Dein Konzept hat nur einen kleinen Haken. Die Kungebung von "Keine Versöhnung mit Deutschland!" wurde für den 14. Februar vom Ordnungsamt bisher an den Alberplatz an der Neustadt verlegt und die StuRa-Kundgebung liegt auf der andere Seite der Schienen und ist leicht abzuschirmen, da die Polizei nur die Brücke und den Bahnhof abriegeln muss. Die StuRa-Kundgebung wird als Anlaufpunkt erst dann interessant, falls die Nazis wider erwarten nicht in die Innenstadt sondern auf der anderen Seite der Schienen langlaufen sollten.

Das mit dem Skaterpark für "Keine Versöhnung mit Deutschland" hat sich das Ordnungsamt für den 13. Februar gedacht.

Busse aus dem Nordwesten

Bremer 04.02.2009 - 01:30
Infos, Vorbereitungstreffen, Bustickets:
dresden09.wordpress.com

have a look!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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afa — afa

Nazis jagen. — Berliner

@Berliner — ...

@... — Münchener

@Müncher — Ferdinand