Auf der Spur der Wortbrecher… nach Kelsterbach
Der Ausbau des Frankfurter Flughafens wird von einer breiten Spur von Wort- und Rechtbrüchen begleitet. Der vorläufig Letzte führt nach Kelsterbach, wo der SPD-Bürgermeister Ockel sein Wahlversprechen als Ausbaugegner gebrochen hat.
Auf der Spur der Wortbrecher … nach Kelsterbach
Am 31.1.2009 fand eine Demonstration von über 600 AusbaugegnerInnen des Frankfurter Flughafens durch Kelsterbach statt.
Die Stadt Kelsterbach gehört nicht nur zu den Gemeinden, die am meisten von der neuen Landebahn betroffen sind, ihr gehört auch der Bannwald, den die FRAPORT für die neue Landebahn erst abholzen, später enteignen lassen will.
Bereits im Jahr 1998 hat die Stadtverordnetenversammlung in Kelsterbach einstimmig beschlossen, alle Rechtsmittel auszuschöpfen, um so ihre Ablehnung gegen einen weiteren Ausbau des Frankfurter Flughafens zum Ausdruck zu bringen.
Noch während des Bürgermeisterwahlkampfes im Juli 2008 gab sich der Bürgermeisterschaftskandidat Manfred Ockel derSPD standfest, indem er sich ausdrücklich gegen die neue Landebahn aussprach. Nur Wochen nach seiner Wahl begann er mit dem Wahlbetrug: Er verhandelte mit der FRAPORT darüber, was dieser ein Verzicht auf den Klageweg wert ist. Just in time, genau zwei Tage, nachdem die FRAPORT mit den Rodungsarbeiten im Kelsterbacher Wald begonnen hatte, gaben FRAPORT und Bürgermeister Ockel das Ergebnis dieser Geheimverhandlungen bekannt: Für 32 Millionen Euro soll die Stadt Kelsterbach ihre Klage zurückziehen und so den weiterhin klagenden Gemeinden und dem Waldcamp in den Rücken fallen.
Im Mittelpunkt dieser Demonstration stand folglich der mitterweile dritte Wortbruch in Folge und der von Bürgerinitiativen und Waldcamp gemeinsam getragene Aufruf an die BürgerInnen, sich diesen Wahlbetrug und Wortbruch nicht gefallen zu lassen.
Am Anfang waren es ca. 400 Menschen, die vom Bahnhof aus in Richtung Rathaus zogen. Im Laufe der Demonstration wuchs ihre TeilnehmerInnenzahl auf knapp 800 an.
Auf der Kundgebung auf dem Rathausplatz riefen alle Initiatorinnen dazu auf, die öffentliche Stadtverordnetenversammlung am 9.2.2009 dazu zu nutzen, diesen fortgesetzten Wort- und Rechtsbruch nicht hinzunehmen, dem Deal also nicht zuzustimmen und den SPD-Bürgmeister wegen Erschleichens eines öffentlichen Amtes zum Rücktritt zu zwingen.
Weitere Informationen über den Flughafenwiderstand unter: wolfwetzel.wordpress.com
Wolf Wetzel Januar 2009
Am 31.1.2009 fand eine Demonstration von über 600 AusbaugegnerInnen des Frankfurter Flughafens durch Kelsterbach statt.
Die Stadt Kelsterbach gehört nicht nur zu den Gemeinden, die am meisten von der neuen Landebahn betroffen sind, ihr gehört auch der Bannwald, den die FRAPORT für die neue Landebahn erst abholzen, später enteignen lassen will.
Bereits im Jahr 1998 hat die Stadtverordnetenversammlung in Kelsterbach einstimmig beschlossen, alle Rechtsmittel auszuschöpfen, um so ihre Ablehnung gegen einen weiteren Ausbau des Frankfurter Flughafens zum Ausdruck zu bringen.
Noch während des Bürgermeisterwahlkampfes im Juli 2008 gab sich der Bürgermeisterschaftskandidat Manfred Ockel derSPD standfest, indem er sich ausdrücklich gegen die neue Landebahn aussprach. Nur Wochen nach seiner Wahl begann er mit dem Wahlbetrug: Er verhandelte mit der FRAPORT darüber, was dieser ein Verzicht auf den Klageweg wert ist. Just in time, genau zwei Tage, nachdem die FRAPORT mit den Rodungsarbeiten im Kelsterbacher Wald begonnen hatte, gaben FRAPORT und Bürgermeister Ockel das Ergebnis dieser Geheimverhandlungen bekannt: Für 32 Millionen Euro soll die Stadt Kelsterbach ihre Klage zurückziehen und so den weiterhin klagenden Gemeinden und dem Waldcamp in den Rücken fallen.
Im Mittelpunkt dieser Demonstration stand folglich der mitterweile dritte Wortbruch in Folge und der von Bürgerinitiativen und Waldcamp gemeinsam getragene Aufruf an die BürgerInnen, sich diesen Wahlbetrug und Wortbruch nicht gefallen zu lassen.
Am Anfang waren es ca. 400 Menschen, die vom Bahnhof aus in Richtung Rathaus zogen. Im Laufe der Demonstration wuchs ihre TeilnehmerInnenzahl auf knapp 800 an.
Auf der Kundgebung auf dem Rathausplatz riefen alle Initiatorinnen dazu auf, die öffentliche Stadtverordnetenversammlung am 9.2.2009 dazu zu nutzen, diesen fortgesetzten Wort- und Rechtsbruch nicht hinzunehmen, dem Deal also nicht zuzustimmen und den SPD-Bürgmeister wegen Erschleichens eines öffentlichen Amtes zum Rücktritt zu zwingen.
Weitere Informationen über den Flughafenwiderstand unter: wolfwetzel.wordpress.com
Wolf Wetzel Januar 2009
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Ergänzungen
Ein Film von Graswurzel.tv
www.graswurzel.tv
Unterschriftensammlung für Bürgerbegehren
Kelsterbachs Bürgermeister Manfred Ockel (SPD) hatte vor zwei Wochen erklärte, die Stadt verkaufe den Wald, auf dem die umstrittene neue Landebahn des Flughafens gebaut werden soll, für 32 Millionen Euro an den Flughafenbetreiber. Außerdem, so Ockel, werde die Stadt mit dem Verkauf auch alle Klagen gegen den Ausbau und die Besitzeinweisung des Forsts zurückziehen. Auch dagegen wollen sich die Ausbaugegner wehren. «Viele Bürger in Kelsterbach sind entsetzt über diese plötzliche Wendung der Politiker», sagte Wagner. Daher sei man auch zuversichtlich, dass die notwendige Anzahl an Unterschriften zusammenkomme.
Falls es zum Bürgerbegehren kommt, wäre der für Montag erwartete Beschluss der Stadtverordneten zugunsten eines Verkaufs zunächst auf Eis gelegt. Dafür müssen indes zehn Prozent der walberechtigten Frauen und Männer unterschreiben, das sind etwa 1000 Bürger in Kelsterbach.
Sollten die notwendige Anzahl an Unterschriften zusammenkommen, sollen außerdem auch die Klagen gegen den Flughafenausbau solange aufrecht gehalten werden, bis tatsächlich ein Bürgerentscheid abgeschlossen ist. «Daher werden wir beim Verwaltungsgericht Darmstadt einen Eilantrag stellen, der verhindert, dass die Stadt die Klagen auch nach einem entsprechenden Beschluss vorschnell fallen lässt», kündigte Matthias Möller-Meinecke, der Rechtsanwalt der Ausbaugegner an.
Das Bündnis der verschiedenen Bürgerinitiativen aus dem Rhein-Main-Gebiet betonte, man solidarisiere sich mit den Kelsterbacher Bürgern. «Die Stimmung in Kelsterbach ist sehr schlecht. Viele Bürger fühlen sich von den Befürwortern des Verkaufs im Stich gelassen. Vor allem die SPD und die CDU wird heftig kritisiert», sagte Eleonore Wagner, die das Bürgerbegehren mitorganisiert.
Bürgermeister Manfred Ockel sagte damals anlässlich des geplanten Verkaufs, der Verlust des Kelsterbacher Waldes als bedeutende Naherholungsfläche könne zwar unmöglich ausgeglichen werden, dennoch habe sich die Stadt mit Blick auf die juristische Lage für den Verkauf entschieden: «Der Ausbau ist juristisch nicht mehr aufzuhalten.»
In einem Brief an die Stadtverordnetenversammlung haben mittlerweile auch die Kommunen Mainz, Hattershein, Flörsheim und Hochheim an Ockel appelliert, den Verkauf des Waldes zu stoppen. Dieser Schritt vermindere die juristischen Chancen der gegen den Ausbau klagenden Kommunen, da der Stadt Kelsterbach aus juristischer Sicht eine große Bedeutung zukomme. Rathauschef Ockel seinerseits bezeichnete die Vorwürfe «als absolute Frechheit» und verwahrte sich gegen den Vorwurf, die Stadt Kelsterbach schwäche die Klagemöglichkeiten und Rechtsposition der anderen Kommunen, die gegen den Ausbau klagten.
Baum auf Markt besetzt
Organisiert wurde die Aktion als "Stiller Protest" von den Rüsselsheimer Naturfreunden, vorneweg deren zweiter Vorsitzender Manfred Schmitt, der mit seinem Verein am Wochenende auch eine Kuchentheke in den Wald gebracht hatte. 420 Euro kamen dabei als Erlös zusammen. Dieser wurde an die Camp-Bewohner weitergegeben für die anfallenden Ausgaben. Die Polizeiwachen ließen den 68-Jährigen mit dem Auto zum Transport der vielen Kuchen passieren, gegen eine kleine Spende des süßen Gebäcks.
Zwei der Baumkletterer verlegten nun ihre Aktion spontan für einen Nachmittag in die Opelstadt. Eigentlich wollte man in den Stadtpark, wandte sich dann aber doch dem Marktplatz zu, wegen größerer Aufmerksamkeit. Auch weitere Naturfreunde kamen und verteilten dazu Flugblätter. Einer der Robin-Wood-Akteure konnte durchaus einen Bezug zu Rüsselsheim aufweisen: Der junge Kalifornier war früher einmal Mitglied bei den Swing-Kids, als er in Mainz studierte. Zusammen mit einer jungen Frau erklomm er gestern mit Seilen den Baum, dann sang man zum Klang von Gitarre und Trommel oder präsentierte Kunst-Turnstückchen an einem langen roten Tuch.
Manfred Teichfuß von den Naturfreunden nutzte die Gelegenheit, bei Passanten für die Teilnahme an der Parlamentssitzung in Kelsterbach am 9.Februar zu werben, wenn dort der Waldverkauf beschlossen werden soll. Dann will man Präsenz zeigen.
Das Ordnungsamt kam auch vorbei, nahm die Anmeldung für die Demo auf dem Markt freundlicherweise im Nachhinein entgegen...
Der Kampf geht weiter!
Beginn: 20:00 Uhr. Ort: Fritz-Treutel-Haus (ehem. Bürgerhaus), Großer Saal Beide Sitzungen sind öffentlich und man kann ohne Voranmeldung als Besucher dabei sein.
Kommt alle und bringt ordentlich Wut mit!
soliaktion in Stuttgart
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
im westen nichts neues — ausm sueden