250 gegen Nazigewalt- & strukturen in HP

AfA 31.01.2009 22:57 Themen: Antifa
Am heutigen Samstag, den 31.01.2009, fand in Heppenheim eine antifaschistische Demonstration unter dem Motto „Das Ende der rechten Gewalt – Nazistrukturen offen legen“ statt. Dem Aufruf der Antifa Bensheim folgten 250 Menschen. Die Demo richtete sich insbesondere gegen ortsansässige Nazikader. Diese fielen immer wieder bei Gewalttaten auf.
Am heutigen Samstag, den 31.01.2009, fand in Heppenheim eine antifaschistische Demonstration unter dem Motto „Das Ende der rechten Gewalt – Nazistrukturen offen legen“ statt. Dem Aufruf der Antifa Bensheim folgten 250 Menschen. Die Demo richtete sich insbesondere gegen ortsansässige Nazikader. Diese fielen immer wieder bei Gewalttaten auf. Die im „Aktionsbüro Rhein-Neckar“ organisierten Rechtsextremen waren z.B. bei einem Angriff auf eine Informationsveranstaltung über regionale Neonazistrukturen im Dezember 2008 in Ludwigshafen und an einem Überfall auf den "US-Shop" in Mannheim am 17.01. beteiligt. Und erst am Montag, den 26.01.2009, musste eine Gruppe, die in Heppenheim Flyer für die Demo am heutigen Samstag verteilte, vor angreifenden Neonazis flüchten.
Die Demonstration, von einem großen Polizeiaufgebot begleitet, zog unter Parolen wie beispielsweise „Aufruhr Widerstand – es gibt kein ruhiges Hinterland“ oder „Alerta! Alerta! Antifascista“ durch die Heppenheimer Vororte. Anwohner_innen wurden durch Redebeiträge und Flugblätter über das Anliegen der Teilnehmer_innen aufgeklärt. Kurz vor Ende der Demonstration provozierten zwei Personen vor einem Café die Demonstration. Die Polizei schickte den Mann und die Frau in die Kneipe zurück und schützte diese vor den Antifaschist_innen. Die Kneipe in der Mozartstraße war auch der ursprüngliche Ausgangspunkt für den oben erwähnten Angriff am Montag.
Dass mensch sich im Kampf gegen Neonazis nicht auf Stadt und Polizei verlassen kann hat der heutige Tag wieder einmal bewiesen. Die Polizei versuchte offensichtlich, die linken Demonstranten als potentielle Gewalttäter zu stigmatisieren, vor denen die Nazis geschützt werden müßten. Ein Polizeikessel, um die Demonstration herum, der diesen Eindruck zu erwecken versuchte, machte es für Passant_innen quasi unmöglich, die Transparente zu lesen. Die Außenwirkung glich also vielmehr einem Gefangenentransport als einer Demonstration.
Schon im Vorfeld ging die Stadt mit teilweise schikanösen Auflegen gegen die Demo vor und scheint auch sonst, trotz der regelmäßgen Angriffe und Überfälle, keinen Handlungsbedarf zu sehen.

Wir werden uns gegen diese Übergriffe natürlich auch weiterhin zur Wehr setzen und den Widerstand dagegen auf allen Ebenen organisieren!
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Ergänzungen

Islam-Feindlichkeit in Heppenheim

Anwohner 01.02.2009 - 13:22
Vielleicht hätte im Artikel noch Erwähnung finden können, dass die Polizei jedenfalls die Autobahnanbindung Heppenheims kontrollierte. Und dass während der Demonstration ein Polizei-Hubschrauber permanent im Einsatz war.

Vielleicht hätte ebenfalls Erwähnung finden können, dass vor Jahren (2006?) in Heppenheim Steine flogen, und zwar von Seiten angereister Gegendemonstranten einer nationalistischen Demonstration. Heppenheim war damals im Ausnahmezustand...

Vielleicht sollte auch keine Verwunderung wegen des Aufgebots der Polizei und ihres Handelns bestehen, wenn im großen Kontext, mindestens Dunskreis, des Artikels dargestellt wird, "dass der antifaschistische Kampf nur dann wirkungsvoll sein kann, wenn er sich gegen Staat und Polizei richtet."

Am Freitag, den 30. Januar 2009 war in "Echo Online" (Echo Online GmbH, Darmstadt) zu lesen: "Seitens der Polizei wurde der Vorfall nicht bestätigt, eine Anzeige liege nicht vor, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Südhessen am Mittwoch auf Nachfrage. Auch über verstärkte Aktivitäten der rechten Szene in Heppenheim und an der Bergstraße sei nichts bekannt. Von Seiten der Polizei wird die Glaubwürdigkeit der Bensheimer Gruppierung in Zweifel gezogen."

Dass keine Strafanzeige wegen des mutmaßlichen Vorfalls am Montagabend, dem 26.1.09 gegen 20:40 Uhr, gestellt wurde, sagt gar nichts aus. Warum sollte jemand eine Strafanzeige stellen, wenn er sich bereits ausmalen kann, welchen Erfolg diese haben könnte (Beweislage etc.). Viel interessanter ist die Aussage, über verstärkte Aktivitäten der rechten Szene sei in Heppenheim nichts bekannt. Und dass die Glaubwürdigkeit der Bensheimer Gruppierung in Zweifel gezogen würde.

Denn jedem Heppenheimer müssen die jüngst verklebten Plakate aufgefallen sein, auf denen eine stilisierte Moschee abgebildet und durchgestrichen war. Und die auffälligen Plakate der NPD in der Mozartstraße auf einer Höhe, dass sie nur mit einer Leiter erreicht werden konnten.

Heppenheim hat kein Interesse daran, mit Neonazis in Verbindung gebracht zu werden. Heppenheim wird gerne im Zusammenhang mit einem Formel-1 Rennfahrer genannt, ein Glücksfalls für das Stadt-Marketing.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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muss ausgefüllt werden — muss ausgefüllt werden

mhm — mhm

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Teilnehmerzahl — Kommunist