[FFM] update: Proteste gegen Flughafenausbau

fraport no! 22.01.2009 22:36 Themen: Ökologie
+++Rodung geht in großem Ausmaß weiter+++die Proteste auch+++verschiedene Aktionen gelaufen+++Waldcamp gibt nicht auf+++Solidarität weiterhin erforderlich+++
Die Proteste gegen den Flughafenausbau gehen trotz der schnell fortschreitenden Rodung und der massiven Repression durch Fraport und die Staatsorgane weiter. Am gestrigen Mittwoch gelang es 14 AktivistInnen, 2 Verladungsmaschinen des von der Fraport beauftragten Rodungsunternehmen zu besetzten. Die Arbeiten mussten daraufhin wurde einige Zeit eingestellt werden. Alle 14 Personen wurden nach und nach von den Bullen abgeräumt und verhaftet. Zudem erhielten sie einen Platzverweis für das Hüttendorf, das sie jetzt nicht mehr betreten dürfen. Das Camp ist weiterhin umzäunt und nur an einer durch die Bullen und Securities überwachten Stelle für BesucherInnen betretbar - Leute mit Schlafsäcken, Isomatten und Klettergerätschaften wird der Zutritt verweigert. Wer sich auf den Weg zum Hüttendorf begibt, muss mit Perso-Kontrollen und Durchsuchungen rechnen. Dies als "Zermürbungstaktik" zu bezeichnen, ist noch freundlich. Der Flughafenwiderstand soll so demoralisiert und gedemütigt werden. Doch das werden wir uns nicht gefallen lassen.

Verschiedene Solidaritätsaktionen sind bereits geplant. Eine sehr praktische Solidaritätsaktion wurde in der Nacht zu Montag durch unbekannte AusbaugegnerInnen durchgeführt: große Teile des Außenzauns der Bereitschaftspolizei im hessischen Lich, die mehrere Hundertschaften zum Schutz der Rodung und zur Repression gegen den Ausbauwiderstand bereitstellt, wurden beschädigt und zerstört. Laut Pressemitteilung der Polizei entstand ein beträchtlicher Sachschaden ( http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/43559/1339211/polizeipraesidium_mittelhessen_giessen)

Robin Wood geht davon aus, dass die Fraport bereits Ende Februar die gesamte für den Ausbau vorgesehen Fläche von 300 Hektar Wald roden lassen will. Nachdem Kelsterbachs Bürgermeister Manfred Ockel einen Deal mit der Fraport eingegangen ist, ist die Möglichkeit des kompletten Kahlschlags gegeben. Der komplette Kahlschlag würde möglich, wenn die Kelsterbacher Stadtverordneten am 9. Februar einem Eckpunktepapier zustimmen, das Ockel gestern gemeinsam mit Fraport auf einer Pressekonferenz vorstellte. Es sieht vor, dass die Stadt ihre Klage gegen den Ausbau zurücknimmt und ihren Wald sowie diverse Gewerbeflächen an Fraport verkauft.

Fraport musste sich bislang auf den Kahlschlag der 92 Hektar beschränken, für die sie eine vorzeitige Besitzeinweisung beim Regierungspräsidium Darmstadt erwirkt hatten. Das Regierungspräsidium ist die zuständige Behörde im Enteignungsverfahren. Bisher wurde jedoch noch kein Antrag auf Enteignung der Stadt Kelsterbach für den Ausbau des
Flughafens gestellt, da, wie sich nun bestätigt hat, Vertreter der Stadt entgegen ihrer öffentlichen Ankündigungen einen Verkauf nicht ausschlossen.

Am Wochenende sind weitere Solidaritäts- und Protestaktionen geplant: am Samstag, den 24. Januar, findet eine Demonstration im und am Waldgebiet in der Nähe des Kelsterbacher Hüttendorfs statt. Beginn ist um 14 Uhr am Waldparkplatz Okrifteler Strasse. Das Motto lautet: "Fraßport zerstört - wir zeigen das Ausmaß!"

In Stuttgart ist eine Solidemonstration geplant: Ort wird vorraussichtlich der Marktplatz. sein. Es soll ab 11 Uhr Infostände geben und ab 15 Uhr eine Kundgebung. Weitere Informationen erhaltet ihr unter  http://www.aktion-umwelt.de/

Macht weiterhin Solidaritätsaktionen! Leistet Widerstand gegen die Zerstörung von unseren Lebensgrundlagen!

Aktuelle Informationen findet ihr unter:  http://www.waldbesetzung.blogsport.de und  http://www.flughafen-bi.de

Ergänzungen und Korrekturen sind erwünscht!
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Ergänzungen

Solidemo Stuttgart ist am Schlossplatz!

Soli 23.01.2009 - 07:32
Die Solidemo ist am Schlossplatz, vor der Commercbank. Ab 12 Uhr Infostand mit Videomobil (eigene Videos mitbringen!), ab 15 Uhr Kundgebungen, Redebeiträge - je nachdem, wer was sagen will. Bringt Flyers mit, Megaphones, Transpis ohne Ende. Es ist unsere Solidarität!