[Erfurt] Besetzer_innen am Ende der Geduld
Die von der Eigentümerin des ehemaligen Topf&Söhne Geländes, der Domicil
Hausbau GmbH, gestellte Räumungsfrist läuft mit dem heutigen Tag ab. Das seit
2001 besetzte Gelände wurde 2007 an die oben genannte Firma verkauft und soll
nun fast komplett abgerissen werden.
Hausbau GmbH, gestellte Räumungsfrist läuft mit dem heutigen Tag ab. Das seit
2001 besetzte Gelände wurde 2007 an die oben genannte Firma verkauft und soll
nun fast komplett abgerissen werden.
Der Besitzer ließ uns gegenüber vor zwei
Jahren verlauten, die geplanten Baumaßnahmen würden das Projekt vorerst nicht
bedrohen. Dem steht gegenüber, dass der Geschäftsführer Golla im September
2008 eine Abrissgenehmigung für das gesamte Gelände beantragt und von der
Stadt Erfurt genehmigt bekommen hat. Einzig ausgenommen davon ist das
Verwaltungsgebäude, in dem ein Geschichtsort entstehen soll. Die Stadt Erfurt
hielt es jedoch nicht für nötig uns über diese Entwicklung in Kenntnis zu
setzen.
Nun untersagte das Erfurter Bauamt in einem Schreiben Anfang Januar sämtliche
Veranstaltungen auf dem Areal. In unserem Projekt finden seit nunmehr fast
acht Jahren verschiedenste Veranstaltungen statt, deren Durchführung
überregional bekannt war. Darum kümmerte sich das Erfurter Bauamt sieben
Jahre lang wenig. Plötzlich entdeckte Amtsleiter Kiermeier sein Interesse an
unserer Gesundheit und der unserer Besucher_innen. Dies klingt in unseren
Ohren wie Hohn.
Durch ebendieses Schreiben vom Bauamt fühlte sich Golla in seinem Bestreben,
uns vom Gelände zu vertreiben, bestätigt und verfasste seinerseits ein
Schreiben an uns, welches die eingangs erwähnte Räumungsfrist beinhaltet.
Diese Räumungsfrist bildet das vorläufige Ende einer Kette von Versuchen die
Tätigkeit in unserem Projekt zu verhindern. So wurde unter anderem Ende 2008
versucht, dem Squat das Wasser abzustellen.
Außerdem wurden durch die Polizei die Personalien der Personen, die für uns
Strom, Wasser und Abfallbeseitigung angemeldet haben, ermittelt und an das
Erfurter Bauamt und den Besitzer weitergegeben. In diesem Zusammenhang finden
wir es bemerkenswert, wie leichtfertig Stadtverwaltung, Polizei und vor
allem auch die Stadtwerke mit persönlichen Daten von Personen umgehen.
Von Seiten der Stadt Erfurt wurde uns im Oktober 2008 ein Ersatzobjekt
angeboten. Dieses Objekt würde nur ca. einem Drittel der jetzigen
Bewohner_innen Wohnraum bieten, von genügend Räumlichkeiten für die
vorhandenen Projekte ganz zu schweigen. Dieses vermeintlich einzig mögliche
Ausweichobjekt wurde uns zudem nur unter der Bedingung einer Vereinsgründung
angeboten. Eine Vereinsgründung würde bedeuten sich mit formellen Hierarchien
einverstanden zu erklären. Damit würden wir uns in Strukturen drängen lassen,
die wir seit Jahren mit der Existenz dieses Projekts praktisch in Frage
stellen. Unsere Gründe für die Ablehnung dieses Ersatzobjekts wurden von der
Stadt verallgemeinernd als „überzogene Ansprüche“ dargestellt. Gegenüber der
Presse wurden dabei teilweise Details der Verhandlungen mit uns vollkommen
verdreht wiedergegeben.
Die scheinbaren Bemühungen unserer "Unterstützer_innen" innerhalb der
Stadtverwaltung stellen sich somit als bloße Lippenbekenntnisse und
Hinhaltetaktik heraus. Trotz der gesetzten Frist ist bisher offen, wann eine
Räumung des Geländes angesetzt ist. Wir sind jedoch endlos genervt von der
unsäglichen Situation und werden die dauerhafte Diffamierung und Bedrohung
unseres Projekts nicht länger hinnehmen. Deshalb begann am 21. Januar eine
Aktionswoche zur Verteidigung des besetzten Hausprojekts. Kommt vorbei und
unterstützt uns tatkräftig!
Jahren verlauten, die geplanten Baumaßnahmen würden das Projekt vorerst nicht
bedrohen. Dem steht gegenüber, dass der Geschäftsführer Golla im September
2008 eine Abrissgenehmigung für das gesamte Gelände beantragt und von der
Stadt Erfurt genehmigt bekommen hat. Einzig ausgenommen davon ist das
Verwaltungsgebäude, in dem ein Geschichtsort entstehen soll. Die Stadt Erfurt
hielt es jedoch nicht für nötig uns über diese Entwicklung in Kenntnis zu
setzen.
Nun untersagte das Erfurter Bauamt in einem Schreiben Anfang Januar sämtliche
Veranstaltungen auf dem Areal. In unserem Projekt finden seit nunmehr fast
acht Jahren verschiedenste Veranstaltungen statt, deren Durchführung
überregional bekannt war. Darum kümmerte sich das Erfurter Bauamt sieben
Jahre lang wenig. Plötzlich entdeckte Amtsleiter Kiermeier sein Interesse an
unserer Gesundheit und der unserer Besucher_innen. Dies klingt in unseren
Ohren wie Hohn.
Durch ebendieses Schreiben vom Bauamt fühlte sich Golla in seinem Bestreben,
uns vom Gelände zu vertreiben, bestätigt und verfasste seinerseits ein
Schreiben an uns, welches die eingangs erwähnte Räumungsfrist beinhaltet.
Diese Räumungsfrist bildet das vorläufige Ende einer Kette von Versuchen die
Tätigkeit in unserem Projekt zu verhindern. So wurde unter anderem Ende 2008
versucht, dem Squat das Wasser abzustellen.
Außerdem wurden durch die Polizei die Personalien der Personen, die für uns
Strom, Wasser und Abfallbeseitigung angemeldet haben, ermittelt und an das
Erfurter Bauamt und den Besitzer weitergegeben. In diesem Zusammenhang finden
wir es bemerkenswert, wie leichtfertig Stadtverwaltung, Polizei und vor
allem auch die Stadtwerke mit persönlichen Daten von Personen umgehen.
Von Seiten der Stadt Erfurt wurde uns im Oktober 2008 ein Ersatzobjekt
angeboten. Dieses Objekt würde nur ca. einem Drittel der jetzigen
Bewohner_innen Wohnraum bieten, von genügend Räumlichkeiten für die
vorhandenen Projekte ganz zu schweigen. Dieses vermeintlich einzig mögliche
Ausweichobjekt wurde uns zudem nur unter der Bedingung einer Vereinsgründung
angeboten. Eine Vereinsgründung würde bedeuten sich mit formellen Hierarchien
einverstanden zu erklären. Damit würden wir uns in Strukturen drängen lassen,
die wir seit Jahren mit der Existenz dieses Projekts praktisch in Frage
stellen. Unsere Gründe für die Ablehnung dieses Ersatzobjekts wurden von der
Stadt verallgemeinernd als „überzogene Ansprüche“ dargestellt. Gegenüber der
Presse wurden dabei teilweise Details der Verhandlungen mit uns vollkommen
verdreht wiedergegeben.
Die scheinbaren Bemühungen unserer "Unterstützer_innen" innerhalb der
Stadtverwaltung stellen sich somit als bloße Lippenbekenntnisse und
Hinhaltetaktik heraus. Trotz der gesetzten Frist ist bisher offen, wann eine
Räumung des Geländes angesetzt ist. Wir sind jedoch endlos genervt von der
unsäglichen Situation und werden die dauerhafte Diffamierung und Bedrohung
unseres Projekts nicht länger hinnehmen. Deshalb begann am 21. Januar eine
Aktionswoche zur Verteidigung des besetzten Hausprojekts. Kommt vorbei und
unterstützt uns tatkräftig!
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
TLZ-Artikel vom 13.1.
Erfurt. (tlz/nir) Seit einem halben Jahr gibt es Gespräche zwischen
Stadtverwaltung und den Besetzern eines Hauses auf dem "Topf &
Söhne"-Gelände, seitdem das Areal an die Domicil Hausbau GmbH
Mühlhausen überging. Die neue Grundstückseigentümerin will ihre
Rechte durchsetzen - und das besetzte Haus räumen lassen. Auch in
dieser Woche kommen Bürgermeisterin Tamara Thierbach und die
Besetzer zusammen - und nun wird es auch akut. Denn zum 21. Januar
müssen die Besetzer aus dem Haus raus. Diesen Termin gab?s von
Domicil, bereits Ende des Jahres hat das Bauamt den Besetzern eine
Nutzungsuntersagung für Veranstaltungen und Wohnen auf dem Areal
ausgesprochen. "Wir haben den Besetzern jedoch keine Räumungsfrist
gesetzt. Wir setzen lediglich die Rechte des Eigentümers durch", so
Bauamtsleiter Wilfried Kiermeier. Die Besetzer indes sehen das Amt
als Termingeber und sind der Meinung, dass "die bisher unternommenen
Versuche, ein geeignetes Ausweichobjekt zu finden, damit vom Bauamt
torpediert werden". Die Besetzer rufen im Internet zum Widerstand
auf, "um eine Räumung zu einem unkalkulierbaren Risiko für die
Stadtverwaltung und Domicil zu machen".
Ein Ausweichobjekt in der Auenstraße sei den Besetzern angeboten
worden. Doch die Immobilie war ihnen zu klein. Sie würde nur die
Hälfte an Fläche bieten, was sie derzeit nutzen. "Das Angebot bleibt
weiterhin aufrecht", so Thierbach. Ein weiteres Problem: Damit die
Besetzer diese städtische Immobilie bekommen können, müssten sie
einen Verein gründen, um einen Mietvertrag abschließen zu können.
"Wir müssen uns an rechtliche Dinge halten: Eine wilde Besetzung in
einem kommunalen Gebäude können wir nicht akzeptieren", so
Thierbach. Eine Vereinsgründung lehnen die Besetzer ab, weil sie
Hierarchien hierbei befürchten. Thierbach: "Wir aber haben eine
Unterbringungspflicht für alle Unter-18-Jährigen. Wenn die jungen
Leute zum 21. aus dem Haus müssen, muss eine Lösung gefunden sein."
Die Projektgruppe "Erfurt im Nationalsozialismus" verlangt, die
Strukturen des Besetzten Hauses durch Bereitstellung alternativer
Räume zu sichern, da die Besetzer dazu beigetragen hätten, die
Geschichte von "Topf & Söhne" bekannt zu machen - diese
geschichtspolitische Arbeit müsse erhalten bleiben.
Samstag
Bernd das Brot
Erfurt - Der Star des ARD/ZDF-Kinderkanals (Ki.Ka) "Bernd das Brot" ist von seinem angestammten Platz am Erfurter Rathaus von Hausbesetzern entführt worden. Das Fehlen der über zwei Meter großen Kunststofffigur wurde am Mittwoch in der Stadtverwaltung bemerkt, hieß es aus der Kulturdirektion.
Das griesgrämige Kastenbrot mit den viel zu kurzen Armen warb seit Herbst vergangenen Jahres in der Altstadt für den Ki.Ka, der in Erfurt seinen Sitz hat. Die Landeshauptstadt wollte Anzeige gegen die Hausbesetzer stellen, die sich in einem Schreiben zu dem Diebstahl bekannten.
Darin hieß es, dass "Bernd das Brot" zu gegebener Zeit wiederkommen werde.
Die Verhandlungen mit Hausbesetzern auf dem Gelände einer in NS-Verbrechen verstrickten ehemaligen Firma waren in der vergangenen Woche endgültig gescheitert. Die Landeshauptstadt hatte bis zuletzt versucht, den Hausbesetzern eine alternative Immobilie anzubieten, was diese aber ablehnten.
han/dpa
Pennplätze stehen ausreichend zur Verfügung
Anlaufpunkt ist das Besetzte Haus.
@Exil - Erfurter
Gründung eines Vereins als Risiko
Für *autonome* Freiräume>!
Alles wurde Übergangen
Wer hat uns verraten die Sozialdemokraten!
Wer macht mit die - Die Linken!
Was dabei nicht vergessen werden sollte ist, dass das Ganze in die Breite gehen soll. Es gibt viele in Erfurt die das Projekt gut finden. "Die" bekommen die Quittung!
Wir sind unkontrollierbar!
Aktionswoche Erfurt
http://www.freie-radios.net/mp3/20090120-aktionswoche-25914.mp3
Bernd das Brot: Besetztes Haus bleibt!
http://jena.antifa.net/cms/Aktuelles/865-bernd-das-brot-besetztes-haus-bleibt
http://antifasozialbetrug.siteboard.de/antifasozialbetrug-about467-0-asc-15.html
-----------------------
MIT EURER STIMME UNTERSTÜTZT IHR UNSERE ANTIFASCHISTISCHE ARBEIT!
UNSER FORUM http://antifasozialbetrug.siteboard.de/ IST FÜR DEN BESUCHER-AWARD NOMINIERT.
WIR BITTEN UM EURER UNTERSTÜTZUNG! IHR KÖNNT ALLE 3 STUNDEN FÜR UNS VOTEN
http://www.besucher-award.de/index.php?cid=13
http://antifasozialbetrug.siteboard.de/antifasozialbetrug-about1429.html
Zugtreffpunkt Berlin
Keine Räumung in den nächsten Tagen
kai
Bernd das Brot II
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,602934-2,00.html
Weiter so!
Gut wären auch direkte Forderungen euch zu Unterstützen, bzw. eben wie, wenn man gerad nich nach Erfurt kann...
sdfghnjmk,l
frist
an der situation für das haus ändert sich damit nichts - geräumt werden soll ja trotzdem. es wird auch weiter mobilisiert - sind ja auch nur drei wochen.
am samstag zeigen wir bei der demo ertmal, dass mit unserem widerstand gerechnet werden muss.
13 Uhr, Bahnhofsvorplatz "HÄNDE WEG VOM BESETZTEN HAUS"
erstaunlicher support ;-)
Radio F.R.E.I. vom 21.01.2009
Wir brauchen Alternativen!
"Ich wünsche mir sehr, dass die Stadt und auch das Land Freiräume lässt für Alternativen. Ich halte das für ganz wichtig was die Besetzer da im Besetzen Haus machen, was sie alles anbieten." erklärte Pröpstin Elfriede Begrich gegenüber Radio F.R.E.I.. Sie selbst habe während ihrer Zeit in Berlin Wagenburgen, Besetzte Häuser und ähnliche Projekte besucht und unterstützt. Jetzt muss auch Erfurt zeigen, dass es alternative Lebensformen akzeptiert und integriert. "Ich kann gar nicht verstehen, dass es das in Erfurt nicht geben soll. Wir wären wirklich ärmer wenn wir diese Initiativen stoppen würden. Also ich möchte gerne, dass die in der Breite mit der Wagenburg, in der Breite ihrer vielen Angebote hier in der Stadt einen Ort kriegen, so dass sie also wirklich mitten drin sind. Also nur ganz am Rand fände ich es sehr schade. Ich glaube wir brauchen Alternativen, ganz, ganz dringend. Besonders in dieser Zeit jetzt." fordert Elfriede Begrich. Denn morgen, am Mittwoch dem 21. Januar läuft die Räumungsfrist ab. Ab diesem Tag kann die Eigentümerin, die Domicil Hausbau GmbH, die polizeiliche Räumung des Geländes befehlen. Letzte Verhandlungen zwischen Stadt und den Besetzerinnen und Besetzern sind am vergangenen Freitag gescheitert. Das angebotene Alternativobjekt der Stadt war zu klein um alle Bewohnerinnen und Bewohner des Geländes unterzubringen. Jetzt planen die Besetzerinnen und Besetzer eine Aktionswoche um die Erfurter Bevölkerung zu sensibilisieren. Ab dem 21. Januar sind Workshops, Veranstaltungen und Aktionen geplant, Höhepunkt wird dann die Demonstration am 24. Januar um 13 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz sein. Weitere aktuelle Informationen zur drohenden Räumung unter http://haendeweg.blogsport.de/ sowie auch weiterhin bei Radio F.R.E.I..
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Ergänzung — Exil - Erfurter
Ganz groß Lob!!! — Floh!
hihi....wir kommen auch! — Mr. Spektakel