JU Barsinghausen kooperiert mit Neonazis

phoenix 20.01.2009 10:45 Themen: Antifa Antirassismus Bildung Medien Repression Soziale Kämpfe
Seit Anfang des Jahres 2008 gab es eine Diskussion um die Schließung des unabhängiges Jugendcafes Falkenkeller. So versuchte die Junge Union Barsinghausen öffentlich für die Schließung zu werben und das Konzert "Rock im Grass" zu verhindern. Dabei griff sie auch auf die Hilfe der "Autonomen Nationalisten" zurück.
Seit Anfang des Jahres 2008 gab es eine Diskussion um die Schließung des unabhängiges Jugendcafes Falkenkeller. So versuchte die Junge Union Barsinghausen öffentlich für die Schließung zu werben und das Konzert "Rock im Grass" zu verhindern.

Da die Junge Union über keine konkreten Informationen über die Bands beim Konzert hatte, wurden Neonazis von der sog. "Nationalen Antifa" angefragt Recherche über die Band "Commandantes" zu betreiben, um diese dann bei der Stadt einzureichen. Dadurch sollte das Konzert verhindert werden. Die Neonazis wurden auch beauftragt einen Referat über das Falkenkeller zu erstellen, der bei dem Vorstand der Jungen Union Barsinghausen vorgestellt wurde.

Diese Informationen bekamen wir von einem Aussteiger aus der dortigen Neonazisszene.
Diese Taktik entlarvt den Charakter der Jungen Union und der CDU selbst.
Denn wenn es darum geht alternative Jugendarbeit und Kultur zu verhindern, haben die Konservativen der CDU und JU keine Skrupel mit Neonazis zusammenzuarbeiten und Infostände von aktiven AntifaschistInnen wie die der SDAJ (bei Rock im Grass) kurzerhand zu verbieten. Das ist ihre Vorstellung von erfolgreicher Arbeit gegen Rechts.

Wenn es der CDU um eine wirklich ernsthafte Arbeit gegen Rechts geht, dann sollte sie lieber zuerst in ihren Reihen und in den Reihen ihrer Jugendorganisation anfangen!
Wir fordern auch den Rücktritt des JU-Vorstands Barsinghausen und besonders vom Vorstandsmitglied Tillmann Kuban, der den Kontakt zu den Neonazis hergestellt hatte. Es kann nicht sein, dass eine sich demokratisch-nennende Organisation Kontakte in die Neonazisszene pflegt.

Deshalb muss der JU-Vorstand und besonders Tillmann Kuban dafür Rechnung tragen.
Wir solidarisieren uns weiterhin mit dem unabhängigen Jugendcafe Falkenkeller und wehren uns gegen jede Maßnahme, die darauf abzielt, diese Jugendarbeit einzustellen.
Denn antifaschistische Jugendabeit bleibt ein wichtiger Bestandteil einer demokratischen Gesellschaft. Das müssen CDU und JU endlich begreifen!
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Ergänzungen

ein wenig Geschichte

Entdinglichung 20.01.2009 - 13:30
gibt da innerhalb der Unionsparteien die Maxime "Rechts von der CDU (bzw. CSU) darf es keine demokratisch legitimierte Partei geben" ... umgesetzt wurde dies zum einen durch die Aufnahme von "Positionen rechts von der CDU"), andererseits durch die unmittelbare Integration von ehemaligen NSDAP- und DNVP-Mitgliedern nach 1945 bzw. nach 1949 durch die Aufnahme von Ex-Mitgliedern von SRP, DRP, DP, GB/BHE, etc. (die FDP hatte da ebenfalls gewisse "Erfolge" zu verzeichnen) - kein Wunder, dass da auch inhaltlich was hängen geblieben ist, v.a. in protestantischen Gebieten (am extremsten in Schleswig-Holstein), wo die CDU nach 1945 nicht an die Tradition der ehemaligen Zentrumspartei anknüpfen konnte bzw. sich aus deren ehemaliger Mitgliedschaft aufbaute

Veit Wiegandt JU Lingen

henna 20.01.2009 - 17:04
auch veit wiegandt aus ohz war lange bei der JU engagiert, bis er sich dann doch "etwas" weiter rechts wiederfand.
das dürfte wohl im bürgerlich-konsevativen bereich keine seltenheit sein.

[Inhaltliche Ergänzung:] Beweiswert?!

Dubios 20.01.2009 - 17:16
Also, nicht, dass so etwas grundsätzlich nicht möglich sein könnte... aber: dieser Artikel erhebt schwere Anschuldigungen, die nach einer mindestens ebenso schwerwiegenden Beweisführung verlangen.

Aber genau da bleibt der Artikel auffallend vage: "Diese Informationen bekamen wir von einem Aussteiger aus der dortigen Neonazisszene. Diese Taktik entlarvt den Charakter der Jungen Union und der CDU selbst."

Das ist ja schlimmer als die BILD-Zeitung! Würde die sowas schreiben, dann wüsste man wenigstens noch, dass mit "wir" die Redaktion der Blödzeitung gemeint ist. Ganz anders hier: Weder der Name des angeblichen Neonazi-Aussteigers wird benannt, noch gibt es auch nur den geringsten Anhaltspunkt in diesem Text, wer mit "wir" gemeint ist. Nichts von den angeblichen "Fakten", die "den Charakter der Jungen Union" oder gar der gesamten CDU (!) "entlarven" sollen, ist auch nur ansatzweise belegt oder nachprüfbar. Auch wird nicht näher erklärt, warum ausgerechnet ein (Ex-?)Neonazi eine besonders glaubwürdige Quelle sein soll? Noch dazu, ohne dass man überhaupt weiß, WER das ist, warum gerade dieser Neonazi so glaubwürdig sein soll?

Warum kommt so ein dubioser Artikel ohne jeden Beweiswert auf die Startseite? Gibts hier keine journalistischen Ethik-Standards o.ä.? Kann hier jeder einfach irgendwas über irgendwen behaupten, ohne Belege?

Ich behaupte dann hier jetzt mal einfach, dass mir (Name unbekannt) von irgendeinem Typen auf der Straße (Name ebenfalls unbekannt) mitgeteilt wurde, dass die Indymedia-Mods in Wirklichkeit alles Außerirdische sind! -> Sofort auf die Startseite damit, das sind Top News!

Wen Wunderts?

Anonymous 20.01.2009 - 19:34
Gibt es eigentlich ensthafte programm unterschiede zwischen rechtspopulistischen parteien und CDU? ich glaube nicht wirklich dran, das läuft alles mehr oder weniger auf das gleiche raus.Das die JU mit ANs zusammen arbeitet wundert mich genauso wie wenns zB Pro Köln machen würde

Informant und "wir"

autonome antifa wennigsen 21.01.2009 - 09:50
Der Name des Informanten ist Kai B. aus Barsinghausen. Die Geschichte seines "Ausstiegs" ist nachzuverfolgen übere einen Artikel( dort ist der name geändert)der aus einem Interview mit Andrea Röpke hervorging und im Dezember letzten Jahres in der TAZ veröffentlicht wurde.
Da die Informationen von einem Neonazi, ausgestiegen oder nicht, kommen, ist grund zur Vorsicht geboten. Ausser Frage steht allerdings, dass Kai B. von Tillman K. im Sommer 2008 zu einer Veranstaltung(Forum für Politik und Kultur/KUBA) geführt wurde und dem, sich als "nationaler Antifaschist" vorstellenden B. seine Redezeit überliess.
Das WIR in dem Artikel ist tatsächlich sehr schwer nachzuvollziehen. leider kann ich nicht mit nur die Vermutung äussern, es handele sich um Auszüge einer Presseerklärung der Hannoverschen SDAJ, ist dies nicht der Fall, ist dies die Postion der AKtivisten des Autonomen Falkenkellers.
Trotz der unsicherern Informationslage im Detail steht fest dass es eine praktische Zusammenarbeit der Barsinghaäuser CDU und Neonazis in ihren Bestrebungen linke Räume einzuschränken gibt, die nicht bei Tillman K. aufhört, sondern sich bis in die höchste Ebene der Stadtverwaltung erstreckt. Denn der erste Stadrat Marc L. hat bemerkenswerterweise eben jene Punkte der Arbeit des Falkenkellers kritisiert(Politische Standpunkte/ RiG), die sich aus der "Recherche" der Nazis kristallisiert haben. Zudem hat L. seine Kompetenzen weit überschritten, indem er den Anspruch auf Einfluss auf ein unabhängiges Jugendzentrum erhebt und verwaltungstechnische Steine in den Weg der Arbeit des Falkenkellers legt.( z.B. das städtische Gelände, auf dem das Festival RiG jahrelang stattfand, wurde für 2009 verweigert, Verbot der SDAJ, Versuch der Kontrolle der Aktivitäten des FK, Abbau der Stellen die für den FK ansprechpartner bei der Stadtverwaltung waren und Kern fruchtbarer Kooperation waren.)
Der Falkenkeller ist und bleibt unabhängig und linksradikal!

Ergänzungen & Reaktion

phoenix 21.01.2009 - 17:19
1. Zu den fehlenden Quellen sei gesagt das unter dem Text eigentlich noch "SDAJ Niedersachsen" stand, warum das nicht mitkopiert wurde weiß ich nicht, Absicht war es jedenfalls nicht, der Text stellt die Position der SDAJ Hannover dar.

2. Ist der betreffende "Aussteiger" lokal bekannt ( http://www.taz.de/regional/nord/nord-aktuell/artikel/1/%5Cich-hatte-den-stein-schon-in-der-hand%5C/)

3. Die offizielle Reaktion des Falkenkellers:

Wie wir als Falkenkeller aus dem Bericht der SDAJ erfahren haben, arbeiteten oder arbeiten in Barsinghausen Teile der Jungen Union offen mit den Faschisten der „Autonomen Nationalisten“ (AN) zusammen, um den Falkenkeller als Unabhängiges Jugendzentrum zu schließen. Ein solches Verhalten seitens einer demokratischen Jugendorganisation kann und darf nicht toleriert werden.
Der Falkenkeller Barsinghausen schließt sich daher der Forderung der SDAJ an und fordert den sofortigen Rücktritt Tillmann Kubans als Vorsitzenden der Jungen Union Barsinghausen. Auch und grade im Hinblick auf eine demokratische und pluralistische Politische Kultur in Barsinghausen müssen alle Bürger, Gemeinden und Parteien einer Verwischung zwischen Konservativen und Faschisten entgegenwirken.

20.01.2009, Falkenkeller Barsinghausen

verbot der sdaj

gibts nicht 21.01.2009 - 19:52
der sdaj wurde beim rock im grass 2008 seitens der stadtverwaltung ein infotisch verboten.

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JU sucks — waswillichwaswillstdu!

-.- — tut nix zur Sache

Darf man jetzt... — Borkenarrow

Die Firma dankt. — TheRealFaktenboy