Überfall auf Elsässer-Veranstaltung

Tom Mayser 13.01.2009 15:17
In Berlin wurde am Samstag Abend eine Veranstaltung mit dem in Teilen der Linken stark umstrittenen Autor Jürgen Elsässer überfallen. Thema war eine "Volksinitiative" gegen die drohende Weltwirtschaftskrise. Vorher hatten Beobachter aus dem antideutschen Spektrum auf die Anwesenheit von Nazis im Publikum hingewiesen. Täter waren "antifaschistisch kostümiert". Elsässer will Staatsschutz einschalten.
Am Samstag, 10. Januar, fand in Berlin die erste Veranstaltung der neugegründeten "Volksinitiative" unter dem Motto
"Weltwirtschaftskrise: Versagen die Linken? Was ist zu tun?" statt. Mit 120 Besuchern war der Andrang Interessierter beträchtlich.

Hauptreferent Jürgen Elsässer, Buchautor und Mitarbeiter der sozialistischen Tageszeitung "Neues Deutschland", stellte gleich zu Anfang klar, wo die erwünschte Breite der Initiative ihre klare Grenze hat. "Eine Mitarbeit von NPDlern in unserer Initiative oder auch eine Zusammenarbeit lehnen wir strikt ab. Mit Leuten, die den Holocaust verharmlosen oder beschönigen oder den Nazismus verharmlosen oder rechtfertigen, wird es keine Form der Kooperation geben. Wer, wie die
NPD, immer noch im blutigen Sumpf der Vergangenheit steckt, ist für eine zukunftsorientierte Politik nicht zu gebrauchen."

Am Vortag der Veranstaltung hatte sich die NPD mit einer Erklärung der "Volksinitiative" angebiedert und auf deren "unverkrampftes" Herangehen an Bündnisse spekuliert. Elsässer dazu: "Die NPD kann sich das abschminken. Das wird nicht passieren. Zwischen uns von der 'Volksinitiative' und Nazis, und zwar nicht nur der NPD, sondern jedweder Couleur, steht eine Feuerwand der Abgrenzung." Intendiert, so Elsässer, sei eine „Volksfront" in der Tradition des Bündnisses von Kommunisten, Sozialdemokraten und Bürgerlichen in den dreißiger Jahren, die sich „gegen Faschismus und Krieg" richtete. „Ein Spektrum von Lafontaine bis Gauweiler ist das, was wir wollen."

Die Veranstaltung dauerte etwa zweieinhalb Stunden und war von einer sachorientierten Diskussion geprägt, unter anderem um die Vorbereitung eines großen "Volkskongresses" zur Kritik des Finanzkapitals, der spätestens im Mai stattfinden soll. Gegen 23 Uhr löste sich die Zusammenkunft auf.

Eine knappe halbe Stunde später, als nur noch etwa 40 Leute im Saal waren, stürmten sechs bis acht Vermummte herein und begannen mit Prügeleien. Offensichtlich hatten sie es auf einen Mann abgesehen, den Sie als Nazi bezeichneten. Woher dieses Wissen rührte, war unklar, denn weder diese Person noch irgend sonst jemand hatte sich während der Veranstaltung durch Diskussionsbeiträge, Zwischenrufe oder Ähnliches als Rechtsradikaler zu erkennen gegeben. Wären wir als
Veranstalter darauf hingewiesen worden, dass sich Nazis in der Versammlung befinden, hätten wir selbstverständlich Platzverweise ausgesprochen.

Der angeblich Nazi wurde mit einer Flasche niedergeschlagen und brach blutüberströmt zusammen. Ein zufällig am Nebentisch sitzendender junger Mann wurde ähnlich brutal zu Boden geprügelt. Beide mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Weiterhin wurde ein Mitglied der "Volksinitiative", das sich den Vermummten in den Weg gestellt hatte,
ins Gesicht geschlagen.

Die Volksinitiative wertet diese Attacke als schweren Angriff auf die grundgesetzlich garantierte Meinungs- und Organisationsfreiheit: "Offensichtlich maßt sich eine "antifaschistisch" kostümierte Schlägertruppe an, unliebsame linke Organisationsansätze wie die "Volksinitiative" durch physische Gewalt an der Verbreitung und Diskussion ihrer Ideen zu hindern."

Dass sich angeblich ein Nazi unter den über hundert Anwesenden befunden haben soll, war nur ein Vorwand für das Rollkommando: Tatsächlich war schon am 07.01. auf der Website indymedia dazu aufgerufen worden, die Veranstaltung zu stürmen: "Lassen wir Elsässer nicht alleine, besuchen wir ihn im Wirtshaus Max & Moritz und bereiten ihm und uns einen
schönen Abend. Wirksame Gegen-Argumente sollten treffsicher vorgebracht werden." (Indymedia hatte den Post nach kurzer Zeit gelöscht.)

Die "Volksinitiative" werde sich nicht einschüchtern lassen, sondern: "ganz im Gegenteil ihre Arbeit verstärken. Wir werden eng mit Polizei und Staatsschutz kooperieren, um die kriminelle Vereinigung, die für den Angriff verantwortlich ist, zu überführen - und um unsere künftigen Veranstaltungen zu sichern".
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Ergänzungen

Polizeibericht

Surfer 13.01.2009 - 15:27
Eingabe: 11.01.2009 - 12:30 Uhr
Unbekannte störten Lesung
Friedrichshain-Kreuzberg

# 106

Maskierte haben in der vergangenen Nacht in Kreuzberg eine öffentliche Lesung zum Thema „Weltwirtschaftskrise“ gestört. Die fünf Männer hatten das Lokal in der Oranienstraße gegen 23 Uhr 15 betreten und einige der etwa 50 Teilnehmer durch Schläge verletzt. Die Verletzungen wurden ambulant versorgt. Da zurzeit von einer politischen Motivation ausgegangen wird, hat der polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.

Konfliktbetrifft nicht die Linke

Kreuzberg 13.01.2009 - 16:29
Für so ziemlich jeden dürfte der Konflikt um Elsässer absolut unverständlich erscheinen. Worum geht es?
Elsässer war jahrelang selbst in der sog. "Anti-Deutschen" Szene und wechselte dann zur sogenannten "Antiimperialistischen" Szene. Damit gilt er als "Verräter", wie alle Aussteiger. Beides sind Subszenen der Reste der dogmatischen K-Gruppen-Szene, die aus den 70ern und 80ern übrig geblieben war und mit der linksradikalen Szene oder den sozialen Bewegungen nur wenig gemein hatte. Überschneidungen gab es höchstens bei größeren Mobilisierungen oder bestimmten Themen. Seit sich die K-Gruppen-Szene in "Anti-Deutsche" und "Antiimperialisten" gespalten hat, missbraucht sie linke Infrastruktur für ihren Kleinkrieg. Dazu werden Teile linker Infrastruktur regelrecht gekapert und dann im Zuge der Grabenkämpfe zerstört. Da linke Strukturen sehr offen sind müssen die K-Gruppen keine eigene Infrastruktur aufbauen und intern ihren Kleinkrieg austragen.
Der gesamte Konflikt der hier bei Indymedia ausgetragen wird ist deswegen so unverständlich, weil er auf persönlichen Fehden zwischen Leuten beruht, die sich persönlich kennen und schon seit Jahren bekämpfen, aber nichts mit der Zielgruppe Indymedias (alles von Medienaktivisten bis soziale Bewegungen oder einfach nur Medien-Interessierte) zu tun haben. Wenn Indymedia nicht dasselbe Schicksal wie andere alternative Instrukturen ereilen soll, darf diesem ganzen Sektiererkram kein Platz eingeräumt werden. Schon allein die Benutzung der Nachrichtenpublizierfunktion für diese internen Hetzbeiträge zeigt, was sie von Indymedia halten: nichts. Indymedia ist für sie einfach nur ein Werkzeug in ihrem Kleinkrieg.

laut taz

leser 13.01.2009 - 16:54
... wurde der anwesende Holocaustleugner Gerd Walther verprügelt.

Jungle World kommunistisch?

A.C.A.B. 13.01.2009 - 17:50
Der "Artikel" ist zu fast hundert Prozent Elsässers Presseerklärung von heute. Bloß daß dort nichts von Antideutschen drin steht.
Und obwohl bereits gestern der Presse zu entnehmen war daß der Angegriffene ein verurteilter Holocaust Leugner ist tut Elsässer heute so als ob es Irgendwer gewesen ist. Außerdem schrieben bereits mehrere Medien von 10-12 zum Teil bekannten Neonazis. Weiss da Jemand Genaueres wer noch alles da war?
Lustig finde ich nur daß es jetzt hier und nicht nur bei Elsässer mehr um die Frage Anti-Imp Anti-Deutsch als um die Nazis geht und so absurde Sachen wie "Junge World ist kommunistisch" vertreten werden.
Die Sache ist doch eindeutig. In Kreuzberg waren zum Teil gerichtlich geprüfte Nazis und die haben aufs Maul bekommen. Elsässer hat offensichtlich nicht aufs Maul bekommen. Warum fühlt er sich jetzt also angegriffen? Das ist doch Profilneurotisch.

Es reicht mal wieder!

x 13.01.2009 - 21:04
wenn man sieht welche Ergänzungen verschoben werden und welche nicht gerät das Blut doch ziemlich in Wallung. Im übrigen wurde wieder zensiert. Und noch was: Dank des Angriffs können keine Veranstaltungen mehr im Max und Moritz durchgeführt werden. Der Wirt hat nen ziemlichen Schock weg. Da trifft auch Veranstaltungen, die sich kritisch mit Elsässer auseinandersetzen. Zwischen Elsässer/Volksfront/LINKE/Linksruck einerseits und LEDERER-LINKE/BKAK Shalom/ Antideutsche wird alles andere zerrieben.

Inhaltslose Debatte

Jürgen Binder 16.01.2009 - 18:30
Keiner hier scheint sich inhaltlich wahrhaftig mit der Veranstaltung Jürgen Elsässers auseinanderzusetzen.
Geht es ihm doch kurz gefasst nach eigener Aussage um folgendes:

"Ein Keynesianismus auf nationaler Ebene,
um die zerstörerischen Angriffe der aggressivsten Teile des Kapitals
abzuwehren; eine Zusammenarbeit zwischen der Linken und der
Arbeiterklasse mit Mittelstand und aufgeklärten Kapitalisten in Form
einer Volksfront; eine Koalition der angegriffenen Nationalstaaten
unabhängig von ihrer jeweiligen ideologischen Orientierung"

Und hier will wohl keiner ernsthaft behaupten, dass alle Keynesianismus, eine Erfindung der nationalsozialistischen Bewegung ist, oder etwa doch?

Anstatt Jürgen Elsässer andauernd die Nazis unter die Nase zu reiben, sollte man in einer wahrhaftigen inhaltlichen Diskussion zur Sprache bringen, dass der Keynesianismus keine Lösung für die derzeitige Wirtschaftskrise darstellt, weil eben der Neoliberalismus wie wir ihn kennengelernt haben schon längst über den Keynesianismus obsiegt hat.

Aber dazu sind Antideutsche und angebliche "Antinationale" wohl nicht fähig. Elsässers Wandlungen scheinen manchmal schwer nachvollziehbar, aber sein Abgang vom antideutschen Lager ist leicht zu verstehen.

Denn wer anstatt der deutschen, der israelischen Fahne und der US-Flagge zujubelt ist nicht antinational, sondern hat sich nur einen anderen Nationalismus zu eigen gemacht. Die Antideutschen sind also wenn man es kurz machen will, Nationalisten die wie jeder anständige Patriot jedem Krieg zujubeln in denen die USA oder Israel verwickelt sind.

Aber auch Elsässers Berufung auf die Tradition der Volksfront halte ich für problematisch. Gleichfalls stellt sich die Frage, ob sozialrevolutionärere Bündnisse Breitenwirkung haben werden. Ihr wißt es so gut wie ich sie haben es nicht. Nun habe ich in Ansätzen angefangen, was ihr vollenden solltet. Eine sinnvolle Debatte, die hoffentlich noch zu irgendwelchen Ergebnissen führt.

Verkaufsstratege Elsässer

Harry Schulze 07.02.2009 - 11:09
Skandalisierung ist ja mittlerweile eine beliebte Vermarktungs-Strategie für pseudo-linke Machwerke. Hat unter anderem Götz Aly letztes Jahr sehr schön vorgeführt, indem er die 68er mit den Nazis verglich.

Elsässer weiß wahrscheinlich sehr genau, daß seine Volksgemeinschafts-Initiative niemanden (außer der NPD) hinter dem Ofen hervorlocken und schon gar keinen politischen Einfluß zeitigen wird. Bleibt nur die Hoffnung auf gute Verkaufszahlen für seine Bücher. Kein Wunder also, wenn er den Schulterschluß mit (eurozentristischen Industrie-) Kapitalisten propagiert. Klassenkampf ist für ihn "sektiererischer Unsinn" (hat er das aus dem Godesberger Programm der SPD abgeschrieben?), der Sozialismus "linksradikale Kraftmeierei", gar „imperialistisch“. Nationalstaaten sind demnach die letzte Bastion zur Verteidigung gegen das "anglo-amerikanische Finanzkapital" (das gerade reihenweise zusammenbricht) und das alles im („populistisch“ agierenden!) Rahmen der großen Volksgemeinschaft von links bis rechts. Frei nach dem Motto: „Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche“ (Wilhelm II., 1914). Da klatscht der Querfront-interessierte Neofaschismus Beifall und die herrschende Klasse muß sich wegen solch abstrusen Blödsinns keine Sorgen über ihren Erhalt machen. Nicht etwa „rot-grün“ hat den Finanzmarkt hierzulande dereguliert, massiv Sozialabbau betrieben und neue Kriege unterstützt, nee, ausschließlich die Amis sind schuld.

„Die Demokratie“ (also die parlamentarische Version des Kapitalismus) und „damit die Einflussmöglichkeiten der unteren Klassen lassen sich eben nur verteidigen im Rahmen strukturierter Nationalstaaten", so Elsässer.
Da lachen ja die Hühner. Für Ex-Lehrer Elsässer mag das ja zutreffen, für uns sieht die Realität seit vielen Generationen anders aus.

Das solcherart reaktionäres Stammtisch-Gefasel (denn mehr ist es inhaltlich nicht) nichts mit der historischen Entwicklungen und schon gar nichts mit emanzipatorischen Perspektiven zu tun hat, ist klar. Das ist vielmehr pure Effekthascherei - und darum geht es wohl auch nur. Elsässer möchte gerne durch reißerische Provokationen „im Geschäft bleiben“. Ein Opportunist mehr, der in reaktionären Zeiten bei der Reaktion angekommen ist, um Kohle zu machen - und sich dabei noch selbst gefällt.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Gute Aktion

antifaschistischer Kommunist 13.01.2009 - 15:43
Gute Aktion, der Angriff auf die Veranstaltung. Der verrückte Elsässer hätte ruhig auch etwas abbekommen können, wer den rechten Erklärungsversuch "raffendes Finanzkapital" so dreist als linke Analyse verkauft und zur "Volksfront" aufruft, dem gehört (übrigens nicht immer nur in Kreuzberg) öfter mal aufs Maul.
Nach Informationen der TAZ handelt es sich bei dem Mann, der von den Antifa-Aktivisten bei der Elsässer-Veranstaltung angegriffen wurde übrigens um den Holocaustleugner Gerd Walther.

Antifa heißt Angriff.
Keine Toleranz für Faschisten.

Wirt: vorläufig keine Veranstaltungen mehr

s 13.01.2009 - 15:44
Der Wirt des Max und Moritz ist sehr schockiert. Er wird vorläufig den Saal nicht mehr politischen Veranstaltern überlassen.

keinen Raum fuer elsaesser und ko

losw 13.01.2009 - 15:58
personen,
die ankuendigen eng mit polizei und staatsschutz zusammen zuarbeiten, diesen persoeen sollte kein platz und raum auf der indymedia plattform ueberlassen werden.
bitte loescht diesen oebigen beitrag

Überlegungen

Anarcho 13.01.2009 - 16:09
Ist schon lustig, wie sich die Kommus untereinander verprügeln. Naja Jürgen vll waren es auch deine ehemaligen Genossen von der Jungle World oder KB oder oder hast ja ne lange Geschichte der Szenenwechsel zu verzeichnen. Aber Zusammenarbeit mit dem Staatsschutz ist einfach völlig absurd. Naja vll landest demnächst, wie der alte Marx dann in seinen älteren Jahren bei den Sozialdemokraten und forderst dann eine Weltpolizei die alle verprügelt die nicht deiner Meinung ist.

@Anarcho

Autonomer Kommunist 13.01.2009 - 16:20
Wann lernt ihr Altautonomen endlich, dass sich der progressive emanzipatorische Kommunismus zB der JungleWorld-Redaktion oder anderen gemäßigten Antideutschen (z.B. auch TOP-Berlin) gar nicht so sehr von eurem "Anarchismus" unterscheidet?! Im Prinzip wollen wir doch dasselbe: eine nationalstaatenlose, solidarische Gesellschaftsform, in der die notwendige Arbeit minimiert und gerecht aufgeteilt wird und der gesellschaftliche Reichtum gerecht auf Alle aufgeteilt wird.

Mir egal wie die befreite Gesellschaft heißt!
Kapitalismus abschaffen.

@ Autonomer Kommunist

anderer anarchist 13.01.2009 - 16:33
1. Altautonome und Anarchismus sind zwei verschiedene paar Schuhe, auch wenns punktulell Gemeinsamkeiten gibt
2. Die Methoden und die Praxis sind entscheidend und da stehen Kommies wie Jungle und Co genau auf der anderen Seite. Man betrachte nur den Kampf der Jungle World gegen alles, was es wagt real existierende Verhältnisse in Frage zu stellen. Ihr seid halt die Gewinner der gegenwärtigen Weltordnung.

vielleicht?!

Entdinglichung 13.01.2009 - 16:33
vielleicht tritt der schöne Jürgen ja der MLPD oder der Liste Links bei, welche ja auch schon versucht haben, innerlinke Konflikte von bürgerlichen Gerichten lösen zu lassen (Klassenjustiz?!) ... vielleicht konvertiert er aber auch erst einmal zum Islam oder zur serbisch-orthodoxen Kirche oder tritt der Piratenpartei oder dem Bund der Selbständigen bei, bevor er bei den genannten Vereinen landet ... denn bei Elsässer ist nichts unmöglich

@anderer Anarchicht

auch Neokommunist 13.01.2009 - 16:57
zu 2.
Methoden und Praxis von autonomen AnarchistInnen und autonomen KommunistInnen unterscheidet sich meiner Meinung nach nicht allzu sehr. Diese besteht momentan doch darin, dass man zu den gleichen großen "Events" hinmobilisiert (in nächster Zeit: Erfurt, Dresden) und dort möglichst militant (oder wenigstens durch militantes Mackerauftreten) interveniert. Dies sollte man übrigens sowohl als AnarchistIn als auch als KommunistIn hinterfragen.

zu "Man betrachte nur den Kampf der Jungle World gegen alles, was es wagt real existierende Verhältnisse in Frage zu stellen."
Das ist jetzt mal wieder so ein typisches Klischee über die Jungle World, ich kann mir nicht vorstellen, dass du die mehr als 1mal gelesen hast.

Spaltung stoppen. Für kritische Selbsthinterfragung aller Teile der Linken.

@ auch Neokommunist

anderer Anarchicht 13.01.2009 - 17:19
1. autonomen AnarchistInnen und autonomen KommunistInnen unterscheiden sich darin, wie sie mit Andersdenkenden umgehen. Aus dem Spektrum der Jungle World stammen zudem auch eher die Bibelkreis-Kommunisten, die sich auf wirre Adorno-Zitate berufen und diese zum Dogma erheben. Etwa: jede soziale Bewegung ist böseund besonders dann, wenn sie sich nicht von selbsternannten Alles-Checkern kontrollieren lässt.

2. Soll ich dir jetzt Links der Jungle World einfügen? Scheinbar kennst du deine Zeitung nicht. Es gibt wohl keine Ausgabe, in der nicht gegen soziale Bewegungen gehetzt wird. Und Indymedia wurde (wohl wegen der relativen Offenheit) schon zu Beginn als Hauptfeind ausgemacht.

Schöne Aktion des Rollkommandos

antinational 13.01.2009 - 17:51
Schön, dass das homophobe, xenophobe, autoritäre und populistische Arschloch nicht ungehindert seine Thesen verbreiten konnte.

Querfront, Nationalismus und alte "Sozialisten-Opas" in die Tonne kloppen.

Justiz in innerlinke Konflikte einschalten

y 13.01.2009 - 17:54
Was Elsässer macht haben die ADS-Antifa schon vor jahren vor exerziert: Justiz gegen andere Antifas einschalten. Ebenso wie diverse andere Einschüchterungsversuche bis hin zum Androhen von Verprügeln. Elsässer mag umstritten sein, aber eine Garantie das ADS nicht auch WIEDER gegen LINKE Gegner AUCH physisch vorgehen, gibt es nicht.

Im übrigen halte ich die ganze Aktion für ziemlich fragwürdig. Jedenfalls ist das Entsetzen bei einigen groß, daraus erwächst Schaden für die Antifa insgesamt und zunehmende Repression trifft die Linke als GANZES.

"Volksfront"

- 13.01.2009 - 18:29
einfach mal lesen:

Volksfront bezeichnet oft unscharf ein politisches Bündnis linker Parteien untereinander oder auch eine Koalition von Linksparteien mit liberalen oder bürgerlichen Kräften. Innerhalb der Politikwissenschaft wird der Begriff enger gefasst. Hier bezieht sich Volksfront insbesondere auf die Volksfrontbündnisse der in der Kommunistischen Internationale (Komintern) organisierten Kommunistischen Parteien (KPs) mit anderen Parteien und Organisationen im Europa der 1930er-Jahre.
[...]

 http://de.wikipedia.org/wiki/Volksfront

Volksfront ist also ein Begriff aus der traditionellen Arbeiterbewegung.

Ändert natürlich nichts an Elsässers Wahn.

Der Mullah und der Elsässer

Kein Antideutscher Kein Antiimp 13.01.2009 - 18:42
Oh oh...

Nur weil sich in den letzten Monaten niemand von den Veranstaltungen des Justus Wertmullah gestört fühlte, muss jetzt Jürgen Elsässer dran glauben, oder wie?