Erneut peinliches Desaster für "pro Köln"

Antifaschistische Organisation Wipperfürth 10.01.2009 15:18 Themen: Antifa
Samstag, 10. Januar, 8 Uhr. Die Polizei trudelt so langsam vor dem DITIB-Moscheegelände ein. In der nahegelegenen Tankstelle versorgen sich die Ordnungshüter mit Kaffee und beschweren sich beim Tankwart darüber, dass das Heißgetränk nicht heiß genug sei.
9 Uhr. Die Restriktionen nehmen ihren Anfang. Der komplette Bereich von der Kreuzung Venloer Straße/Innere Kanalstraße bis hinter die U-Bahnhaltestelle "Piusstraße" wird abgeriegelt. Ein Durchkommen ist nur noch für "harmlos" aussehende Personen möglich. Der Bescheid darüber, ob die Polizeibeamten nicht Kaffee für die mittlerweile 10 Gegendemonstranten besorgen könnten, war abschlägig.

10 Uhr. Inzwischen haben sich etwa 50 Gegendemonstranten vor den Gittern des Gesetzes unmittelbar an der Kreuzung versammelt. Trotz eisiger Kälte von -8 Grad ist die Stimmung gut. Es wird gesungen, getanzt und gelacht. Von pro Köln ist nichts zu sehen.

10 Uhr 45. 30 Personen erscheinen jenseits der massiven Absperrungen. Zunächst ist nicht ganz klar, zu welcher Gruppierung diese tatsächlich gehören - mit so einem kleinen Häuflein Menschen würde man sogar bei pro Köln nicht rechnen. Dann die Gewissheit: Deutschlandfahnen werden ausgerollt und Kruzifixe in die Höhe gestreckt. Sie sind es. Wenn man nicht ganz genau wüsste, dass man es mit einer rechtsextremen Partei zu tun hat, könnte man meinen, die Zeugen Jehovas halten gerade eine Mahnwache für einen nicht eingetretenen Weltuntergang ab. Auf der anderen Seite: Näherungsweise 150 Gegendemonstranten. Vertreten sind Antifa-Gruppen, der VVN-BdA sowie viele engagierte Bürger, die sich gegen die braunen Umtriebe der pro-"Bewegung" zur Wehr setzen wollen.

11 Uhr. Was macht pro Köln? Nichts. Offensichtlich funktioniert die Technik mal wieder nicht. Jedenfalls hat es Uckermann, Beisicht, Rouhs & Co. die Sprache verschlagen. Oder man ist der Ansicht, Deutschlandfahnen und Kreuze tun es auch für den Wahlkampf. Angeblich soll auch ein Bundesvorstandsmitglied der Deutsch-Ar(men)ischen Gesellschaft bei der Mahnwache auftauchen. pro Köln liebt nun einmal Instrumentalisierungen - und diesmal müssen eben mal die Armenier dafür herhalten. Zu sehen ist allerdings nichts von den groß angekündigten Agitatoren. Und sei es auch nur, weil Polizeifahrzeuge mittlerweile mutwillig das Blickfeld zerstört haben...

11 Uhr 15. Karneval in Köln! Eine jecke Gruppe erscheint mit Karnevalsliedern und Trommelklängen im Gepäck und heizen der Stimmung mächtig ein. Die Geräuschkulisse ist wieder mal enorm und das inzwischen leise erklungene Megafon-Gequäke von Biedermanni hat dem erneut nichts entgegenzusetzen. Schade, Manfred, schade! Dafür geht Regina Wilden mal wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung nach: dem Fotografieren. Man hat ja auch sonst nichts zu tun an diesem sonnigen Samstagmorgen - fehlt doch erneut die breite bürgerliche Akzeptanz von pro Köln, die Markus Beisicht immer noch prophezeit. Sogar die vermeintlich "patriotischen" Anwohner hatten diesmal keine Deutschlandfähnchen auf dem Balkon platziert. Ist die EM denn schon vorbei?

11 Uhr 45: Judith Wolter bekommt kalte Füße.

12 Uhr: pro Köln hat genug. Diese Eiseskälte macht ihnen doch sehr zu schaffen. Zumal fallen den zumeist jugendlichen "autonomen Nationalisten", die erneut anwesend sind, vom dauernden Fahnenschwenken fast die Finger ab. Sei es drum, eine Stunde leises Diskutieren mit der Moscheewand reicht für die rechtspopulistische Weltrevolution. Und am 14. Februar heißt es dann wieder: "Gegen die muslimische Infiltration von deutschen Kaufhaus-Schaufenstern! Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht!" Übrigens: Zitate des Feindes für sein eigenes Wohl zu missbrauchen, ist unfein!


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Ergänzungen

was sagt uns das?

aalev 10.01.2009 - 18:24
sicherlich mag die kälte ihren beitrag geliefert haben, doch es zeigt sich doch einmal wieder, wie schnell die sogenannte bürgerwut erlischt, die pro köln immer wieder populistisch zu bedienen versucht, ihnen aber nur in den seltensten fällen damit ein erfolg beschieden ist. es müsste also darum gehen, die unfähige pro köln clique nun realistisch einzuschätzen und diese nicht als die absolute bedrohung und krasse nazis zu zeichnen, wie es momentan von vielen linken getan wird. ein anfang dahin war zum beispiel der artikel von mad köln in der aktuellen phase 2 zu dem thema, der wohl ganz richtig prognostiziert hat, dass pro köln sich eben nicht als rechtspopulistische bewegung etablieren kann, die das potential von bis zu 20% der wählerstimmen auszuschöpfen mag. ganz im gegenteil diene sie nur als kurzfristiges ventil, wenn die deutsche bevölkerung es nach rechtsextremen lösungen giere, dann befriedigen diese parteien wie die npd glaubhafter und entschlossener. es bleibt abzuwarten, ob mad köln (manches in dem artikel finde ich auch zu stark zugespitzt) damit recht behalten wird. bisher scheinen sie aber deutlich überlegter an die sache heranzugehen, als die ganzen auf teufel komm raus aktions linken, sowie auch recht zu behalten.

Molau will Deutschlandpakt ausweiten

http://www.endstation-rechts.de 10.01.2009 - 19:45
In der aktuelle Ausgabe der „Jungen Freiheit“ kündigt der designierte NPD-Bundesvorsitzendenkandidat Andreas Molau erneut an, die Partei für das „bürgerlich-konservative Lager wählbar“ zu machen. Derweil soll der NPD-Vize Jürgen Rieger angekündigt haben, sich bei einer Kandidatur Molaus aus der NPD zurückziehen zu wollen.

Er „trete nicht an, um Voigt zu stürzen, sondern um die inhaltliche Starre, die die Partei lähmt, zu beenden“, so Molau gegenüber der rechtskonservativen Wochenzeitung „Junge Freiheit“ (JF). Sein maßgeblicher Opponent, der amtierende Bundesvorsitzende Udo Voigt, sieht das ganze sportlich: „Konkurrenz belebt das Geschäft“. Nur dass er von Molaus Plänen aus der Presse erfahren musste, habe ihn enttäuscht.

An Voigts Drei-Säulen-Strategie will Molau weiter festhalten, allerdings sei er „nicht bereit, die unterschiedlichen Flügel und Lager der Partei um jeden Preis zusammenzuhalten.“ Manchmal, heißt es in der JF, sei es besser sich von einigen Personen zu trennen. Erweitern will Molau allerdings den Deutschlandpakt. Der bis 2010 geschlossene Pakt zwischen DVU und NPD, der verhindert, dass die Parteien konkurrierend in den Bundesländern antreten, soll nach Überlegungen Molaus auch auf die „Pro-Bewegung“ ausgeweitet werden. Ob sich diese an einem solchen Pakt beteiligen würden, gilt aber bislang als nahezu ausgeschlossen.

Vielleicht ändert sich dies, wenn der Partei-Radikale Jürgen Rieger seine Ankündigung wahr macht und sich bei einer Wahl Molaus aus der Partei zurückzieht. Entsprechende Aussagen sollen aus Parteikreisen verlautet worden sein. Zurecht weißt die JF aber auf die Folgen hin, die einer solcher Rückzug haben könnte. Rieger gilt als Kreditgeber der finanziell angeschlagenen NPD, das Ende seines Engagements hätte „nicht unerhebliche Konsequenzen“.

freundliche cops...

SaveIsrael! 10.01.2009 - 20:13
den cops hat man schon angemerkt, dass die da seit 8 uhr morgens in der költe stehen mussten... als ich bei der strassensperre angekommen bin hiess es schon von einem "freund und helfer" dass er schon LANGE keine linken mehr geknüppelt hat und mit uns heute seinen spass haben will... :)

ACAB -,-

automatenneonazis bei pro köln demo?

rumpott 10.01.2009 - 20:42
hallo,
stimmt es wirklich, daß die sog autonomen nationalisten bei pro köln deutschland fähnchen geschwenkt haben und ihnen hoffentlich bald die hände abfaulen? (rhet.)

nach ihrem lustigen dauerlauf vorn paar jahren in die innenstadt paralell zur pro köln kundgebung eigentlich auch nicht sehr verwunderlich.

und es würde auch zu den derzeitigen bestrebungen gewisser jungkader wie dem selbsternannten "gauleiter von köln" aka axel reitz der für die npd zur kwahl antreten will passen nachdem sein kds eingegangen ist...
im rechten forum altrechtermüll stehts jedenfalls so drin:
hxxp://de.altermedia.info/general/kommunalwahlen-in-nordrhein-westfalen-070109_21257.html

machen also die sog freien kameradschaften, ihre führerleins und co jetzt doch wieder noch mehr öffentlicher gemeinsame sachen mit den (schein)bürgerlichen rechtspopulisten? (rhet.)
die "großen" habens ihnen ja vorgemacht.

interessante offen staatstragende entwicklung der rechten im rheinland. "[sic!]" ;)

31.Januar - Demo für ein Autonomes Zentrum

alle hin 11.01.2009 - 02:04
Seit dem 5. Januar darf niemand mehr die Schnapsfabrik aufgrund einer Verfügung des Bauamtes Köln betreten. Die Begründungen des Bauamtes sind so fadenscheinig, dass fest steht das die Stadt Köln ein unliebsames Projekt aus dem Weg räumen will. Die Schnapsfabrik hat während der September-Proteste als Convergence Center gedient und war somit Objekt der Begierde von Staatsschutz und anderen Repressionsbehörden.

Nun haben die demokratischsten Demonkraten, die im September noch gegen “pro Köln” geschunkelt haben, zu geschlagen und die Schnapsfabrik dichtgemacht.

Dieser Angriff auf antifaschistische Strukturen wird jedoch für Schramma und Co Folgen haben!
Auf Repression folgt Aktion! Und so ruft ein breiter Vorbereitungskreis zur Solidaritätsdemonstration für den 31. Januar 2009, 16 Uhr, Bahnhofvorplatz, auf gegen Repression und für selbstverwaltete Räume auf die Straße zu gehen.

Jehovas Zeugen mit Kruzifixen?

Extertaler 13.01.2009 - 17:44
Ich verstehe den Sarkasmus des Autors durchaus. Nur eine kleine Anmerkung: Es ist unmöglich, das die JZ 1.)eine öffentliche Demo veranstalten und 2.) dabei ein Kreuz verwenden. Sie verabscheuen dieses Symbol, weil es nach ihrer Auffassung ein uraltes, heidnisches Symbol ist. Es hat im Christentum nichts verloren. Und ein "Mord-Instrument" wird von denen schon garnicht verwendet.

Im Übrigen ist der Artikel in Ordnung.E

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 7 Kommentare

und innen?

. 11.01.2009 - 00:31
ich hatte gehofft dass es in linken zirkeln mitlerweile konsens wäre seine texte zu gandern. etwas schwach. das "acab" unter irgendwelchen kommentaren ist auch höchst fragwürdig. für einen wirklich reflektieren umgang mit der staatlichen ordungsmacht spricht es auf jedenfall nicht.

ACAB

bla 11.01.2009 - 12:51
also mal @ und innen? was soll denn dieses pseudoelitäre geschwafel?!... wenn das seine meinung is lass ihn doch meine ist es nämlich auch! jedoch gibt es für mich einen unterschied zwischen cops und policemen und im deutschen zwischen bullen und polizisten! und da ich das unterscheide kann ich ganz getrost ACAB sagen und schreiben;)

Zeugen Jehovas

bibi 11.01.2009 - 16:52
Was soll die Verunglimpfung der Zeugen Jehovas im Artikel ???

6 , setzen !!!

ACAB

ich@ich.de 11.01.2009 - 17:29
ich weiß nicht, was an "all christians are brothers" auszusetzen ist

ey digga

wieso 11.01.2009 - 18:43
ist eine israelfahne auf den fotos zu sehen?
wurde die dann verbrannt?
oder aus solidarität mit dem nationalen kampf in israel :D

hahahahaha
idioten
pro köln, hat nicht mal stabile leute.
die würde jeder 14 jährige punker wegscheppern.
in diesem sinne:
lasst sie doch versauern die sind eh total peinlich...

@ innen

argh 11.01.2009 - 19:14
"...konsens wäre seine texte zu gandern."
"SEINE" Texte gendern.
Mmmmhhhh.
Wenn DU das schon nicht schaffst - wer dann?!?

kaffee

1,20 15.01.2009 - 09:14
ich fands recht gemein das die bitte nach kaffee von dem polizisten ausgeschlagen wurde es war echt a____kalt! es war ja nur en weg von höchstens 20 metern das hätte der ruhig mal auf sich nehmen können...