Loitz: Feine Sahne Fischfilet - Konzert verboten

antifaschistische jugend 09.01.2009 17:59 Themen: Antifa
Am Samstag sollte ein wenig Leben in das Provinznest Loitz kommen. Eingebettet in einen Tag gegen Rechtsextremismus sollte abends ein antifaschistisches Konzert stattfinden. Nachmittags waren zwei Vorträge geplant, die über die neo-faschistische Szene in der Region aufklären sollten und ein Film gezeigt werden über diese Problematik. Jedoch gab es eine kurzfristige Absage seitens der Stadt aus Angst vor rechten Angriffen.
Bullen und Stadt Loitz verbieten antifaschistisches Konzert von Feine Sahne Fischfilet

Am Samstag sollte ein wenig Leben in das Provinznest Loitz kommen. Eingebettet in einen Tag gegen Rechtsextremismus sollte abends ein antifaschistisches Konzert stattfinden. Nachmittags waren zwei Vorträge geplant, die über die neo-faschistische Szene in der Region aufklären sollten und ein Film gezeigt werden über diese Problematik. Jedoch gab es eine kurzfristige Absage seitens der Stadt aus Angst vor rechten Angriffen.

So whats’s going on in fuckin’ Loitz?

Loitz ist ein kleines Provinznest im vorpommerschen Landkreis Demmin. Dieser ist nicht unbekannt aufgrund jüngster Übergriffe auf linke und alternative Jugendliche u.a. in Demmin und Malchin. Auch treten vermehrt rechte Aufkleber auf – ein Zustand, den es vor 3-4 Jahren noch nicht gab. Inzwischen bildeten sich Kameradschaften im Landkreis und seit kurzem auch in Loitz selbst mit Kontakten zur Mecklenburgischen Aktionsfront und NPD. Neben Buttons mit der Forderung „Loitz bleibt deutsch“ werden die Faschos immer aktiver, verteilen geschichtsrevisionistische Flugblätter und hetzen wie auch woanders gewohnt gegen Menschen, die nicht in ihr Weltbild passen. Jugendliche, die sich antifaschistisch engagieren, werden eingeschüchtert.

Um gegen diesen Zustand was zu machen, versuchte die Band Feine Sahne Fischfilet ein Konzert zu organisieren, eingebettet in einen Tag, der über Rechtsextremismus aufklären sollte – ein gefundenes Fressen für den Loitzer Bürgermeister Johannes Winter (CDU), da seitens der Stadt rein gar nichts gegen die aufkeimenden rechten Tendenzen in der Stadt an der Peene passiert. Zuerst begeistert wurde eine Kooperation zugesprochen und ein Haus gestellt, das über die benötigten Kapazitäten verfügt und in Händen der Stadt ist.

Nun wurde das Konzert kurzfristig abgesagt.

Vertuschung des rechten Hintergrunds.

Trotz mangelnder öffentlicher Verkehrsanbindung nach Loitz gab es ein großes Feedback auf den Tag und die geplanten Konzerte – ebenfalls ein Umstand, der den Bürgermeister sehr erfreute. Nun mischten sich jedoch die Faschos ein und versuchten, gegen das Konzert zu mobilisieren. Von Mittwoch zu Donnerstag sind Flyer und Aufkleber aufgetaucht, die einen Schluss mit „linken Hasskonzerten“ forderten, unterschrieben mit „KS Loitz wehrt sich!“ und mit Verweis auf die Mecklenburgische Aktionsfront und der IG „Volk in Not“ in Neubrandenburg. Verantwortlich dafür zeigt sich übrigens David Petereit, Mitarbeiter des NPD-Landtagsabgeordneten Birger Lüssows. Alarmiert über diese Aktion wandte sich Johannes Winter an die MAEX (Staatsschutz), die die Sicherheit an diesem Abend nicht garantieren konnte und wollte. Dieser Umstand sorgte denn dafür, dass das Konzert abgesagt wurde. Jedoch wollte der Bürgermeister scheinbar die Lorbeeren seiner spärlichen Kooperation trotzdem ernten und teilte der Presse mit, dass die Vorträge trotzdem stattfänden, jedoch das Konzert abgesagt ist, ohne auch nur ansatzweise einen Grund dafür zu nennen.

Unter diesen Umständen war eine weitere Zusammenarbeit für diesen Tag nicht denkbar und so wurde er komplett abgesagt. Dies zeigt ohne Zweifel, wie in ländlichen Regionen Kameradschaften in Kontakt zur NPD Städte und Gemeinden einschüchtern – ein Zustand, auf den aufmerksam gemacht werden sollte und muss. Doch scheinbar ist man da denn doch lieber wie gewohnt still, um wenigstens die Ruhe in der Stadt aufrecht zu erhalten, die ignorant über die rechten Aktivitäten herrscht und akzeptiert scheint.

Wenn dies denn nun so sein soll, stellt sich die Stadt Loitz damit ihr eigenes Armutszeugnis aus. Die antifaschistische Jugend allerdings möchte sich dies nicht gefallen lassen und dabei zuschauen.

Konzert findet trotzdem statt.

Der Tag ist damit also geplatzt, jedoch findet das Releaseparty der Band trotzdem statt im Ikuwo Greifswald.

Für weitere Informationen:
 http://www.feinesahnefischfilet.blogsport.de
 http://www.myspace.com/feinesahnefischfilet
 http://www.links-lang.de
 http://www.greifswald.antifa.de
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