Arnstadt: Debatte um besprühtes Denkmal

Antifaschistische Gruppe Südthüringen [AGST] 09.01.2009 15:32 Themen: Antifa Medien
Der neue antifaschistische Infoflyer für Arnstadt und Umgebung, die Alerta Arnstadt #3 (klick), ist da. Im Leitartikel beschäftigen sich die Autor_innen vom Infoladen Arnstadt mit der "Schändung" des antikommunistischen Denkmals in der Rosenstraße. Jenes wurde in den Weihnachtstagen von unbekannten Aktivist_innen besprüht. Wir dokumentieren.
Bereits vor einigen Monaten, zur Einweihung des umstrittenen Denkmals für "Opfer der kommunistischen Gewalt 1945-89" gab es Proteste der Linkspartei. [AGST berichtete]

Seitdem unbekannte Aktivist_innen das Denkmal in einer Weihnachtsnacht besprühten und so den offenen Geschichtsrevisionismus und die Verächtlichmachung der kommunistischen Idee auf die politische Tagesordnung in Arnstadt setzten, gibt es in der Lokalpresse eine Auseinandersetzung mit den Sprühereien.

Der Infoladen Arnstadt verteidigt in der neuen Alerta Arnstadt die Aktion der unbekannten Aktivist_innen vor den bürgerlich-konservativen Rechtsstaatsfetischisten. Ebenso verteidigen sie die kommunistische Idee vor der Verunglimpfung durch das Denkmal und skandalisieren den geschichtsrevisionistischen Charakter jenes Gedenksteins, der eigentlich den Opfer von Gewalt gelten sollte, sie aber vielmehr instrumentalisiert für den antikommunistischen Generalangriff.

Die Arnstädter Verein der Opfer des Stalinismus (VOS) zeigte sich tief betroffen und bezeichnete die Sprüherei als einen "hinterhältigen Anschlag". Auch Hildigund Neubert, die Thüringer Landesbeauftragte für die Stasiunterlagen, äußerte sich zum Vorfall und suchte die Täter in der politischen Linken. Wessen Geistes Kind sie ist, zeigte sie nebenbei auch noch und forderte die Gesinnungspolizei, die die Leugnung der Verbrechen des Kommunismus unter Strafe stellt.

Die Arnstädter Linkspartei ließ es sich nicht nehmen und führte Hildigard Neubert öffentlich vor, wie stark sie sich der Partei angenähert hat, die sie vorgibt zu bekämpfen, der SED.

In einem späteren Presseartikel geht der VOS noch weiter. Nachdem er sich beharrlich weigerte den Spruch auf dem Gedenkstein zu lesen und immernoch behauptet es ginge den Aktivist_innen darum die Verbrechen zu relativieren, setzte er das Handeln der Aktivist_innen mit denen von Neonazis gleich. Dieser aus dem Totalitarismuskonzept abgeleitete Unfug verfälscht nicht nur historische Wahrheiten. Er relativiert den Holocaust und setzt unterschwellig die Repressionen in der DDR mit dem industriellen Massenmord an den Juden im Dritten Reich gleich.

Bisher veröffentlichte Texte/Presseartikel sind hier dokumentiert: http://agst.antifa.net/archiv/text217.htm
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Ergänzungen

???

Nixpeil 09.01.2009 - 21:28
Das ich das hier richtig verstehe: Da kommen also welche an, sagen NEIN! DAS WAS DA DIE MENSCHEN GETÖTET HAT WAR KEIN KOMMUNISMUS und gut?

Was genau ist denn der Kommunismus? Durchgeistigtes Herrschaftsbefreiungsgefasel? Sicher nicht. Marx hat genau gewusst das wenn eine genügend große Anzahl von Menschen versucht etwas gemeinsam zu erreichen das da bestimmte Positionen durch anleitende Kräfte besetzt werden müssen, ja sogar jede größere Ansammlung von Menschen automatisch ein bestimmtes ordnendes (herrschendes) System einführen wird, und wenn diesem nur eine abstimmende Systematik zu Grunde liegt so werde ich doch durch diese beherrscht da mittels Abstimmung, auch im kleinen Rahmen, eine gegenteilige Meinung als die Meinige die Oberhand gewinnen kann. Dem muss ich mich fügen, oder aber wider der gemeinschaftlichen Entscheidung handeln.
Wenn alle aber nach zweiterer Prämisse handeln wird es keine Gemeinschaft geben, was aber nie und nimmer im Sinne von Marx wäre, ja es würde den Kommunismus ad absurdum führen.

Und ein Denkmal für die Opfer des Kommunismus ist auf jeden Fall legitim. Es war eine Ideologie die gegen normales menschliches Handeln durchgesetzt werden sollte. Der entscheidende Unterschied zum NS ist dabei der das Massenmord entscheidendes Ziel der Rassenideologie war, der NS somit also in seiner Grundanlage verbrecherisch ist, während der Kommunismus das Töten als Zweck zur eigenen Durchsetzung verwendete, es aber nicht explizit fordert. Darauf sollte in etwaigen Vergleichen hingewiesen werden...

Diskussion VOS-Forum

Unwichtig 10.01.2009 - 12:52
Das da habe ich dazu in einem Diskussionsstrag auf einem Forum der Vereinigung der Opfer des Stalinismus, VOS gefunden:

 http://www.forum.vos-fg.de/index.php?page=Thread&postID=1357#post1357

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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