Gaza-Soli-Demo am 2. Januar in Berlin

Bernd Kudanek alias bjk 03.01.2009 06:21 Themen: Antirassismus Weltweit
Einige Fotoimpressionen kurz vor der Abschlußkundgebung am Wittenbergplatz
Leider konnte ich gestern nur kurz vor der Abschlußkundgebung an der Gaza-Soli-Demo teilnehmen. Mein deshalb nur sehr kurzer Eindruck von dieser Demo: sie war, wie diejenige vom vergangenen Montag, dem 29.12.08, wieder um 15 Uhr vom Adenauerplatz gestartet und war genauso kraftvoll.

Heute findet ab 14:30 Uhr erneut ein Gaza-Soli-Demo in Berlin statt. Sie wird am Neptunbrunnen vor dem Roten Rathaus beginnen und führt dann zum US-Botschaftsbunker am Brandenburger Tor. Ich werde von Beginn an dabei sein und hier auf indy wieder gewohnt ausführlich berichten - mit vielen Fotos, versteht sich!

Sämtliche Fotos dürfen übrigens zu nichtkommerziellen Zwecken heruntergeladen und bei Nennung des Knipsers und der Quelle weitervebreitet werden.

Bernd Kudanek alias bjk
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Ergänzungen

Fakten

statt 03.01.2009 - 19:40
Propaganda:

Hamas versteckt sich in Krankenhäusern

Eine reformistische Tageszeitung in Iran kritisiert die Hamas, das Leben von Zivilisten, unter ihnen Kindern, zu riskieren, indem sie ihre Kräfte in Kindergärten und Krankenhäusern versteckt. Dies berichtete am 1. Januar die palästinensische Tageszeitung Al-Ayam. Die palästinensische Tageszeitung fügte hinzu, dass die iranische Regierung die Büros der Zeitung im Gegenzug geschlossen hat.

 http://fischer24.eu/index.php?site=artikel1&id1=2505

Zur israelischen Militäroperation

Während letzter Nacht hat die IAF ca. 20 Hamas-Ziele im Gaza-Streifen angegriffen. Unter den Zielen waren: eine Moschee in Jabaliya, die als Terrorstützpunkt und Lager für Raketen und Munition benutzt wurde. Die Explosion zog weitere Detonationen nach sich, was auf die hohe Menge des dort gelagerten Sprengstoffs hinweist. (siehe IAF-Luftaufnahme:  http://www.youtube.com/watch?v=LCVr7MBhgj0&eurl)

 http://fischer24.eu/index.php?site=artikel1&id1=2504

Israels Positionen zu den aktuellen Geschehnissen

Die bisherigen Ergebnisse der Operation deuten daraufhin, dass die Hamas schwere Schläge erlitten hat - gegen Hauptquartiere, Terroristen, Waffen- und Munitionslager, Tunnel, sowie Ihre Fähigkeiten, Waffen zu produzieren. Trotzdem sind sie noch immer in der Lage Raketen abzufeuern.

 http://fischer24.eu/index.php?site=artikel1&id1=2503

Klischees und Wirklichkeit in Zeiten des Krieges

Im Kampf Israels gegen die Hamas bestimmen längst die üblichen Missverständnisse die öffentliche Wahrnehmung. Israel kämpft nicht alleine gegen eine Terror-Organisation, die das Land bedroht und auch der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen schadet - Israel kämpft auch gegen die vorschnellen Verurteilungen seines Militäreinsatzes. Nahost-Korrespondent Ulrich W. Sahm (Jerusalem) kommentiert die häufigsten Behauptungen in Zeiten des Krieges. (ad)

 http://fischer24.eu/index.php?site=artikel1&id1=2497

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 7 Kommentare

Bitte mehr Informationen

L´Ami du Peuple 03.01.2009 - 12:52
Waren, wie am 29. Dezember auch wieder diese Personen dabei?  http://www.youtube.com/watch?v=ErNsaS8HjYE Wurden hier Informationen "gedoktert" um einen bestimmten Eindruck zu erwecken?

Hisbollah-Fahnen?

Fragender 03.01.2009 - 13:40
Sind das da Hisbollah-Fahnen auf dem dritten Foto?

@BJK

veganxedge 03.01.2009 - 19:34
Dafür das du was gegen Nationalismen hast, stören dich die massiv vielen Nationalfahnen ja récht wenig. Nie habe ich auf einer Nicht-Nazidemo derartig viele Nationalfahnen gesehen, sogar Deutschlandfahnen sind dabei, klasse! Aber bei einer oder zwei Israelfahnen fast explodieren...

Ja, sind es ...

Kommie 03.01.2009 - 21:17
Um die frage zu beantworten: ja das sind Hisbollah-Fahnen.

Was wiederum die Frage aufwirft warum dieser Artikel hier veröffentlicht wird. Immerhin hat der Autor ja nicht auf einer Gegenveranstaltung sondern explizit auf dieser, ohne Frage zu wesentlichen Teilen aus Faschisten und Antisemiten bestehenden, Demo teilgenommen.
Eigentlich eher ein Artikel für Altermedia ...

Prädikat klerikalfaschistisch & volksverh.

Eyewitness 05.01.2009 - 09:47
Nicht unerwähnt bleiben sollten folgende Tatsachen:

1. Bei allen drei in Berlin stattgefundenen Demonstrationen der vergangenen Woche liefen Anhängerinnen und Anhänger der klerikalfaschistischen Hizb ut-Tahrir mit. Dies war deutlich an deren schwarzen Fahnen mit aufgedrucktem arabischen Glaubensbekenntnis (hxxp://www.hizb-ut-tahrir.org/) und deren teilweise lautstark skandierten Parolen wie "Es gibt nur eine Lösung - Kalifat, Kalifat, Kalifat" zu erkennen. Hizb ut-Tahrir ist in Deutschland zu Recht verboten und kämpft gleichermaßen gegen Kommunismus und Kapitalismus und setzt diesen einen Gottesstaat als einzig legitime Macht gegenüber. (hxxp://www.hizb-ut-tahrir.org/PDF/EN/en_lflts_pdf/071008HT.pdf) Am Samstag wurden gegen Ende der Demonstration alle Fahnen der Hizb ut-Tahrir von der Polizei entfernt, nachdem die Demoordner nicht bereit waren, dies zu tun.

2. Auf allen Demonstration wurde volksverhetzende Parolen in Wort und Schrift kundgetan. Am Freitag (2.1.08) nahm die Polizei mehrere Personen deswegen fest. Am Samstag konnte man auf einem Schild "Israelis ihr Kindermörder" lesen. Bei der Demo am Montag beschlagnahmte die Polizei eine Schild, wo mittels Hakenkreuz und Davidstern Israel mit Nazideutschland gleichgesetzt wurde.

3. Entsetzt kann man nur darüber sein, dass sich am Samstag kein Mensch daran störte, dass ein Schild mit dem Slogan "Stoppt dem Holocaust in Gaza" ziemlich an der Spitze des Zuges mitgeführt werden konnte. Offensichtlich scheinen rechte Parolen (Stichwort "Bombenholocaust") in Teilen der Friedensbewegung und der Linken dann anschlussfähig zu sein, wenn das gemeinsame Ziel, Israel zu bekämpfen, verfolgt wird.

4. Im Kampf gegen den gemeinsamen Feind Israel sind Feindschaften zwischen linke türkische, kurdische und deutsche Gruppen auf der einen Seite und fundamentalreligiöse, klerikalfaschistische sowie faschistische Gruppierungen (u.a. Graue Wölfe) auf der anderen Seite aufgehoben.

Gespalten

Berliner 05.01.2009 - 19:27
Ich habe versehens den Beitrag schon woanders gepostet. Hier denke ich ist er angebracht und inhaltlich ergänzend:

Meine ehrliche Einschätzung: Es ist bedauerlich und wirklich widerlich, was die israelische Regierung im Gazastreifen anstellt. Der Angriff und die nun zunehmende Militarisierung respektive der Militäreinsatz sind zu verunglimpfen. Deshalb verstehe ich durchaus auch, dass es Strömungen gibt, die sich dem entgegenstellen. Soweit ist auch eine Teilnahme linker Kräfte erwünschenswert. Bei der heutigen Demo gab es aber massive und wichtige Punkte, die mich störten und sicher auch einen Großteil der linken Strukturen abstößt/ abstoßen würde.

1) Schon zu Beginn des Aufzuges wurde deutlich, dass viele Anreisende kommen und die Teilnehmerzahl deutlich über 5000 steigen würde. Vorgesorgt hatten die Veranstalter mit einem massiven Herr aus Ordnern. Diese verhielten sich allerdings im wahrsten Sinne des Wortes wie ein Heer - grob und z.T. mit Gewalt wurden Anweisungen vollzogen. Während des Aufmarsches gab es mehrfach tätliche Gewalt zu beobachten. Pressevertreter wurden massiv behindert und mussten teilweise die Polizei hinzuziehen, um von einem zum anderen Teil der Demo zu kommen. Diese Geschehnisse wirken einfach lachhaft. Dazu kommt die Aufforderung der strikten Geschlechtertrennung. Teilweise wurden Männer gewaltsam von ihren Frauen und Kidnern getrennt, um der angedachten Blockbildung gerecht zu werden. Es kann doch nicht sein, dass das Demonstrationsrecht einerseits immerwieder gefordert wird, aber andererseits die Demonstranten selbst repressiv und sexistisch eine künstliche Spaltung zwischen den TeilnehmerInnen herbeiführen.

2) Zum Teil wurden Plakate und Banner auf dem Aufmarsch getragen, welche mir die Haare in die Höhe stiegen ließen. "Schluss mit Zionismus". "Israel Babymörder". "Stoppt Holocaust in Gaza". Solche Plakate schüren Hass. Dieser ist sicherlich auch bei vielen Demonstranten vorhanden. Aber das widerspricht dem, was die palistinensische Gemeinde in Berlin ausrufen möchte. Sie behaupten, die seien am Frieden und der Freiheit interessiert. Wenn das so ist, dann eine Frage an die Personen, welche Holocaust-Vergleiche oder Aufrufe zur Vernichtung Israels veröffentlichen: Ist Krieg ein Mittel gegen Krieg? Leidet darunter nicht wieder die Zivilbevölkerung?

Jeder Krieg ist scheiße, egal von wem. Schluss mit Militarisierung und Vaterlandsverherrlichung. Hoch die internationale Solidarität!