Antiknastdemo zu Silvester in Frankfurt

Lemor 02.01.2009 21:44 Themen: Antifa Repression Soziale Kämpfe
Antiknastdemo an Silvester in Frankfurt

Am 31.12. 2008 haben mindestens 150 Leute vor dem frankfurter Knast, der Justizvollzugsanstalt Preugnesheim demonstriert, Kontakt mit den Inhaftierten aufgenommen, mit ihnen ins neue Jahr gefeiert und die Freilassung aller Gefangener gefordert. Dabei gingen einige Knastbeleuchtungen und Aushängeschilder zu Bruch. Einige Aktivisten erkletterten Laternen und die Gefägniszäune. Ein Transparent "Freiheit für alle Gefangenen" wurde auf dem 3.Stockwerk des des Geländers der Knastanbaustellle aufgehängt. Auch die Clownsarmee war vertreten. Es gab keine Ingewahrsamnahmen.

Bei dem Knast handelt es sich um einen Frauen-und Männerknast, einen offenen und geschlossenen Vollzug und einen Untersuchsungshafttrak, sowie um einen Abschiebeknast. Desweiteren ist es ein Gefägnis, in dem nach eigenen Aussagen während des 3.Reiches 250 namentlich bekannte AntifaschistInnen ermordert wurden - die tatsächliche Zahl ist nicht bekannt, da die Akten bei Aliierteneinmarsch vernichtet wurden.


Sollen es wirklich Mauern sein die uns trennen?

Knäste sind eins der höchsten Mittel von Staat und Kapital um diejenigen abzuschrecken, die sich dem Normierungszwang verweigern. Sie dienen alleine der Aufrechterhaltung des staatlichen Gewaltmonopols. Denn: Strafe macht erst kriminell. Nach aktueller Gewaltforschung entsteht Brutalität durch autoritäre Systeme, wie es der Knast einer ist. Einen gewalttätig gewordenen Menschen an den gewalttätigsten Ort – die Dusche in einem Knast – zu stecken, aus seinem sozialen Umfeld zu isolieren und ihm in seinem polizeilichen Führungszeugnis die Zukunft zu verbauen, sind gewaltverstärkende Maßnahmen. Statt Lösungen für Konflikte in einer Gemeinschaft zu suchen werden unliebsame Menschen hinter Gittern versteckt – von Problembewältigung keine Spur. Und: die wenigsten aller Gefangenen sind wegen Grenzverletzungen anderer eingesperrt: Um die 75% der Strafgesetzte schützen nur Staat und Kapital.

Die Anzeige dieses Bildes wird in Ihrem Browser möglicherweise nicht unterstützt.Meist erfahren jedoch nur wenige Gefangene Solidaritätsbekundungen von „draussen“. Es wird allzu oft eine Trennungslinie zwischen „politischen“ und „richtigen“ Gefangenen gezogen, die physische und psychische Unterdrückung jedoch trifft jede/n gleichermaßen. Solidarisieren wir uns also mit den Menschen hinter den Mauern und machen klar, dass die Freiheit aller kostbar und erkämpfenswert ist.


Kein Knast steht ewig! Solidarität mit ALLEN Inhaftierten! Denn:

Jeder Gefangener ist ein politischer Gefangener!
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Ergänzungen

Verhafteten in Israel weiter in Haft

in Israel weiter in Haft 03.01.2009 - 01:11
Die Verhafteten in Israel weiter in Haft
egal 03.01.2009 - 00:14
Dazu ein kurzes Interview mit Jonathan Pollack von der Coalition against the War on Gaza:

 http://www.youtube.com/watch?v=Ms0u6kJq8z8

totaler

schwachsinn 03.01.2009 - 14:26
"Jeder Gefangener ist ein politischer Gefangener"

Was ist denn das bitteschön für eine dämliche Aussage? Soll das nun heissen, dass ein mehrfacher Kindermörder also ein "politischer Häftling" ? Wenn ja, dann scheint ihr wirklich net mehr ganz sauber zu sein.

Ich habe nichts gegen Solidaritätsbekundungen, für WIRKLICH politisch Verfolgte. Aber jeden schäbigen Schwerstverbrecher seine Solidarität zu bekunden, ist ja wirklich mehr als nur blöd.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 6 Kommentare an

Freiheit für alle — alle alle

in nuernberg — ...

Ja, jeder ist politisch verhaftet! — K.O.B.R.A._antirepressionsplattform__

@ K.O.B.R.A — schwachsinn

What?! — lilo