Weimar: Gerberstraße von Polizei belagert

The Maniac 02.01.2009 15:55 Themen: Freiräume Repression Soziale Kämpfe
Nachdem es auf der Kreuzung Friedensstraße zu kleineren Sachbeschädigungen gekommen war, versuchten 30 Polizeibeamte in der Silvesternacht in die Gerberstraße zu gelangen. Nach einigen Diskussionen unterzogen sich die Menschen im Gebäude einer freiwilligen Personalienfeststellung, die jedoch zu keinem Erfolg auf Seiten der Polizei führte.
Auf der Suche nach den Gewalttätern

Den Polizeieinsatz rechtfertigten die Beamten mit der Suche nach zehn Jugendlichen, die eine Stunde nach Mitternacht an der Kreuzung Friedensstraße/Am Kirschberg einen Müllcontainer angezündet und auf die Straße gerollt hätten. Außerdem sollen sie dort mehrere Gullydeckel entfernt und auf die Straße geworfen haben. Verfolgt von der Polizei sollen die Täter in den Jugendclub geflüchtet sein. Beim Eintreffen der Polizeikräfte um 1.30 verhinderten die Leute im Haus das Eintreten der Polizei durch eine Verbarrikadierung.


Über Megaphon Räumung des Hauses gefordert

Die Polizei begehrte Einlass, da sie nach ihren Angaben die Täter der vorhergegangenen Sachbeschädigungen festnehmen wollte. Viele fühlten sich durch das Polizeiaufgebot provoziert, über eine Stunde gingen die Verhandlungen mit den Menschen im Haus und der Polizei. Diese forderte über Megaphon die Räumung des Hauses, über Handy wurde Kontakt gehalten. Vor dem Haus hatten sich mittlerweile einige Unterstützer gesammelt. Zwischendurch seien die Beamten, welche Schutzhelme und Schilder trugen, mit Feuerwerksraketen und Böllern attackiert worden, gibt die Polizei später gegenüber der Presse an.


Schuldige nicht gefunden

Am Ende der Verhandlungen um 2.30 Uhr wurde die Haustür geöffnet, die 30 Menschen kamen jeweils einzeln heraus und wurden von Beamten dann einige Meter weg geführt. Dort wurden die Personalien aufgenommen, die Gesichter mit Videokamera gefilmt. Die gesuchten Randalierer seien jedoch „unmittelbar nicht erkannt“ worden räumte die Polizei gegenüber der Presse ein. Lange nach drei Uhr ging der Polizeieinsatz dann zu Ende, die Ermittlungen würden andauern, so die Polizei.
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Ergänzungen

es muss was passieren

Anarcho 02.01.2009 - 16:23
Es ist nun mal immer der Fall, das wenn was in Weimar passiert die Bullen als erstes mal bei der Gerber vorbeifahren und nachfragen, was denn passiert ist. Allein dies ist schon eine Frechheit. Aber da es seit Monaten innerhalb der Gerber Stress gibt, versuchen auch die Bullen mal zu testen, wie es jetzt aussieht und trauen sich nun erheblich mehr, indem sie androhen das Haus zu räumen, wenn nicht alle Beteiligten herauskommen würden. Nun muss, was passieren. Es ist nicht hinnehmbar, dass die Bullen sich so etwas herausnehmen, ohne mit Konsequenzen leben zu müssen.
Demnächst stirbt ein Wellensittich und die Bullen fahren obligatorisch mal bei der Gerber vorbei, denn es könnte ja sein......

ANARCHIE statt Deutschland!

Presse dazu

A 02.01.2009 - 17:43
Konfrontation in der Neujahrsnacht

Bei einem größeren mehrstündigen Polizeieinsatz mit rund 30 Beamten ist in der Neujahrsnacht der Jugendclub in der Gerberstraße 1 geräumt worden.

WEIMAR. Mit einem Räumungsbefehl der Staatsanwaltschaft Erfurt in der Tasche wurden in der Neujahrsnacht gegen 1.30 Uhr Polizeibeamte an der Gerberstraße zusammengezogen. Man war auf der Suche nach zehn Jugendlichen, die eine Stunde nach Mitternacht - einen Steinwurf von der Inspektion entfernt - an der Atrium-Kreuzung zum Kirschberg einen Müllcontainer angezündet und auf die Straße gerollt hatten. Außerdem entfernten sie mehrere Gullydeckel und warfen sie ebenso auf die Straße wie einige Bauzäune. Verfolgt von der Polizei, flüchteten die Täter in den Jugendclub, wo 20 weitere Jugendliche Silvester feierten.

Die Haustür wurde bei Eintreffen der Beamten von innen verbarrikadiert. Die einen fühlten sich durch das Polizeiaufgebot provoziert, die anderen wohl ertappt. Mehr als eine Stunde lang ging gar nichts: Einige Gäste des Clubs wollten das Haus verlassen und wurden daran ebenso gehindert wie Jugendliche auf der Straße, die eigentlich Einlass begehrten.

Die Polizei forderte über Megaphon die Räumung des Hauses, indes drinnen untereinander vermittelt werden musste. Ein "Verhandlungsführer" hielt hinter der Tür bzw. über Handy Kontakt zur Polizei. Zwischendurch wurden die Beamten, die prophylaktisch Schutzhelme und Schilde trugen, aus dem Obergeschoss nicht nur verbal attackiert. Zunächst flog Papier aus dem Giebelfenster, später folgten aus den Dachluken Feuerwerksrakteten und Böller. Skandiert wurde aus dem Haus "Warum sind die Bullen so hässlich", jemand rief: "Ich hoffe, ihr Hurensöhne verreckt dieses Jahr." Die Polizei reagierte nicht auf die Provokationen und harrte in der Kälte ruhig aus.

Am Ende der Verhandlungen öffnete sich 2.35 Uhr die Haustür, die 30 Jugendlichen kamen jeweils einzeln heraus und wurden von Beamten einige Meter weg geführt. Dort wurden die Personalien aufgenommen, ihre Gesichter mit Videokamera gefilmt. Die gesuchten Randalierer konnte man "nicht unmittelbar erkennen", räumte die Polizei gegenüber TA ein. Dies sei jetzt Sache weiterer Ermittlungen. Nach drei Uhr ging der Polizeieinsatz friedlich zu Ende.

Von Michael HELBING VOR DER TÜR: Polizisten verhandelten lange Zeit und bekamen Raketen geschickt. TA-Foto: C. WELZ

 http://www.thueringer-allgemeine.de/ta/ta.weimar.volltext.php?kennung=on1taLOKStaWeimar39812&zulieferer=ta&kategorie=LOK&rubrik=Stadt®ion=Weimar&auftritt=TA&dbserver=1




kommentare helfen nix

dein name 03.01.2009 - 01:28
wenn ihr kontakt zu den mods wollt:
imc-germany-kontakt ät lists.indymedia.org
dort könnt ihr solche sachen wesentlich diskreter besprechen

übrigens wär es cool die innerlinken konflikte nicht auf indy auszutragen

Sponti danach

A 04.01.2009 - 13:21
Später gab es eine Sponti gegen Polizeigewalt

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 2 Kommentare an

A.C.A.B. — muss ausgefüllt werden

Räumung?? — berliner