Polizei macht Silvesterrandale in Bremen

Mal wieder da gewesen 01.01.2009 21:32 Themen: Repression
Nachdem in den letzten Jahren die Menschen unbehelligt am Sielwalleck feiern konnten, fuhr die Bremer Polizei dieses Jahr mal wieder groß auf - und prügelte sich ein paar Opfer aus der Menge.
Anders lässt es sich wohl nicht beschreiben, was sich in der Sylvester Nacht an der Sielwallkreuzung in Bremen zu trug. Die Bilanz war ein bewusstlos geschlagener Schüler und angeblich 9 in Gewahrsamnahmen.
Noch ist unklar, was die Polizei dazu bewogen hat, dieses Mal wieder geschlossen an der Straßenkreuzung aufzumarschieren. Denn im vergangenen Jahr konnten die Menschen einfach mitten auf der Kreuzung feiern, ohne dass irgend etwas großes passierte. Doch dieses Mal durfte niemand die Straße betreten ohne Gefahr zu laufen gleich wieder zurück geschubst zu werden.
Die Folge war, dass die paar hundert Menschen, die sich zum feiern eingefunden hatten, von der Polizei eingepfercht auf dem Bürgersteig standen und ihre Knaller auf die Straße warfen (wohin denn sonst). Dort stand aber die Polizei, die das wiederum als Angriff auf sich interpretierte. Nach ca. einer dreiviertel Stunde begann die Polizei vereinzelte, meist recht junge Menschen aus der Menge heraus zu prügeln. Ener wurde mit Faustschlägen ins Gesicht traktiert und anschließen mit blutiger Nase abgeführt.
Die Begründung der Polizei, sie sei mit Falschen beworfen worden, konnte niemand aus der Umgebung bestätigen. Schon in früheren Jahren hatten Polizeibeamte bei der Gelegenheit aus Knallerwürfen, Flaschenwürfe gemacht, um anschließend ein angemessenes Ermittlungsverfahren in die Gänge zu setzen.
Im weiteren Verlauf wurde ein Mensch von der Polizei bewusstlos geschlagen und (nachdem die Personalien aus dem Krankenwagen heraus aufgenommen wurden) in Krankenhaus gefahren.
Insgesamt reiht sich dies Vorgehen in das rigorose Auftreten der Ordnungsbehörden Bremens des letzten Monats ein. ZeugInnen und Betroffene mögen sich bitte melden und Gedächnisprotokolle schreiben.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Polizeipresse

lala 01.01.2009 - 22:04
POL-HB: Nr: 0001 - Polizei verzeichnete erfreulich ruhigen Jahreswechsel

Bremen (ots) - - Ort: Bremen-Stadtgebiet Zeit: Silvester 2008

Der Jahreswechsel 2008/2009 gestaltete sich ruhig und friedlich. Völlig störungsfrei verliefen die Feierlichkeiten auf dem Marktplatz und vor dem Goethetheater. An der Sielwallkreuzung hatten sich gegen Mitternacht rund 250 Personen versammelt, um dort gemeinsam das neue Jahr zu begrüßen. Insgesamt 9 Personen mussten in Gewahrsam genommen werden, da sie Flaschen in die Menge und auf Polizeibeamte geworfen hatten. Ein Beamter erlitt leichtere Verletzungen durch einen Feuerwerkskörper. Ansonsten bildete niederschwellige Kriminalität und eine Vielzahl von Hilfeleistungen den Großteil der polizeilichen Einsätze. Die Gesamtzahl der Einsätze blieb mit rund 200 deutlich unter dem Niveau des Vorjahres, was aus Sicht der Polizei ein erfreuliches Ergebnis darstellt.





 http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/35235/1328675/polizei_bremen

Übergriff durch Bremer Polizeibeamten in HB

Augenzeuge 02.01.2009 - 10:33
Auch ich wurde in der Silvesternacht Zeuge eines eindeutig rechtswidrigen Übergriffes von Seiten eines Bremer Polizeibeamten. Ich war in der Silvesternacht selbst beruflich unterwegs, als ich auf dem Gelände eines Bremer Krankenhauses in Kattenturm Zeuge einer Festnahme zweier junger Männer wurde. Ich habe die Vorgeschichte nicht mitbekommen, musste aber im Verlauf des Polizeieinsatzes erleben, wie ein Beamter einen der anwesenden jungen Männer vermutlich südländischer Abstammung nach einer harmlosen Beleidigung mit voller Wucht ins Gesicht schlug. Daraufhin wurde er in Handschellen gelegt und abgeführt. Sein Freund, der als Unbeteiligter anwesend war, protestierte lautstark und forderte den verantwortlichen Beamten mehrmals deutlich dazu auf, seine Dienstnummer herauszugeben und sich zu identifizieren - er wolle von seinem Recht Gebrauch machen und Strafanzeige gegen Ihn erstatten. Natürlich hat der Beamte seine Dienstnummer nicht herausgegeben. Mir fehlt wirklich jegliches Verständnis für diese Art von Kontrollverlust. Gerade Polizeibeamten darf so ein Fehlverhalten nicht passieren. Ein Polizeibeamter, der in einer wirklich harmlosen Situation derart die Nerven verliert bzw. seinem Frust durch körperliche Gewalt gegenüber Mitmenschen Luft macht, gehört suspendiert.

Es ist äußerst bedenklich, was sich einige der Beamten der Bremer Polizei zur Zeit herausnehmen. Gewalt erzeugt Gegengewalt, das dürfte wohl jedem halbwegs intelligenten, erwachsenen Menschen klar sein.

Schaut also nicht weg, sondern schreitet ein. Macht von Eurem Recht Gebrauch, notiert notfalls die Kennzeichen der Einsatzfahrzeuge, zieht Anwälte hinzu und erstattet Strafantrag (nicht Strafanzeige!) bei der Staatsanwaltschaft. Lasst Euch als unbeteiligter Augenzeuge nicht einschüchtern. Polizisten haben keinen Freifahrtschein für den Einsatz solcher "Dienstmittel". Es ist - und bleibt - unverhältnismäßig und eine eindeutige Straftat.

Darüber hinaus ist es absolut überflüssig, sich über die Rechtschreibung eines solchen Artikels zu mukieren - wir können alle nur froh sein, dass es Menschen gibt, die eben diese Übergriffe schriftlich dokumentieren und über Indy publik machen.

video

video 02.01.2009 - 13:20
 http://de.youtube.com/watch?v=HPil2f7smB8


Video von der Ingewahrsamnahme vor der Schänke, nach der das Opfer Bewusstlos sein soll. Später kam noch ein Krankenwagen, Minuten später kam noch ein zweiter dazu, die dann sehr lange beide noch mit dem Opfer auf dem Ziegenmarkt ausharrten.

Brüllen, Zertrümmern und Weg

Kommisar Hunter 04.01.2009 - 09:34

mehr als übertriebene Härte

Zeuge 14.01.2009 - 06:00
Auch ich und eine Freundin haben mit eigenen Augen gesehen wie ein junger Mann in der Silvesternacht am Sielwall von zwei Polizisten gefesselt und dann abgeführt wurde und wie er darauf ohne Gegenwehr zu leisten mit dem Kopf erst gegen ein Metall-Rollo geschupst wurde und anschliessend ohne ersichtlichen Grund dreimal von einem Polizisten mit der Faust ins Gesicht geschlagen wurde. Auf die Frage nach Diesnstnummer und oder Name wurde mir ebenfalls mit Prügel und Festnahme gedroht.
Ich würde den Polizisten und seinen Kollegen, der ihm bei dem Übergriff unterstützt hat übrigens widererkennen, da der "Schläger" keine Maske trug und sein Kollege der größte Polizist beim Einsatz an der Sielwall-Kreuzung war.

Ausserdem haben wir zu einem späteren Zeitpunkt mitbekommen, wie ein Polizist versucht hat seine Kollegen dazu zu bewegen einen Passanten aus der Menge zu ziehen, obwohl dieser nichts gemacht hatte. Der Polizist hat imer wieder zu seinen Kollegen gesagt, dass der Passant gerade eine Flasche geworfen habe bzw. werfen wollte... zum Glück haben die anderen Polizisten sich und ihren Kollegen zurückgehalten.

Ich distanziere mich übrigens von jeglicher Gewalt, sowohl Polizeigewalt, als auch Gewalt gegen die Polizei, Sachen etc.
Jedoch musste ich feststellen, dass an Silvester an der Bremer Sielwall-Kreuzung die Gewalt eindeutig von einigen Polizisten ausging.

Meine Adresse möchte ich hier nicht bekannt geben, da auch ich schon grundlos Opfer von Polizeigewalt geworden bin, falls meine Aussage jedoch im Rahmen eines Strafverfahrens benötigt werde ich versuchen über diese Forum, auf dem Laufenden zu bleiben.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 5 Kommentare an

@ Duden 24 — Mira

@schade — 113a

@ Schade — @ 113a