Der Süden Rafah's in Gaza evakuiert

egal 29.12.2008 23:52 Themen: Weltweit
Der Rote Halbmond (das Rote Kreuz) hat heute im Laufe des früheren Abends die Menschen in den an der Grenze zu Ägypten liegenden Vierteln Rafah's aufgefordert ihre Häuser zu verlassen. Anscheinend sei das Rote Kreuz informiert über einen drohenden massiven militärischen Schlag gegen diese Gebiete durch die israelische Armee noch heute Nacht, so AktivistInnen vor Ort.
Hier ein Interview mit einer britischen Aktivistin in Rafah (auf English):

 http://www.youtube.com/watch?v=9g74j4HMMSg


Einer allerdings bleibt:
Ahmed Mansour, ein Bewohner des Yibna Camps in Rafah möchte sich „nicht zwischen seinem Leben und seinem Haus entscheiden“ und bleibt, trotz aller Warnungen.

„Ich kann mein Zuhause nicht verlassen. Wenn ich gehe und sie zerstören es, wohin kann ich dann zurück kehren? Sie haben mir bereits alle Stabilität im Leben genommen, ich werde mein Haus nicht aufgeben. Ich weiss die israelische Armee wird Häuser nahe an der Grenze zerstören, aber ich kann nicht gehen.“

Hr. Mansour habe sichergestellt, dass sich alle anderen Mitglieder seiner Familie im Zuge der Evakuierung woanders hin begeben -weg von einer möglichen Invasion.
Die koordinierten Luftangriffe und jederzeit möglichen Invasionen sind natürlich nicht auf eine Gegend von Gaza beschränkt. Jedoch ist diese Grenzregion so stark betroffen, dass die Hoffnung besteht ein paar Kilometer entfernt könne es sicherer sein.

Hr. Mansour ist einer der 1,5 Millionen Menschen, die keine andere Möglichkeit haben, ausser unmögliche Entscheidungen zu treffen. Er jedenfalls hat heute die Entscheidung getroffen sein Haus nicht zu verlassen, „das letzte Stück seines ehemaligen Lebens“ und dies der Presse mitgeteilt.
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Ergänzungen

@woher sind die informationen?

egal 30.12.2008 - 14:08
ja, wir sind vor ort. wir sind aktivistInnen der "free gaza" initiative, des international solidarity movements und einige freelance, bzw. indymedia activistInnen. wir sind eine handvoll leute (jetzt in gaza), die nach über einjähriger vorbereitung mit den boten der free gaza bewegung von zypern aus die blockade durchbrochen haben und nun seit einigen monaten wieder in gaza sind. das boot, dass heute ankommen sollte wurde allerdings, wie in einem anderen bericht zu lesen von der israelischen armee gerammt, teilweise zerstört und am ankommen gehindert.
wenn du english kannst, hörst du ganz gut bei den angelinkten interviews berichte der aktivistInnen vor ort. ausserdem gibt es im netz viele berichte (manche auch ins deutsche übersetzt), auch videos und weitere audio-aufnahmen, die bies bildlich und tonlich belegen und dokumentieren. aus angst vor repression entscheiden wir uns (wie viele aktivistInnen in anderen Fällen) nicht immer unsere Namen anzugeben, bzw. finden dies auch nicht immer wichtig, da es uns nicht um uns geht, sondern wir uns als bewegung verstehen und nicht als prominente.
ich hoffe, dass euch unsere berichte einen einblick in die situation der menschen in gaza ermöglichen und auf eine respektvolle und achtsame weise zu einem verständnis der komplexen situation weiterhelfen.

Hintergründe

und Fakten 30.12.2008 - 15:11
zu den Militäroperationen der Israelischen Verteidigungsarmee ZaHal im Gaza-Streifen:

Israelische Militäroperation im Gaza-Streifen - ein Akt der Notwehr

Eine Viertelmillion israelischer Bürger wird seit acht Jahren unaufhörlich von palästinensischen Terroristen aus dem Gaza-Streifen mit Tausenden von Raketen beschossen. Vor einer Woche hat die Hamas entschieden, die von Ägypten vermittelte Waffenruhe der letzten Monate endgültig zu zerstören.
Die unvermeidbare Militäroperation der israelischen Armee, die seit Samstag im Gange ist, dient dem langfristigen Schutz israelischer Bürger im Süden des Landes. Zu diesem Zweck soll die Infrastruktur des Terrors im Gaza-Streifen zerstört und der Hamas sowie ihren Verbündeten die Möglichkeit entzogen werden, Raketen und Mörsergranaten abzuschießen und andere Terrorakte zu verüben.
Die Waffenruhe wurde von der Terrororganisation Hamas nicht nur zur Fortsetzung des Terrors gegen israelische Bürger, sondern auch zur massiven Aufrüstung genutzt. Dies zeigt sich an dem sprunghaft angestiegenen Waffenschmuggel und der Erweiterung des Arsenals von Raketen mit immer längerer Reichweite.

 http://fischer24.eu/index.php?site=artikel1&id1=2485

Stellungnahmen

Zu den Militäraktionen gegen die Terroristen. Von Shimon Peres, Tzipi Livni, Angela Merkel, Franz Walter Steinmeier.

 http://fischer24.eu/index.php?site=artikel1&id1=2486

srael zieht 6.500 Reservisten ein - Weitere Angriffe auf Terroristenstützpunkte - Raketen auf Israel

Der Konflikt zwischen Israel und der islamofaschistischen Hamas-Terrorgruppe im Gazastreifen weitet sich aus. Die israelische Luftwaffe hat auch am Sonntag weitere Ziele der Hamas im Gazastreifen angegriffen. 40 Raketen feuerten Islamisten am Sonntag auf Israel. Angesichts der weiteren Eskalation des Konfliktes zwischen Israel und Hamas-Einheiten im Gazastreifen hat die israelische Armee rund 6.500 Reservisten einberufen. In den kommenden Tagen sollen sogar weitere Reservisten zum Dienst in der Armee einberufe werden. Diese unterstützen die Armee zum einen in den Städten und Ortschaften, die von einem erneuten Raketenbeschuss getroffen wurden. Alleine am Sonntag schlugen rund 40 Raketen in Israel ein. Zum anderen bereitet Israel offenbar eine Bodenoffensive im Gazastreifen vor - alle Anzeichen verdichten sich, dass in den kommenden Tagen auch Panzer in das von der Hamas kontrollierte Gebiet einrollen. Gleichzeitig öffnete Israel Grenzübergänge für humanitäre Hilfslieferungen an die Zivilbevölkerung im Gazastreifen, die von den Islamisten wie Geiseln gehalten wird.

 http://fischer24.eu/index.php?site=artikel1&id1=2480

Nach 200 Raketen aus dem Gaza-Streifen: Israel wehrt sich

Die israelische Luftwaffe ist am Samstagmorgen in einer groß angelegten militärischen Offensive gegen die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen vorgegangen. Dabei kamen Medienberichten zufolge mindestens 200 Menschen ums Leben. Der von Israel seit Tagen angekündigte Militärschlag richtete sich gegen Hamas-Terroristen, die seit Monaten das Land Israel mit Raketen beschießen. Mitte Dezember war eine sechsmonatige Waffenruhe von der Hamas beendet worden. Die Angriffe auf Städte in Israel dauern seit Jahren an. Israel war es bislang nicht gelungen, die Raketenangriffe zu unterbinden.Die Angriffe Israels auf den Gazastreifen starteten gegen 11:30 Uhr Ortszeit am Samstagmorgen. Die Luftwaffe warnte nach dem Beginn der Offensive, dass diese falls nötig "weitergeführt und verstärkt" werde. Palästinensischen Angaben zufolge starben bei den Angriffen bislang etwa 200 Personen, mehr als 200 wurden verletzt.

 http://fischer24.eu/index.php?site=artikel1&id1=2476

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Woher sind die Informationen? — Medienaktivist

Links zum Thema — yussuf