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Askelon und Netivot unter Raktenbeschuss

Israel Project 28.12.2008 21:21
Seit dem offiziellen Ende der Waffenruhe vor fünf Tagen haben palästinensische Terroristen über 100 Raketen und Granaten auf die Zivilbevölkerung in Israel abgeschossen.
Am Mittwoch (Heiligabend) schoss die Hamas über 60 Raketen und Granaten auf Israel ab. Dies sind die stärksten Angriffe seit Beginn der Waffenruhe vor drei Monaten. Unter den Geschossen waren auch Raketen des Typs „Grad“, die die Städte Ashkelon and Netivot erreichten. Eine Rakete explodierte vor einem Gemeindehaus während einer Chanukka-Feier für Kinder. Während des vergangenen Jahres schossen Terroristen im Gazastreifen mehr als 3.000 Raketen und Granaten auf die israelische Zivilbevölkerung in der Region des südlichen Negev ab, wobei vier Menschen ums Leben kamen und mehr als 270 verletzt wurden. [2]

Israel hat sich 2005 aus dem gesamten Gazastreifen zurückgezogen und dabei Wohnhäuser, landwirtschaftliche Betriebe, Unternehmen und Synagogen aufgegeben. Seitdem haben palästinensische Terroristen mehr als 6.300 Raketen und Granaten von diesem Gebiet auf Israel abgeschossen. Bei diesen Angriffen kamen insgesamt zehn Zivilpersonen ums Leben; mehr als 780 wurden verletzt und Tausende leben mit schweren Traumata. [3] Der einzige Israeli, der heute noch im Gazastreifen ist, ist Unteroffizier Gilad Shalit, der am 25. Juni 2006 von der Hamas bei einem blutigen Überfall auf israelischem Boden über die Grenze in den Gazastreifen entführt wurde. Bei dem Angriff haben die Terroristen zwei israelische Soldaten getötet und vier weitere verletzt. [4]

Während eines Besuchs in der Stadt Sderot im Süden Israels vor fünf Monaten verteidigte der damalige amerikanische Präsidentschaftskandidat und inzwischen zum Präsidenten der USA gewählte Barack Obama das Recht Israels, sich vor solchen Überfällen zu schützen: “Wenn jemand Raketen auf mein Haus schießen würde, in dem meine beiden Töchter nachts schlafen, würde ich alles unternehmen, um dies zu unterbinden, und ich würde erwarten, dass Israel dasselbe täte.” [5]

Als er im Verlauf seines Besuches über die nukleare Bedrohung durch den Iran sprach, sagte Obama zudem: “Ein mit Kernwaffen ausgerüsteter Iran würde eine ernste Bedrohung darstellen, und die Welt muss verhindern, dass der Iran in den Besitz einer Atomwaffe gelangt.”

Neben den Raketenangriffen auf die israelische Zivilbevölkerung attackierten die Terroristen auch die Grenzübergänge zwischen dem Gazastreifen und Israel. Allein 2008 fanden mehr als 17 solcher Überfälle oder versuchter Überfälle auf die Grenzübergänge statt.

Bei einem der schwersten Angriffe wurden zwei Zivilisten erschossen, die an der Treibstoff-Leitung von Nahal Oz arbeiteten. Über diese Leitung wird Benzin aus Israel in den Gazastreifen geliefert. Bei einem weiteren Angriff wurden zeitgleich zwei Lastkraftwagen am Grenzübergang von Kerem Shalom bombardiert. Die Transporter sollten Waren in den Gazastreifen liefern. Bei diesem Angriff wurden dreizehn Soldaten, die den Warenübergang bewachten, verletzt. Anschließend musste der Übergang für zwei Monate wegen Reparaturen geschlossen werden. Zu erwähnen ist auch der Versuch, einen Wagen am Fußgänger-Grenzübergang von Erez in die Luft zu sprengen. Das Auto sollte palästinensische Patienten zur medizinischen Behandlung nach Israel bringen. [7] 2008 reisten mehr als 13.000 palästinensische Patienten und Angehörige nach Israel ein, um sich dort in israelischen Krankenhäusern ärztlich versorgen zu lassen. [8]

Abgesehen von diesen Angriffen schmuggeln Terroristen große Mengen Waffen und Munition in den Gazastreifen. Israels Minister für Öffentliche Sicherheit, Avi Dichter, erklärte, dass allein 2008 mehr als vier Tonnen Sprengstoff durch Tunnel in den Gazastreifen geschmuggelt wurden. Die Tunnel wurden von Terroristen unter der Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen hindurch gegraben. Zwischen 400 und 600 solcher Tunnel, die dem Schmuggel dienen, verlaufen entlang des sogenannten „Philadelphi-Korridors“, jenem Stück Land, das an der Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen liegt. [9]

Der Iran, einer der wichtigsten Förderer des palästinensischen Terrorismus, finanziert die Hamas jährlich mit etwa $ 20 - $ 30 Millionen und bildet zudem Agenten der Hamas im Iran und in Syrien aus. [10] Rund 950 zur Hamas gehörende Terroristen wurden von den Iranischen Revolutionsgarden - einer Sondereinheit der Streitkräfte des Iran - in der Herstellung von Raketen und Bomben, der taktischen Kriegsführung, der Bedienung von Waffen und den Methoden von Heckenschützen unterwiesen. [11]

Am 28. November 2008 schossen Terroristen im Gazastreifen einen im Iran hergestellten Mörser (120 mm) ab. Das Geschoss schlug in einer Militärbasis der Israelischen Verteidigungskräfte (IDF) im benachbarten Israel ein. Dabei wurden acht Soldaten verwundet. Einem von ihnen musste ein Bein amputiert werden. Der Einsatz von im Iran hergestellter Munition durch palästinensische Terroristen ist ein Phänomen, das in diesem Konflikt zunimmt. [12]

Die Aussicht auf einen zukünftigen Frieden erlitt während der vergangenen zwei Jahre durch die innerpalästinensischen Kämpfe einen weiteren Rückschlag. Seit dem Wahlsieg der Hamas im Januar 2006 wurden bei internen palästinensischen Streitigkeiten bis Mai 2007 insgesamt 616 Palästinenser getötet. [13] Im Juni 2007, als die Hamas in einem blutigen Staatsstreich gegen die Fatah die Kontrolle über den Gazastreifen an sich riss, wurden 161 Palästinenser getötet und mindestens 700 verletzt. [14]

Der Iran, der weltweit größte staatliche Förderer des Terrorismus, unterstützte die Hamas, - nachdem sie die Fatah bei den Wahlen 2006 geschlagen hatte, - zusätzliche zu den jährlichen 20 Millionen [15] einmalig mit weiteren $ 50 Millionen. [16] Zudem bot der Iran Mitgliedern der Hamas in den Monaten und Wochen vor der Übernahme des Gazastreifens ein intensives militärisches Training. [17]

Im September sagte der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad: “Der Iran neigt dazu, die Palästinenser in ihrer religiösen und nationalen Pflicht zu unterstützen und wird der palästinensischen Nation bis zu dem siegreichen Festschmaus zur Seite stehen, den der Zusammenbruch des zionistischen Regimes (Israels) darstellen wird.” [18] Die obersten Führer des Iran lassen von ihren Drohungen gegen den Westen nicht ab.

Zusätzlich zu diesen Aktionen ist die Hamas auch umfassend im Bereich der Medien aktiv. Sie betreibt den Fernsehsender „Al-Aqsa“, der terroristische Aktivitäten verherrlicht und den Hass auf Israelis und Juden schürt. In einem Kinderprogramm mit dem Namen “Die Pioniere von Morgen”, in dem zahlreiche lebensgroße Tierpuppen in Kostümen mitspielen, stellte eine der Figuren, ein Hase namens Assoud, fest: “Ich, Assoud, werde die Juden niedermachen und sie auffressen, so Gott will.” Dieses Programm ist nur ein Beispiel für die Aufhetzung zum Hass, die der Fernsehkanal fördert. [19]
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Ergänzungen

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ra0105 28.12.2008 - 23:04
Kommentar
Zugeschlagen wie ein entfesselter Riese

Von Sebastian Engelbrecht, ARD Hörfunkstudio Tel Aviv

Israel hat sich für einen Krieg gegen die Hamas entschieden, abermals für einen sinnlosen Krieg. Wie ein entfesselter Riese schlägt das israelische Militär jetzt zu. Die über Monate angestaute Aggression entlädt sich über dem Gazastreifen. Hunderte Menschen in Gaza sterben, hunderte werden verletzt. Verteidigungsminister Barak benannte seine Strategie mit dem einfachen Satz: "Unsere Absicht ist es, die Spielregeln total zu verändern." Mit anderen Worten: Die israelische Armee will dieses mal die militärische Substanz der Hamas zerstören, bis zur letzten Waffenschmiede, bis zur letzten Abschussbasis.
Hamas kämpft hilflos um die Ehre

Der Zorn der Israelis und ihrer Regierung ist verständlich. Die jüngste Raketen-Offensive der Hamas und der mit ihr verbrüderten Gruppierungen war eine sinnlose und aussichtslose Provokation, ein hilfloser Kampf um die Ehre. Aber Baraks Strategie ist ebenso sinnlos und zum Scheitern verurteilt. Die israelische Luftwaffe zielt auf militärische Stützpunkte der Hamas. Wenn diese zerstört sind, werden die Palästinenser in Gaza ihren Krieg gegen Israel an anderen Orten fortsetzen: Sie werden in unterirdischen Werkstätten ihre Waffen produzieren und lagern, sie werden weiter ihre Raketen mitten aus den Dörfern, Städten und Flüchtlingslagern abschießen.

Die Hamas führt diesen Kassam-Raketen-Krieg gegen Israel seit sieben Jahren, und die hochtechnisierte israelische Luftwaffe hat in diesen sieben Jahren kein Rezept gegen die selbstgebastelten Raketen gefunden. In den Jahren 2002 bis 2005 waren im Gazastreifen noch israelische Bodentruppen stationiert. Auch ihnen gelang es nicht, die Kassam-Raketen der Hamas auszuschalten.
Brechstangensystem bereits im Libanon gescheitert

Selbst eine erneute Besetzung des Gazastreifens würde also keine Ruhe bringen. Der Kampf gegen die Raketen hat sich über sieben Jahre hinweg als aussichtslos erwiesen. Auch im zweiten Libanonkrieg versuchte die israelische Armee, mit der Brechstange gegen die schiitische Hibollah und ihre Raketen anzugehen. Es gelang ihr nicht. Der Beschuss hörte nicht auf, trotz systematischen Bombardements des Libanon.

Das Klima ist erfüllt von "Bedrohung und Gegenbedrohung, von Verfolgungshass und Rachewut", so beschreibt der Psychologe Horst Eberhard Richter diese und ähnliche Situationen. Und er schreibt weiter: "Die Pathologie liegt in der Furcht (davor), sich auf die positiven emotionalen Energien zu verlassen." Allein diese positiven Energien wären dazu imstande, das Klima aus Hass und Rache zu verändern.
Nur ein Tabubruch kann noch helfen

Krieg ist keine Lösung. Nur das Gespräch wird Israel und die Hamas erlösen. Dazu brauchen die Kontrahenten einen Anstoß von außen. Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter versuchte, eine diplomatische Brücke zu bauen, als er im Sommer den Hamas-Chef Chalid Maschaa in Damaskus besuchte und anschließend in Jerusalem Vertreter der israelischen Regierung traf. Carter tat das einzig richtige: Er brach das Tabu, das lautet: "Mit den Islamisten spricht man nicht." Von Barack Obama, dem künftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten, ist ein ähnlicher Anstoß zum Gespräch zu erhoffen. Auch Obama besuchte Israel im Sommer. Später wurde bekannt, dass seine Berater sich während des Besuchs auch um Kontakt zur Hamas bemühten.

Obama wird den Nahost-Konflikt nicht allein lösen. Aber er könnte den Anstoß geben, damit Israel und die Hamas ihr sinnloses Blutvergießen endlich beenden.


 http://www.tagesschau.de/kommentar/kommentargaza100.html

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