Köln: Protest gegen israelische Luftangriffe

internationalist 28.12.2008 20:39 Themen: Militarismus
Köln: Kundgebung gegen israelische Luftangriffe
Spontan versammelten sich heute Mitglieder verschiedener linker Migrantenvereinigungen und Autonome Antifas, um gegen die Luftangriffe der israelischen Armee im Gaza-Streifen zu protestieren, denen nach offiziellen Angaben bisher über 200 Menschen zum Opfer fielen und etwa 600 verletzt wurden. In einem Redebeitrag wurde ein sofortiges Ende der Kampfhandlungen gefordert. Ein gerechter Frieden sei nur möglich, wenn die Aggression gegen das palästinensische Volk eingestellt würde. Der Widerstand der PalästinenserInnen sei die Konsequenz des anhaltenden Embargos, der Schließung von Check Points und der Verhinderung von lebenswichtigen Lieferungen in das ohnehin verelendete besetzte Gebiet.
Internationale Solidarität sei nötig, um Druck auszuüben und die israelische Regierung zum Rückzug zu zwingen.

Mehrere DemonstrantInnen hielten Fotos von zerstörten Häusern und getöteten ZivilistInnen.

Den Abschluss der Aktion bildete ein kurzer Demonstrationszug zur ständigen Mahnwache vor dem Kölner Dom, die beharrlich seit Jahren die systematischen Menschenrechtsverletzungen der israelischen Armee anklagt.

Die Veranstalter kündigten weitere Aktionen an.
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Ergänzungen

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ra0105 28.12.2008 - 23:06
Kommentar
Zugeschlagen wie ein entfesselter Riese

Von Sebastian Engelbrecht, ARD Hörfunkstudio Tel Aviv

Israel hat sich für einen Krieg gegen die Hamas entschieden, abermals für einen sinnlosen Krieg. Wie ein entfesselter Riese schlägt das israelische Militär jetzt zu. Die über Monate angestaute Aggression entlädt sich über dem Gazastreifen. Hunderte Menschen in Gaza sterben, hunderte werden verletzt. Verteidigungsminister Barak benannte seine Strategie mit dem einfachen Satz: "Unsere Absicht ist es, die Spielregeln total zu verändern." Mit anderen Worten: Die israelische Armee will dieses mal die militärische Substanz der Hamas zerstören, bis zur letzten Waffenschmiede, bis zur letzten Abschussbasis.
Hamas kämpft hilflos um die Ehre

Der Zorn der Israelis und ihrer Regierung ist verständlich. Die jüngste Raketen-Offensive der Hamas und der mit ihr verbrüderten Gruppierungen war eine sinnlose und aussichtslose Provokation, ein hilfloser Kampf um die Ehre. Aber Baraks Strategie ist ebenso sinnlos und zum Scheitern verurteilt. Die israelische Luftwaffe zielt auf militärische Stützpunkte der Hamas. Wenn diese zerstört sind, werden die Palästinenser in Gaza ihren Krieg gegen Israel an anderen Orten fortsetzen: Sie werden in unterirdischen Werkstätten ihre Waffen produzieren und lagern, sie werden weiter ihre Raketen mitten aus den Dörfern, Städten und Flüchtlingslagern abschießen.

Die Hamas führt diesen Kassam-Raketen-Krieg gegen Israel seit sieben Jahren, und die hochtechnisierte israelische Luftwaffe hat in diesen sieben Jahren kein Rezept gegen die selbstgebastelten Raketen gefunden. In den Jahren 2002 bis 2005 waren im Gazastreifen noch israelische Bodentruppen stationiert. Auch ihnen gelang es nicht, die Kassam-Raketen der Hamas auszuschalten.
Brechstangensystem bereits im Libanon gescheitert

Selbst eine erneute Besetzung des Gazastreifens würde also keine Ruhe bringen. Der Kampf gegen die Raketen hat sich über sieben Jahre hinweg als aussichtslos erwiesen. Auch im zweiten Libanonkrieg versuchte die israelische Armee, mit der Brechstange gegen die schiitische Hibollah und ihre Raketen anzugehen. Es gelang ihr nicht. Der Beschuss hörte nicht auf, trotz systematischen Bombardements des Libanon.

Das Klima ist erfüllt von "Bedrohung und Gegenbedrohung, von Verfolgungshass und Rachewut", so beschreibt der Psychologe Horst Eberhard Richter diese und ähnliche Situationen. Und er schreibt weiter: "Die Pathologie liegt in der Furcht (davor), sich auf die positiven emotionalen Energien zu verlassen." Allein diese positiven Energien wären dazu imstande, das Klima aus Hass und Rache zu verändern.
Nur ein Tabubruch kann noch helfen

Krieg ist keine Lösung. Nur das Gespräch wird Israel und die Hamas erlösen. Dazu brauchen die Kontrahenten einen Anstoß von außen. Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter versuchte, eine diplomatische Brücke zu bauen, als er im Sommer den Hamas-Chef Chalid Maschaa in Damaskus besuchte und anschließend in Jerusalem Vertreter der israelischen Regierung traf. Carter tat das einzig richtige: Er brach das Tabu, das lautet: "Mit den Islamisten spricht man nicht." Von Barack Obama, dem künftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten, ist ein ähnlicher Anstoß zum Gespräch zu erhoffen. Auch Obama besuchte Israel im Sommer. Später wurde bekannt, dass seine Berater sich während des Besuchs auch um Kontakt zur Hamas bemühten.

Obama wird den Nahost-Konflikt nicht allein lösen. Aber er könnte den Anstoß geben, damit Israel und die Hamas ihr sinnloses Blutvergießen endlich beenden.


 http://www.tagesschau.de/kommentar/kommentargaza100.html

Krieg dem Krieg, aber...

CL(A)SSWAR 29.12.2008 - 16:28
...diese einseitige Solidarisierung mit den Opferm ISRAELISCHER Gewalt nervt!
Es darf nicht vergessen werden, dass die Hamas mit ihren Raketenangriffen auf israelische Ortschaften den Anlass für die Militärschläge Israels lieferte!
Das soll keine Legitimierung für die Luftangriffe Israels sein, aber verwunderlich sind sie vor dem Hintergrund keineswegs.
Interessant in diesem Zusammenhang ist die Meldung aus  http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE4BR01K20081228 :

„ Abbas: Palästinenser hätten Gaza-Offensive verhindern können#

Kairo (Reuters) - Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat der radikalen Hamas die Hauptschuld an der Gewalteskalation im Gazastreifen gegeben.

Die palästinensische Seite hätte die israelische Offensive verhindern können, wenn sie sich an den Waffenstillstand mit Israel gehalten hätte, sagte Abbas am Sonntag in Kairo. "Wir haben mit ihnen gesprochen und gesagt 'Wir bitten euch, haltet euch an den Waffenstillstand'... also, wir hätten es verhindern können", sagte Abbas mit Blick auf die innerpalästinensischen Gespräche zwischen Fatah und Hamas. Abbas gehört der moderateren Fatah-Bewegung an, die seit dem Umsturz im Gazastreifen durch die radikal-islamische Hamas nur noch das Westjordanland kontrolliert.

Die Hamas hatte in den vergangenen Tagen wiederholt Raketen vom Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Als Reaktion startete das israelische Militär am Samstag die schwerste Offensive gegen den Küstenstreifen seit Bestehen des jüdischen Staats. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben mehr als 270 Menschen getötet. In Israel starb ein Mann beim Einschlag einer Rakete. “

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Es fällt natürlich auf, dass die Opfer auf palästinensischer Seite unverhältnismäßig höher sind als die auf israelischer-. Die Hamas kann sich aber nicht wundern, dass, wenn sie mit ihren nicht gerade neuartigen Raketensystemen Israel angreift, Israel, nach dem Motto: „Seht doch ein, dass ihr gegen unser Militär keine Chance habt!“, mit aller Härte zurückschlägt.
Auch wenn mir die Militärschläge Israels enorme Sorgen bereiten, sehe ich keinen Grund, gegen diese zu demonstrieren.
Es gibt derzeit auch noch andere Luftangriffe in der Welt!
Warum demonstriert hier eigentlich niemand gegen die Luftangriffe der Türkei, gegen (angebliche) „Stellungen der PKK“?

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mir wird schlecht

pfui!!! 28.12.2008 - 21:26
wenn ich bei sonem murks ne antifafahne sehe. was hat die da zu suchen? demonstriert ihr lieber mit euren palästinawimpeln und hammer/sichelfähnchen

Nationalistische Scheiße!

No Nation 29.12.2008 - 02:52
Immer wieder diese Nationalistische Scheiße! Das kann doch nicht sein da werden Menchen umgebracht und dann Demonstrieren in Deutschland "Antifas" für die Kriegstreiber! Ganz egal ob Islamist oder Faschist wenn eine Volksgemeinschaft andere Menchen unterdrückt dann ist das Scheiße egal ob Palästina oder nicht!
Wenn ich soetwas sehe schäme ich mich Antifa zu nennen!

Mauern in den Köpfen einreißen! Volksgeminschaften abschaffen!

hamas ist schuuld

alex 29.12.2008 - 04:05
das sagt übrigens selbst Abbas und sein Außenminister. die hamas war es, die noch letzte woche die kreuzigung, ja richtig gelesen, die kreuzigung wieder legalisiert hat. sie war es die machomäßig das tor zur hölle aufstoßen will und das seit dem sie besteht und dann rumheult und einen auf verbrechen gegen die menschlichkeit macht, wenn sie was auf die fresse kriegt für ihre genozidplanungen; sie will zunächst israel zurückerobern, dann das ehemalig islamisch dominierte kaliphat, einschließlich al andalus, also spanien, um dann natürlich wie bei allen waschechten islamisten das weltweite anzupeilen; für die weltkriege, aufklärung und die russische revolution machen sie die juden verantwortlich, in der ersten intifada sind durch sie mehr palästinenserinnen getötet worden, als durch die idf. sie machen das leben für frauen, homosexuelle und für alle die, denen was an individuellem glück liegt zur absoluten hölle; sie schießen raketen - wie letzte woche - auf "ihre eigenen" leute und erklären dann die beiden toten (mädchen) tout court zu märtyrerinnen.

um ehrlich zu sein, eine linke, die sich nicht darüber freut, dass diese feinde der menschheit endlich über den jordan gehen, hat nicht nur jeglich historische urteilskraft verloren, sondern offenbart zudem ihren moralischen bankrott.

also fuck anarchists against the wall und andere idioten. gegen islamfaschismus, für die zivilisation.

alle oben aufgestellten behauptungen können anhand der charta der hamas, küntzels jihad und judenhass und diversen berichten der jerusalem post dieser und letzter woche überprüft werden.

Zwergendemo

Winterschläfer 29.12.2008 - 19:52
Nur n kleiner Haufen, na die Paligemeinde war am demonstrieren und blieb unter sich wie auf den Bildern zu sehen. Da muß sich niemand aus nostalgischer Solidarität beteiligen.

hihi

ich 29.12.2008 - 20:36
da demonstrieren junge, zivilisationsmüde und volksbegeisterte deutsche für das "palästinensische volk" mit nationalfahne und antifafahne. das ist wirklich der gipfel der ironie! immer weiter so, und viel spaß weiterhin bei der querfront :-) SOLIDARITÄT MIT ISRAEL!!!

gute aktion

sven 30.12.2008 - 13:48
die solidarisierung mit Gaza, bedeutet nicht die Bejahung der Raketenangriffe auf Zivilisten in Israel.
Aber die Gewalt steht in keinem Verhältnis. Ausgangspunkt der Auseinandersetzung war nicht die Hamas, sondern das Embargo gegen Gaza, das genau wie die Luftangriffe die pla. Zivilbevölkerung trifft. Über 200 Tote, mal eben so

Deswegen sind solche kleinen Aktionen Gold wert.

Scheisse

R2D2 31.12.2008 - 02:16
Da denkt man, Menschen, die nicht direkt da unten Leben und blind vor hass sind, koennen die ganze Situation ein wenig besser erkennen -aber nein. Es wird keinen Frieden geben solange es heisst "Frieden in Gaza -nieder mit Israel" oder "Frieden in Gaza -Palestinaenser verpisst euch!" Scheiss Nationalismus. Raum zum Leben fuer alle!

Verpasst...

NoX 01.01.2009 - 17:20
@CL(A)SSWAR

Mal abgesehen dass du nur Gedankenmüll hier verbreitest, hast du die "KURDISTAN" Demonstration verpasst.
Hier mal ein Link der Abschlussrede von einer Antifa Gruppe (Rote Antifa) : http://de.youtube.com/watch?v=oVD7PGislCc


www.rote-antifa.org