Soli-Demo-Barcelona - Die Söhne Francos wüten

Paula 26.12.2008 18:15 Themen: Repression Weltweit
Beschreibungen der Ereignisse auf der Solidaritätsdemo mit Griechenland in Barcelona am 20.12.2008
Polizei verprügelt friedlich Demonstranten
Die Söhne Francos wüten – Gewalt gibts gratis zu Weihnachten in Barcelona


Die erste Solidaritätsdemonstration am 20.12 war für 17:00 Uhr am Portal del Angel angesetzt. Dort wartete bereits ein riesiges Aufgebot der Mossos de Esquadra, der katalanischen Sonderpolizei.
Vor Beginn der Demonstration begannen sie die Teilnehmer zu identifizieren und sie in einem abgesperrten und bewachten Bereich festzuhalten.
(siehe video....
Nach ca. 1,5 Stunden wurden den Demonstranten die Ausweise zurückgegeben und die Demonstration wurde aufgelöst. Alle trafen sich zu einer Kundgebung an den Ramblas und versammelten sich schliesslich gegen 20 Uhr an der Plaza Universidad, um gemeinsam loszuziehen.
Es hatten sich circa 200 Menschen hier zusammen gefunden, um gegen die staatliche und polizeiliche Repression zu demonstrieren und Solidarität mit den Kämpfen in Griechenland auszudrücken. Natürlich waren die Mossos, die für ihre menschenrechtsverachtenden Praktiken bekannt sind, wesentlich zahlreicher vertreten als die Demonstranten. Sie eskortierten den friedlichen Zug in ihren Wägen bis zur Plaza Catalunya, als sie plötzlich aus den Wagen ausstiegen und begannen mit gezogenen Knüppeln hinter den Demonstranten herzulaufen.
Angst broch unter den demonstrierenden Jugendlichen aus und alle rannten los, was zur Folge hatte, dass sich die Demonstrantenzahl schlagartig halbierte.
Als der Zug am Passeig de Gracia angekommen war, waren sie vollständig von den Mossos umringt, die in voller Kampfmontur sehr aggresive Stimmung verbreiteten.
Um die Demo von der Strasse zu entfernen, drängten sie alle auf den Gehsteig, die ca. 50 übriggebliebenen Demonstranten standen nun in engem Kreis, ohne sich bewegen zu können, umringt von aggresives Polizisten, die nun auch noch begannen die Presse wegzuschicken.
Nachdem die Presse sich in einem „Sicherheitsabstand“ plaziert hatte, begannen die Mossos wahllos mit ihren Knüppeln auf die friedlichen Demonstranten einzuschlagen, die ihre Hände zum Zeichen ihrer Friedfertigkeit in die Luft streckten. Doch das schreckte die Mossos nicht.
Weitere 40 Minuten hielten sie die Jugendlichen fest, bis sie das Zeichen gaben die Demonstration aufzulösen.
Nach ungefähr einer Stunde in Angst und Schrecken fingen die Demonstranten an in alle Richtungen davon zu laufen, gefolgt von den Mossos, die darin wohl ihren Startschuss zu weiteren Prügeleien sahen. Selbst nicht an der Demo beteiligte Bürger bekamen die Knüppel ab, so berichtet ein Grundschullehrer, dass er seine 15-jährige Tochter, die zum Einkaufen in der Stadt war, ins Krankenhaus bringen musste, um ihre Verletzungen zu behandeln.
Laut Berichten wurden ca. 3 Demonstranten verhaftet und ins Komissariat in Les Cortes gebracht, eine Polizeidienststelle, die für Folterskandale und Morde an Ausländern bekannt ist.
Zusammenfassend gab es einige Verletzte, viele die Schläge abbekommen hatten.
Die Stimmung unter den Mossos war von Anfang an überreizt, was erklärt wieso sie ohne jegliche Art von Ausschreitungen seitens der Teilnehmer sofort anfingen die friedlichen Demonstranten zu attakieren.
Zahlreiche Videos und Aufnahmen bestätigen den Sachverhalt, eine Auflistung der Links befindet sich am Ende des Texts.
Einige Berichte im Internet sprechen sogar von Polizisten unter Drogen und Aufputschmitteln.
Mittlerweile hat sich die Stimmung nicht beruhigt, sondern sich durch Diskusionen im Internet (barcelona.indymedia.org) zwischen Opfern und Tätern weiter angeheizt.
Für den 27. ist nun neuerdings eine Solidaritätsdemo angesetzt, auch um die Solidarität mit den Verhafteten auszudrücken.
So wie die Lage momentan erscheint, sind wieder Ausschreitungen von Seiten der Mossos zu erwarten.

Betrachtet man die Berichterstattungen von anderen Solidaritätsdemos, so wird man feststellen, dass fast alle im Keim ersticken werden sollten, was meistens auch wunderbar funktionierte. In Hannover wurden nach Augenzeugenberichten ebenfalls Demonstranten verprügelt ( http://de.indymedia.org/2008/12/235382.shtml). In Hamburg gab es strikte Auflagen , die die Versammlungsfreiheit beschränkten ( http://www.de.indymedia.org/2008/12/236586.shtml).
Fazit: Freie Meinungsäusserung ist immernoch gestattet in Europa, solange es eine Meinung ist, die gestattet wird. Sollte es jedoch eine Meinung sein, die der Regierung nicht zuträglich ist, so verliehrt Mensch ganz schnell sein Recht, sich frei zu äussern.
Bleibt nur noch die Frage : Wann kommen wir in Tian´anmen an?


Weitere Berichte, Videos, Fotos ect. könnt ihr unter folgenden Links finden, jedoch sind die Texte meist auf spanisch oder katalan.

Www.barcelona.indymedia.org

 http://blip.tv/file/1603743?filename=Dvactivisme-BCN20DesembreManifestacionsEnSolidaritatPerLaRevoltaAGr180.flv

 http://www.archive.org/details/RepresiALaMniSolidariaAmbGrecia01

 http://www.youtube.com/watch?v=Nbg-9T3hREw

 http://www.youtube.com/watch?v=BQXD4JIf69k&feature=related

 http://www.lahaine.org/index.php?p=35006

www.alasbarricadas.org/noticias/?q=node/9412
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Ergänzungen

liebe spanierin

gallo rojo 29.12.2008 - 17:14
was willst du nun mit dem text sagen?
keine beschreibung passt besser zu mossos, ertzaintza, policia nacional, guardia civil und dem ganzen dreck, als "söhne francos". warum hast du ein problem damit???
oder legst du zuviel wert auf die selbsttitulierung "wir spanierInnen", eine identifizierung, die es im spanischen staat außer bei rechten kaum noch gibt?

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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nur Demonstranten? — antifascist@