Demo gegen staatliche Morde in Hamburg

AnarchistIn 22.12.2008 01:39 Themen: Repression Weltweit
Am Samstag, den 20.12. fand in Hamburg eine Demo anlässlich des internationalen Aktionstages gegen staatliche Morde statt. Nicht nur der Tod von Alexis in Griechenland, sondern auch die Morde an mehreren AsylbewerberInnen hier in der Bundesrepublik wurden thematisiert. Die Demo begann kraftvoll und motiviert, wurde jedoch durch die Repression der Hamburger Polizei schließlich zu einer Farce. Im Anschluss gab es noch eine Kundgebung in der Nähe des griechischen Konsulats und verschiedene Kleingruppenaktionen in der Innenstadt.
Ab 14:00 sammelten sich die TeilnehmerInnen am Allende-Platz bei der Universität. Trotz der relativ widrigen Wetterbedingungen (zwar kein Regen, aber kalter Wind) wuchs die Menge auf bestimmt über 1000 Personen an. Die VeranstalterInnen hatten zu dieser Demo anlässlich des "internationalen Aktiontages gegen staatliche Morde" unter dem Motto "Solidarität ist eine Waffe - Aufstand ist ein Argument" aufgerufen.
Dabei wurden nicht nur die Ereignisse um den Tod des 15jährigen Alexis durch eine Polizeikugel thematisiert, sondern auch die Rechtspraxis und die Freisprüche bei Polizeimorden in der Bundesrepublik. So verbrannte Oury Jalloh auf dem Boden fixiert in einer Polizeizelle in Dessau, Laye Conde und Achidi-John starben bei Brechmitteleinsätzen. Die TäterInnen wurden immer freigesprochen, meist durch gegenseitige Unterstützung. Wo sich radikale Linke mit absurden Strafforderungen kontrontiert sehen, bleiben die Taten der staatlichen Gewalt meistens ungesühnt.
Gegen 15 Uhr wurden dann auch die Auflagen verlesen (auf eine sehr schöne Art und Weise) und dann setzte sich die Demo kraftvoll in Bewegung. Hier wurde auch ein Grußwort der griechischen GenossInnen an die Demo verlesen. Die Bullerei war zu diesem Zeitpunkt schon relativ zahlreich, aber für Hamburger Verhältnisse eher wenig vertreten. Am Anfang war die Demo sehr laut und kraftvoll, zahlreiche Parolen wurden gerufen und auch wenn die überwiegende Anzahl der TeilnehmerInnen eher dunkel gekleidet war, schien es ein guter Auftakt für eine starke, öffentlichkeitswirksame Demo. Ziel war schließlich die Innenstadt, die aufgrund des Weihnachtsmarktes und des vorweihnachtlichen Konsumrausches sicher gut gefüllt sein würde.
Doch soweit sollte es nie kommen. Unter dem Vorwand einige Personen im Aufzug hätten sich "vermummt" wurde die Demo an der Dammtorbrücke gestoppt und nicht mehr in die Innenstadt gelassen. Auf die Provokation seitens der Polizei wurde mit etwas körperlichem Druck und einigen wenigen Wurfgeschossen (wenns insgesamt 5 waren, waren es vielen, tenziell eher weniger) reagiert, woraufhin 2 Wasserwerfer aufgefahren wurden. Die Stimmung der Demo war bis zu diesem Zeitpunkt sehr gut gewesen, doch die Hamburger Bullen setzen alles daran, dies möglichst gut zu versauen.
Die Demo saß nun also erstmal fest und unternahm auch keine weiteren Versuche auszubrechen. Inzwischen hatte sich ein ganzer Kessel um die Demo gebildet, was auch Ausdruck der Polizeirepression an diesem Tag war. Die Polizei war nicht mehr willens die Demo weitergehen zu lassen. Zwischendurch gab es mehrere lächerliche Durchsagen aus einem Wasserwerfer gegen die der Demolauti Stimmung machte. Mit der Zeit beruhigte sich die Lage und die DemoteilnehmerInnen fingen an, das beste aus der Lage zu machen und tanzten zeitweilige zur Mucke aus dem Lauti.
Die Redebeiträge für die Zwischenkundgebung wurden nun vorverlegt und vorgetragen. Die Bullenblockade zog sich weiter hin und schließlich wurde nach über eine Stunde (inzwischen war es etwas 16 Uhr) eine alternative Route, die nicht durch die Innenstadt führte vorgeschlagen. Eigentlich sehr witzlos, schließlich war die Demo angemeldet und die Route durch die Innenstadt genehmigt und verlief bis zu den massiven Polizeiprovokationen auch friedlich und selbst dann gab es nur sehr wenige, vereinzelte Würfe. Es waren keineswegs "Ausschreitungen" wie es sich Bullerei und manche Medien zurechtlogen. Diese massive und willkürliche Grundrechtseinschränkung ist natürlich ein Skandal und sollte ein juristisches Nachspiel haben.
Das Ende vom Lied war, dass die Demo sich auflöste und die TeilnehmerInnen in Kleingruppen in Richtung Kundgebung nahe des griechischen Konsulats begaben. So ist es der Hamburger Polizei wieder einmal gelungen, durch massive Repression eine angemeldete und legale Demo unter fadenscheinigen Vorwänden aus der Innenstadt fernzuhalten und ihr somit einen Großteil ihrer Öffentlichkeitswirksamkeit zu berauben. Auch mit Blick auf die verbotene Antirepressionsdemo in Bremen (siehe auch 113a.org) und die Drohungen gegen die Silvesterdemo in Hannover scheint sich hier eine versammlungsrechte Praxis durchzusetzen die mit Versammlungsgesetzen ähnlich denen in Bayern und Baden-Württemberg legalisiert werden soll. Solche Grundrechtseinschränkungen dürfen eigentlich nicht mehr hingenommen werden und das Hoffen auf staatliche Kontrollorgane wie das Verfassungsgericht ist bestenfalls trügerisch.
Schlussendlich konnten sich die meisten DemoteilnehmerInnen nun doch in die Innenstadt Richtung Kundgebung bewegen, die jedoch nach allen Seiten von Polizeireihen abgesperrt war und von 3 Wasserwerfern überwacht wurde. Auch hier kam es zu weiteren Provokationen und Übergriffen seitens der Polizei. Andere Kleingruppen sollen in der Innenstadt mit Parolen etwas Öffenlichkeit erreicht haben. Insgesamt soll es am Tage etwa 10 Ingewahrsamnahmen und verletzte Beamte gegeben haben.
Der Tag lässt sich vielleicht mit der Reaktion eines Beamten auf die Aussage, dass mensch doch auch in solchen vorweihnachtlichen Zeiten gegen die Nerven der Polizei Grundrechte durchsetzen muss, zusammenfassen: "Ich bin der Meinung, dass [mensch] auf die Grundrechte auch mal keine Rücksicht nehmen muss." So eine Aussage zeigt nur, dass die Thematik der Demo weiterhin aktuell und wichtig bleibt.

Für nächste Mal gilt es zu überlegen, ob angemeldete Demos vielleicht der falsche Weg sind. Wer nach den Regeln der Herrschenden spielt, wird die herrschenden Verhältnisse nicht überwinden!
Also, spontaner und kreativer Widerstand! Regierung stürzen!
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Ergänzungen

danke

egal 22.12.2008 - 07:06
genauso habe ich es auch erlebt.
ich habe 1 flasche und 1 bierbüchse gesehen 10 min nachdem die demo gestoppt wurde.
einer der schwerverletzen bullen hat sich beim naseboren ins auge gepiekt.
mehrfach wurde von den bullen durch eindeutige handzeichen(zielen mit zwei finger auf demonstranten) und faschistische sprüche ihre zustimmung zur ermordung deutlich gemacht.

fff

fff 22.12.2008 - 09:03
fff

fff

fff 22.12.2008 - 09:06
MOPO:

"Weihnachts-Shopping unter Polizeischutz
1000 Linke protestierten wegen Griechenland / 14 Festnahmen"

 http://www.mopo.de/2008/20081222/hamburg/politik/weihnachts_shopping_unter_polizeischutz.html


Abendblatt:

Video:
 http://video.abendblatt.de/watch/10738

Artikel:
"Hälfte aller Teilnehmer gewaltbereit
Links-Demo gegen griechische Polizei
Rund 950 Menschen haben in der Innenstadt gegen die griechische Polizei demonstriert. Unter dem Motto „Solidarität ist eine Waffe!“ wollten sie ihre Solidarität mit den Studenten in Griechenland bekunden, teilten die Organisatoren mit."

 http://www.abendblatt.de/daten/2008/12/20/995010.html


BlöD:

" Aufmarsch der Autonomen in der City
Alle Jahre wieder marschieren Autonome im Advent in die City. Diesmal werden 13 festgenommen, vier Polizisten verletzt"

 http://www.bild.de/BILD/hamburg/aktuell/2008/12/22/autonome/demonstrieren-in-der-city.html


taz:

"Proteste nach Solidaritäts-Demo für griechische Studenten"

 http://www.taz.de/regional/nord/hamburg/artikel/?dig=2008%2F12%2F22%2Fa0164&cHash=0cd3404703

"Fest im Kurs

Man darf sich die Worte auf der Zunge zergehen lassen: Da bekräftigt Innensenator Ahlhaus im Vorfeld einer Demonstration, dass er am liebsten Rechtsbruch begehen würde: Die Solidaritäts-Demo "ganz verbieten", die Versammlungsfreiheit aushebeln - nur leider schiebe das Grundgesetz da "einen Riegel vor". "

 http://www.taz.de/regional/nord/hamburg/artikel/?dig=2008%2F12%2F22%2Fa0170&cHash=cd9994ec33




Bilder:

 http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/sets/72157611390767911

ein paar gedanken

... 22.12.2008 - 09:41
ich hätte es für sinnvoller empfunden, wenn die redebeiträge zu oury jalloh von den leuten gehalten worden wäre, ie sich seit jahren darum bemühen, dass das thema in der öffentlichkeit bleibt.
dann wären uns auch solche peinlichkeiten, wie die umbennenung in oury yellow (der name wurde nicht einmal korrekt ausgesprochen!), erspart geblieben.
so entstand bei mir der eindruck, dass die ermordung (es ist beschämend, dass die selbstmordthese der bullen von den rednern übernommen wurde) oury jallohs nur benutzt wurde.

Efolgreiche dezentrale Aktionen nach der Dem

ACAB 22.12.2008 - 11:57
Erfolgreiche dezentrale Aktionen nach der Demo
ACAB

Die Demo wurde in der Tat grundlos und sicher vorsätzlich an genau dieser Stelle gestoppt. Das hielt jedoch nicht davon ab mit der Bahn anschließend in die Innenstadt zu fahren und in Gruppen seine Meinung den Passanten mitzuteilen. Die Bullen waren sichtlich überfordert uns mitten in der Stadt "einzufangen", da durch ständige Richtungswechsel es für sie nicht vorhersehbar wohin wir gingen. Bin mit ca. 100 Leuten lautstark durch die Stadt gezogen "Wir demonstrieren wo wir wollen!", der Grund unserer Demo ist letztenendes auch in der Innenstadt und bei den vielen Einkäufern angekommen, trotz enormer Repression seitens der Polizei.

andere Sammlung

zum Tag 22.12.2008 - 13:08
 http://de.indymedia.org/2008/12/236867.shtml?c=on#comments2
Ist zwar kein Artikel, aber die Ergänzungen ergeben einen...(inkl Fotos und Presselinx)

freunde und kritik

örrrm 22.12.2008 - 13:18
der start der demo an der uni sah wirklich recht vielversprechend aus. bin 30min später dazugestoßen und musste mich einfach nur nach den ohren richten. der zug war einfach nur präsent. was die repression seitens der fraktion grün angeht, gehe ich mit dem artikelschreiber vollkommen bin. das war einfach nur zermürbungstaktik, uns ewig an der kreuzung versauern zu lassen. scheinheilige argumente? ja!
die stimmung war alles in allem kraftvoll und verhältnismäßig friedlich. ausnahmen müssen leider bestätigt werden. wenn der oi seine vorher geleerte bierflasche richtung bullenreihen schmeißt, mag das ein ausdruck der wut sein, ja. doch dann besorg dir doch endlich deinen boxsack und reagier dich da ab. so spart sich eine kraftvolle demo dann zumindest ihr image, "zur hälfte aus gewaltbereiten demonstranten zu bestehen". das kann eine bewegung nun wirklich nicht brauchen, die ein friedliches, solidarisches miteinander anstrebt. schonmal verscht, einen krieg mit einem krieg zu bekämpfen?

als sich dann einige s-bahnen mit kleineren gruppen richtung innenstadt absetzten, war wieder eine echt angenehme, laute stimmung voller tatendrang zu spüren. wider erwarten in hauptbahnhof fast keine bullerei, erst zu beginn der mönckebergstraße. und auch diese präsenz war lächerlich. sehr gut, das ließ raum für mehr oder weniger freies demonstrieren. aber wenn es klein(!)gruppen als demonstration verstehen, sinnlos fahrräder umzutreten oder mit wurfgeschossen fenter zu demolieren, dann gute nacht. entweder wir gehen gegen die gesamtscheiße auf die straße oder gegen sinnlose staatsgewalt oder gegen konsumwahn. aber der immer andere demotitel zu den immer selben "riots", das bringt der masse der menschen rein gar nichts. mag zwar ein ungemeiner spaß- und sportfaktor sein, aber ist das das ziel von unseren demos?
wenn sich (die kack)passanten (die ihrem zügellosen weihnachtskonsum nachgehen) vor angst fast in die hose machen, panisch sicherheit suchen ... was ist dann erreicht? ich nehm keine fremden überzeugungen an, wenn mir jemand mit regelmäßigkeit ins gesicht schlägt. doch die 2, 3 weinenden, angsterfüllten kinder, die sich hinter ihren überforderten müttern versteckten, wollen wir das?

war enttäuscht von großteilen des ablaufs.

HH: 20.12 Ein Erlebnisbericht

Klaus 22.12.2008 - 14:13
Nach 4 Stunden Zugfahrt erreichten mein Kumpel und ich gegen 13:00 Uhr den Hamburger Hauptbahnhof, nachdem wir uns bei Aktivisten der Piratenpartei uns nach dem weg erkundigt hatten (und im Gegenzug unsere Unterschrift zur Teilnahme der Piratenpartei an der Europawahl zur Verfügung stellten)machten wir uns recht zügig in Richtung Allende Platz.
Dort angekommen waren wir schon ein wenig enttäuscht da sich gegen halb 2 grade mal 500-600 Leute (persönliche Einschätzung)an dem Sammelpunkt befanden.
Die nächsten 1.5 stunden warteten wir also, wie viele andere auch, auf den beginn der Demo.
45 Minuten lang konnte ich Zeuge werden wie man versucht einen Plastiksack, zwecks Regenschutz, über einen Lautsprecher zu ziehen versucht, um es dann am ende doch aufzugeben.
Mit einer Stunde Verspätung ging die Demo dann los, gleichzeitig wurden die Bullen dazu aufgerufen die Demo nicht zu begleiten, allgemein fand ich den Menschen der am Lauti saß ziemlich gut, kräftige klare stimme nur bei jedem zweiten Fremdwort zu stoppen und mit der Aussprache zu hadern kann meiner Meinung nach problemlos vermieden werden ( lang lebe die Vorbereitung.)
Das die Polizei die auf die Forderungen der Demo nicht eingeht sah man bereits nach wenigen Metern, als sich eine mehrere hundert man starke kette von grün um die Demo zog.
Die Demo, inzwischen auf über 900 man angewachsen, war Verhältnissmässig kraftvoll und emotionsgeladen.
Bereits nach wenigen Minuten sah man jedoch wie an der ersten größeren Kreuzung sich eine sperre bildete, mehrere hundert beamte und 2 Wasserwerfer blockierten die Straße.
Angeblich befänden sich Vermummte in der Demo und so kam direkt die Drohung man könnte die Demo auch mit "Wassergewalt" auflösen.( ich hab 2-3 vermummte gesehen die jedoch nach der ersten Aufforderung ihre Vermummung entfernten)
Hinsichtlich dieser eindeutig geplanten Polizeiaktion kam bei einigen Demoteilnehmern die Wut hoch und es flogen vereinzelt Plastikflaschen und Zweige, von Steinen oder gar Metallstangen wie die Systemmedien berichten hab ich nix mitbekommen.
Nach ungefähr einer stunde und mehreren Lauti Aufforderungen die Demo weiterziehen zu lassen, wurde klar hier kommt man nicht mehr weiter, und die Demo begann langsam sich aufzulösen.
Enttäuscht ( zum einen wegen der Polizei , zum andren auch da wir uns von einer "überregionalen Demo" in einer Millionen Stadt wie Hamburg mehr als 1000 Leute erwartet hatten) zogen wir nun zsm mit ein par ortskundigen Leuten in Richtung Kundgebung zum Konsulat, sprich wir wurden knappe 45 Minuten von einer Straße zu andern geschickt mit der Begründung wir dürften nur die offizielle Demoroute nehmen , wollte man diese gehen kam die Ansage das die Demo aufgelöst wäre und man hier nicht durchkäme.
Nach einiger Zeit erreichten wir den Kundgebungsort und hörten hier das die Demo mit wenigen Leuten noch weiterging und im Endeffekt schneller war als wir auf eigene Faust.
Als sich nach einiger zeit frieren und rumstehen an der Kundgebung die Hamburger mit denen wir rumliefen nach hause aufmachten standen wir zu zweit ziemlich orientierungslos in Hamburg, es war kalt , windig und wir waren stinkig auch die Polizei die es mal wieder geschafft hatte uns unsere grundrechte zu nehmen.
Irgendwas musste noch passieren, wir entschieden hier uns auf den weg zur Flora zu machen Leute zu sammeln und noch irgendwelche spontan Aktionen zu machen.
In der U-Bahn angekommen trafen wir eine Gruppe die genau das gleiche plante, jedoch schon ein Schritt weiter war grade von der Flora kam und meinte man treffe sich jetzt außerhalb ( Name der Station ist mit leider entfallen) und wollte dann Gemeinsam dort über den Weihnachtsmarkt ziehen.
Mit neuer Energie im Gepäck machten wir uns sofort auf und erreichten auch nach kurzer fahrt die vorher genannte Haltestelle, dort befanden sich um die 25 Leute aber leider bestand der Weihnachtsmarkt hier nur aus 2 Buden und die Aktion wurde abgeblasen, trotzdem ist denk ich das als positiv zu erwähnen da lokale Gruppen versuchten was auf die Beine zu stellen.
Jetzt gab es aber leider hier keinen Weihnachtsmarkt und die hälfte der anwesenden Leute wollte zurück zur Flora ( die fast Ausnahmslos aus nicht Hamburgern bestand) und die Hamburger waren entschieden dagegen , es begann die inzwischen schon bekannte Diskussion, ob man in der Schanze was machen solle oder nicht.
Die Ortsansässigen die allesammt gegen Aktionen im bereich der Flora waren, begründeten ihre aussage mit : "Mietvertrag läuft aus; ..eh immer das selbe in der schanze das ist doch Scheiße"…
Ich habe die Flora immer positiv als sammel- und Ausgangspunkt für Aktionen gesehen, sehe es allerdings als selbstverständlich an das wenn die Hamburger Meinung dagegen läuft das dann dort nix gestartet wird schon garnicht von Leuten die vllt 1-2 mal pro Jahr in Hamburg sind.
Zur Flora fuhren wir dann aber trotzdem, jedoch nicht zum randalieren sondern Leute sammeln und nach Altona auf den Weihnachstmarkt, wieder schöne Idee, an der Umsetzung hatt es gehapert als dann nach der angesetzen Stunde nix passierte, begann massiv Resignation einzusetzen und wir beschlossen nach hause zu fahren.
Alles in allem war es wieder ein Tag der nicht genutzten Möglichkeiten und Polizeirepressionen, die Lust auf Aktionen war bei mindest 50% der Leuten vorhanden aber es wurde nix da man schlechte Beiträge der Medien fürchtete(zumindest beim Thema schanze/Flora) und am nächsten tag lesen wir in ganz Deutschland von Krawallen in Hamburg, es ist also egal was wir machen die Medien/Polizei/Staat werden niemals gut von uns berichten also warum nicht wirklich was machen dadurch ist das Medienecho größer, und schlechter kann es eig nicht werden ( das Echo )
Naja leider nicht das hergegeben was wir erwarteten, aber wir kommen wieder....

Am 31.12.2008 werden wir unter dem Motto "Freiheit statt Angst - 'frohes' neues Jahr 1984" gegen BKA-Gesetz, Computerüberwachung, Vorratsdatenspeicherung und andere Überwachungsexzesse demonstrieren. Wir treffen uns um 14:00 Uhr auf der Mönckebergstraße, am Saturn-Markt.



Mehr Fotos

linse 22.12.2008 - 14:36
Solidarität

...

hamburger 22.12.2008 - 16:14
bei allem jammern über das stoppen der demo durch die polizei: nicht vergessen, dass es die bullen nicht auf die reihe bekommen haben, uns aus der city rauszuhalten! nach auflösung der demo stiegen über 100 menschen in die nächste s-bahn richtung hauptbahnhof, durchbrachen eine bullenkette am eingang zur mönckebergstraße und sorgten in der city für unruhe. ein großer und entschlossener mob, der lautstark zeigen konnte, warum wir hier waren. viele straßen, weihnachtsmärkte und shopping-passagen wurden durchquert. die wenigen bullen in der city wirkten hilflos und schritten nicht ein. weiter so!

...und zum thema schanze:
ich als hamburger versteh jede stimme, die sich dagegen ausspricht. das übliche after-demo-programm mit der immer gleichen barrikade auf der immer gleichen kreuzung an der piazza vor der flora und der immer gleichen haspa, die entglast wird. routine, die für viele aus gewohnheit einfach dazu gehört. zu dieser routine ist es allerdings auch längst bei den bullen geworden. unser viertel ist viel größer als ein einziger platz! und das es alles andere als sinnlos ist, regelmäßig zu zeigen, dass wir uns aus der schanze nicht vertreiben lassen, zeigen ja jüngste entwicklungen. immer mehr yuppie-läden, explodierende mieten, bald mc donalds, starbucks ab februar, ...

Weitere Fotos...

Jan-Timo Schaube 22.12.2008 - 17:49
...gibt es auf  http://www.action-pictures.net

Neben meinen Themenschwerpunkten, politische und religöse Extreme, arbeite ich auch in vielen weiteren Bereichen der bildjournalistischen Berichtserstattung(u.a. auch im Auftrag der Bundeswehr), hauptsächlich in Hamburg.

 http://profile.myspace.com/407772263

fsk berichterstattung/einschätzung

freie-radios 23.12.2008 - 00:35
Studiorunde zum Abschluß der Live Berichterstattung bei FSK

 http://www.freie-radios.net/mp3/20081222-hamburgerso-25592.mp3

Hamburger Innenpolitik/ Sudiogespräch im Kontext der Solidaritätsdemonstration vom Sonnabend

 http://www.freie-radios.net/mp3/20081222-hamburgerin-25593.mp3

ich fand die demo war ein trauerspiel

-------- 23.12.2008 - 14:48
wobei ich jetzt klar den bullen bzw ahlhaus die schuld daran gebe, nicht den veranstaltungsleitern, die waren nur opfer einer beschämend offen verlogenen strategie der cops. es handelt sich hier auch um ein versagen der zivilgesellschaft, die solche abgekarteten scharaden zu läßt. jeder geschäftsmann in der city ist mitschuld am elend dieser stadt. demokratie kann man das nicht mehr nennen. die grünen werden von mir keine stimme mehr kriegen, wer so eine farce zuläßt schadet dem gesamten sozialen gefüge. veranstalter oder eigentlich alle sollten sich aber fragen wie damit umzugehen ist. es gibt strategien wie alternative treffpunkte, out of control, vielleicht auch medienwirksame aktionen wie:" ich hätte heute demonstriert wenn es gegangen wäre!" wie wird in ländern damit umgegangen, die erfahrung damit haben? also nicht diktaturen, sondern repressive parlamentarische demokratien. vielleicht können wir dort etwas lernen...

Oldenburg

s 23.12.2008 - 18:43
Achtung: Am 3. Januar wollen Nazis erneut in Oldenburg aufmarschieren

Infos unter:

 http://regentied.blogsport.de/

und

 http://www.alhambra.de/nonazis/

noch mehr fotos

kommunistin 23.12.2008 - 20:23

in Hamburg wars lange ruhig vom Team Green...

Demonstrant/IN 23.12.2008 - 20:37
wenn man den Rückblick auf dieses Jahr wirft, dann sah man keine Wanderkessel in Hamburg im Gegenteil sehr wenig Präsenz vom Team Green, selbst bei größeren Demos mit vielen Leuten (z.B Langenhorn) doch da gings ja auch "nur" um Nazis.

Diesmal gings direkt um und gegen die Polizei, diese antwortete mit einem Wanderkessel, mit Hundertschaften BFE und diversen WaWes und einem kompletten Abfilmen der Demo als sie gestoppt wurde... und einem letzliche sehr verfrühten Ende wegen schadenfeiniger Gründe...

Doch auch wenn die Demo leider nur sehr kurz war... sie war groß und großartig, sie war kraftvoll, sie war laut, sie war wütend und sie hatte einen tollen LAUTI-Sprecher! (Der muss definitiv öfter in HAmburg die Durchsagen machen!!!)

Vielleicht sollte man wirklich das Konzept der angemeldeten Demos überdenken doch am meisten Bürger erreicht man halt über eine Demo die mit lauten und guten Aussagen durch die Straßen zieht. vielleicht ist die Zeit gekommen sich nicht mehr vorher eine Demonstration legalisieren lassen zu müssen von Polizei, Stadt usw. anstatt einer großen viele kleine laute demos zum selben thema um die polizei zu verwirren usw. oder eine große mit ganz neuem konzept.

Auf jeden Fall müssen die Hamburger ihr altes Konzept überdenken und überarbeiten aber bitte nicht dieses schnöde "wir bleiben inner schanze - weil uns hier jeder mag und auf unserer seite ist" (was zudem sowieso nicht (mehr) der fall ist)
denn wir wollen doch Bürger erreichen die sonst nur dem glauben was die Medien usw erzählen.

Da bringt es dann auch niix in der Innenstadt Randale zu machen.
Mann/Frau hätte sich da etwas mehr Kreativität einfallen lassen können, vllt einfach spontan irgeneinen Platz suchen der von vielen Menschen besucht ist (INNenstadt halt) und da auf nen hohen Punkt stellen und spontan ne Rede halten, drum herum Demonstranten die die Bürger informieren usw.

in dem Sinne,

Widerstand muss praktisch werden.
Repressionen sind Ihre Waffen - Solidarität ist unsere Waffe

Demo gegen staatliche Morde in Hamburg

antifa.sozialbetrug 23.12.2008 - 22:29
Hamburger Innenpolitik
Sudiogespräch im Kontext der Solidaritätsdemonstration vom Sonnabend.

 http://www.freie-radios.net/mp3/20081222-hamburgerin-25593.mp3

--------------

Unterstützt den Aufruf von Geh Denken – Ein klares Stopp zum Rechtsextremismus!
 http://antifasozialbetrug.siteboard.de/antifasozialbetrug-about1215.html

vid

vid 24.12.2008 - 11:57

taz vom 24.12.

na eben 24.12.2008 - 15:44
"Schwarz-grüner Demo-Zoff
GAL-Innenexpertin Antje Möller kritisiert das faktische Demo-Verbot in der Innenstadt. Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) habe sich "nicht sachgemäß" verhalten. Auch die Anmelder beklagen einen Rechtsbruch des Senators!"

 http://www.taz.de/regional/nord/hamburg/artikel/?dig=2008%2F12%2F24%2Fa0132&cHash=e6b813974f

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