[Aachen] Spontandemo zum Erhalt des AZ

FreundInnen des AZ 21.12.2008 11:49 Themen: Freiräume
[Aachen] Spontandemo zum Erhalt des AZ + Naziangriff


Eine kleine schnelle, laute und nette Spontandemo gab’s Freitagabend in der Aachener
Innenstadt. Anlass war die Bedrohung des Fortbestandes des Autonomen Zentrums.
Die Stadt Aachen stellte das Gebäude über dem Bunker, in dem sich das AZ befindet, zum Verkauf.
Was nach einem Verkauf und einer Sanierung mit dem selbstverwalteten Raum geschieht, liegt in den Händen der InvestorInnen und nicht zuletzt an dem politischen Willen der Stadt Aachen. Dass dieser sich in der Vergangenheit nicht sonderlich ambitioniert in Bezug auf den Erhalt autonomer Räume ausdrückte, ist in Aachen hinlänglich bekannt. Und so werden auch heute vornehmlich Drohgebärden gegen das Autonome Zentrum laut („Mietverträge sind kündbar…“). Dass diese Versuche der Einschüchterung keine Früchte tragen, zeigten ca. 60 FreundInnen des AZ, die gegen 19:00h auf dem Vorplatz des Stadttheaters eintrafen, um
anschließend über den Aachener Weihnachtsmarkt in die in letzter Zeit durch eine massive Neonazipräsenz aufgefallene Pontstraße zu ziehen. Die Cops verhielten sich ruhig, vereinzelt tauchte mal eine Streife auf, die DemonstrantInnen wurden aber nicht nachhaltig belästigt.
Nach einer halben Stunde löste sich die Demo auf. Die zwischenzeitlich über 100 zusammengezogen PolizistInnen aus Köln, Düsseldorf, Mönchengladbach und Aachen blieben noch drei Stunden länger, bis auch sie wieder nach Hause fuhren.
Während der Demo wurden neben der Situation des Autonomen Zentrums auch die aktuelle Situation in Griechenland und die Aktivität von Neonazis in Aachen thematisiert.

Am Wegesrand – wie so oft – lungerten später ein paar Aachener FachistInnen rum, beleidigt, dass die Pontstraße für sie zumindest kurzzeitig kein geeigneter Aufenthaltsort war.
Etwa zeitgleich zur Demonstration wurde ein junger Mann von einigen Neonazis angegriffen und verletzt. Meldungen dieser Art sind inzwischen in Aachen nichts Neues mehr. Fast jedes Wochenende finden in der Innenstadt Übergriffe statt. Rechte Gewalt gehört seit einiger
Zeit zum Stadtbild. Gerade in einer Situation, in der sich neonazistische Strukturen in Aachen bilden und etablieren, empfinden es viele als Hohn, antifaschistische Infrastruktur wie das Autonome Zentrum in Frage zu stellen.
Wir glauben, dass gerade linke Räume, die offen sind für unkommerzielle Kultur und radikale Politik, ein guter Garant für antifaschistische Politik sind.

Die Pläne eines Verkaufes sind mehr als zynisch. Sie spiegeln neben dem Angriff auf linke Projekte, den wir nicht hinnehmen werden, die Weigerung der Offiziellen wider, das Naziproblem, das Aachen hat, zur Kenntnis zu nehmen, geschweige denn, sinnvoll darauf zu reagieren. Zu dem anstehenden Aufmarschversuch von Neonazis am 24.12.2008 gaben die
Parteien des Stadtrates und der Oberbürgermeister, neben DGB und Kirchen bekannt, ‚aktive Ignoranz’ üben zu wollen. Das heißt: Nichts tun, den Neonazis die Straße überlassen und zugleich "aktiv" linke Räume plattzumachen.

AntifaschistInnen rufen dazu auf, den Aachener Hauptbahnhof am 24sten ab 9:00 mit der Bahn zu besuchen, da hier der Weihnachts-Bahnverkehr aufrecht erhalten werden und der Aufmarsch der NeofaschistInnen beginnen soll, wird er nicht von WeihnachtstouristInnen verhindert.
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Ergänzungen

Flyer zum 24sten

Antifa 21.12.2008 - 12:11
Hier der Flyer zum 24.12.

Aktuelle Infos zur Nazidemo

hab ich vergessen 21.12.2008 - 12:39
Alle aktuellen Infos zur Nazidemo am 24.12. gibts beim Ak-Antifa Aachen

 http://akantifaac.blogsport.de/


Kundgebung ab 9:00 Hackländerstr (AC-Hbf)

AntifabuendnisAC 21.12.2008 - 20:24
Pressemitteilung des
Antifaschistischen Aktionsbündnisses Aachen vom 18.12.08

Die für den Bahnhofsplatz angemeldete Kundgebung des Antifaschistischen
Aktionsbündnisses Aachen wurde inzwischen - wie die antifaschistische
Kundgebung am 08.11.08 - von der Polizei in die Hackländerstraße verlegt.

Am Bahnhofsplatz wären wir wohl zu nah am Demozug der Nazis gewesen. Wir
protestieren mit Nachdruck dagegen, daß eine friedliche Versammlung
humanistisch gesinnter Menschen einem Aufmarsch gewaltbereiter Neonazis
weichen muß.

Wir rufen alle Aachenerinnen und Aachener dazu auf, auch an diesem "Tag
des Friedens" nicht wegzusehen, sondern den Nazis, diesen Anhängern des
Krieges und des Hasses angemessen entgegenzutreten.

Wir rufen auf zur

Kundgebung

"Macht zu die Tür, die Tor macht dicht, Aachen will die Nazis nicht!"

9:00 Hackländerstraße (Aachen-Hauptbahnhof, links vom Eingang).

Wir wünschen allen Menschen guten Willens ein frohes und besinnliches
Weihnachtsfest - und den Nazis, daß sie zur Besinnung kommen.

Antifaschistisches Aktionsbündnis Aachen

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