Ffm: Duldung für ehemaliges JUZ läuft aus

rien ne va plus 20.12.2008 19:47 Themen: Freiräume
Am Donnerstag, dem 18. Dezember veranstaltete die Initiative »Faites votre jeu!«, die das ehemalige JUZ Bockenheim in der Varrentrappstraße 38 in Frankfurt am Main seit dem Sommer besetzt hält, eine öffentliche Pressekonferenz. Anlass war die am 15. Januar 2009 auslaufende Duldung der Stadt, die in dem Haus ein Verwaltungsgebäude für die angrenzende Schule für Bekleidung und Mode einrichten will.


Vertreten wurde die Initiative durch die Sprecher_innen Matthias Schneider und Nora Wildner, die die Zweigleisigkeit und Unzuverlässigkeit der städtischen Vertreter_innen in den Verhandlungen darstellten. So wurde in der Öffentlichkeit immer versucht den Eindruck zu vermitteln, die Stadt sei ernsthaft bemüht eine Lösung für das Projekt und die Nutzer_innen zu finden. Dies ist wohl nicht zuletzt auf den Druck durch die starke Unterstützung von antifaschistischen und linksradikalen Gruppen, über Studierendenvertretungen und Gewerkschaften, bis hin zu kulturellen und künstlerischen Projekten zurückzuführen und auf die immer breiter werdende Solidarisierung von Professor_innen und Lehrbeauftragten der Goethe-Uni und der Kunsthochschulen HfBK Städelschule und HfG Offenbach. Auf der anderen Seite hält die Stadt, die das denkmalgeschützte Gebäude seit über sieben Jahren dem Verfall preisgegeben hat, an der Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch gegen die Besetzer_innen fest. Gleichzeitig dürfen die von der Stadt angebotenen Ersatzobjekte wohl getrost als Farce bezeichnet werden: Das erste, ein Wohnhaus in der Lorscher Straße ist wegen der viel zu kleinen Räume und der dezentralen Lage weder für Ausstellungen noch sonstige öffentliche Veranstaltungen geeignet und war außerdem vorher als günstiger Wohnraum für sozialschwache Familien vorgesehen. Bei dem zweiten Haus in der Paradiesgasse – das durchaus geeignet gewesen wäre – stellte sich heraus, dass es sich gar nicht im Besitz der Stadt Frankfurt befindet und die Besitzer_innen andere Nutzungspläne für das Haus haben. Zum weiteren Vorgehen der Initiative sagte Matthias Schneider:

»Den städtischen Vertreter_innen muss klar sein: Kampflos werden wir das Haus, in das wir hunderte Arbeitsstunden und private Mittel investiert haben, um es instand zu setzen und das sich dank des vielfältigen Engagements im Stadtteil etabliert hat nicht aufgeben. Die Initiative wird das Gebäude, das die Stadt über sieben Jahre hin dem Verfall preisgegeben hat, am 15. Januar nicht verlassen.«


Solidaritätsausstellung im Oktober 2008

Aus der Perspektive junger Frankfurter Künster_innen stellte Jeronimo Voss, Student der HfBK Städelschule klar, welche Bedeutung das Projekt für Kunstschaffende in dieser Stadt bereits hat. Er stellte dar, dass es in einer teuren Stadt wie Frankfurt für Künster_innen immer schwieriger wird, bezahlbare Produktions- und Ausstellungsräume zu finden. Zur Haltung der Stadt sagte er:

»Wenn die Stadt Frankfurt wirklich den Anspruch hat, Kunst- und Kulturmetropole zu sein, sollte sie die Eigeninitiative von Projekten wie ‚Faites votre jeu!‘ mit Respekt begrüßen – und nicht etwa mit einer Strafanzeige oder gar mit einer drohenden Räumung durch Schlagstockeinsatz.«


Ausstellungsraum während der Renovierung und bei der aktuellen Ausstellung

Katharina Rhein vom Fachschaftsrat des Fachbereichs Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität betonte die Wichtigkeit der emanzipativen Politik des Projekts auch für Studierende und begrüßte die vielfältigen Möglichkeiten selbstbestimmter außerschulischer und außeruniversitärer Bildung, die durch die Initiative „Faites votre jeu!“ Raum haben:

»Das jetzt die Initiative zum Urheber des Raumproblems der benachbarten Schule für Mode und Bekleidung gemacht wird, ist mir vollkommen unverständlich. Dies stellt sich mir eher als ein Problem jahrelanger städtischer Misswirtschaft dar. Statt selbstbestimmte Bildungsmöglichkeiten im ehemaligen JUZ Bockenheim durch Strafanzeige und Räumung zu bedrohen, sollte das Bildungsdezernat und die grüne Bürgermeisterin Jutta Ebeling besser durchaus vorhandene Ersatzräume für die Schule in unmittelbarer Nähe finden.«

Uneingeladen erschienen war der Schulleiter der angrenzenden Schule für Bekleidung und Mode Malte Lütjens, der in dem selbstverwalteten Kunst- und Kulturzentrum und der Varrentrappstraße 38 lieber ein Verwaltungsgebäude für seine Schule sähe, als einen Ort, an dem junge Menschen selbstverwaltet kulturell, künstlerisch und politisch aktiv sind. Schon sein Diskussionsverhalten während der Pressekonferenz diskreditierte seine mehr als schwachen Ausführungen und sorgten dafür, dass sich sogar ein anwesender Pressevertreter zur der Äußerung hinreißen ließ, was für ein Arschloch der Mann sei.


Hintergrund

a long, long story

Das Haus in der Varrentrappstraße 38 wurde erstmals vor über 30 Jahren besetzt und damals als eines der ersten selbstverwalteten Jugendzentren in Deutschland genutzt. Es steht somit in einer langen Tradition von Selbstverwaltung und emanzipativer Politik. Auch Günter Sare, der am 28. September 1985 bei den Protesten gegen eine NPD-Versammlung von einen Wasserwerfer überrollt worden war, ist lange Zeit im ehemaligen JUZ Bockenheim aktiv gewesen. Nachdem das Haus im Laufe der Zeit unter städtische Verwaltung gestellt wurde und die früheren Besetzer_innen das Haus nicht mehr nutzten, wurden die Räumlichkeiten 2001 verlassen und das jetzige JUZ zog in die einige hundert Meter entfernte Schlossstraße. Unter der Verwaltung des Dezernats für Bildung und Frauen war es seitdem dem immer weiter voranschreitenden Verfall ausgesetzt und die Stadt Frankfurt unternahm keine Maßnahmen das denkmalgeschützte Haus zu erhalten.


Gedenktafel für Günter Sare

Another brick in the wall

Unter den Augen der Schulleitung – die ja angeblich schon seit Jahren ein Nutzungsinteresse an dem Haus gehabt habe – sorgten in den sieben Jahren Leerstand, durch die absolute Untätigkeit der Stadtverwaltung, Löcher in den Decken, Böden, Wänden und Fenstern für den stetigen Verfall des Hauses. Beim Nehmen von Bauproben vor circa dreieinhalb Jahren (laut Angabe der Stadt Frankfurt) waren zum Teil quadratmeter große Löcher in die Decken, Böden und Wänden fast aller Zimmer des vierstöckigen Gebäudes geschlagen worden. Dies ließ zwei Architekten, die sich das Haus nach der Besetzung angeschaut hatten, beide zu dem selben Schluss kommen: Die Art wie die Proben genommen worden waren, eingeschlagene Dachfenster und eine aufgeflexte Abwasserleitung machten eher den Eindruck, dass denkmalgeschützte Haus sollte statt saniert zu werden lieber möglichst schnell in einen Zustand gebracht werden, der einen Abriss rechtfertige. Eine Vermutung die bei der Nähe zur Messe und den dort extrem teuren Grundstückspreisen durchaus berechtigt ist.


Schäden durch das Nehmen der Bauproben

Das genannte Dezernat – welches die eventuelle Räumung im Januar veranlassen würde – steht übrigens derzeit unter der Führung der Grünen Bürgermeisterin Jutta Ebeling, die unlängst bei der Veranstaltungreihe »40 Jahre 68« durch die Landen tourte, um über die Errungenschaften der 68er-Bewegung zu schwadronieren und auch nicht Müde wurde, die damalige Hausbesetzerszene abzufeiern.

Das ist unser Haus

In der Nacht zum 3. August 2008 besetzte die Initiative »Faites votre jeu!« mit einer Eröffnungsparty mit knapp 200 Teilnehmern das ehemalige JUZ Bockenheim. Dazu der Sprecher Matthias Schneider:

"Bewusst wurde dieses Gebäude besetzt, da es zum einen als Sinnbild der städtischen Politik dient, in der immer weniger Raum für unkommerzielle und selbstverwaltete Projekte zur Verfügung steht, während auf der anderen Seite immer mehr Gebäude leerstehen und nicht genutzt werden. Außerdem bot es ausreichend Platz für die Vielzahl an geplanten Projekten und steht als ehemals besetztes JUZ bereits in der Tradition von Selbstorganisation und emanzipativer, linksradikaler Politik. Ziel ist in den besetzten Räumen langfristig ein selbstverwaltetes Kunst- und Kulturzentrum zu schaffen."


Der Garten vor dem JUZ

Die Häuser denen die sie nutzen

Mittlerweile ist im ehemaligen JUZ ein selbstverwaltetes, unkommerzielles Zentrum entstanden. Es ist zu einem Treffpunkt für Menschen geworden, die hier gemeinsam an Kunst- und Kulturprojekten arbeiten und gibt den Raum für politische Diskussionen und Veranstaltungen.


Der rote Salon // Exponat der aktuellen Ausstellung

Das Erdgeschoss bietet ausreichend Platz für Lesungen, Infoveranstaltungen, den dienstäglichen Barabend und den sonntäglichen »Fragwürdigen Filmabend«. Im Sport- und Trainingsraum finden Selbstverteidigungskurse statt und in der eingerichteten Küche gibt es jeden Mittwoch die »Faites votre cuisine!«, bei der es leckeres Essen gegen Spende gibt. Der Vorraum und die zweieinhalb Ausstellungsräume im ersten Stock beherbergten schon in dem knappen halben Jahr sechs Ausstellungen mit circa 40 Künstler_innen. Im »Roten Salon«, einem mit liebe zum Detail, klassizistisch eingerichteten Aufenthaltsraum, findet nicht nur Mittwochs die ”autonome Gamble-Night" statt. Die Bühne im zweiten Stock kann für größere Lesungen, Diskussionsveranstaltungen und Konzerte genutzt werden. Im Jugendantifa-Raum mit Tischkicker findet jeden Mittwoch ab 16 Uhr das Schüler_innen-Cafe statt. Weitere Räume im zweiten und dritten Stockwerk stehen als offene Ateliers zur Verfügung. Der von »Faites votre media!« – einem kritisch, emanzipativen Filmprojekt – eingerichtete Medienraum mit angrenzendem Fotolabor, wird für Bild, Ton und Video-Bearbeitung genutzt. Im Keller existieren ein Werkstattraum, ein Umsonstladen und die »Kellerklause«. Ein Bandproberaum wird im Moment eingerichtet.


Graffitti im Jugendantifa-Raum // Exponat der aktuellen Ausstellung

Neben den regelmäßigen Terminen hat es im letzten halben Jahr bereits zahlreiche vielseitige Veranstaltungen gegeben. Neben diversen Info- und Diskussionsveranstaltungen (z.B. zur Nachttanzdemo, dem Erfurter besetzten Haus, dem Anti-Repressions-Kongress, u.v.m.) fanden zum Beispiel ein Zeitzeugengespräch mit dem Widerstandskämpfer und Antifaschisten Ernesto Kroch und eine Reihe von Autorenlesungen im Rahmen der GegenBuchMasse statt. Außerdem haben nach fast zehn Jahren Pause verschiedene Bands aus Berlin, Argentinien und den USA an dem Ort gespielt, der in den achtziger und neunziger Jahren – auch über Frankfurts Grenzen hinaus – für seine Konzerte berühmt war.


Solidemo für das ehemalige JUZ am 10. September 2008

Abgesehen von den Veranstaltungen im ehemaligen JUZ hat es bereits Solipartys in der Metzgerstraße in Hanau und in der Raumstation Rödelheim gegeben. Am 10. September 2008 kam es in Bockenheim zu einer Spontandemonstration von knapp 100 Menschen, um die Initiative “Faites votre jeu!” zu unterstützen und gegen die Kriminalisierung von Freiräumen zu protestieren.


Die Pläne der Stadt

Public enemy

Die Einsicht in die Notwendigkeit von selbstbestimmten und emanzipatorischen Projekten wird den städtischen Vertreter_innen wohl immer verwehrt sein. Anders lässt sich wohl auch nicht erklären, dass der Magistrat der Stadt Frankfurt etwa drei Wochen nach der Besetzung ein Geldpaket in Höhe von 1,7 Millionen Euro bewilligt hat, um in dem ehemaligen JUZ ein Verwaltungsgebäude für die angrenzende Schule für Bekleidung und Mode einzurichten. Damals wurde auch Michael Damian, Referent der Dezernentin für Bildung und Frauen, Jutta Ebeling, nicht müde, gegenüber der Presse die Lüge zu verbreiten, das Gebäude sei für die Schüler_innen vorgesehen, die dort neue Klassen- und Betreuungsräume bekommen sollen. Damit versuchte das Dezernat, den durchaus vorhandenen Missstand an dieser Schule den Besetzer_innen in die Schuhe zu schieben und der Öffentlichkeit das Bild zu vermitteln, diese würden den armen Schüler_innen notwendige Räume vorenthalten.


Jutta Ebeling, Michael Damian, Malte Lütjens (v.l.n.r.)

Die Katze beißt sich in den Schwanz

Allerdings hatte diese Argumentation von Anfang an den ein oder anderen Haken: Erstens wusste auch Herr Damian damals schon, dass in dem von seinem Dezernat veranlassten Gutachten vor circa dreieinhalb Jahren festgestellt wurde, dass in dem Haus keine Räume für Schüler_innen, sondern bestenfalls für die Administration der Schule eingerichtet werden können. Zweitens, waren es nicht die Besetzer_innen, die den Misstand, der an der Schule übrigens auch schon etliche Jahre zuvor existierte, verursacht hatten. Es war das Dezernat seiner Vorgesetzten Jutta Ebeling, das durch seine totengleiche Untätigkeit über Jahre nichts unternommen hatte, um die Situation der Schüler_innen – nicht nur an dieser Schule – zu verbessern oder zumindest das denkmalgeschützte Gebäude vor dem Verfall zu bewahren. So darf man wohl die auch die berechtigte Frage stellen, ob denn die Gelder für den Umbau auch dann zur Verfügung gestellt worden wären, wenn das Haus nicht Anfang August besetzt worden wäre. Dazu Matthias Schneider, Sprecher der Initiative:

»Man kann man wohl den Schüler_innen an Schulen mit ähnlicher Problematik – welche es in Frankfurt zu Hauf gibt – nur empfehlen, ein leerstehendes Gebäude in räumlicher Nähe zu Ihrer Schule zu besetzen!«

Die dunkle Seite der Macht

Auch der Schulleiter der angrenzenden Modeschule, Malte Lütjens, bemühte sich die Schuld für die Problematik seiner Schule bei den Besetzer_innen zu suchen. Allerdings verkennt er dabei, dass der schon seit Jahren vorhandene Missstand, in der Öffentlichkeit erst zum Thema wurde, als das Gebäude – das ihm die Stadt theoretisch schon seit 2001 hätte zur Verfügung stellen können – besetzt wurde und könnte somit den jetzigen Nutzer_innen des selbstverwalteten Kunst- und Kulturzentrums eigentlich dankbar sein. Leider sucht er – mit dem fehlenden Weitblick für die Situation – nicht bei Bildungsdezernat die Schuld an seiner Misere, sondern bei den Besetzer_innen. Mit dem Verbot, das Schulgelände zu betreten oder Flyer an seine Schüler_innen zu verteilen, versuchte er zu verhindern, dass die Märchen, die an seiner Schule verbreitet werden, nicht als solche enttarnt werden. So wurde den Schüler_innen unter anderem erzählt, dass Nutzer_innen des ehemaligen JUZ, darin wohnen würden, dass diese Müll auf dem Schulgelände abladen und die Toiletten der Schule verschmutzten. Zum Glück hatten sich noch nicht alle seine Schüler_innen das Recht auf Selbstbestimmung und -information austreiben lassen und waren dann doch beim Schüler_innen-Café, dem Plenum oder den Barabendenden aufgetaucht, um sich selbst ein Bild von den Menschen der Initiative »Faites votre jeu!« zu machen. Viele der Schüler_innen erfuhren übrigens erst durch die Besetzer_innen und die Presse, dass das Haus nicht für sie, sondern für die Leitung ihrer Schule vorgesehen ist.

Die Verhandlungen

Nachdem die Vertreter_innen der Stadt bei den Verhandlungen im letzten halben Jahr als Feigenblatt – wohl auch auf Grund des gesellschaftlichen Drucks – zwei angebliche Ersatzobjekt für das Projekt präsentiert hatten, welche sich als nicht nutzbar herausgestellten, hatten die Besetzer_innen das Haus – das unter städtischer Verwaltung sieben Jahre lange dem Verfall preisgegeben war – unter der Aussicht kein adäquates Ersatzobjekt zu bekommen, immer weiter in Stand gesetzt. Auch in den Verhandlungen über einen Leihvertrag war die Stadt alles andere als zuverlässig. So fanden mündliche Zusagen, ein geeignetes Ersatzobjekt zur Verfügung zu stellen nie Eingang in die schriftlichen Vertragsentwürfe. Wohl nur als schlechten Scherz kann man werten, dass statt eines Ersatzobjekts die besenreine Übergabe des Hauses – welches bei der Besetzung in einem desolaten Zustand gewesen war – in den Verträge geregelt sein sollte. Außerdem ist der untragbare Zustand der anhaltenden Kriminalisierung, durch die seit knapp einem halben Jahr im Raum stehende Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch keine Grundlage für faire Verhandlungen. Folglich machten die Besetzer_innen es richtig, keinen Vertrag zu unterschreiben, der einzig ihre Räumung am 15. Januar 2009 regelt.


Schuttberge im Haus kurz nach der Besetzung

One Solution

Da wohl auch bis zum 15. Januar 2009 kein Ersatzobjekt gefunden sein wird, das Projekt in der Varrentrappstraße 38 etabliert und in den Stadtteil eingebunden ist, das Gebäude mittlerweile vielfältig genutzt wird und nicht die Stadt, sondern die Besetzer_innen das gesamte Gebäude saniert und renoviert haben, lässt nur eine Lösung zu: Für die Verwaltung der Schule entweder durch den Bau eines Neubaus auf dem großen Schulhof ein Verwaltungsgebäude zu schaffen – das sowohl als Verwaltungsgebäude geeignet, als auch günstiger für den Etat der Stadt wäre – oder den auch in unmittelbarer Nähe zur Schule vorhandenen Leerstands an Bürofläche nutzen, um dort Verwaltungsräume zu schaffen. Als Beispiel sei hier das Carl-Bosch-Haus in der Varrentrappstraße 40-42 auf der anderen Straßenseite der Schule zu nennen, in dem vermutlich Büroräume zu Verfügung stehen.


Carl-Bosch-Haus, Varrentrappstraße 40-42

Wenn sich also das Grün besetzte Dezernat für Bildung und Frauen, mit der Alt-68erin Jutta Ebeling an der Spitze nicht, der absoluten Unglaubwürdigkeit preisgeben möchte und den starke gesellschaftlichen Rückhalt und die breite Solidarität mit der Initiative »Faites votre jeu!« nicht ignoriert, so sollte das Dezernat schleunigst eine Lösung für die Schule finden, die den Verbleib der Initiative in den Räumen der Varrentrappstraße 38 sicherstellt. Dann wäre sicher auch die Initiative nach Rücknahme der Strafanzeige bereit, einen Nutzungsvertrag für das Gebäude und die damit einhergehende Legalisierung zu akzeptieren.

Damit, dass weder Jutta Ebeling noch Michael Damian bis jetzt auf die Ankündigung der Nutzer_innen des selbstverwalteten Kunst- und Kulturzentrums reagierten, dass diese nicht – wie von der Stadt gewünscht – das Haus am 15. Januar 2009 verlassen werden, kann die Hoffung einhergehen, dass sie wohl spät, aber noch rechtzeitig zu der Einsicht gekommen sind, dass es besser wäre ein Ersatzobjekt für die Schule zu finden.

Das Programm im Haus in der Varrentrappstraße 38 geht jedenfalls schon jetzt selbstbewusst bis in der Februar hinein. Mit der Ausstellung »The Real Estate Show« der Free Class FFM mit Studenten der HfBK Städelschule und HfG Offenbach, die durch Städelschule Portikus e.V. gefördert und am 9. Januar eröffnet wird und die Veranstaltungsreihe »Faites votre éducation! – Bildung ist mehr als im Lehrplan steht« – unter anderem mit Marcus Balzereit, Prof. Dr. Micha Brumlik, Prof. Dr. Helga Cremer, Prof. Dr. Verena Kuni, Dr. habil. Benjamin Ortmeyer und Prof. Dr. Birgit Richard – kann es sich auf jeden Fall sehen lassen.

 


Weitere Infomationen zur Initiative »Faites votre jeu!«:

Weitere Indymedia-Beiträge zum ehemaligen JUZ:

Beträge in anderen Medien finden sich im Pressespiegel der Initiative.

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Ergänzungen

Faites votre jeu – Gekommen um zu bleiben

www.pflasterstrand.net (Journal Frankfurt ) 21.12.2008 - 13:01

auf dem "Pflasterstrand-Blog" des "Journal Frankfurt" vom 19.12.2008

Faites votre jeu – Gekommen um zu bleiben

Muss wirklich sagen: Einen Megarespekt. Den hatte ich nämlich, nachdem ich gestern durchs besetzte ehemalige JUZ in Bockenheim geführt wurde und mir selbst ein Bild machen konnte, was die Leute der Initiative „Faites votre jeu“ da geleistet haben. Weiß eigentlich auch nicht, weshalb es mich nicht schon früher dorthin verschlagen hat, zu einer der unzähligen Ausstellungen, Lesungen, Konzerte oder schlicht zum Barabend. Auch einen großen Respekt für die Öffentlichkeitsarbeit, für den Aufwand, um die gestrige Präsentation zu gestalten und die Ausdauer beim Kampf gegen Stadtbürokratie, Justiz und gewisse Direktoren ohne Weitblick (eigentlich ist es ja nur einer).

Einen Platz zur kreativen Entfaltung, Produktionsräume für Künstler, die sich diese im teuren Frankfurt nicht leisten können. Ein Ort, an dem sich junge Menschen auf unterschiedlichste Weise bilden können oder das gemeinsame Restaurieren eines unter Denkmalschutz stehenden Haus – all das findet sich in dem seit 2. August laufendem Projekt. Seit sieben Jahren stand das Gebäude bereits leer und die Stadt hat keinen Finger gerührt, um irgendetwas gegen den Verfall zu unternehmen oder den vier Wänden sonst einen sinnvollen Nutzen zu geben. Eigentlich müsste die Besetzter-Gruppe ja gelobt werden. Seit Beginn seien zwischen 8000 und 10000 Euro in die Renovierung geflossen – und eine ungezählte Summe an freiwilligen Arbeitsstunden. Das Engagement ist eindeutig und zielt nicht auf den Bau einer eigenen kostenlosen Wohnung oder Fetenbude, sondern bietet eine Plattform für individuelle Entfaltung. Jeder kann hier Projekte vorstellen, wird von einem Plenum begutachtet und kann das Geplante dann im Haus umsetzten. Bisher seien noch keine Anträge abgelehnt worden. So fanden in den 146 Tagen seit der Entstehung 37 Ausstellungen, 20 Vorträge, 21 DJ-Shows und 6 Bandauftritte statt. Dies alleine zeigt schon das Bedarf an solchen Plätzen besteht.

Die Bar vorher – und nachher.

Eigentlich steht hier Lob an, jedoch läuft die Strafanzeige der Stadt wegen Hausfriedensbruch immer noch und die Streitigkeit mit der Modeschule ist auch nicht gelöst. Leider konnte ich nicht auf die letzte Bockenheimer Ortsbeiratssitzung, um mir den Direktor der Modeschule selbst anzuschauen. Doch gestern kam ich, sah und verstand. Selbst nach zigfachem Ermahnen, er möge die Leute doch nicht ständig unterbrechen, war Herr Lütjens immer noch nicht in der Lage seine Gesprächspartner ausreden zu lassen. Wenn’s wenigstens etwas inhaltlich sinnvolles gewesen wäre. Und wenn Herr Lütjens als Mensch der Bildung sehen würde wie viel Potential ihm hier geboten wird, dann würde er mit diesen Leuten zusammen arbeiten. Denn das Ziel ist so offensichtlich das gleiche. Oder doch nicht? Was ist eigentlich Herr Lütjens Ziel? Das Haus soll nicht etwa neue Klassenräume für die Modeschule bieten. Administration. Hmmm. Da gibt es doch so viele andere Häuser. Über 10 Prozent der städtischen Büroflächen liegen Brach. Eine annehmbare Alternative wird jedoch genausowenig den Besetzern, wie der Modeschule geboten. Also Herr Lütjens, wer ist denn nun schuld? Erst seit der Besetzung ist das alte JUZ überhaupt im Gespräch. Davor krähte kein Hahn danach.

usstellungsraum vorher – und nachher

Am 15. Januar soll das Haus geräumt werden. Die Besetzer wollen jedoch keinerlei Verträge eingehen, bei denen nicht eine sinnvolle Alternativlösung Bestandteil ist und aufgeben schon gar nicht. Die Solidarisierungen sind zahlreich, ob von Unis oder Fachhochschulen (also hier natürlich die Studentenvertretungen), der GEW, den Linken und unzähligen Künstler. Und sogar Micha Brumlik befürwortet das Projekt. Jeronimo Voss von der Städelschule meinte noch: „Wenn die Stadt Frankfurt sich auch in Zukunft als Kunst- und Kulturmetropole darstellen will, sollte sie die Eigeninitiative solcher Projekte mit dem nötigen Respekt begrüßen und nicht etwa mit einer Strafanzeige oder einer drohenden Räumung durch Schlagstockeinsatz.“ Richtig. Es kann der Stadt und vor allem Bockenheim nur zugute kommen wenn beide Projekte, also JUZ und der Ausbau der Modeschule, umgesetzt werden. Wie Katharina Rhein vom Fachschaftsrat Erziehungswissenschaften so schön sagt, sei es „unverständlich, dass die Stadt nicht sieht, welchen Gewinn dieses Projekt für die Menschen in Frankfurt darstellt.“

Hausbesetzer pfeifen auf städtische Frist

Frankfurter Neue Presse 21.12.2008 - 13:06

Aus der Frankfurter Neuen Presse vom 19.12.2008

Hausbesetzer pfeifen auf städtische Frist

Bockenheim. Die Hausbesetzer, die das ehemalige Bockenheimer Jugendzentrum (JUZ) im August in Beschlag genommen und zu einem alternativen Kulturtreff gemacht haben, wollen auch nach Ablauf der städtischen Duldung am 15. Januar nicht ausziehen. Das haben sie gestern auf einer speziellen Pressekonferenz in der Varrentrappstraße 38 bekräftigt.

«Faites votre jeu!», heißt die Initiative, die das Gebäude weiterhin für Kunst- und Kulturprojekte, politische Diskussionen und Lesungen nutzen will. Sie betont, dass bereits Proberäume, Ateliers, ein Fotolabor, Gruppen- und Gemeinschaftsräume entstanden seien. Anzeige

Jeronimo Voss, Student der Städelschule, hob die Bedeutung des Projekts für Kunstschaffende hervor: Es sei immer schwieriger, bezahlbare Produktions- und Ausstellungsräume zu finden. «Wenn Frankfurt den Anspruch hat, Kunst- und Kulturmetropole zu sein, sollte sie die Eigeninitiative von Projekten wie ,Faites votre jeu!‘ mit Respekt begrüßen – und nicht etwa mit einer Strafanzeige oder gar mit einer Räumung durch Schlagstockeinsatz zu bedrohen», sagte Voss.

Die Vertreter der Initiative «Faites votre jeu!» warfen der Stadt Doppelzüngigkeit vor: Einerseits versuche die Stadt, in der Öffentlichkeit den Eindruck zu vermitteln, an einer ernsthaften Lösung für die Initiative zu arbeiten; andererseits bedrohe sie die Initiative mit einer Strafanzeige.

Die beiden von der Stadt angebotenen Ersatzobjekte lehnte die Initiative ab: In dem Wohnhaus in der Lorscher Straße seien aus räumlichen Gründen und wegen der dezentralen Lage weder Ausstellungen noch andere öffentliche Veranstaltungen möglich. Bei dem Haus in der Paradiesgasse, das geeignet gewesen wäre, habe sich herausgestellt, dass es sich nicht im Besitz der Stadt befinde.

Zum weiteren Vorgehen der Initiative sagte Mattias Schneider, Sprecher von «Faites votre jeu!»: «Hunderte Arbeitsstunden und private Mittel wurden investiert, um das Gebäude instand zu setzen; das Projekt hat sich dank des vielfältigen Engagements im Stadtteil etabliert. Die Initiative wird das Gebäude, das die Stadt sieben Jahre lang dem Verfall preisgegeben hat, am 15. Januar nicht verlassen.»red

@ Mods: Modellcharakter

solidarische Frankfurterin 21.12.2008 - 15:38
Hallo Mods,

kann mich der Argumentation von Mittel-Spalter nur anschließen, dieser Artikel gehört klar in die Mittelspalte!

Abgesehen von den genannten Argumenten, kann ich aus frankfurter Perspektive und als regelmäßige Besucherin des "faites votre jeu" noch hinzufügen, das dieses Projekt (nicht nur für Frankfurt) durchaus Modellcharakter besitzt. Hier wurde geschafft, was in Frankfurt und anderen Städten mittlerweile fast unmöglich ist. Die Besetzer/innen haben es geschafft, das Gebäude nicht nur für ein paar Stunden, sondern mittlerweil für fast ein halbes Jahr besetzt zu halten.

Dies hat meiner Meinung nach neben dem Zeitpunkt und Ort die gut gewälhlt waren (unmittelbare Nähe zu einer Schule / Ferienende), den Besitzverhältnisse (Städtische Verwaltung, genauer: Schuldezernat mit Grüner Leiterin, die sich gern Ihrer 68er-Vergangenheit rühmt) und der Geschichte des Hauses als ehemals besetzten JUZ eine besonders wichtigen Grund, der Modellcharakter verleiht:

Die Besetzung als selbstverwaltetete Kunst- und Kulturzentrum mit enger Verzahlung der emanzipatorischen Kräften an den regionalen Kunsthochschulen und nicht ein weiteres "gewöhnliches", autonomes Zentrum, bei dem es den Verantwortlichen bei Stadt und Polizei viel leichter fällt - über besehende Klischees und das einfache Drängen der Besetzer/innen in die linksradikale, autonome Ecke - in der Öffentlichkeit eine Räumung durchzusetzen.

Dies hat aber auch neben der Außenwirkung eine, nach innen vielleicht noch viel wichtigere Bedeutung: Die Verkünpfung linker und linksradikaler Politik mit dem Kunst- und Kulturbetrieb an den genannten Hochschulen, sorgt dafür, das nicht nur die Leute aus der einen und der anderen "Szene" in einem Laden rumhängen, sondern hier eine Vermischung stattfindet, die bei vielen aus der "linke Szene" vielleicht den Blick auch fürs künstlerische schärft und auf der anderen Seite werden aus der "Kunst-Szene" Menschen, die vorher vielleicht noch nicht so stark die gesamtgesellschaftlichen Zusammenhänge reflektiert haben, auf diesem Wege politisiert. Auch wenn ich nicht behaupten möchte, das es die hier beschriebene "Connection" nicht schon macher Orts gibt, so denke ich doch, das so eine gemeinsames Zentrum diese "Verhältnis" extrem verbessert und damit einer echter Gewinn ist, für den es zu kämpfen lohnt!

Deshalb nochmals: Für eine dauerhafte Nutzung des selbstverwalteten Kunst- und Kulturzentrums in der Varrentrappstr. 38 - Keine Räumung, weder am 15. Januar noch sonst irgendwann!

Freiräume durchsetzen -Möglichkeiten schaffen

Uolif 30.12.2008 - 08:31
...solidarische Grüße aus Norderstedt!

Das Soziale Zentrum Norderstedt wurde vor drei Jahren abgerissen, mit ihm die Möglichkeit zu selbstorganisierten Konzerten, Ausstellungen, Infoveranstaltungen und vielem mehr.

Genau wie bei Euch waren auch fadenscheinige Gründe (bei uns war es der Umbau einer Kreuzung für den angeblich eine Parkfläche zum Abstellen der Baufahrzeuge nötig sei) für die Stadt Vorwand zur Räumung.

Nach Ablauf der Nutzungsverträge wurden die Gebäude weiterbesetzt...

 http://de.indymedia.org/2005/09/128585.shtml

Die Stadt machte Scheinangebote über "Ersatzräume", die aber völlig ungeeignet waren.

Etwas enttäuschend während der Zeit der Besetzung: Viele Menschen, die das Soziale Zentrum gerne für Konzerte, Partys etc nutzten, brachten sich nicht in die aktive Gestaltung des Protestes/Widerstandes für den Erhalt des Sz mit ein. Wahrscheinlich wären sonst statt - immerhin sehr erfreulichen - 500 Leuten noch mehr Leute auf den Demos für den Erhalt gewesen. Die Stadt hätte dann den Abriss nicht durchsetzen können.

Ein weiteres Problem war unser Umgang mit verschiedenen Formen des Protestes... eine wohlwollende Presse sorgte zwar für eine gute Stimmung - leider auch für eine Art Maulkorb was die Formen des Protestes/Widerstandes anging ("Wir sollten es uns mit Blick auf die Zukunft nicht mit denen verscherzen.") Ein etwas mehr über die Stränge schlagender Protest oder gar Widerstand im Vorfeld hätte sicherlich mehr zu einem Gefühl beigetragen, nicht so sehr am Gängelband der "Meinung der Mitte" gewesen zu sein - wahrscheinlich hätte er auch noch mehr Menschen mobilisieren können.

Hier ein kurzes Filmchen über den Tag des Abrisses und einige Impressionen über das Haus selbst:

 http://www.youtube.com/watch?v=o4L2qL1rW60


Vor einem Jahr fand auf dem Gelände des ehemaligen SZ (jetzt ein Parkplatz) noch einmal eine Kundgebung statt:

 http://de.indymedia.org/2008/01/203990.shtml

Seit einiger Zeit (die Mehrheiten im Stadtparlament sind seit diesem Jahr verändert) gibts wieder Verhandlungen der Stadt über ein neues Gebäude.

Hoffen wir, dass es bei Euch gar nicht erst zur Räumung kommt!

Freiräume erhalten - Freiräume durchsetzen - gegen die Einöde des kapitalistischen Normalzustandes!

Ganz schön repressiv, dieses JUZ!

Jacke wie Hose 03.01.2009 - 21:10

Flugblatt zur Frankfurter Bandenherrschaft

TKKG machen Politik

Ein Einblick in die unter dem Deckmantel des „revolutionären Antifaschismus“ firmierende Frankfurter Bandenherrschaft echter Mannsbilder und die einhergehende Manifestation seelischen Elends.

Eine unzureichende Auflistung, aus aktuellem Anlass - Am 16. Dezember 2008 wurde eine Person (die Person wird im Folgenden als V. bezeichnet) aus dem besetzten Haus in der Varrentrappstrasse (Faites votre Jeu) unter Beschimpfungen herausgeschmissen (u.a. wurde er als »Nazi« tituliert). Sein Rausschmiss aus der ausgewiesenen Szenelokalität begründete sich auf einem Sexismusvorwurf gegen ihn, der sich auf ein über vier Jahre zurückliegendes Ereignis bezieht. Damals hat V. eine Frau aus dem Spektrum der Antifa (Der Begriff wird im Folgenden Synonym mit der größten Gruppe in Ffm verwendet) während eines Streitgespräches als »Bitch« bezeichnet. Er bekam daraufhin u.a. im IvI ein vorläufiges Hausverbot. Auf darauf folgenden Hausplena wurde ihm dann aber die Möglichkeit gegeben, sich zu den Vorwürfen zu äußern und sein Verhalten zu reflektieren. Er räumte die Benutzung des sexistischen Wortes ein und erkannte sein Verhalten selbstkritisch als Fehler, den er nicht zu wiederholen gedenke. Bis zum heutigen Tag ist er in der linksradikalen Szene nicht erneut durch sexistisches Benehmen aufgefallen und die Situation könnte damit lange geklärt sein. Einem der Antifa zuzuordnenden Personenkreis reichte dies jedoch nicht aus: V. wurde (ein halbes Jahr später) nachdem ihm der Zutritt zu einer von der Antifa ausgerichteten Party verwehrt wurde und er den Heimweg antreten wollte von mehreren Personen verfolgt, zusammengeschlagen und an den Haaren über die Straße gezerrt. Trotz herbeigerufener Polizei erstattete er keine Anzeige gegen die AngreiferInnen und machte auch vor Gericht keine belastenden Aussagen. Doch die Repression gegen ihn fand auch nach der körperlichen »Bestrafung« kein Ende, galt er doch den mannhaften Straßenkämpfern jetzt nicht nur als »Sexist« sondern auch als »Verräter«. Für die Antifa war nämlich keineswegs der brutale Überfall auf einen körperlich unterlegenen Gegner der Skandal, sondern die Tatsache, dass dieser sich in dieser Situation nicht anders zu helfen wusste, als die Polizei – also gewissermaßen den »Feind« – zur Hilfe zu rufen. Noch vier Jahre später, anlässlich einer öffentlichen Veranstaltung, wurden anwesende Personen dazu aufgefordert, nicht mit V. zu sprechen. Mit einem Hund an einer Leine, bedrohten Personen aus der Antifa den als »Sexisten« erkannten und forderten das Tier mit den Worten »Fass den Fascho« dazu auf, einen offensichtlich zum Abschuss freigegeben Menschen zu jagen.

Der anfangs beschriebene Rausschmiss von V. ist im direkten Zusammenhang mit einer weiteren Begebenheit, die sich am selben Abend ebenfalls in der Varrentrappstrasse zutrug, zu sehen: Eine Person aus dem Spektrum der Antifa, bzw. einer ihrer Vorfeldorganisationen (in diesem Fall der universitäre Ableger), beschimpfte einen Gast völlig unprovoziert. Aufgrund einer inhaltlichen Kritik an den Nachtanzdemoverantwortlichen und ihrer Pressearbeit (wiederum maßgeblich die Antifa), die der Beschimpfte zwei Monate zuvor auf einer Veranstaltung per Wortmeldung geleistet hatte, wurden ihm Schläge angedroht. Unter Beschimpfungen bekam er (vom Plenum des besetzten Hauses unautorisiert) Hausverbot erteilt. Nachdem der Bedrohte, dieses Hausverbot mit dem Verweis auf die fehlende Legitimation nicht akzeptierte, wurde zu niedrigschwelliger Gewalt (Schubsen) und der Drohung: »du kriegst noch dermaßen auf die Fresse, wart’s nur ab« gegriffen. Die diplomatische Entgegnung, die Auseinandersetzung doch verbal und mit politischen Argumenten zu führen, wurde von der Angreiferin mit der hilflos wirkenden Aussage: »ich kann nicht politisch argumentieren, ich komme aus der Philosophie« abgetan. Eine anwesende dritte Person verhinderte weitere körperliche Provokationen (ausschließlich ausgehend von der »Philosophin« der Uni-Antifa), indem er sich zwischen die beiden KontrahentInnen stellte. Der Angegriffene beließ es mit dem Verweis auf die »Hausmeisterei« und das »Weinköniginnentum« (ein Zitat aus einem Flugblatt der sinistra! antagonistischen assoziation), empfahl der wütenden und vom Schlichter festgehaltenen Aggressorin ihn nicht weiter zu belästigen und verließ den Raum.

Etwas später wurde unabhängig hiervon eine weitere Person (die der Antifa und ihrem Umfeld ebenfalls kritisch gegenübersteht) von zwei kräftigen Männern in eine aggressiv geführte Diskussion um eine Sowjetfahne auf dem Oberärmel seiner Jacke verwickelt, in deren Verlauf diese Person mit geschichtsrevisionistischen Aussagen vom deutschen Stammtisch wie: »Stalin hat mehr Menschen umgebracht als Hitler« konfrontiert wurde und es zu einer kleinen Schubserei kam (siehe auch:  http://kritikwaffe.blogsport.de). Da der »Sowjetfahnenträger« in einer drohenden körperlichen Auseinandersetzung den beiden Männern hoffnungslos unterlegen gewesen wäre, stellte sich sein Genosse, der eine Stunde zuvor Ärger von der »Philosophin« aus der Uni-Antifa bekommen hatte, zwischen die Streitenden, versuchte zu schlichten und schaffte dies auch zunächst. Die beiden Männer verließen den Raum, um circa fünf Minuten später zurückzukehren und den als »Stalinisten« identifizierten erneut zu attackieren (Schubsen unter der Androhung von Gewalt). Es kam zu einer kleinen Schlägerei, die von den herumstehenden, mit Quarzhandschuhen ausgerüsteten Antifas zunächst beobachtet und dann einseitig beendet wurde. Der »Sowjetfahnenträger« wurde am Hals gewürgt, vor die Tür gezerrt und bekam als vermeintlicher Aggressor Hausverbot erteilt. Die »Philosophin« von der Uni-Antifa begab sich zusammen mit einer Person des Hausprojekts zu dem vor der Tür stehenden Herausgeschmissenen, um ihn im Verlauf eines anschließenden Streitgesprächs als »behindert« zu titulieren. Der Genosse, der sie zuvor als »Weinkönigin« bezeichnet hatte, gesellte sich dazu, mischte sich in die Diskussion ein und solidarisierte sich mit dem gewürgten, vermeintlichen »Stalinisten«. Das Gespräch verlief ergebnislos und die »Philosophin« begab sich wieder in das Haus zurück. Sie versuchte dem Freund des zuvor als »Behinderten« etikettierten Sowjetfahnenträgers ebenfalls den Eintritt mit dem Hinweis auf das von ihr zuvor erteilte Hausverbot zu verwehren. Da sich eine Jacke von ihm noch im Haus befand, wurde er – nach kurzem Hin-und-Her – trotzdem kurz eingelassen, um sich das benötigte Kleidungsstück vor dem Nachhauseweg herauszuholen. Als er das Haus betrat, wurde ihm von der »Philosophin« plötzlich unter Tränen vorgeworfen, er habe sie – in dem nunmehr eineinhalb Stunden zurückliegenden Streit – als »Hure« bezeichnet. Die anwesenden quarzhandschuhtragenden antisexistischen Jungmänner der Antifa ließen sich nicht lange bitten und beförderten den verzweifelt dementierenden und laut schimpfenden Beschuldigten (»scheiss Racket«) ebenfalls vor die Tür. Dort stand er nun zusammen mit zwei weiteren Personen, die sich mit den Hinausgeworfenen solidarisiert hatten, auf dem Gehweg (nicht auf dem Gelände des besetzten Hauses) und diskutierte das Erlebte. Mit der erreichten Situation unzufrieden, zeigten sich immer wieder Antifas, bis ein halbes Dutzend mit aufgezogener Kapuze und Quarzhandschuhen kampfbereit das »Künstlerhaus« verließ. Sie umringten die Herausgeschmissenen und forderten sie auf, die Varrentrappstrasse, in der das besetzte Haus steht, zu verlassen. Weder die Frage nach der Legitimität dieses »Platzverweises« im öffentlichen Raum, noch der Hinweis, dass sich noch ein Freund im Haus befinde, auf den man warte, beeindruckte die Ordnungshüter. Während die »good Cops« noch – ohne jede Ironie – unter Verweis auf eine vorliegende »Ruhestörung« zum Verlassen der Straße aufforderten, setzte ein »bad Cop« bereits zum körperlichen Angriff an: Der Sowjetfahnenträger wurde erneut herumgeschubst und schlussendlich von einer Person mit der Drohung: »ich hau dich um« im Laufschritt bis auf die circa 500 Meter entfernte Grünanlage der Messe gejagt.

Diese lupenreine Menschenjagd reiht sich nahtlos in eine Liste von Erlebnissen ein, die verschiedene Menschen in den letzten Jahren immer wieder mit Personen aus der Antifa-, ihrem direkten Umfeld, oder der Gruppe als Ganzes machen mussten. So wird seit circa einem halben Jahr in verschiedenen Zusammenhängen allen Ernstes diskutiert, ob an Fußball interessierte Personen aus anderen Städten überhaupt noch auf Demonstrationen in Frankfurt gehen können, weil ihnen körperliche Gewalt aus den genannten Kreisen droht. Bei diesen Anfeindungen geht es um lokal-patriotisch motivierte Fußballrivalitäten der mit der Antifa befreundeten und teilweise identischen Hooligan-Gruppe »Ultras-Frankfurt«, die offensichtlich bis in die antifaschistische Demonstrationspraxis fortgesetzt werden. So nahmen bereits verschiedene AntifaschistInnen aus anderen Städten vom OrdnerInnendienst bei der letzten Nachttanzdemo Abstand, weil sie Sorge hatten, von vermeintlich antifaschistischen Eintracht-Frankfurt-Fans aus der Antifa Frankfurt und ihrem Umfeld körperlich angegriffen zu werden. Nicht nur der männliche Militanzfetisch auf Demonstrationen, das breitbeinige Herumstehen und das überzogene »Zupacken« in Türsteher-Funktion, sondern auch einige handfeste Schlägereien belegen, dass die Androhung von Gewalt beim eventuellen Auftauchen vermeintlicher »gegnerischer« Fußballfans (und seien es Antifas aus der falschen Stadt) auf linksradikalen Demonstrationen leider keine leere Prahlerei ist.

Berichte von Einzelpersonen, die sich von Kadern der Antifa als Verrückte, Querulanten, oder Polizeispitzel bezeichnen lassen mussten, weil sie Kritik am zwischenmenschlichen Gebaren (elitär wirkende Aufnahmeriten, selektives kooperieren mit Einzelpersonen aus Gruppen unter Ausschluss derjenigen, die sich dem angestrebten Kurs nicht anpassen wollen, personalisierende Kapitalismuskritik etc.) selbiger geleistet haben, oder lediglich einen selbstbewusst vorgetragenen Führungsanspruch negierten, komplettiert dieses irritierende Bild einer Frankfurter Szene, die sich gerne linksradikal und emanzipatorisch sieht, an diesem Anspruch aber gründlich scheitert.

Folgende Zeilen, zur Ehrerrettung eines emanzipatorischen Anspruchs – Wenn ein Mensch, der eine Frau innerhalb eines Streitgespräches mit einem sexistischen Begriff beleidigt hat, seinen Fehler später eingesehen hat und danach trotzdem von einer Männergruppe buchstäblich zusammengeschlagen wird, ist nicht nur die offenkundige Unverhältnismäßigkeit der Mittel zu kritisieren. Waren denn keine Frauen zur Stelle, um die zweifelhafte Repressalie gegen den Sexisten umzusetzen? Die Bestrafung des vermeintlichen Sexisten kann ebensogut als Tat »ritterlicher« Männer gelesen werden, die »ihre« Frauen vor »Ehrverletzung« durch Fremde schützen. Eine »antisexistische Praxis«, die auch auf jeder Dorfkirmes zu finden ist. Auf einer Skala von eins bis zehn: welcher Härtegrad an sexistischer Erniedrigung liegt bei der Benutzung des Wortes »Bitch« (2004) vor, so dass eine Prügelstrafe (2006) und andauernder Ausschluss aus Szenlokalitäten (2008) gerechtfertigt wäre? Wieso entscheiden eigentlich hauptsächlich Männer über die Anwendung der aufgezählten Straf-maßnahmen? Eine Mindestanforderung an emanzipatorische Politik sollte sein, wenigstens nicht noch hinter bürgerliche Mindeststandards wie das Recht auf körperliche Unversehrtheit zurückzufallen. Insofern handelten die TeilnehmerInnen des IvI-Plenums richtig, als sie V. zunächst ein temporäres Hausverbot erteilten, ihm aber auch die Gelegenheit gaben, seinen Fehler zu reflektieren und sein Verhalten zu ändern. Bezeichnenderweise waren nicht in erster Linie Frauen diejenigen, die körperliche Bestrafung und jahrelange und fortdauernde Repression umsetzten, sondern Männer, die sich immer wieder dann besonders hervortun, wenn es darum geht, Einzelnen aus der Gruppe heraus zu Leibe zu rücken.

Szenepartys, Demonstrationen oder Kneipenabende scheinen einigen Jungmännern vor allem dazu zu dienen, ihre testosterongeladene Freizeitbeschäftigung als Fußballhooligans in der vermeintlich »linken« Szene ungestört fortsetzen zu können. Die Signale der heterosexistischen Selbstnormierung zum »starken Mann« und »Beschützer« sind an diesem Punkt so überdeutlich, dass jeglicher rechtfertigend gemeinte Verweis auf eine »konsequent antisexistische Praxis«, zur Farce wird. Im Fall von V. scheint der Begriff des »Sexisten« lediglich eine billige Ausrede zu sein, um einen Menschen zum Freiwild erklären zu können, auf dem jeder nach Belieben herumtrampeln kann, insofern ein Bedürfnis dies gerade verlangt.

Vom drastischen und entlarvenden Einzelbeispiel zur Einordnung in einen größeren Zusammenhang: Welchem zwischenmenschlichen Klima wird der Weg geebnet, wenn martialisch auftretende und zur Straßengewalt bestens ausgerüstete Männer Szenepartys als Türsteher absichern und Personen wegen vermeintlicher oder echter Rumpöbelei bzw. Sexismus rausschmeißen, um ihnen dann vor der Tür auf’s Maul zu hauen oder ihnen mit einer panikeinflößenden Menschenjagd zusetzen? Einem Klima in dem die Antifa »Chef« ist… sonst nichts!

Einer auch nur ansatzweisen Emanzipation von der alltäglichen persönlichen Erniedrigung und dem zunehmend gewaltförmigen menschlichen Miteinander unter dem Primat der kapitalistischen Konkurrenz dienen die beschriebenen Manöver zumindest nicht. Der ohnehin schon fragwürdige Begriff »Freiraum« wird dort vollends zum Unsinn, wo besagter Personenkreis mit professionellen Hausmeisterqualitäten zu Werke geht und im besetzten Haus dafür sorgt, dass die frisch gestrichenen Wände weiß bleiben, damit anschließend ausschließlich die eigene Peergroup die Wände mit ihren Reviermarkierungen (Tags) kennzeichnen kann. Das übergroße Graffitto im dritten Stock des »Faites votre Jeu« – Antifa-Frankfurt-Schriftzug plus Mensch in Straßenkampfmontur – und die überall angebrachten Fußball- und Antifaschablonen sprechen auch an diesem Punkt eine deutliche Sprache:
Jeder und jede weiß sofort, wer an diesem Ort Wortführer ist und wird es sich zweimal überlegen, dem Mainstream entgegenzulaufen, will er/sie hier beim »Politikmachen« mitmischen.
Diese bedrückende Praxis simplifizierend als schlichte »Dummheit« zu bezeichnen, würde der Sachlage nicht gerecht und träfe nur als »Streifschuss«, zumal entsprechende Kritik nichts Neues darstellt und von den WortgeberInnen der Antifa nicht zum ersten Mal professionell ignoriert wird. Schon Horkheimer wusste in seinen »Studien zum autoritären Charakter« von 1950, dass das Racket/die Bande (ebenda) mit jeglicher Kritik nur repressiv umgehen kann und im entsprechenden Handeln stets arbeitsteilig vorgeht: Während die mit der schützenden Aura der/des Autorität besitzenden »Intellektuellen« ausgestatteten andere lediglich verbal »dissen«, greifen diejenigen, die in der Hierarchie weiter unten stehen, gerne mal zu handgreiflicheren »Argumenten«. Sie handeln dabei nicht isoliert, sondern können sich auf die stillschweigende Zustimmung der WortführerInnen und MitläuferInnen verlassen. Folglich beginnt die Hatz nicht spontan und ist nicht die enthemmte Tat eines einzelnen betrunkenen Fußballhooligans. Eine finale »Unschädlichmachung« eines potenziellen Gegners benötigt als Vorbereitung eine vorherige Brandmarkung, die in der Regel arbeitsteilig stattfindet. Die Umschreibung als »Verrückte«, »Behinderte«, »notorische Querulanten« und damit »Störenfriede« (in einer gefälligeren Variante, wird der Sexismusbegriff missbraucht) ist, wie beschrieben, Aufgabe der Wortführer und Wortführerinnen, die Gewalttat ist die des Fußvolks. Diese Verhaltensweisen haben ihren Ursprung in den herrschenden Verhältnissen und stehen in der zwischenmenschlichen Praxis – als Pendant und Zwillingbruder – den üblichen, als Rackets formierten Kampfgemeinschaften wie Parteien, Jugendbanden, Burschenschaften oder Gruppen von organisierten Fußballfans, in nichts nach.

Wer kennt ihn nicht, den ständigen Szenetratsch, in dem verschiedene Personen immer wieder lächerlich gemacht werden? Erst mit einem Erklärungsansatz, der auf diese deprimierenden Funktionsweisen einer Bande/eines Rackets hinweist, wird solch permanente Denunziation (z.B. »Du bist behindert« in der Varrentrappstraße oder Polizeispitzelvorwürfe aufgrund unangenehmer Kritik) der als MießmacherInnen ausgedeuteten verständlich. Die Politik der entsprechend agierenden »Seilschaften« kennt mensch nicht zuletzt aus den Parlamenten: Effizientes »Aussitzen«, »Wegbeißen« und »Ausbooten« von Kritik und KritikerInnen hat insbesondere Dr. Helmut Kohl jahrelang mustergültig vorgemacht. Inwieweit sich diese Skills und Machttechniken beim Erklimmen der beruflichen und/oder politischen Karriereleiter auszahlen werden, bleibt abzuwarten – die schon heute weitreichende personelle Überschneidung der hiesigen Antifa mit Linkspartei und DGB-Gewerkschaftapparat lässt in dieser Hinsicht einiges erwarten.

In gleichem Maße wie das Totschweigen und Abwiegeln unbequemer Tatsachen – wie etwa der antisemitisch motivierte Übergriff auf TrägerInnen einer Israelfahne durch »strategische Bündnispartner« der Antifa bei der letzten Nachttanzdemo – , verweist die Praxis der physischen Gewalt auf das problematische Selbstbild derer, die sie anwenden. Wenn ein Wortführer der Antifa arrogant lächelnd auf dem Podium einer Diskussionsveranstaltung sitzt und in professioneller Politikantenmanier den unbequemen Nörglern mit dem oberlehrerhaften Verweis auf mangelnde Redezeit entgegnet: »Das wollen wir jetzt nicht besprechen, da kommen wir vielleicht später noch einmal drauf zurück«, dann manifestiert sich dieselbe traurige Bedürfnisstruktur wie beim schwarzgekleideten Antifaschläger, der vor Freude Purzelbäume schlägt, sobald er/sie einen »Feind« am Schlafittchen packen kann, um ihm mal so richtig zu zeigen »wo es lang geht«. Die auf diese Weise abgewatschte Szeneprotagonistin und der zurechtgewiesene Szenprotagonist werden zum Objekt, das in einem bösen Spiel die StatistInnenrolle ausfüllen muss, während die fleischgewordenen Charaktermasken – die PolitikerInnen, AgitatorInnen und professionellen MacherInnen des lokalen Rackets – einmal im Leben »König« sein dürfen (»ach bitte… nur dieses eine Mal«).

Das von sich selbst überzeugte Vorantreiben dieser fragwürdigen Praxis durch einen relevanten Teil der ortsansässigen Antifa, der offensichtlich fehlende interne Widerspruch – und damit letztlich das Agieren der gesamten Gruppe – konterkariert das als eigener Anspruch postulierte Adornodiktum: , »damit jeder Mensch ohne Angst unterschiedlich sein kann«, bis zur Unkenntlichkeit. Die Zustände in dieser Deutlichkeit zu benennen, erscheint unumgänglich, um die längst überfällige Diskussion über antifaschistische Männerbünde und ihr Verhältnis zu emanzipatorischer Politik zu ermöglichen.

neocommunistinnen
sinistra! antagonistische assoziation
acht Einzelpersonen

"Die Besetzung ist legitim"

http://www.fr-online.de 16.01.2009 - 21:03
Die Initiative "Faites votre jeu" hält seit einem halben Jahr das ehemalige Jugendzentrum Bockenheim besetzt. Bis Donnerstag sollen sie raus. Doch die Künstler wehren sich - und haben prominente Unterstützung. Ein Interview mit dem Sprecher der Initiative, Matthias Schneider.

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 http://www.fr-online.de/top_news/1658587_Die-Besetzung-ist-legitim.html

Für die Hausbesetzer wird es eng

http://www.fr-online.de/ 16.01.2009 - 21:05
Der Magistrat will die Besetzung des früheren Bockenheimer Jugendzentrum nicht mehr länger hinnehmen. Sie müsse "in den nächsten Tagen beendet werden", teilte das Büro von Bildungsdezernentin Jutta Ebeling (Grüne) mit. Die Räume an der Varrentrappstraße würden dringend für die Frankfurter Schule für Mode und Bekleidung benötigt.

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 http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/frankfurt/1659847_Fuer-die-Hausbesetzer-wird-es-eng.html

Besetztes Haus vor Räumung

http://www.wiesbadener-kurier.de 20.01.2009 - 20:02
Studenten halten seit August 2008 ein Haus besetzt. Die Stadt Frankfurt benötigt das Gebäude dringend für eine Schulerweiterung. Da die Besetzer nicht weichen, muss Bürgermeisterin Jutta Ebeling wohl die Polizei rufen. Ebeling war früher selbst Hausbesetzerin.

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 http://www.wiesbadener-kurier.de/rhein-main/objekt.php3?artikel_id=3589727

Ab in den Knast

http://www.fr-online.de 28.01.2009 - 21:09
Die Stadt hat sich bei der Suche nach einem neuen Domizil für die Künstler im besetzten Juz Bockenheim viel Mühe gegeben, auf Knien danken muss man ihr dafür aber nicht.

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Lösung in Sicht

http://www.fr-online.de 28.01.2009 - 21:10
Im Streit um das besetzte Haus in der Varrentrappstraße 38 rückt eine Lösung näher. Die Kulturinitiative "Faites votre jeu" steht dem Angebot, das Gebäude zu verlassen und ins ehemalige Polizeigewahrsam an der Klapperfeldstraße zu ziehen, grundsätzlich offen gegenüber, sagte der Sprecher der Gruppe, Matthias Schneider. Es gebe aber noch einige Fragen zu klären. Bis Ende nächster Woche muss sich die Initiative entscheiden, ob sie das Angebot annimmt.

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tout va bien — ensemble

@ Mods: Ab in die Mittelspalte — Mittel-Spalter

So macht Indy Spaß! — Anna und Artur

super! — ahoj

@ Jacke wie Hose — communistin

antifa — antifa

Realitätsfern — unabhängig