Erklärung zur Besätzung der GSEE

AS 18.12.2008 12:39
Seit dem Morgen des 17. Dezember halten ArbeiterInnen das GSEE Büro (ähnlich einem DGB-Gewerkschaftsbüro in Deutschland) in Athen besetzt. Inzwischen existiert ein Aufruf indem die BesetzerInnen ihr Handeln erklären.
Entweder entscheiden wir über unsere Geschichte selbst oder sie wird ohne uns bestimmt werden!

Wir, HandarbeiterInnnen, Angestellte, Arbeitslose, ZeitarbeiterInnen, Einheimische oder Migranten sind keine passiven Fernsehzuschauer. Seit dem Mord von Alexandros Grigoropoulus Samstag Nacht nehmen wir teil an Demonstrationen, Auseinandersetzungen mit der Polizei oder den Besetzungen im Zentrum oder in den Vierteln teil.

Immer wieder müssen wir unsere Arbeitsplätze verlassen, dieses ist unser tägliche Pflicht, uns die Straße gemeinsam mit den SchülerInnnen, Studierenden und den ArbeiterInnen zu nehmen.


Wir haben uns entschieden dass Gebäude der GSEE zu besetzen.

---Um es in einen Raum freier Ausdrucksform und als Treffpunkt für ArbeiterInnen zu verwandeln.
Unser Ziel ist es den durch die Medien verbreiteten Mythos zu widerlegen, dass ArbeiterInnen bei den Auseinandersetzungen fehlen würden und dass der Kampf dieser Tage eine Angelegenheiten von ca. fünfhundert . „Maskierten“, „Hooligans“ oder einigen anderen Märchen ist. Währendessen werden auf den Fernsehschirmen die ArbeiterInnnen als Opfer der Auseinadersetzungen präsentiert. Währenddessen die kapitalistische Krise in Griechenland weltweit zu unzählbaren Massenentlassungen führt, was die Medien und ihre Leiter als
Naturgesetzmäßigkeit behandeln.

----Um die Rolle der Gewerkschaftsbürokratie in der Aushölung des Aufstandes und nicht nur ihr Rolle dort aufzudecken. GSEE und die gesamten Geweerkschaftsmechanismen, unterstützen dieses seit Dekaden, sie unterminieren den Kampf, Feilschen um unsere Arbeitskraft, um sie zu zerbröseln. Sie führen endlos das System von Ausbeutung und Lohnsklaverei fort. Die Haltung der GSEE am letzten Mittwoch ist leicht gesagt. GSEE sagte die Streikdemonstrationen ab, beendete abrupt die Organisation einer Versammlung auf der Syntagma Krezung, indem sie dafür sorgten, dass die Menschen hastig die Kreuzung verließen. Sie fürchteten sich, dass die Beteiligten durch den Aufstandsvirus infiziert wruden.

------Um diesen Raum zum ersten Mal zu erschließen- als Fortführung der durch den Aufstand selbst ausgelösten Vergesellschaflichung. Übrigens, ein Raum der durch unserere Steuern aufgebaut wurde und von dem wir ausgeschlossen waren. All die ganzen Jahre verließen wir uns auf das Schicksal um von alledem befreit zu werden und letztendlich verloren wir unser Würde. Als ArbetierInnen müssen wir Verantwortung übernehmen, und aufhören nsere Hoffnung weiter an weisen FührerInnen oder „fähigen“ RepräsentantInnen abzutreten. Wir müssen unsere eigene Stimme erlangen, uns treffen, miteinander reden, entscheiden und handeln. Gegen den Generalangriff halten wir dagegen! Die Bildung eines kollektiven „Graswurzel“ Widerstandes ist der einzige Weg.

Wir haben den Raum besetzt um die Idee von Selbstorganisierung und Solidarität am Arbeitsplatz zu propagieren. Dabei bedienten wir uns Streikomitees und kollektiver Graswurzelmethoden, um die bürokratischen Gewerkschaften zu beseitigen.

Die ganzen Jahre schluckten wir die Misere, die Kumpanei, die Gewalt am Arbeitsplatz, Wir waren es gewöhnt unsere Verkrüppelten und Toten zu zählen- die soganannten Arbeitsunfälle. Wir haben uns nicht daran gewöhnt, dass unsere Klassengeschwister , die MigrantInnen die getötet wurden, ignoriert werden. Wir sind müde mit dem Angstgefühl um unsere Löhne zu leben, Steuermarken und eine Rente, die sich jetzt wie ein weit enfternter Traum anfühlt.

So kämpfen wir, dass unser Leben nicht den Händen unser Chefs und Gewerkschaftsvertretung ausgesetzt ist. Ebenso möchten wir keine der Austständischen den Händen des Staates und der Gerichte aussetzen.

Für die sofortige Freilassung der Gefangenen!
Keine Anklage für die Verhafteten!
Selbstorganisierung der ArbeiterInnen!
Generalstreik!
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@Mods

AS 18.12.2008 - 16:37
Nur mal ne Frage: Warum nich auf die Startseite: Ich hab den Text extra für Indymedia übersetzt, er ist kein Crossposting...