Solidarität mit Griechenland in Traunstein

Huaba Baua 15.12.2008 15:46 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe
Auf dem Weihnachtsmarkt in Traunstein gab es eine Solidaritätsaktion von über 15 Leuten, die Flyer verteilten, Transparente hielten und Böller zündeten.
Mehrere Menschen versammelten sich am vergangenen Samstagabend, 13. Dezember, auf dem Christkindlmarkt in Traunstein und verteilten Flyer, in denen auf den Tod des 15-jährigen Alexis Grigoropoulos hingewiesen wurde. Mit Böllern und Transparenten machten die Demonstranten auf ihr Anliegen aufmerksam. Da die Versammlung bei den Behörden nicht angemeldet war, schritt die örtliche Polizei ein und lässt nun die Kriminalpolizei ermitteln.

Mindestens zehn Leute wurden im Nachhinein von der Polizei kontrolliert, die Polizei beschlagnahmte die Flyer und eignete sich auch eine sogenannte Sturmhaube und ein Klappmesser an.

Die Flyer hatten die Grundaussage "Kapitalismus tötet" und endeten mit "Griechenland zum Flächenbrand". Bei den Kontrollen machten die DemonstrantInnen keine Aussage, bei der Staatsmacht. Verletzt wurde bei der Aktion aber niemand, die Kriminalpolizei Traunstein ermittelt jedoch wegen einer nicht angemeldeten Versammlung, sowie wegen gefährlichen Gegenständen und "Böllerschüssen".
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Ergänzungen

bullen

schreiben 15.12.2008 - 18:15
Griechische Probleme auf Christkindlmarkt in Traunstein - Etwa zehn junge Menschen wollten die Aufmerksamkeit auf den Tod des 15jährigen lenken -

TRAUNSTEIN - Mehrere junge Menschen versammelten sich am vergangenen Samstag abends
auf dem Christkindlmarkt in Traunstein und verteilten Papierflyer, in denen auf den Tod des 15jährigen Alexis Grigoropoulos hingewiesen wurde. Mit Böller und Transparenten machten die „Demonstranten“ auf ihre Belange aufmerksam. Da die Versammlung bei den Behörden nicht angemeldet war, musste die örtliche Polizei einschreiten und nunmehr die Kriminalpolizei ermitteln.

Am 13.12.2008, gegen 18.30 Uhr, erhielt die Polizei in Traunstein die Mitteilung, dass auf dem Christkindlmarkt mehrere junge Menschen Papierflyer verteilen und mit Böller werfen würden. Bereits bei der Anfahrt zum Ereignisort wurden etwa zehn Personen erkannt, die zum Teil Transparente mitführten. Die-se flüchteten jedoch, als sie die uniformierten Dienstfahrzeuge wahrnahmen. Trotzdem konnten einige von ihnen angehalten und überprüft werden. Bei der Durchsuchung wurden mehrere hundert Papierflyer vorgefunden. Aber auch ein ca. 20 cm langes Klappmesser und eine schwarze Sturmhaube mit Augenschlitzen mussten bei einem 17jährigen Teilnehmer sichergestellt werden.

Der Inhalt der Flyer bezieht sich auf den Tod des 15jährigen Alexis Grigoropoulos, der im Rahmen der Ausschreitungen in Griechenland gewaltsam verstorben ist. Die Papiere trugen die Überschrift: „Kapitalismus tötet“ und der Text endete mit: „Griechenland zum Flächenbrand“. Bei den kontrollierten Personen handelte es sich um junge Menschen im Alter zwischen 16 und 31 Jahren, die aus dem gesamten oberbayerischen Raum angereist kamen. Unter ihnen war auch ein 25jähriger Münchener, der bereits als gewaltbereit und dem linken Spektrum zugehörig polizeilich bekannt war. Auf Nachfrage über den Grund, sich gerade auf dem Christkindlmarkt in Traunstein zu treffen und dort zu den Vorfällen in Griechenland zu demonstrieren, bekamen die Beamten keine Antwort.

Die Ermittlungen ergaben, dass die Teilnehmer der geplanten „Demonstration“ anfangs am Ereignisort von den Passanten nicht wahrgenommen wurden. Um Aufmerksamkeit zu erregen, warfen die jungen Menschen Böller in den eigenen Reihen. Verletzt wurde bei der Aktion aber niemand. Die Kriminalpolizei Traunstein ermittelt nunmehr wegen einer nicht angemeldeten Versammlung, sowie wegen der gefährlichen Gegenstände und den Böllerschüssen. Hinweise zu dem Vorfall werden unter der Telefon-Nr. 0861/98730 entgegengenommen.

ergänzung

beteiligte 16.12.2008 - 19:11
hm, irgendwie steht meine erste ergänzung immer noch ned auf der seite...
ich probiers nochmal.
leider ist der artikel nicht gegendert und wurde soweit ich weiß, von keinem beteiligten geschrieben, sondern ist nur eine zusammenfassung des polizeiberichts....

Am Samstag trafen sich einige junge Menschen auf dem Christkindlmarkt von Traunstein.
Dort führten sie ein kurzes Straßentheater auf, indem sie auf ein aktuelles Ereignis aufmerksam machten. Denn vorletztes Wochenende war in Griechenland ein 15-jähriger unter noch nicht geklärten Umständen von einem Polizisten erschossen worden
Zweimal ertönte dabei ein lauter Knall, der symbolisch die Pistolenschüsse darstellte. Mit Straßenkreide wurde dabei um die Leiche „Kapitalismus tötet“ geschrieben. An Passant_innen wurden Flyer verteilt, dazu ein Transpi mit der Aufschrift "Menschen sterben und ihr schweigt, Autos brennen und ihr schreit" gehalten.
Die Reaktionen der Passant_innen waren unterschiedlich, einige klatschten und lobten, während ein anderer meinte:
„So etwas sagt man doch nicht vor Kindern!“
Weihnachten ist „stade Zeit“, Familienzeit, aber auch Spendenzeit. Es ist schade, dass vielen, wie diesem alten Herrn, dabei offensichtlich jedes politische Bewusstsein fehlen.
Doch täglich sterben Menschen überall auf der Welt an den Folgen von Ausbeutung, Unterdrückung, Folter, Haft, oder wie in Griechenland, wegen Polizeiwillkür.
Auf diese Realität friedlich aufmerksam machen, sollte eigentlich das Recht jeder/s Bürger_in sein.
Auf dem Heimweg wurde die Gruppe von Polizist_innen festgehalten, durchsucht und drei Stunden in Gewahrsam genommen. Ein junges Mädchen, das nur zufällig neben den vermeintlich "Schuldigen" gegangen war, wurde ebenfalls stundenlang festgehalten. Ihrer Aussage, sie habe nichts mit der Gruppe zu tun, wurde kein Glaube geschenkt.

Fotos

Kameramensch 17.12.2008 - 19:43
Vorerst gibt es zwei Photos von der Aktion.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Soli aus Berlin — Großstadtantifa

ergänzung — beteiligte