Griechenland: Rückblick zum Wochenende

Ludwig Börne 14.12.2008 14:31 Themen: Repression Soziale Kämpfe Weltweit
In der Nacht von Freitag auf Samstag blieb es vergleichsweise ruhig in der Athener Innenstadt, in der Nacht explodierten acht kleine Sprengsätze vor Bankfilialen sowie einen Büro der konservativen Regierungspartei Nea Dimokratia von Ministerpräsident Kostas Karamanlis. Obwohl keine Demonstrationen angekündigt waren, versammelten sich am Samstag wieder viele Menschen um gegen die Regierung zu protestieren, bereits am Abend gab es eine Mahnwache vor dem Parlament und auch an der Universität waren einige Leute.
Sprengsätze, Erdbeben und friedliche Sitzblockaden

Der Polizei nach verursachten die aus Gaskartuschen gebauten Sprengsätze, welche in der Nacht gezündet wurden, Brände, die rasch von der Feuerwehr gelöscht wurden. An den Gebäuden sei Sachschaden entstanden, ein naher Supermarkt sowie ein Laden des Telekommunikations-Konzerns OTE seien beschädigt worden. Zudem hätten Autos in der Innenstadt gebrannt. Gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften habe es in der Nacht auf Samstag jedoch nicht gegeben. Obwohl neue Demonstrationen von Studenten und Schülern erst wieder für Montag geplant waren, hatten am Samstag in Athen zahllose Menschen mit Blumen und Botschaften an ihn erinnert. An dem Ort des tödlichen Zwischenfalls wurde ein improvisiertes Straßenschild mit Alexandros Grigoropolous' Namen aufgestellt. Bis zu zwei tausend überwiegend jugendliche Demonstranten hatten sich auf dem Syntagma-Platz in der Athener Innenstadt zu einem friedlichen Sitzstreik zusammengefunden. Einige Jugendlichen drangen bis auf wenige Meter zum Grab des unbekannten Soldaten vor, das von einer Reihe behelmter Polizisten bewacht wurde. Manche Demonstranten riefen den Polizisten feindselige Parolen wie „Mörder“ und „Mörderstaat“ zu. In Tessaloniki demonstrierten ebenfalls etwa tausend Menschen. Zudem hatte ein Erdbeben der Stärke 5,2 Mittelgriechenland erschüttert. Das Epizentrum des Bebens lag rund zehn Kilometer südlich der Stadt Lamia, teilte das Seismologische Institut von Athen mit, der Erdstoß war auch in der Hauptstadt zu spüren.


Ein klagender Bürgermeister, spekulierende Experten und zu wenig Gas

Die Polizei scheint nun immer direkter auf einzelne Menschen los zu gehen. Gestern war auch ein griechischer Journalist bei einer Demonstration der Polizei mit ihren Plastik Schilden nieder geschlagen worden. Die Demonstranten hatten Chöre wie „Polizisten sind Mörder” und Schilder getragen auf denen „Projektile in den Kindern, Geld in der Bank” und „Nieder mit der Regierung von Besitz und Privatisierung” stand. Etwa 80 Studenten besetzten friedlich die Rundfunkstation Flash Radio, verlasen eine Erklärung und spielten eine halbe Stunde lang Musik. Die Polizei hatte nach mehreren Presseangaben Israel und Deutschland gebeten neues Tränengas zu senden, während Demonstranten bestätigten, dass Gaskartuschen aus den 80ern eingesetzt wurden. Das Tränengas sei in solch einer Stärke verwandt worden, dass viele Menschen ärztliche Hilfe gebraucht hätten, weil sie unter anderem ohnmächtig geworden seien. Gaskartuschen aus dem Jahr 1981 seien gefunden worden, sagte ein Demonstrant in einer Zeitung. Während dessen versuchte der Innenminister in einer Zeitung, das Gerücht um das ausgegangene Tränengas zu dementieren. Die Proteste würden nicht abebben, weil die eigentlichen Gründe dafür noch immer bestünden, sagte der linksgerichtete Politiker Leonidas Kyrkos. Der Athener Bürgermeister Nikitas Kaklamanis rief die Demonstranten erneut auf, sich friedlich zu verhalten. Der in Brand gesetzte Weihnachtsbaum werde kommende Woche erneuert. „Diejenigen, die Schaden angerichtet haben, lieben diese Stadt nicht“, sagte Kaklamanis und forderte die Menschen auf, „als Antwort an diese Leute“ an den Weihnachtsfeierlichkeiten teilzunehmen. „Athen wird wieder auf die Beine kommen“, sagte der Bürgermeister. Die Zahl der Festgenommen schwankt im Moment bei unterschiedlichen Angaben von Presse und Polizei zwischen 200 und vierhundert Menschen. Am Samstag und in der Nacht zu Sonntag sollen allein 86 Menschen festgenommen worden sein. Von einer „zunehmenden sozialen Krise, verbunden mit einem geschwächten Staat“, sprach der Zeitungsherausgeber Giorgos Kyrtsos. Die Regierung habe sich sowohl die rebellierenden Jugendlichen als auch die gesetzestreue Mehrheit zum Feind gemacht, sagte Kyrtsos.


Blumen, Kerzen und Motorräder

Am Abend sammelten sich erneut tausende Menschen in einer Mahnwache zu Gedenken. Mit Kerzen in den Händen hielten sich viele hundert Menschen vor dem Parlament auf und an der Stelle, wo der 15-Jährige von einer Polizeikugel tödlich getroffen worden war. Vor den Bereitschaftspolizisten, die das Parlament bewachten, bildeten Demonstranten mit Kerzen den Namen Alex, manche spielten Gitarre. Bei einigen Interviews mit der Presse betonten Jugendliche, dass man offenbar erst Gehör finde, wenn eine Schaufenster- oder Autoscheibe zu Bruch gehe. Alexandros' Tod sei nur der Auslöser für die Proteste gewesen. In den Medien wurde ein Jugendlicher zitiert: „Wir haben uns zu diesen friedlichen Protesten entschlossen. Nicht so wie in den vergangenen Tagen“. „Wir haben das Gefühl, dass unsere Eltern und Lehrer uns nicht zuhören“, sagte eine andere junge Demonstrantin. Ein Mitglied der Gruppe „Generation 700“, einem Zusammenschluss junger Griechen zwischen 25 und 35 Jahren, die monatlich rund 700 Euro verdienen, sagte: „Wir sehen, dass wir es nicht schaffen. Wir sind wütend, haben Angst. Der Tod des 15jährigen Jungen durch einen Polizisten, der uns eigentlich beschützen soll – da ist etwas zerbrochen in unserer Gesellschaft. Wir kommen gegen die Missstände nicht mehr anders an.” In Thessaloniki versammelten sich ebenfalls viele Jugendliche mit brennenden Kerzen vor dem Weißen Turm. In der Nacht kam es wieder zu Unruhen, Jugendliche, die zu Fuß und auf Motorrädern unterwegs waren, griffen eine Polizeiwache sowie Geschäfte und Bankgebäude in Athen an. Auf die Polizeistation in der Innenstadt wurden mehrere Brandsätze geschleudert. Hunderte Menschen errichteten außerdem brennende Barrikaden und warfen Steine und Leuchtgeschosse auf Polizisten, diese setzten abermals Tränengas ein. Auf dem Patission-Boulevard im Zentrum Athens warfen Sprengsätze auf eine Filiale einer griechischen Bank, wie Feuerwehrleute sagten, laut Polizei wurden wieder Mülleimer in Brand gesetzt, am Büro des Umwelt- und Verkehrsministeriums sei Sachschaden entstanden. Auf einen Zug von Bereitschaftspolizisten, der vor dem Gebäude Wache stand, sei ein Angriff verübt worden. Im Stadtteil Kypseli versuchten Polizisten das gestörte Verhältnis zu den Bürgern wiederherzustellen. Sie verteilen auf der Straße Blumen an die Passanten, wie das Fernsehen zeigte.


Eine Untersuchung, weniger Medienberichte vom Protest und eine Umfrage

Immer deutlicher wird in der Öffentlichkeit auch die Frage laut, warum das offizielle Ergebnis der ballistischen Untersuchung zu der Tötung noch nicht vorliegt. Nach Medienberichten zufolge soll die ballistische Untersuchung ergeben haben, dass der Jugendliche von einem Querschläger getötet wurde. Am tödlichen Geschoss seien Rückstände von Außenverputz gefunden worden, berichtete die Athener Zeitung „Kathimerini“. Aus Polizeikreisen verlautete, die Publikation werde möglicherweise hinausgezögert, weil dadurch die Krawalle wieder angefacht werden könnten. Bei einem Ergebnis zugunsten des Angeklagten Polizisten wäre das allerdings unwahrscheinlich. Die Live-Übertragung der Medien wurde vermutlich nach entsprechendem politischem Druck, schrittweise eingeschränkt. Ausländische Medienvertreter ziehen sich nach und nach zurück. Nach der Vereinigung der griechischen Lehrer (OLME) sind derzeit 400 Schulen besetzt, das griechische Bildungsministerium gibt in Medienberichten 100 besetzte Schulen zu. Die Universitäten des Landes sind fast alle mehr oder weniger von Studenten besetzt. Griechische Fernsehsender zeigen statt Berichten über Molotowcocktails stundenlange Diskussionen über die Ursachen der Demonstrationen. Aufgrund der Tatsache, dass die Schäden auch durch das unterlassene Eingreifen der Polizei mit verursacht wurden, hat die Regierung ein Konzept erarbeitet, dass den Geschäftsinhabern gestattet, Kredite bei Banken aufzunehmen. Besitzer verbrannter PKWs bekommen einen Erlass der Kraftfahrzeugsteuer für einen befristeten Zeitraum, Banken offerieren die entsprechenden Kredite. Ministerpräsident Karamanlis lehnte den erneuten Ruf nach Neuwahlen am Freitag explizit ab und erklärte, das Land brauche in Zeiten der Krise eine feste Führung. Einer der Organisatoren der Demonstrationen, Petros Constantinou von der Sozialistischen Arbeiterpartei, sagte, die anfänglichen Wutausbrüche über den Tod des Jugendlichen seien einer „stärker organisierten Form des Protestes“ gewichen. Nach zwei am Sonntag von den Zeitungen „Proto Thema“ und „Real News“ veröffentlichten repräsentativen "Meinungserhebungen" liegt die Nea Dimokratia jetzt zwischen 4,8 und 5,6 Prozentpunkten hinter der oppositionellen Panhellenischen Sozialistischen Bewegung (Pasok), viele Griechen seien der Umfrage nach jedoch im Moment unentschlossen wen sie wählen würden.


Unterdessen ist es am Wochenende in Deutschland und im Rest Europas zu weiteren Solidaritätsbekundungen gekommen. In England, Frankreich und Spanien fanden Aktionen statt, sogar in New York wurde demonstriert. In Würzburg, Bremen und Weimar nahm die Polizei hunderte Demonstranten fest. In Berlin gab es eine allgemeine Demonstration mit knapp 1000 Teilnehmern gegen Repression, in Hamburg zogen 200 Personen zum Centro Soziale am Schlachthof. Thematisiert wurde dabei auch das Gerichtsurteil im Fall Oury Jalloh.
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Ergänzungen

Song zum Widerstand

Musikliebhaber 14.12.2008 - 14:48
Hier ein kleiner Song zum nachdenken

Solidarität aus Chicago

Steve 14.12.2008 - 14:53

Neuer Tag für internationale Demos

Fred 14.12.2008 - 14:55
"Wir vergessen nicht, wir vergeben nicht" - Tag der internationalen Aktion gegen staatliche Mörder" am 20.12.2008 !!! See you @ the streets !

Solidarität aus Birmingham

Brother 14.12.2008 - 15:09

Bericht eines Augenzeugen der Todesschüsse

### 14.12.2008 - 15:23
Statement of Nikos R., a friend of Alexandros

by Exorgismenos 07:33am, Sunday December 14 2008
(Modified 01:16pm, Sunday December 14 2008)
 http://athens.indymedia.org/front.php3?lang=en&article_id=944655

Translation of the statement of Nikos R., which describes what happened on the night of December 6 and how the police shot his friend Alexandros Grigoropoulos

I go to the first year of high school at Psychiko Public High School. I knew Alexandros, or Gregory (the pet name we used for him, from his last name) since 4th grade in elementary school. We used to go to the same school. Until the first year of middle school we didn't keep close company. From the first year of middle school however, until yesterday when they killed him, we were close friends.

Yesterday 12-6-2008 were you with Alexandros?

Yesterday around 5:50 p.m. I went with a friend from next door to Larisis Station. Before I went there, however, I had spoken with Alexandros. He told me that he was going to go to a polo match... I told him to call me when the match was over so we could meet at Mesolongi Street, in Exarcheia. He was going to go to the match with his friend Nikos F. and P. Ch. At regular intervals we used to meet there. We planned to go to Faros Psychikou, to find our friends from our old schools and go do something together because yesterday I celebrated my name day.

In the end, Alexandros called you when the match ended. Where was he going to go?

Yes, he called me and told me to start out and he would set out as well from the athletic field... From what I see on my cell phone the call from Alexandros happened at 7:10 p.m.

When did you meet with Alexandros on Mesolongi Street in Exarcheia?

I don't remember exactly. About 45 minutes before the incident. From my friend's house I went by foot. I went up Ipeirou (if I am not mistaken), then right to the Museum, left up on Stournari up to the square on the right, and 10 meters afterwards is Mesolongi. I waited for him 3 to 4 minutes.

When he came what did you do?

When he came we went to a convenience store 10 meters further up and we bought something to eat and two soft drinks... We went back again to the sidewalk on Mesologgiou Streeet to eat and talk.

Where exactly did you sit?

We sat there by the entrance of an apartment building at the intersection of Mesolongi and Tzavella, on the left side where we were watching Zoodochou Pigis Street. There they have three railings on the walkway where you can sit. We sat there. (At this point they show the witness a printed map of the area.) We ate the things we had bought and suddenly, as we were talking, we heard a somewhat loud bang. Near enough to us that we could hear it, but far enough away that we couldn't figured out what had happened. We didn't pay any attention...

Did you see light accompany the bang that you described to me?

No, because from the direction where we heard the bang, we didn't have visual contact, because there was a wall in front of us... In order to see what happens on Navarinou Street you have to leave down the middle of the walkway of Tzavella Street.

After a minute and a half we heard about 4 or 5 passers by "the cops are coming, something happened...". So out of curiosity, Alexandros and I went to the middle of Tzavella Street to see what had happened. A distance of 2 to 3 meters away... When we went out into the middle of the walkway we saw from a distance of 15 to 20 meters two police officers. They were right at the intersection of Zoodochou Pigis and Tzavella. One was taller than the other. Next they stopped at the intersection of the two streets... In front of us there was no one else. Alexandros was in front of me and I was behind and to the right of them. When the police stopped at Zoodochou Pigis and Tzavella, they had their hands, left or right I don't remember, on their weapons which were in their holsters which hang from the belt. Someone from behind me tossed an empty plastic bottle and naturally it did not reach the police. I forgot to tell you that when I saw the police, they started to curse at me and Alexandros, saying "We will f... the Virgin Mary, come here and I'll show you who is the tough guy" and things like that. The guys behind us were yelling "get back" and "go to hell..." at the police...

When someone threw the plastic bottle, the police, both of them if I am not mistaken, took their weapons out of their holsters, aimed in front of them, that is towards the place where I, Alexandros and the other person were, and three continuous shots were heard. I forgot to tell you that I am sure that one of the two police officers held his weapon with both hands. I saw then - and I am absolutely sure - that the police weren't shooting either towards the sky or towards the ground. They aimed towards our location and fired!

Alexandros fell down, if I am not mistaken on the first or second gunshot, surely anyways before the third... Afterwards, I didn't know what was going on. People were yelling and some people lifted up Alexandros' shirt. I saw that he had a hole in the middle of the chest and a little towards the heart. There was blood from the wound...

Let me tell you also that the police who fired, when they saw Alexandros fall, they left. I don't remember which direction... Then the ambulance came and took Alexandros, dead. I say this because he didn't have a pulse and there was blood coming from his mouth...

What light was there in the place where you described the incident?

Even though night had fallen, there was light from the street lamps on the poles which shines and also from the shops... Only one lamp wasn't working, to the left of Alexandros...

Do you want to tell us something else from everything you know?

The only thing I want to tell you is that they didn't kill Alexandros. They murdered him in cold blood...

 http://athens.indymedia.org/front.php3?lang=en&article_id=944655

Aufruf zum 20.12

... 14.12.2008 - 15:33

Solidemo in Krefeld

no 14.12.2008 - 16:17
Gab anscheinend auch ne Solidemo in Krefeld.

14.12.2008 | 09:19 Uhr
POL-KR: Demonstration wegen getöteten Jungen in Griechenland

Krefeld (ots) - 13.12.2008, 15:00 bis 16:30 Uhr, Hochstraße Für die Polizei unerwartet sammelten sich 21 junge Personen in der Innenstadt. Sie führten Transparente mit der Aufschrift "Trauer und Wut" mit. Dies bezog sich auf die Erschießung eines 15-jährigen Jungen in Griechenland. Sie liefen geschlossen durch die Fußgängerzone und lösten sich friedlich auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofes auf. Es kam nur zu geringen Verkehrsbehinderungen.

Radiointerview auf FSK

(muss ausgefüllt werden) 14.12.2008 - 16:23
Interview vom 13.12. zur Lage in Griechenland auf FSK Hamburg

 http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=25432

Solidemo Berlin, 14.12. - 150 Teilnehmer

dagewesen 14.12.2008 - 17:24
Am Berliner Mauerpark haben sich am Sonntag nachmittag etwa 150 Menschen zu einer Info- und Solidaritätskundgebung versammelt. Die Aktion zu der eine neu gegründete "Solidaritätsinitiative für die Bewegung in Griechenland" aufgerufen hatte, wurde von einem großen Polizeiaufgebot begleitet. Die Berliner Polizei hatte zuvor den Protestierenden untersagt ihren Infotisch in der Nähe des Flohmarktes aufzubauen.

Auf der Kundgebung, die teilweise eher den Charakter einer Mahnwache hatte, wurde in Redebeiträgen die Situation in Griechenland den Passanten geschildert und Flugblätter verteilt.

Griechenland geht Tränengas aus

anti-de.imc-censorship 14.12.2008 - 18:25
Fast alle IMC außer de.indymedia ließen einen Bericht zu, der auf Infos der Times online und des Belfast Telegraph beruht

Demnach geht der griechischen Polizei das Tränengas aus. Sie schaut sich in anderen Ländern nach Nachschschub aus. Darunter Deutschland und Israel. Diese Nachricht kursiert seit Freitag über griechische und englische Medien, zuerst bei der Times, dem Belfast Telegraph, dann heute bei Reuters und yahoo.uk Nachrichten. Die info wurde seit dem 11. Dezember unter anderem von verschiedenen IMC, Israel, UK, Schweiz verbreitet.

 http://www.indymedia.org.uk/en/2008/12/415367.html
 http://www.indymedia.org.uk/en/2008/12/415335.html
 http://www.belfasttelegraph.co.uk/news/world-news/greek-riots-a-taste-of-things-to-come-14106508.html?r=RSS
 http://www.guardian.co.uk/world/2008/dec/14/greece-riots-youth-poverty-comment
 http://uk.news.yahoo.com/4/20081212/twl-anti-police-riots-continue-in-greece-41f21e0.html

 http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE4BB09Q20081212
 http://www.sueddeutsche.de/politik/570/451285/text/

Solidarity from Ljubljana

Eddy 14.12.2008 - 19:58

Solidarität aus Bern

Bärner 14.12.2008 - 20:04
Rund 200 Personen nahmen gemäss Mitteilung der Kantonspolizei Bern an der Kundgebung unter dem Namen «Stop the Game – Finanzkrise» teil. Nachdem sich die Demonstranten auf dem Bundesplatz versammelt hatten, zogen sie wie angekündigt vor die amerikanische Botschaft an der Sulgeneckstrasse weiter.

Danach zogen rund 80 Leute im Rahmen einer unbewilligten Nachdemonstration vor die griechische Botschaft weiter. Auf dem Weg dorthin wurden Aufkleber verteilt, ein Tram wurde versprayt und Baustellenabschrankungen umgeworfen. Gegen 18 Uhr löste sich auch diese Kundgebung auf.

Bilder:  http://switzerland.indymedia.org/de/2008/12/65349.shtml

In Moskau...

Karl 14.12.2008 - 20:41
...wurden 15 Demonstranten bei einer Solidaritätsaktion festgenommen

Interessantes für Indy-User vom garizo blog

garizo 14.12.2008 - 20:57
 http://garizo.blogspot.com/2008/12/central-athens-this-night.html

plus: Island verbrannte Bankensymbole und gehängte Kapitalisten (als Puppe)
 http://www.indymedia.org.uk/en/2008/12/415377.html

Soli in Toledo

Gomez 14.12.2008 - 21:33

Videos

Indy Greece 14.12.2008 - 21:44

Solidarity action near the Greek consulate in

antifa_spb 14.12.2008 - 23:34
Solidarity action near the Greek consulate in St. Petersburg, Russia

On the 13th of December 2008, around 6 p.m., anarchists and members of DSPA (leftist group) organised an action near Greek consulate in St. Petersburg, Russia. The action was not permitted by the authorities so it was rather short and lasted for about 5 minutes. Activists distributed some leaflets to the people passing by and spoke about the Greek way of dealing with police oppression. Then they lit some torches and threw them at the consulate and police cars, chanting “Cops murder, the authorities cover it up”. The cops did not manage to arrest anyone.

 http://ru.indymedia.org/newswire/display/21309/index.php - texts of leaflets (anarchist and leftist) here
 http://community.livejournal.com/dspa/51929.html - some pictures from the action here

Die Wut einer enttäuschten Generation

Steffen Vogel 15.12.2008 - 16:02
Prekarisierung und Frust über eine erstarrte politische Klasse sind keine hellenische Spezialität. Vor allem in Südeuropa sehen selbst gut ausgebildete Jugendliche einer ungewissen Zukunft entgegen. Die Weltwirtschaftskrise dürfte das noch verschärfen.

Von Paris bis Moskau, von Kopenhagen bis Istanbul haben die griechischen Proteste einen deutlichen Widerhall gefunden. Während die Besetzung des griechischen Konsulats in Berlin nach einigen Stunden friedlich zu Ende ging, kam es in Frankfurt und Neapel zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei. In der russischen Hauptstadt flogen Molotowcocktails auf die griechische Botschaft, und in Madrid wurde gar eine Polizeistation attackiert.

Routiniert diagnostiziert die FAZ, bei den „solidarischen Ausschreitungen“ hätten „Adrenalinüberschüsse und pubertäre Revolte“ den Ausschlag gegeben. Zugleich plädiert man dafür, die griechische Misere als europäische zu begreifen – und das zu Recht.

Weiterlesen auf:
 http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29354/1.html

Polizisten prügeln Demonstranten (Video)

Mate 15.12.2008 - 16:48

Zweiter Anschlag mit Molotow-Cocktail

http://de.rian.ru 15.12.2008 - 20:26
Ein zweiter Brandanschlag in Folge ist auf das griechische Generalkonsulat in Moskau verübt worden.

Nach polizeilichen Angaben hatte sich am späten Donnerstagabend eine Gruppe von etwa 15 Jugendlichen vor dem Konsulatgebäude im Stadtzentrum Moskaus versammelt. Einer von ihnen habe einen Molotow-Cocktail gegen das Gebäude geworfen. Die Flammen seien von Mitarbeitern des Konsulats und von der russischen Miliz mit eigenen Kräften gelöscht worden, hieß es. Die Täter konnten entkommen. Es gab keine Betroffenen.

Bereits am Vortag war ein ähnlicher Anschlag auf das griechische Konsulat verübt worden. Dank schnellem und professionellem Handeln des Personals konnte der Brand noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr gelöscht werden. Es gab ebenfalls keine Verletzten.