13.12. Demo gegen Naziübergriffe in Buchholz

akab 14.12.2008 15:01 Themen: Antifa
Aus aktuellem Anlass demonstrierten am 13.12.08 circa 60 AntifaschistInnen gegen Naziübergriffe in Buchholz. In der Vergangenheit kam es neben verstärkter Propaganda in Form von Stickern, Plakaten und Graffities auch immer wieder zu gewalttätigen Angriffen und Verfolgungsjagden auf linksalternativ aussehende Jugendliche in Buchholz und dem Nachbarort Tostedt.
Schon bevor der Demonstrationszug beginnen konnte, wurde eine Gruppe Antifas in einem Supermarkt dem versuchten Angriff von 10-15 vermummten und mit Schlagstöcken bewaffneten Neonazis ausgesetzt. Sie konnten unbeschadet zur Demonstration zurückkehren.

Bis auf eine weitere versuchte Störung seitens der Nazis, die von den PolizistInnen schnell unterbunden wurde, verlief die Demonstration friedlich, wurde allerdings durch eine Auflage auf die rechte Fahrbahnseite und zeitweilig sogar ausschließlich auf den Bürgersteig beschränkt.
Auch am Rande der eigentlichen Demonstration zeigten Menschen ihre Zustimmung, so hing zum Beispiel eine Antifafahne aus dem Fenster des zentral gelegenen Theatergebäudes "Empore".
Die Zwischenkundgebung wurde am Rande des Marktplatzes abgehalten, und der ebenfalls stattfindende Wochenmarkt bot den DemonstrantInnen ein breites Publikum.
Über eine Brücke näherte sich die Route den Häusern einiger stadtbekannter Neonazis, führte dann allerdings über weniger besuchte Seitenstraßen zum Bahnhof zurück.

Nach der Auflösung traf sich eine Gruppe aus mehr als 20 Antifas noch in der Innenstadt.
Auch hier bot die andere Seite Präsenz. 5 der Faschos, die auch an der Aktion im Supermarkt beteiligt gewesen waren, wurden mit Sprüchen, Plastikflaschen, Spucken und Hackentritten quer durch die Innenstadt verfolgt. Die Angst war ihnen ins Gesicht geschrieben, und so bemühten sie sich, ohne Gegenwehr schnellen Schrittes bis zur Polizeiwache zu gelangen.
Nach einer kurzen Verwirraktion ("Och XXX, jetzt hör auf die Bullen zu ärgern und komm rüber. Lasst uns gehen, Leute!") wurden sie mit Polizeiautos in ihren Heimatort Tostedt eskortiert.
Als die verbliebenen 15 Antifas in die Buchholzer Innenstadt zurückkehrten, begegneten sie zwei weiteren Nazis aus Tostedt (stilsicher mit runenbesetztem Thor-Steinar-Hoodie), mit denen das gleiche Spielchen betrieben wurde wie mit der ersten Gruppe. Die beiden flüchteten erst ins "City Center" und versteckten sich in einer Drogerie, die sie nach einem Einkauf wieder verließen. Auf dem weiteren Weg durch die Stadt bekam die Antifagruppe Begleitung von rund 10 PolizistInnen. Das Outing der Nazis bei den ShopmitarbeiterInnen eines Sportladens, in dem die Nazis sich versteckt hielten, stieß auf sehr positive Resonanz, allerdings zwangen die PolizistInnen die Antifa-Gruppe im Anschluss zur Auflösung und gaben den beiden Geleitschutz.
Die ganze Zeit über begleiteten bekannte Staatsschutz-MitarbeiterInnen den Demonstrationszug und nahmen im Anschluss von mehreren Antifas aus lapidaren Gründen die Personalien auf.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Demonstration an sich trotz ausschließlich interner Mobilisierung und der AntiRep-Demo in Hamburg recht gut besucht war und der Verlauf keine spannenden Höhepunkte besaß. Allerdings hat die anschließende Präsenz der Nazis uns erneut die Notwendigkeit solcher Aktionen gerade in Gegenden wie Buchholz, Tostedt und Umgebung vor Augen geführt.
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Ergänzungen

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xxx 14.12.2008 - 16:05
Moin, ich bin in der Nähe (Buxtehude) und dort wurde seiner zeit kehr ausgemacht mit den Neonazis - Das in Tostedt die Braune Pest umgeht war damals schon bekannt, aber ich weiss eigentlich nicht, wie sich das entwickelt hat. Kann mal jemand irgendwie berichten, wie sich der Braunemop in den letzten Jahren entwickelt hat. Das wär mal ganz spannend zu wissen.

beste Grüße

Eschede is calling

Heide Pirat 14.12.2008 - 16:12
Schöne Aktion! Macht weiter so - für eine kontinuierliche Antifa Offensive überall!
Deshalb sehen wir uns am 20. 12. bei Antifa Demo in Eschede!
"Wintersonnenwendfeier" von wegen!
Schluss mit dem Na[ht]zischeiss!

Samstag, 20. Dezember 2008
12.30 Uhr
Bahnhof Eschede

Demo gegen Nazitreffen in Eschede - 20.12.08

Antifas aus der Südheide 14.12.2008 - 16:19
Am 20.12. findet in Eschede (bei Celle) eine Antifa-Demo gegen eine Wintersonnenwendfeier der norddeutschen Naziszene statt.

Infos:

Demo in Minden

15.12.2008 // MINDEN // 18:30 UHR 14.12.2008 - 17:22
Nach der Bullenaktion (  http://de.indymedia.org/2008/12/235715.shtml ) in Minden (NRW) findet Montag (also morgen!) eine Demo in Minden statt! Kommt alle!

Startpunkt ist um 18:30 Uhr in der Kaiserstr., ihr könnt aber problemlos ab 18:00 Uhr am Bhf sein, kommt dann zur Demo!

der Aufruf zur Demo (mit Details zu den Vorkomnissen & Auflagen der Bullen):
 http://de.indymedia.org/2008/12/235755.shtml


WUT in WIDERSTAND! HASZ WIE NOCH NIE...

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Hossa 15.12.2008 - 09:27
Hallo,
ich bin 34 Jahre alt und wohne in Tostedt. In meiner Jugend war es in Tostedt wirklich schlimm mit den Idioten. Ich stand auf der anderen Seite, im JUZ. Allerdings habe ich seit bestimmt 10 Jahren keinen Nazi mehr gesehen. Ich weiß nicht, ob es sie in Tostedt nicht mehr gibt, oder ob sie sich verstecken. Ich finde es nur sehr schade, dass Tostedt immer mit der 'braunen Suppe' in Verbindung gebracht wird. Tostedt hatte eine kurze aber heftige Zeit mit Nazis zu kämpfen aber in den Köpfen bleibt leider immer was anderes hängen.

das coole

gorilla-team 15.12.2008 - 15:56
@Hossa:

In Tostedt bzw. Todtglüsingen gibt es immerhin noch Streetwear Tostedt, den selbsernannten "größten Szeneladen Norddeutschlands", mit allem was mensch als moderner Nazi so braucht. Dieser fungiert auch als Treffpunkt und da sieht mensch eigentlich immer Faschos rumlaufen.

@ Hossa

aufdemRechtenaugeBlind? 15.12.2008 - 15:57
Hallo Hossa, ich bezweifle ob du über das selbe Tostedt redest wie ich. Tostedt neben Buchholz jedenfalls ist sehr wohl voll mit braunem mist, alleine schon durch ihren "Streetwear Tostedt" Laden, welcher unter der hand waffen Swastika fahnen und sonstige Nationale Propaganda verkauft. Auch der Flohmarkt welcher jedes Jahr stattfindet wird von Rechten verkäufern und Käufern mehr als nur gerne besucht. Also evtl auch mal das rechte Auge aufmachen.

Umgebung

wollt ihr ihn wissen? 15.12.2008 - 19:13
Meinem Wissen nach, ist es in Sachen braune Brut in dem Ort Tostedt selbst nicht mehr so extrem wie vieleicht vor 10 oder 20 Jahren, aber in der Gemeinde ist es echt nciht mehr lustig. Als Beispiel die Dörfer: Wistedt, Dohren, Königsmoor, Tostedt Land oder Heidenau.
Dort werden es mehr und mehr von den Menschen die nicht wissen wie man liebt.
Dazu ein Vorfall aus einem Dorf zwischen Tostedt und Scheeßel.
Dort ist eine Familie russischer Herkunft mit deutschen Vorfahren hingezogen.
Bevor diese besagt Famlilie allerdings ihr Grundstück das sie schon gekauft hatten bebauen durften, ist erst einmal der Gemeinderat zusammengetroffen, um zu beraten ob diese Familie überhaupt bauen dürfte, da diese ja keine Deutschen seien. (Habe diese Info aus 1. Hand)
Im Endeffekt durften sie dann bauen und einziehen, haben es natürlich auch getan, denn was soll man machen wenn man das Grundstück schon gekauft hat.
Das Land zwischen Elbe und Weser ist leider immer noch ein ziemlich braunes pflaster.
Orte wo Nazis auch de öfteren feiern gehen sind die Diskotheken in Riepe und Kampen.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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...!? — ...

Mobilisierung — Ernie

@Ernie — rainer

Das — Partygorilla-Team gratuliert

@ kommunist — Fragender

20.12 hambrug statt Eschede — (muss ausgefüllt werden)

Nazis in Riepe? — Dennis

@Dennis — AutonomeAntifaFintel