BREMEN: 170 bei verbotener Demo festgenommen

Sönke Hundt 14.12.2008 01:13 Themen: Repression
Die Bremer Polizei hat am Abend vor dem 3. Advent, am 13. Dezember, aus einer Demonstration von 300 Demonstranten zeitweilig 150 Demonstranten eingekesselt und 170 anschließend "in Gewahrsam" genommen (lt. einer Meldung von Radio Bremen v. 13.12.08 von 18.02 Uhr). Die Polizei teilte mit, dass die Demo friedlich war und es folglich auch keine Verletzten gegeben hätte. Warum also der Kessel und die Festnahmen?
Wie schon in den vergangenen Tagen hatte es auch in Deutschland zahlreiche Demos aus Solidarität wegen der tödlichen Polizeischüsse auf den 15-jährigen Alexis Grigoropoulos gegeben. Für den heutigen Samstag hatten viele linke Gruppen zu einem "Aktionstag gegen staatliche Repression und Überwachung" aufgerufen.

Auch unabhängig von den Ereignissen in Athen gab es schon reichlich Anlass gegen die staatlichen und alltäglichen Repressionen auf die Straße zu gehen:

* Freisprüche für die Polizeibeamten, die Oury Jalloh sterben ließen,
* für den Polizeiarzt, der Laye Conde ertränkte
* die Urteile gegen die PolizistInnen in Genua,
* stehen krassen den Verfahren gegen Menschen gegenüber, die Bundeswehrautos anzündeten, damit eben nicht noch mehr Menschen umgebracht werden,
* Polizeibeamte, die mit Messern auf DemonstratInnen losgingen (so geschehen in Oldenburg im Sommer),
* eine Militarisierung der EU-Außengrenzen (Frontex)
* und einer sich immer weiter ausweitenden Militarisierung nach innen und außen, wie sie auch von NATO-Oberen gefordert wird.

Aktuell kamen auch noch die Schüsse von Athen und die stundenlange und massenhafte Ingewahrsamnahme von Fußballfans aus Frankfurt vor 10 Tagen zu dieser Liste der Ungeheuerlichkeiten hinzu. Gegen diese Zustände auf die Straße zu gehen - dazu bestand also aller Anlass.

Das Stadtamt sah das jedoch anders und hatte die Demonstration in Bremen sofort verboten, das Bremer Verwaltungsgericht hatte das Verbot umgehend bestätigt, und der Senator für Inneres und Sport Verbot und gerichtliche Bestätigung sofort auf das schärfste begrüßt. "Passt genau zu unserem Thema" - diese Meinung vertrat das Vorbereitungsbündnis und beschloss, die Mobilisierung fortzusetzen.

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Aus der Begründung des Senats: "Damit hat das Gericht unsere Einschätzung bestätigt, dass mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit einem unfriedlichen Verlauf aus der Versammlung heraus zu rechnen wäre. Davor müssen wir Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt und die Vielzahl der Gäste, die sich anlässlich des Weihnachtsmarktes in der Stadt aufhalten, bewahren. Deshalb ist das Verbot notwendig...

An dem für Samstagnachmittag, 13.12.08, geplanten Aufzug wollten sich nach den polizeilichen Erkenntnissen zwar unterschiedliche politische Gruppierungen beteiligen, ein Großteil der zu erwartenden Teilnehmer ist jedoch vorwiegend dem gewaltbereiten autonomen linken Spektrum zugehörig.

Die Polizei ist darauf vorbereitet, dass die Veranstalter möglicherweise trotz des Verbotes Aktionen planen werden. Sie wird am Wochenende, unterstützt von Beamten aus anderen Bundesländern, mit einem starken Kräfteaufgebot in der Stadt präsent sein. Der Senator ruft alle Sympathisanten der Veranstalter auf, diese nicht erlaubten Aktionen zu meiden."

Aus der Erklärung der Senatspressestelle vom 12.12.08 -->
 http://www.senatspressestelle.bremen.de/sixcms/list.php?page=10_pmtext_p&sv%5Bpm_id%5D=129455
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Was ist wichtiger? Der ungestörte Einkaufsbummel der Bürgerinnen und Bürger oder der berechtigte Protest gegen Polizeiwillkür mit tödlichen Folgen? Und vor allem: wer entscheidet darüber? Demonstrationen sind bekanntlich die einzige Möglichkeit in unserer durch Medien bestimmten Demokratie, auf Mißstände aufmerksam zu machen. Sie sind ein Grundrecht und gehören von der Polizei geschützt.

Die Linksfraktion in der Bürgerschaft hat schnell reagiert und erklärt: "Dieses Verbot hat einzig und allein dafür gesorgt, die Situation grundlos aufzuheizen. Dass die Polizei wie schon beim Fußballspiel von Eintracht Frankfurt gegen Werder Bremen zu unangemessen drastischen Maßnahmen - wie heute die Einkesselung - greift, stößt bei der Linksfraktion auf blankes Unverständnis und Entsetzen. Dass es seitens des Verwaltungsgerichtes und des Stadtamtes Bremen zu dieser einseitigen Entscheidung für eine aktuelle Aufrüstung kam, wird in der Bürgerschaft sicherlich noch ein Nachspiel haben." Auch der Landesvorstand hat schnell reagiert.
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 http://www.dielinke-bremen.de/politik/pressemitteilungen/detail/zurueck/presse/artikel/verbot-der-anti-repressions-demo-war-krasser-fehler/


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Die LINKE Partei hat das Statement des Fraktionsvorsitzenden ihrer griechischen Partnerpartei zu den aktuellen Unruhen in Griechenland übersetzt.

Alecos Alavanos: Wir brauchen einen tiefgreifenden Wandel, der Werte, Arbeitsplätze, und gute Bildung bringt Nach einem Treffen mit dem Premierminister Costas Karamanlis am 9. Dezember erklärte der Fraktionsvorsitzende von SYRIZA (der griechischen Partnerpartei der LINKEN):

Ich möchte festhalten, dass wir mit einem sozialen Aufstand der Jugend konfrontiert sind. Wenn die Regierung und andere politische Kräfte sowie die Massenmedien der Orientierung von SYRIZA in den letzten drei oder vier Jahren mehr Aufmerksamkeit gegeben hätten - nämlich „die Jugend ist unsere erste Priorität“, „die Jugend zuerst“, „die Jugend zuerst“, wäre es vielleicht nicht so weit gekommen.

Die neue Generation lebt umschlossen von Mauern der Unsicherheit, Zurückweisung und Isolation.

Wir grüßen die SchülerInnen, Jungen und Mädchen, alle jungen Männer und Frauen, die ihre Gesichter nicht verhüllen. Wir sind an ihrer Seite. Wir werden nicht mit dem Finger auf sie zeigen und sie belehren. Wir werden sie nicht alleine lassen.

Zweitens - der Verlust des 16-jährigen Alexandros ist eine Folge des autokratischen States, der in den Polizeiorganen dominiert. Wir können das Problem nicht lösen, indem wir mehr repressive Maßnahmen einsetzen und mehr Polizisten losschicken.

Unserer Ansicht nach ist die Politik des Feuers eine Politik der Partei „Neue Demokratie“ [der konservativen griechischen Regierungspartei]. Im letzten Jahr wurden Wälder angezündet und die Regierung konnte das Problem nicht beherrschen. Heute werden Städte angezündet und die Regierung ist wieder nicht in der Lage, das Problem anzugehen.

Unser Ziel [Gegner] ist das System und seine Ungerechtigkeit gegenüber der Jugend. Unser Ziel sind nicht Schaufenster, Autos, die Häuser von Menschen oder öffentliche Gebäude. Wir sind unmissverständlich gegen blinde Gewalt.

Auf der anderen Seite müssen wir verstehen, dass das was passiert, ein soziales Phänomen ist, das größere Dimensionen erlangt. Wir müssen verstehen, wer und welche Politik zu diesen Gefühlen der Wut oder sogar Rache unter den Jugendlichen führt und müssen diese Politik abschaffen.

Mein dritter Punkt: Wir stehen vor einem politischen Problem und brauchen politische Lösungen. Aus unserer Sicht ist der Ausweg für den Staat, sein Bedauern in der Praxis zu zeigen. Das bedeutet, dass die Regierung sofort eine Reihe von Maßnahmen ergreifen sollte; es heißt Arbeitsplätze für junge Menschen; es heißt gute Bildung, mit ausreichender Finanzierung und freiem Zugang zu den Universitäten; es heißt öffentliche Räume für junge Menschen, wo sie sich treffen, Spaß haben und sich verlieben können; es heißt eine demokratische Reform der Polizeikräfte. Wir brauchen keine bewaffneten Polizisten in den Stadtvierteln, die die Möglichkeit haben, eine Schusswaffe zu ziehen und das Leben von Teenagern zu nehmen.

Und schließlich zeigt dieser Aufstand der jungen Generation, dass unser Land nicht da bleiben kann, wo es heute steht, mit der heutigen Regierung und dem heutigen System. Wir brauchen einen koordinierten, radikalen Ausweg für das Land. We rufen die Jugend auf, sich in einem Kampf einzubringen, um diese Regierung auf radikale, friedliche und aktivistische [wörtlich: militante] Weise aus dem Amt zu drängen und eine tiefgreifende Veränderung zu erwirken, die Werte, Arbeitsplätze, gute Bildung für künftige Generationen bringt.
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Ergänzungen

Repression gegen Anti-Repressionsdemo

ok 14.12.2008 - 01:44
Bremen: Antirepressionsdemo verboten: Trotzdem demonstrieren einige hundert Leute in der Innenstadt. 170 Menschen werden stundenlang eingekesselt und in Gewahrsam genommen.

Die Demo sollte anlässlich des dezentralen Aktionstages in Solidarität mit den drei vor dem Berliner Kammergericht Angeklagten Axel, Florian und Oliver und aufgrund der allgemein zunehmenden staatlichen Repression gegenüber der radikalen Linken am 13.12. vor dem Kulturzentrum Schlachthof in Bremen beginnen  http://einstellung.so36.net/de/1167 . Doch dort standen bereits zahlreiche Wasserwerfer, Räumpanzer und zugehöriges Personal des staatlichen Repressionsapparates bereit um deutlich zu machen, dass hier keine Demo stattfinden wird.

Die martialische Machtdemonstration bewog dann schließlich, sich dort gar nicht erst zur Zielscheibe machen zu lassen und sich statt dessen spontan in der Innenstadt zu treffen, um gegen diese ausartende Repression zu protestieren. Insgesamt sickerten im Laufe der Zeit einige hundert Leute in die Innenstadt. Der Demonstrationszug, der sich zuerst formierte, wurde jedoch bald komplett eingekesselt, und alle wurden unter dem Vorwand gegen das Demonstrationsverbot zu verstoßen verhaftet. Die mindestens 170 festgenommenen wurden dann bis Mitternacht in Gewahrsam genommen (kann zur Stunde nicht sagen, ob jetzt schon alle wieder raus sind). Die Bullen äußerten jedoch gegenüber einer anwaltlichen Vertretung, sie müssten den Gefangenen ja sonst etwas zu Essen geben, dann würden sie die wohl doch lieber laufen lassen.

Daneben gab es jedoch eine Reihe kleinerer spontaner Demos und Aktionen in der Innenstadt. Das Ansinnen eines ungestörten Vorweihnachtsgeschäftes wurde durch das Demoverbot jedenfalls ad absurdum geführt.

Doch in der Verbotsbegründung ging es nicht nur um das reibungslose Weihnachtsgeschaft. Die eigentlichen politischen Inhalte der Demo sind das, was der Staat als Gefahr ansieht: In der Verbotsverfügung bezieht sich das Stadtamt auf den Freispruch von Igor V. den Brechmittelarzt, der Laye Conde auf dem Gewissen hat und auf die am Montag erfolgten Freisprüche gegen zwei Polizisten in Dessau, wo Oury Jalloh an händen und Füßen gefesselt auf einer feuerfesten Matratze verbrannte.

Stadtamt, Verwaltungsgericht und OVG konstatieren, dass aus diesen Gerichtsurteilen ein Konfliktpotential hervorgeht, um demzufolge eine "aufgeheizte Stimmung" der DemonstrantInnen und eine "Gefahrenlage" zu prognostizieren. Dabei liegt die eigentliche Gefahrenlage darin, dass die Urteile von Bremen und Dessau nicht akzeptiert und polizeiliches Morden weiterhin öffentlich thematisiert wird.

Siehe hierzu Kommentar in der taz bremen „Vormodernes Staatsverständnis“
 http://www.taz.de/regional/nord/bremen/artikel/?dig=2008%2F12%2F13%2Fa0039&cHash=118115ca03
und Artikel „demoverbot: Möglicher Unfriede“  http://www.taz.de/regional/nord/bremen/artikel/1/moeglicher-unfriede/

Artikel Freispruch für Brechmittelarzt?
 http://thecaravan.org/node/1747

08.12 Oury Jalloh DEMONSTRATION in Dessau
 http://thecaravan.org/node/1739

Initiative In Gedenken an Oury Jalloh
 http://initiativeouryjalloh.wordpress.com/

The VOICE Refugee Forum
 http://thevoiceforum.org/

warum überhaupt anmelden?!

antagonism 14.12.2008 - 03:15
Eine Anti Repressionsdemo anzumelden,widerspricht sich für mich ohnehin.
Bedeutet nicht die Verpflichtung dazu und die (eigentlich immer) damit verbundenen Auflagen schon Repression ?

Ich denke eine Ingewahrsamsnahme von so vielen (friedlichen) Menschen in der Öffentlichkeit,zeigt viel besser die Repression der BRD,als es eine Demo durch die meist nur genehmigten Strassen fernab von der Öffentlichkeit könnte!


Und sie werden die 10 Demo in Folge,dann wohl auch nicht mehr komplett rein nehmen.
Nur beachten,dass es immer schön dort sich Versammelt wird,wo auch viele Menschen sind.Und am besten an Feiertagen.Da gibt es zwar auch mehr haue,aber die Bullen haben kein Bock auf weitere Überstunden und bürokratisches Papier

Internetseite des Bündnisses

113a 14.12.2008 - 11:10
www.113a.org

bürgerliche Presse

weser kurier 14.12.2008 - 11:51
Polizei kesselt Autonome ein
Verbotene Demonstration aufgelöst / Fußgängerzone blockiert
Von Michael Brandt

BREMEN. Die Polizei hat gestern rund 200 Demonstranten aus dem autonomen linken Spektrum in der Hutfilterstraße eingekesselt und rund 160 von ihnen in Gewahrsam genommen. Mehrfach drohte die Situation in der Fußgängerzone zu kippen. Für mehr als zwei Stunden gab es auf Höhe des Ansgarikirchhofs kaum ein Durchkommen. Am Abend zuvor noch hatte das Oberverwaltungsgericht das Verbot der Demonstration bestätigt.

Ursprünglich sollte die Demo um 14 Uhr am Schlachthof starten. Dort sorgte indes ein starkes Polizeiaufgebot samt Wasserwerfern dafür, dass alles ruhig blieb. Nach Angaben der Einsatzleitung trafen sich die Demonstranten - schwarz gekleidet, viele mit Kapuzen und Sonnenbrillen - in der Nähe des Rathauses wieder. Ihr Zug in Richtung Faulenstraße wurde von der Polizei gestoppt.
Die Einsatzkräfte kesselten die Teilnehmer ein und drängten sie nach langen Verhandlungen schließlich unter den Blicken vieler Schaulustiger in die Straße Kurze Wallfahrt. Von dort aus wurden sie ins Polizeipräsidium in der Vahr gebracht. Am Abend verlagerten sich die Spannungen in Richtung Ostertorsteinweg. Die Polizei befürchtete für die Nacht ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Autonomen und Ordnungskräften. Nach Auskunft der Bremer Straßenbahn AG wurden vor 19 Uhr vorsorglich die Linien rund um die Domsheide über den Hauptbahnhof umgeleitet.

Die Kundgebung sollte sich gegen staatliche Repression richten. Anlass war unter anderem das Urteil im sogenannten Brechmittel-Fall, bei dem das Landgericht den Arzt vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung freigesprochen hat. Das Verwaltungsgericht hatte die Kundgebung aber, wie berichtet, am Freitag untersagt, weil von einem "unfriedlichen Verlauf" auszugehen sei.

Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) hatte die Gerichtsentscheidung ausdrücklich begrüßt. Die Bremerinnen und Bremer "und die Vielzahl der Gäste, die sich anlässlich des Weihnachtsmarktes in der Stadt aufhalten", müssten geschützt werden. Anders urteilt die Linksfraktion: "Dieses Verbot hat einzig und allein dafür gesorgt, die Situation grundlos aufzuheizen."

Polizeipresse

cop 14.12.2008 - 12:03
POL-HB: Nr.: 0815 - Demonstranten ignorieren Verbotsverfügung des Oberverwaltungsgerichts

Bremen (ots) - - Ort: Bremen-Innenstadt Zeit: 13.12.2008

Trotz des durch das Bremer Oberverwaltungsgericht bestätigten Demonstrationsverbots gegen einen geplanten Aufzug unter dem Motto "Antirepressionstag" formierten sich am frühen Nachmittag ca. 200 Demonstrationsteilnehmer aus dem linken Spektrum in der Bremer Innenstadt.

Die ersten ca. 50 Demonstranten trafen sich gegen 14.30 Uhr am Treffpunkt Schlachthof. Eine größere Gruppe trat in Höhe der Rathausarkaden auf. Daraus formierte sich dann ein Aufzug mit über 200 größtenteils schwarz gekleideten und teilweise vermummten Personen mit Gehrichtung durch die Obernstraße in Richtung Am Brill. Angeführt wurde der Aufzug von einem schwarz gekleideten Fahnenträger. Ansprachen durch Polizeibeamte zur weiteren Klärung stehen zu bleiben, wurden ignoriert und der Aufzug setzte sich in Bewegung. Auf Grund ihres Auftretens, ihres Verhaltens, des Mottos (u.a. durch mitgeführte/ verteilte Flugblätter "Non a la repression" und des bestehenden Versammlungsverbotes wurde die Gruppe in Höhe des Ansgari Kirchhof aufgestoppt, eingeschlossen und diese formal durch drei Lautsprecherdurchsagen nach dem Versammlungsgesetz aufgelöst. Nach einer gezielten Lautsprecherdurchsage gab sich eine weibliche Teilnehmerin als Ansprechpartnerin zu erkennen, die mit der Polizei kooperierte und versuchte, auf die eingeschlossene Menschenmenge einzuwirken. Dies gelang ihr jedoch nach eigenem Bekunden nicht. Daraufhin zog sie ihre Bereitschaft als spontane Ansprechpartnerin zurück und entfernte sich. Weiter war zu befürchten, dass sich der Zug in Richtung des Geschäftes "Sportsfreund" in der Faulenstraße bewegen wollte. Das Betreiber- und Kundenklientel dort wird dem rechten Spektrum zugeordnet. Wegen des unkooperativen Verhaltens und der konkreten Gefahrenprognose standen keine geeigneteren und milderen Mittel zur Verfügung, als die Ingewahrsamnahme der Demonstranten anzuordnen. Daraufhin erfolgte die in Gewahrsamnahme von ca. 170 Demonstranten. 30 Teilnehmer aus dem Zug zeigten sich vorher kooperativ, ließen ihre Personalien aufnehmen, erhielten Platzverweise und entfernten sich vom Ort des Geschehens. Alle anderen weigerten sich, den polizeilichen Vorgaben Folge zu leisten (u.a. die Fahrbahn für den ÖPNV freizugeben und sich in eine Seitenstraße führen zu lassen) und wurden daraufhin dann in Gewahrsam genommen. Ein Richter wurde unverzüglich eingeschaltet, um die Fortdauer der Ingewahrsamnahme bestätigen zu lassen.

ots Originaltext: Pressestelle Polizei Bremen
Digitale Pressemappe:
 http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=35235

Nachtrag Polizeipresse

ACAB 14.12.2008 - 16:02
POL-HB: Nr.: 0817 - Polizeieinsatz "Antirepressionstag" in Bremen (Nachtrag zur Pressemitteilung 0815 vom gestrigen Tag)

Bremen (ots) - - Ort: Bremen-Innenstadt Zeit: 13.12.2008

Durch den professionellen Einsatz der Polizei Bremen, die durch auswärtige Polizeieinheiten unterstützt werden musste, wurden am gestrigen Tag gesundheitliche Schäden auf Seiten der Polizei, den Teilnehmern der Demonstration sowie größere Schäden in der Innenstadt verhindert. Die z.T. erhebliche Beeinträchtigung des ÖPNV und des Weihnachtsgeschäftes ist einzig auf die Missachtung des Verbots des OLG Bremen durch Mitglieder der linken Szene aus Bremen und dem Umland zurückzuführen. Die Teilnehmer am verbotenen Aufzug sind in einem großen Teil der linksautonomen Bewegung zuzurechnen und gelten als gewaltgeneigt bzw. gewaltbereit.

Die von den Einsatzkräften vor Ort getroffenen Feststellungen belegen eindeutig, dass es sich um keine Spontanversammlung i.S. des Versammlungsgesetzes handelte. Die gerichtliche Entscheidung des OLG Bremen wurde bewusst missachtet. Der Ablauf des verbotenen Aufzugs war straff organisiert und geführt. Alle Versuche der Polizei, die Teilnehmer des verbotenen Aufzugs anzusprechen, schlugen fehl. Selbst Vermittler aus dem Teilnehmerkreis blieben erfolglos und konnten, bzw. wollten keine Verantwortung für diese "Spontanversammlung" übernehmen. Die Auseinandersetzung mit der Polizei und die Störung des Weihnachtsgeschäftes wurde bis weit in den Abend hinein gesucht und konnte nur durch massive Polizeipräsenz in der Innenstadt verhindert werden. Im Zuge des Marsches der Teilnehmer des verbotenen Aufzugs schlossen mehrere Innenstadtgeschäfte kurzfristig ihre Türen ab. In einem Fall drangen Teilnehmer des verbotenen Aufzugs in ein Geschäft ein und verletzten dabei einen Auszubildenden, der mit einem Rettungswagen abtransportiert werden musste. Letztlich erlitt er glücklicherweise nur leichte Verletzungen. Insgesamt nahm die Polizei Bremen in der Zeit zwischen 14 und 22 Uhr 174 Personen der linken Szene fest oder in Gewahrsam. Die Ingewahrsamnahme wurde richterlich bis 23 Uhr bestätigt. Ab 22.30 Uhr wurden die Personen nach und nach entlassen. Kurzfristig kam es zu Protestaktionen vor dem Polizeipräsidium in der Vahr. Dadurch verzögerte sich die Freilassung der Personen kurzzeitig.

Im Zusammenhang mit der Missachtung der Verbotsentscheidung des OLG Bremen und der Durchführung des verbotenen Aufzugs wird die Polizei Bremen diverse Strafzeigen nach dem Versammlungsgesetz, aber u.a. auch wegen Körperverletzung erstatten.


 http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/35235/1320316/polizei_bremen

Erlebnisbericht

ich war da 14.12.2008 - 19:32
Also ich war selbst mit im Kessel und wurde ebenfalls verhaftet. Deswegen möchte ich gern meine Meinung bzw. meine Erlebnisse hier wieder geben, für alle die nicht direkt dabei waren.

Nachdem wir uns alle gegen 15 Uhr am Marktplatz mehr schlecht als recht versammelt hatten zogen wir auch gleich lautstark los richtung Obernstrasse/Brill. Die zu anfang doch eher überforderte Polizei versuchte einigermaßen die Strasse frei zu machen und uns zu stoppen. Dies gelang aber erst in höhe des Ansgarikirchhofs/ Kleine Wallfahrt (weiß nicht genau wie die Strasse heißt). Dort erwarteten uns einige in Kampfmontur gekleidete PolizistenInn sowie diverse Einsatzfahrzeuge. Unter großem "Zuschauer" Andrang bildeten diese dann einen Kessel um uns. Die wir aber nicht vorhatten kleinbei zu geben beschlossen wir einfach dort zu bleiben, die Strasse zu blockieren und Lautstark unsere Meinung kund zu tun. Zwischen "Griechenland das war Mord - Wiederstand an jedem Ort" und "Wir demonstrieren wo wir wollen - gegen Überwachung und Kontrollen" ertönten aber auch Lieder wie "Oh Tannebaum". Anscheind ist dieses besinnliche Lied für die Polizei etwas Böses, anderes kann ich mir die Aggresivität nicht erklären. Hin und wieder Schlugen die Beamten in die Menge ein, unteranderem auch auf meine Freundin. Anscheind motivierte dies die Passanten dann Parolen wie "1,2,3 lasst die Leute frei" zu rufen. Schließlich wurden wir dann in die besagte Nebenstrasse getrieben wo es noch einmal einen Knüppeleinsatz der Polizisten gab. In dieser Strasse dauerte es ca 2 Stunden bis die Einsatzkräfte uns alle (einzelnd!) abgeführt haben. Zwischen zeitlich wurden wéitere Lieder unserer seits angestimmt wie z.B "die letzte Schlacht gewinnen wir". Irgendwann wollten die Bull... Beamten mich dann auch mit nehmen, als ich mich beschwerte, er solle meine Jacke doch bitte nicht so grob anfassen da diese neu ist, wendete er den Polizeigriff an. Meine Schulter tut jetzt noch Weh. Gefesselt mit Kabelbindern saßen wir dann in einem Bus der BSAG. Eine halbe Stunde haben wir bestimmt auf die Abfahrt gewartet. Dann ging es richtung Revier Stefanistrasse. Dort mussten wir eine weitere Stunde (immernoch gefesselt) darauf warten das wir einzelnd aus dem Busgeholt wurden. Als nur noch 22 Menschen im Bus saßen hieß es auf einmal, das Revier sei voll. Nach ca. einer weiteren halben Stunde warten fuhren die Polizisten mit uns in richtung Vahr. Meine auf den Rücken gefesselten Hände spürte ich da schon nicht mehr. Meine Bezugsgruppe war zu dem Zeitpunkt bereits auf verschiedene Knäste aufgeteilt. Naja in der Vahr dann angekommen wurden ich durchsucht und auch endlich von diesen Kabelbindern befreit. Immerhin hatte ich es geschaft ein Feuerzeug mit in die Sammelzelle zu schmuggeln. Dort war die Stimmung den Umständen entsprechend Super. Wir haben geraucht und waren bestimmt nicht leise. Auch in den anderen Zellen war es alles andere als rühig. Gegen 11 Uhr kamen wir dann endlich Raus. Dort wartete schon eine ganz Gruppe Menschen auf uns mit Trinken und Schokolade. Eine Strafanzeige oder ähnliches hat von den Leuten mit den ich Kontackt hatte niemand bekommen.

Ich kann bis jetzt noch nicht den Sinn dieser Polizei-Aktion nachvollziehen. Das einzige was sie geschaft haben ist, dass noch mehr Menschen auf die vorherschenden Repressionen aufmerksam gemacht wurden.

Kritik vom LaVo "DIE LINKE"

(muss ausgefüllt werden) 15.12.2008 - 10:13
14. Dezember 2008 Landesvorstand
DIE LINKE verurteilt gewaltbereite Polizei Bremen

Der Landesvorstand der Partei DIE LINKE. Bremen verurteilt das provozierende und gewalttätige Vorgehen der Polizei gegen die Demonstration am 13.Dezember in der Bremer Innenstadt.


Es handelte sich um eine Spontandemonstration gegen das Verbot der für den gleichen Tag angemeldeten Anti-Repressions-Demo am Schlachthof, die vom Stadtamt verboten worden war, die Beschwerden gegen das Verbot wurden von den Gerichten am Abend des 12. Dezember abgewiesen. Die Demonstration wurde verboten, obwohl sich die Veranstalter gesprächsbereit zeigten, eventuelle Probleme mit dem Verlauf der Demonstration im Vorfeld auszuräumen.

Die Landessprecherin der LINKEN, Cornelia Barth, war die ganze Zeit vor Ort. Aus ihrer Sicht verlief die spontane Demonstration ohne Gewalttätigkeit der Demonstranten. Dagegen verhielt sich die Polizei verbal und körperlich provozierend und gewalttätig gegen die Demonstranten und kesselte die Demonstranten in der Obernstraße ein. Die Demonstranten wurden in Gewahrsam genommen und bei allen die Personalien aufgenommen. Die Festgenommenen wurden mit Kabelbindern gefesselt abgeführt.

Mit dem Vorgehen der Polizei wurde das Versammlungsrecht massiv verletzt. Möglicherweise wurde seitens der Polizei versucht, durch Provokation von Gewalt nachträglich eine Rechtfertigung für das Verbot der angemeldeten Demonstration zu „erzeugen“.

Bremen ist der einzige Ort, wo eine Demonstration im Rahmen der bundesweiten Aktionstage gegen Repression verboten wurde.

Barth erklärt dazu: „Hier findet eine Kriminalisierung von Widerstand statt, die auf Einschüchterung und Repression setzt. Das gewalttätige Vorgehen der Polizei folgt offenbar einem Muster: innerhalb von zwei Wochen fand der zweite Polizeikessel in Bremen statt. Der Verlauf der spontanen Demonstration belegte, dass das Verbot der angemeldeten Demonstration durch nichts gerechtfertigt war. Hier wurde in einem schlichten Fall von Klassenjustiz das Weihnachtsgeschäft des Bremer Einzelhandels für wichtiger erachtet als die Versammlungsfreiheit von Menschen, die gegen Repression demonstrieren wollten.“

DIE LINKE sieht hier auch einen Zusammenhang zur bundesweiten Verschärfung des Versammlungsrechts, wie es in Ländern wie Bayern und Baden-Württemberg bereits vollzogen wurde.

DIE LINKE in Bremen verlangt von Innensenator Mäurer lückenlose Aufklärung der polizeilichen Übergriffe und Besserung für die Zukunft.

warum anmelden?

rumpelstilzchen 15.12.2008 - 17:24
grundsätzlich ist es sicher ein bißchen schizophren,eine demo gegen repression anzumelden! aber für flüchtlinge,die an demos teilnehmen wollen,kann das wichtiger sein als für uns "deutsche"!! jede/r bulle/bullette trägt die gewalt dieser "herren" und "damen" mit,wenn er/sie sich an dem einsatz beteiligt! in den 70er jahren hat sich in bremen mal ne ganze hundertschaft krankgemeldet,um nicht gegen eine demo "weg mit § 218" eingesetzt zu werden!!!! soviel zivilcourage wünsche ich mir heute auch nochmal!!!

BSAG als Repressionshelfer?

Sozialticket! 16.12.2008 - 11:41
Daß, wie "ich war da" schildert, die Gefangenen in Bussen der BSAG stundenlag festgehalten und zu den Revieren gebracht wurden, ist ein Skandal!
Für Sozialtickets ist die Finanzverwaltung der BSAG schlichtweg zu geizig, wenn es darum geht, Demonstrationsrechte zu unterdrücken, ist die BSAG großzügig und unterstützt den Repressionsapparat mit allen Mitteln.
Die fristlose Entlassung der verantwortlichen Vorstände der BSAG gehört unbedingt auf die Agenda linker Politik in Bremen.
Der Kampf gegen Repression heißt auch Kampf gegen die willigen Helfer des Repressionsapparates!

BSAG als Repressionshelfer

muss ausgefüllt werden 16.12.2008 - 15:31
Das mit dem Sozialticket ist wohl ebensowenig allein eine Entscheidung der BSAG, wie sie Busse uneigenützig als Gefangentransporter zur Verfügung stellt. Beides passiert auch in der Logik öffentlicher Unternehmen nur dann, wenn es die eigene Bilanz verbessert oder zumindest nicht verschlechtert. So wie es scheint ist der Bremer Senat, bzw. die Innenbehörde halt bei den Gefangenenstransportern zahlungsbereiter als für ein Sozialticket. Der BSAG kann man natürlich den Vorwurf machen, dass sie in ihrer Geldgier (die vielleicht ja auch direkt auf die Vorstandsgehälter durchschlägt), bei solchen schmutzigen Geschäften mitmacht. Andererseits sollte man dabei immer auch bedenken, dass es nicht unbedingt angenehmer für Gefangene wird, in kleineren Polizeifahrzeugen sowie Gefangenentransportern von Polizei und Justiz transportiert zu werden.

BSAG demnächst auch als Folterhelfer?

Es wurde keinE AutorIn angegeben! 16.12.2008 - 21:44
Es ist nicht einfach nur eine bodenlose Unverschämtheit der BSAG-Vorstände, bei staatlichen Repression durch Gefangentransporte mutwillig mitzuwirken. Es scheint als folge die einer Strategie. Es kann wohl angezweifelt werden, daß die Busse der BSAG, mit denen die Gefangenen abtransportiert wurden, und in denen manche über Stunden hinweg gefesslt gefangen gehalten wurden, schon im Vorfeld durch die BSAG an die Polizei angeboten und dieser zur Verfügung gestellt wurden. Es wäre irre, anzunehmen, als hätte 10 Minuten vor der Massenverhaftung ein Bemater beim Vorstand der BSAG angerufen und um Repressionshilfe gebeten.

Die BSAG unterstützt mit ihrer aktiven Repressionshilfe Bremer Polizeistrukturen, die dafür bekannt sind, daß Gefangene zu Tode gefoltert werden. Auch gegen den Freispruch des Arztes, der den Gefangenen durch Ertränken zu Tode folterte richtete sich ja die Anti-Repressionsdemo. Dem gesamten Vorstand der BSAG war bekannt, daß er mit der Repressionshilfe ein Foltersystem unterstützt.

Die Unterordnung der BSAG unter alleinige Repressionsmechanismen einer immer diktatorisch werdenden Gesellschaft ermöglicht in Zukunft noch mehr und noch dreistere Manöver der Massenverhaftunen. Und dies einigermaßen unbemerkt. Offizielle Gefangenentransporter der wohl nur noch als radikalkapitalistische Paramilitärs zu bezeichnenden Polizei fallen bei Massenerhaftungen von 170 Personen im Straßenbild unangenehm auf. Alle Verkehrsteilnehmer an den betroffen Routen bemerken die massive Repression. "Zivile" Busse der BSAG hingegen fallen nicht auf. Die Bevölkerung merkt im Straßenbild nichts von Staatsterrorismus, der da von der BSAG unterstützt wird.

Bei den zu erwartenden sozialen Kämpfen in der Endphase des Kapitalismus wird es Massenverhaftungen durch die folternde Bremer Polizei geben, von denen weit mehr als 170 Personen betroffen sein werden.
In diesem Zusammenhang kann die Repressionshilfe der BSAG als "Versuchsballon" gesehen werden, wenn es keine Proteste gegen dieses Verfahrne gibt, werden in Zukunft immer häufiger immer mehr Menschen mit den Bussen der BSAG in die Einrichtungen einer folternden Bremer Polizei verschleppt.
Es gilt, den Verantwortlichen jetzt deutlich zu machen, daß solche Repressionshilfe für die folternde Bremer Polizei nicht geduldet wird!

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Gute Idee

Kuddel 14.12.2008 - 05:12
Es kommt ja so oft vor, dass Autonome, linke Jugendliche Erschossen werden, aber ganz selten, dass Verbrecher, schlagende Ehemänner und Randaliere mir und anderen Kollegen nach dem Leben trachten, weil wir Gesetze durchsetzen zu deren Einhaltung sie verpflichtet sind.

Ich habe meine Waffe noch nie gegen polizeiliches Gegenüber eingesetzt ausser Tonfa und Pfeffer, aber das sind ja keine Schusswaffen.

Ich habe lieber meine Lebensversicherung in Form einer Schußwaffe dabei, als mich bei einem Einsatz von anderen Töten zu lassen....



@kuddel

fireFOX 14.12.2008 - 10:33
Was willst du? Ja, okay, du bist auch nur ein Mensch, der versucht, eben als Cop irgendwie durchzukommen. Jeder hier nimmt dir gerne ab, dass du dich bemühst, ein ganz netter Mensch zu sein und nur im Äußersten Fall deine Waffe ziehst, oder, wie du in einem anderen Artikel erwähnst, eben Gewalt gegen Demonstranten einsetzt. Alles klar. Daneben gibt es einen Haufen anderer Cops die leider nicht so friedfertig sind, zweitens ändert das nichts an dieser scheiß kapitalistischen Konkurrenz- und Gewaltgesellschaft. Daran bist du nicht Schuld, aber du bist ein Teil des repressiven Organs. Daher, @acab halt doch bitte deine Schnauze, dein aufgegeiltes Anti-Cop-Verhalten ist einfach nur peinlich.
@kuddel, was ich sagen wollte, Indy ist nicht wirklich dazu da, damit jeder mal sagt, was er/sie zum Thema denkt, aber es freut mich natürlich, wenn ein Cop gewillt ist, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen.

@ kuddel

kuddel-fan 14.12.2008 - 10:46
kann dir nur zustimmen!! jene gesetze, die hier so breitmäulig verteufelt werden (wie VersG, GG,...) machen es überhaupt erst möglich zu demonstrieren, liebe linke! das hatten wir auch schon anders. und das ist noch nicht so lange her...

@ kuddel-fan

Dein Name 14.12.2008 - 12:15
genau das ist der grund warum "wir"(liebe linke...)es nicht hinnehmen wenn die im grundgesetz garantierten rechte immer weiter eingeschränkt werden. das paradoxe ist das linksradikale sich als verfassungsschützer engagieren müssen um die bürgerliche freiheit zu erhalten, weil es eben den "echten bürgern" sch... egal ist was mit ihrer freiheit und ihren rechten geschieht.
und falls irgendwer meint das wäre spinnerei dann guckt euch doch mal die vernichtenden urteile der lezten jahren für diverse "antiterror gesetze" vor dem bundesverfassungsgericht an...
und was unsere innenminister alles versuchen um die verfassung auszuhebeln

zur Kritik....

Suse 14.12.2008 - 16:58
„Schon früh befanden sich aus diesem Grund Polizisten in der Stadt, die Beispielsweise den Bahnhofsvorplatz, sowie den Bahnhofsausgang nahe der Bürgerweide kontrollierten und Ausschau nach Personen des zu suchenden Klientels hielten.“

Naja, mal nicht übertreiben. Es war zu gleichen Zeit nen Bundesligaspiel (Werder gegen Wolfsburg) - dann sind Polizeiposten im Bahnhofsbereich immer gegeben.

„aggressive Riotcops“

…trägt nicht gerade dazu bei diesem Artikel eine gewisse Ernsthaftigkeit zu geben.

„Im weiteren Verlauf des Tages kam es jedoch zu weiteren Aktivitäten die insgesamt positiv verliefen, unter anderem demonstrierten circa 150 vermummte Personen um etwa 17:00 Uhr durch das Bremer Viertel um ihrer Wut über die Ereignisse ausdruck zu verleihen, noch bevor die Polizei eintraf und womöglich weitere Festnahmen stattgefunden hätten löste sich die Versammlung auf.“

Im eigenen Viertel für ne halbe Stunde zu demonstrieren ist keine gelungene Öffentlichkeitsarbeit !

Informationsfluss war äußerst dürftig. Zahlreiche Leute vor und um den Schlachthof (Ort der verbotenen Demo) hatten keinerlei Informationen über irgendeine Spontandemo in der Innenstadt (ein spät geschalteter Ticker auf indymedia ist wohl kaum von Nützen) - daher ist auch die relativ geringe Zahl an Beteiligten zu erklären…die zahlreichen Splittergruppen (auch von außerhalb) irrten planlos umher ohne Kenntnisse (normalerweise sollte bei solchen Gelegenheiten immer eine Art „Informationsstelle“ vor Ort sein, die die Leute anspricht - wie schon oft und häufig geschehen)
Anlass und Zweck der Demos wurde für den „Bürger“ kaum erkennbar (keine Flyer oder Gesprächssuchende).
Ein Konzept wie letztes Jahr in Hamburg wäre vielleicht ratsamer gewesen !