Münster:Solidemo für Alexandros Grigoropoulos

Münsters 13.12.2008 21:33 Themen: Repression Soziale Kämpfe Weltweit
Heute, am 13.12.08, um 17 Uhr zog vom Münsteraner Hauptbahnhof eine Spontandemonstration aus Solidarität zu den Ereignissen in Griechenland und dem tragischen Tod von Alexandros Grigoropoulos Richtung Innenstadt.
Gegen 17.00 Uhr hatten sich bereits über 60 Menschen vor dem Hauptbahnhof, auf dem Berliner Platz, gesammelt. Nachdem Mensch mit Transparenten einen Block gebildet hatte, zog die Menschenmenge lautstark Richtung Innenstadt und rief Parolen wie "Policia Assassini" und "Gegen Repression und Kontrollen - wir demonstrieren wo wir wollen".
Durch die Transparenten wurde der Inhalt und der Grund der Demonstration leicht erkennbar: "Alexandros Grigoropoulos killed by the police!" "Globalicemos la resistencia." "Solidarity with the activists in Exarchia." und "Griechenland das war Mord".
Es ging durch die beliebten Einkaufsstraßen Richtung Rathaus und Prinzipalmarkt, dabei wurde in die verdutzte Einkaufsmasse Polit-Konfetti mit Botschaften, wie "Alexandros das war Mord - Widerstand an jedem Ort" und "Fight the state" geworfen.
Bis auf einige Ausnahmen verhielten sich die EinkäuferInnen ruhig und interessiert.
Die Demonstration führte vom Prinzipalmarkt über den Lichtermarkt weiter zum Domplatz, wo sie dann auch erstmals von Polizisten auf Motorrädern belästigt worden sind. Diese konnten aber nichts ausrichten und waren wenig mobil aufgrund der Menschenmengen in der Innenstadt.
Am Rathaus angekommen, wurde die Demonstration wie geplant aufgelöst. Die DemonstrantInnen verschwanden unauffällig im Getümmel des Weihnachtsmarktes, so dass die Polizei keine Personen festhalten konnte.
Im Allgemeinen war die Aktion ein Erfolg, gerade auf Grund der hohen TeilnehmerInnenzahl bei einer spontanen Aktion, dem lautstarken Auftreten der DemonstrantInnen und da niemand von der Polizei behelligt werden konnte.
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Ergänzungen

Jo

Jo 14.12.2008 - 12:16
Hinzuzufügen ist eventuell noch das sich - zum erstaunen - der demo mehrere "bürgerliche" & ältere Menschen angeschlossen haben

?

Betrachter 14.12.2008 - 16:09
Wirklich viele Leute haben sich an der Demonstration leider nicht angeschlossen.
Es kamen einem teilweise sogar so vor, dass die Demonstration zwischendurch geschrumpft sei.
Dennoch mit ca. 50 Leuten für die kurze Mobilisierungszeit für Münsteraner Verhältnisse eine ordentliche Anzahl.

münster rocken

aj 14.12.2008 - 22:27
super aktion, schöne transpis, und der beweis, dass münster nicht tot ist.

am mittwoch geht es dann zum schloss, Studiengebüren verhindern.

14:00 Demo Bahnhof
15:00 Vollversammlung vorm Schloss
16:00 Senatssitzung

presse

wurde ausgefüllt 15.12.2008 - 18:27
und das schreibt die tiefschwarze presse münster's:
"50 teils vermummte Personen ziehen durch volle Innenstadt
Münster - 50 teils vermummte Personen sind am Samstag gegen 17.15 Uhr durch die ziemlich volle Innenstadt von Münster gezogen.

Die jungen Leute, die Plakate und Transparent mit sich führten, waren vielen Einwohnern und Besuchern Münsters aufgefallen. So gingen etliche Anrufe bei der Polizei ein, dass vermummte Leute vom Hauptbahnhof in Richtung Innenstadt ziehen würden.


Auf dem Überwasserkirchplatz wurde eine Gruppe von 30 Personen angetroffen, die mit Transparenten in Richtung Rathausinnenhof ging. Bei Annäherung von mehreren Polizeikräften, rollten sie ihre Transparente ein und zerstreuten sich in der sehr vollen Innenstadt im Bereich Rathaus/Stubengasse.

Es kam seitens der Gruppe zu keinen Störungen oder anderen Auffälligkeiten gegenüber der übrigen Bevölkerung."
 http://www.mv-online.de/lokales/muenster/kurzmeldungen/875093_50_teils_vermummte_Personen_ziehen_durch_volle_Innenstadt.html

...und in Mexiko!

Gloria Muñoz Ramírez 17.12.2008 - 15:42
LA JORNADA (linke mexikanische Tageszeitung) 13.12.2008

Los de Abajo

Gloria Muñoz Ramírez

 losylasdeabajo@yahoo.com.mx

* Griechenland brennt

Seit dem vergangenen 6. Dezember brennt Griechenland. Die Hauptstraßen von Athen, Ioanina, Sparta, Thessaloniki, Patras, Jania, Xanti, Mitilini, Komotini, Agrinio, Heraklion, Volos, Serres, Alexandria und Trikala sind mit Wut gefüllt, nicht allein auf den Mörder in Polizeiuniform, der Alexandros umgebracht hat, sondern auf ein ganzes System, das auf Exklusion und Repression basiert. Es ist die Wut des Volkes, die durch die griechischen Viertel streift und sich Schulen, Banken, multinationaler Geschäfte, Regierungsgebäude und Polizeistationen bemächtigt. In der Zwischenzeit bemächtigt sich das Chaos derer von Oben.

Der Mord an Alexandros geschah in Exarchia, einem Treffpunkt progressiver Kräfte, einem Viertel, in dem seit Jahrzehnten soziale Kämpfe stattfinden und wo sich, neben vielen anderen, die Freunde des zapatistischen Kampfes treffen. Hier, so wird aus Athen berichtet, „begann eine Gruppe Jugendlicher eine Diskussion mit den Polizisten, Angehörigen der Spezialeinheit, die sie aus einem Auto heraus provozierten. Und da, einfach so, zog ein Polizist seine Waffe und schoss zweimal auf den Jugendlichen, in den Bauch und ins Herz. Als er im Krankenhaus Evangelismós ankam, war er bereits tot“.

Bis nach Barcelona, wo vor wenigen Tagen das Zweite Europäische Treffen in Solidarität mit dem zapatistischen Kampf stattfand, kam der Solidaritätsaufruf der griechischen Aktivisten: „Wir schreiben euch, den Menschen, die sich mit dem Zapatismus solidarisieren, als Athen, das gerade Momente der Wut erlebt. Wir möchten euch herzlich zu diesem europäischen Treffen gratulieren, das hoffentlich gut wird, denn die Solidarität wird immer wichtiger, sie ist eine Waffe, unsere Waffe gegen die Barbarei der Repression, die in jedem Winkel des Planeten herrscht … wir bitten euch um eure Solidarität mit den Tausenden, die wir in allen Städten Griechenlands auf den Straßen unsere Wut zeigen …“

Die Antwort der Kollektive aus Italien, Frankreich, Spanien, Deutschland und anderen Ländern ließ nicht auf sich warten: „Wir verurteilen die fortschreitende Kriminalisierung unserer Kämpfe von Seiten der verschiedenen europäischen Staaten, und wir verurteilen die Brutalität der Polizei …“ Innerhalb einer Woche wuchs die Welle der Solidarität. Es fanden Protestkundgebungen in Paris, Berlin, London, Rom, Den Haag, Moskau, New York, Istanbul und verschiedenen spanischen und zyprischen Städten statt.

Tausende Menschen sind weiter auf der Straße und in den Besetzungen; hier spürt man den Mut und die Solidarität der fünfzehnjährigen Schüler, denen sich Arbeiter, Studierende, Hausfrauen, Lehrer und Menschen aller Farben angeschlossen haben.

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anders in minden...

éinfacher text 13.12.2008 - 22:16
in minden (auch nrw) verlief das ganze nicht so.
daher: kommt alle zur demo!!


DEMO: MINDEN // MONTAG (15.12.) // 18:30 h
 http://de.indymedia.org/2008/12/235978.shtml

DIE DEMO IST EINE REAKTION AUF DIE POLIZEIGEWALT VON LETZTER WOCHE:
_  http://de.indymedia.org/2008/12/235715.shtml

HIER DER AUFRUF UND DIE ROUTE/AUFLAGEN:
_  http://de.indymedia.org/2008/12/235755.shtml

Kein Erstaunen

Mensch 14.12.2008 - 14:50
für mich keine Überraschung, dass ältere Menschen und Bürgerliche an der Demo teilgenommen.
Griechenland ist überall