Madrid (10.12.): Bullenwache angegriffen

autónomo 12.12.2008 22:49 Themen: Repression Weltweit
AM 10.12. fand in Madrid eine Solidemo wegen der Ermordung eines 15jährigen am Exarchiaplatz in Athen durch die Polizei statt, in deren Verlauf eine Bullenwache angegriffen wurde.
Am 10.12. fand im Zentrum Madrids eine unangemeldete Kundgebung aus Solidaritaet mit den Geschehnissen in Griechenland und im Gedenken an den ermordeten Alexandros G. statt. 400 Menschen versammelten sich um 20 Uhr in Sol und zogen von dort aus durch einige der belebtesten Einkaufsstrassen, wobei zahlreiche Geschaefte mit antikapitalistischen Botschaften verschoenert wurde und die PassantInnen ueber zahlreiche Transparente, Flyer und Sprechchoere ueber die Situation in Griechenland informiert wurden.

Auch die Gran Vía, eine der Hauptverkehrsadern des Madrider Stadtzentrums wurde eine halbe Stunde lang blockiert. Vor einer Polizeiwache blieb die Demo schliesslich stehen. Die Fassade wurde zugesprayt und mit Farbeiern beworfen, Muelleimer wurden demonstrativ vor der Tuer ausgeschuettet und Alexandros Foto hundertfach auf dem Boden verteilt. Kurz darauf flogen Steine, Gullideckel sowie Fusstritte gegen die Glastueren der Wache, die nicht lange standhielten...

Die Reaktion der Bullen liess natuerlich nicht lange warten und von allen Richtungen stromten Knueppelschwingende Bereitschaftspolizisten, Zivilcops etc in die Menge, 3 Personen wurden verhaftet.

Daraufhin breitete sich die nun zersprengte Demo in Kleingruppen ueber anliegende Stadtviertel aus, errichteten brennende Barrikaden und griffen Symbole des Kapitals an.
El País berichtet das im Zuge der Auseinandersetzungen 12 Banken gesmashed und 3 Bullen verletzt wurden. Alleine in der Bullenwache soll ca 15000€ Sachschaden entstanden sein.
Leider gab es aber auch 6 weitere Festnahmen (also insgesamt 9) sowie mindestens 10 Verletzte DemonstrantInnen.

In der selben Nacht wurden im Arbeiterviertel Vallecas aus Reaktion auf den Bulleneinsatz zwei weitere Banken angegriffen/entglast.

Am Nachmittag war ausserdem ein griechisches Reiseunternehmen besucht und demoliert worden.
Eine weitere Solikundgebung mit ca. 50 Teilnehmern fand um 12H vor der Griechischen Botschaft statt.


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Ergänzungen

antwort

antwort 13.12.2008 - 17:31
Waffenverbot für Versammlungen gibts in Spanien natürlich, allerdings gibt es oft keine Vorkontrollen. Vermummungsverbot gibts allerdings keins, auch sonst so gut wie keine Auflagen.

Repression

autónomo 13.12.2008 - 17:39

Die Richterin hat fuer die 7 volljaehrigen Verhafteten U-Haft angeordnet!

Begruendet wird dies mit der Angst ("alarma social") dass in Madrid weitere Riots entstehen koennten. Mit anderen Worten: die Medienberichterstattung/Panikmache hat in diesem Fall ganz erheblich dazu beigetragen dass 7 Menschen momentan ohne Prozess im Knast sitzen.

Solidaritaet ist eine Waffe!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Arbeitgeber — Danke

Kritik — Das kleine Kamel

In Valencia — E. Gal

frage — frage

Wisst ihr — Kuddel