Spontandemonstration in Dortmund

(muss ausgefüllt werden) 09.12.2008 20:15
Heute, am 09.12.08 fand in der Dortmunder Innenstadt, eine spontane Solidaritätsdemonstration für den erschossenen, griechischen Anarchisten, Alexandros statt. Es nahmen ungefähr 60 AntifaschistInnen daran teil und äußerten somit ihren Unmut.
Nach einer kurzen Kundgebung bewegte sich die Demo über den Weihnachtsmarkt in Richtung Westenhellweg.

Es wurden u.a. Parolen wie z.B. "Griechenland das war Mord - Widerstand an jedem Ort und No justice no peace - fight the police" skandiert.

Währendessen wurden noch Flyer an Passanten verteilt.

Eine Hundertschafft der Polizei begleitete die Demo im Spalier.

Während der Demonstration wurde bekannt, dass Faschisten in der Innenstadt seien um Flugblätter zu verteilten.

Die Demonstration wurde gegen kurz nach 19 Uhr, am Hauptbahnhof aufgelöst.
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Ergänzungen

Ergänzung

thomas j effing 09.12.2008 - 21:56
Es waren hinter der Demo ca. 20 Nazis unterwegs, so wie im Umfeld eine verhältnismäßig hohe Anzahl an Zivis, was nochmal verdeutlich, dass die Bullen in Alarmbereitschaft sind angesichts der Geschehnisse in ganz Europa. Einen großen Teil der Demo konnte man ohne Bullenbegleitung über den Weihnachtsmarkt zurücklegen. Die Bullen kamen erst später dazu - leider noch früh genug, um uns vom Gang zum griechischen Konsulat abzuhalten.

ergänzung

ich 09.12.2008 - 21:56
Trotz des Chaos über die verschiedenen Treffpunkte und allgemeiner Planlosigkeit haben die meisten (hoffe ich) den Alternativtreffpunkt mitten auf dem Weihnachtsmarkt wahrgenommen!
Dort wimmelte es schon von Staatsschutz, die gezielt Leute ansprachen!

Nach ca 20 Minuten sammelten sich die Leute inmitten des Weihnachtsmarktes, breiteten das Transpi aus und formten einen Block. Die Besucher des Marktes staunten nicht schlecht, als auf einmal die laute und entschlossene spontan Demo über den vollen Weihnachtsmarkt zog!

Die Demo verlief recht lange ohne Bullenbegleitung, ca. 30 min. Diese kesselten die Demo bei ihrer Kundgebung an der Kreuzung Ecke Burger King!

Danach ging es in Bullenbegleitung rund um den Wall zum Hauptbahnhof, wo die Demo aufgelöst wurde.

Trotz des Chaos und der kurzen Mobilisierungszeit ist die Demo für Dortmunder Verhältnisse als sehr positiv zu bewerten. Wir erreichten unser Ziel, trotz allgemeinem Demoverbotes in der Innenstadt, wegen des Weihnachtsmarkt Demo und Kundgebung auf dem überfüllten Weihnachtsmarkt durchzuführen.
Die Besucher des Marktes zeigten sich geschockt, als auch interessiert!

Danke an alle, die gekommen sind!


Nazis verteilen Flyer!

SkinheadOi!punk 09.12.2008 - 22:00
Nazis haben während der Demonstration Flyer an der Treppe vorm Hauptabhnhof verteilt. Als sich ein Anitfaschist das ansehen wollte, wurde dieser von 4-6 Zivilpolizisten angriffen und geschubst. Der Antifaschist ließ sich aber nicht einschüchtern und hielt stand.

redebeitrag+ anmerkung

na, wer wohl 09.12.2008 - 22:18
zu unserer verteidigung muss gesagt werden, dass es erstmal unser primärziel war die demo demo über die bühne zu kriegen!!!

hier der redebeitrag und flyer:



Solidarität mit griechischen Genossinnen.

In der Nacht des 6.12. wurde der 15 jährige Alexandros Grigoropoulos von einem griechischen Polizisten in Athen erschossen. Wie genau es zu der Tötung kam ist relativ unklar, da sich die verschiedenen Presseberichte widersprechen. In den Medien gibt es unterschiedliche Darstellungen der Tat, zum einen wird behauptet ein Querschläger der abgegebenen Warnschüsse hätte den Jungen getroffen, zum anderen wird von Notwehr gesprochen.
Ein unbewaffnetes 15 jähriges Kind wurde also aus Notwehr oder von einem Warnschuss getötet?!
Man fragt sich wie weit die Polizei noch gehen wird und wovor sie noch zurückschrecken wird. Als Antwort auf den Mord kam es in mehreren großen Städten, wie Athen, Thessaloniki, auf der Insel Kreta zu erheblichen Unruhen. An den Protesten beteiligten sich jeweils mehrere 1000 Menschen. Trotz der verharmlosenden Darstellungen, ließen sich die Menschen nicht davon abhalten, ihre Trauer in massivem Widerstand gegen Polizei, Staat und Kapitalismus auszudrücken.

Wir wollen mit der Demonstration auf die Vorfälle und Hintergründe der Massenbewegungen in Griechenland aufmerksam machen und unseren griechischen Genossinnen unbegrenzte Solidarität zusichern. Wir verstehen es als unsere Pflicht, die Proteste nicht von den Medien kriminalisieren und verfälschen zu lassen.

In Griechenland gibt es seit einiger Zeit soziale Unruhen, in denen vor allem linke und anarchistische Bewegungen aktiv sind.

Noch vor 2 Wochen gab es einen Hungerstreik in griechischen Gefängnissen.Damit protestierten sie für bessere Haftbedingungen und gegen die Praxis, dass Menschen häufig lange ohne Verfahren in Untersuchungshaft gehalten werden. Daran beteiligten sich mehr als 7000 Häftlinge. Die Proteste endeten dank des solidarischen Handelns aller Gefangenen erfolgreich.

Zudem kommt es in Griechenland immer wieder zu Generalstreiks als Ausdruck des Protestes gegen die von der Regierung verursachten sozialen Ungerechtigkeiten.
Anfang diesen Jahres setzte die konservative Regierung eine Rentenreform durch,die erhebliche Einschränkungen des Arbeitsrechtes, Rentenzahlungskürzungen, sowie höheres Renteneintrittsalter mit sich brachte. Dies wurde mit einem landesweiten Generalstreik beantwortet, der von allen Gewerkschaften getragen wurde.
Der nächste Generalstreik ist bereits für diese Woche geplant.

Der Staat hat inzwischen offensichtlich die Kontrolle über die verschiedenen Einzelbewegungen verloren
Eine Gruppe aus Thessaloniki überfällt zum Beispiel regelmäßig Supermärkte in Vierteln in denen die Armut relativ hoch ist. Die erbeuteten Lebensmitteln werden dann unter den Menschen verteilt. Aufgrund von steigenden Lebensmittelpreisen und Inflation gewinnen solche Gruppen und deren Praxis immer mehr Sympathien und Bedeutung in der Bevölkerung.

Derartige Bewegungen entwickeln sich vor allem in Protesten gegen Studiengebühren, Bildungsreformen und führen in Griechenland zu breiten Bündnissen.

Diese Beispiele sind nur wenige von vielen. Wahrscheinlich erfährt man in den hiesigen Medien nur von den populärsten und erfolgreichsten Aktionen und Protesten.

Doch allein an diesen Beispielen wird klar, wie machtlos der Staat gegenüber der Bevölkerung ist, wenn sie erstmal den Willen entwickelt hat, ihre Lebenssituation zu verbessern.
Spätestens jetzt wird klar, dass sich Staat und Kapital in die Ecke gedrängt fühlen und den sozialen Kämpfen nur mit Gewalt antworten können. So kann man den Mord als eine erste Reaktion auf die Machtlosigkeit des Staates und seiner Organe betrachten, die den Willen der Menschen nur noch mit Waffengewalt brechen kann.

Aus diesen Gründen wollen wir unsere Solidarität den Menschen in Griechenland bekunden, indem wir auch gegen unreflektierte und undifferenzierte Medienpropaganda demonstrieren. Die Unruhen dürfen nicht, wie es schon bei vielen anderen Protesten der Fall, als stumpfe Gewaltorgie dargestellt werden, sondern müssen die Hintergründe beleuchten, die Menschen dazu treiben sich gegen ein solches Verbrechen aufzulehnen.

IN GEDENKEN AN ALEXANDROS GRIGOROPOULOS, DER OPFER VON POLIZEIWILKÜR UND STAATLICHER GEWALT WURDE

SOLIDARITÄT MIT GRIECHISCHEN GENOSSINNEN

AUTONOME GRUPPEN AUS DEM RUHRGEBIET

Zu der Zahl der Nazis

Ich 09.12.2008 - 23:22
Die Nazis an den Freitreppen haben tatsächlich die 20 nicht überschritten. Ihr "geschlossenes" Abrücken hatte darüber hinaus durchaus taktische Gründe. Waren insgesamt doch heute ganz schön eingeschüchtert, warscheinlich ist der Nazi-Support von außerhalb heut ausgeblieben, weil viele vor ner angekündigten linken Sponti-Demo, womöglich dann ohne Bullenbegleitung, doch zu viel Respekt hatten. Weiter so !

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hey ultra muc — nogender