Lüneburg: Erneuter Protest gegen Naziladen

Antifa Nikolaus 07.12.2008 12:41 Themen: Antifa
Nachdem es schon zur Wiedereröffnung des Lüneburger Naziladens "Temple of Football" am 3. Dezember zu antifaschistischen Protesten kam, wurde die "Neueröffnungsparty" am 6. Dezember ebenfalls von antifaschistischen Aktionen begleitet.
Tausende Menschen die an diesem Tag auf den Lüneburger Weihnachtsmarkt strömten, bot sich ein ganz und gar nicht weihnachtliches Schauspiel. Fahrzeuge der Polizei standen rund um den Naziladen und voll ausgerüstete Polizeibeamte schützen den Naziladen.
Um 10 Uhr sollte die "Eröffnungsparty" im Laden beginnen. Allerdings tat sich zunächst gar nichts. Außer einer Handvoll Nazis um den Ladenbesitzer Christian Sternberg, kamen weder KundInnen noch Partygänger. Nur die Polizei machte sich bereit und stellte sich vor dem Laden und an den Zufahrtswegen auf.
Gegen 11 Uhr tauchten dann die ersten AntifaschistInnen auf und wollten wieder direkt vor dem Laden protestieren. Dieses unterband die Polizei allerdings recht zügig. 50 andere AntifaschistInnen, die sich an einem anderen Ort trafen und gemeinsam zum Naziladen gehen wollten, wurden nach wenigen Schritten von der Polizei gestoppt und in einer Straße festgehalten. Die Polizei bot ihnen dann eine "Spontandemonstration" am Rande der Innenstadt an. Eine Versammlung vor dem Naziladen in der Altenbrückertorstraße wurde ihnen untersagt. Auf das "freundliche" Angebot der Polizei wurde seitens der Antifas verzichtet und die Antifas verteilten sich in der Innenstadt, nachdem sie in kleineren Gruppen und in fünfminütigen Abstand den Polizeikessel verlassen konnten.
Kurze Zeit später gelangten die meisten Antifas in die unmittelbare Nähe des Naziladens. Trotz verschiedenster Verhinderungsversuche der Polizei, konnten rund 45 Antifas in die Altenbrückertorstraße gelangen und sich an einer Straßenecke - ca. 30 Meter vom Naziladen entfernt - versammeln. Die Polizei riegelte den direkten Zugang zum Naziladen ab, ließ die anwesenden Antifas an ihrem Ort aber gewähren. Einige Stunden konnten dann zumindest Flugblätter verteilt werden und die Öffentlichkeit konnte informiert werden.

Im Laufe des Tages besuchten rund 30 Nazis den Laden. Die Nazis standen anfangs in kleineren Gruppen vor dem Laden und beschäftigten sich mit dem Konsum von Bier und Wein. Dabei machten sie dann allerdings eher den Eindruck von Gewohnheitstrinkern. Am späten Nachmittag lungerten dann nur noch 10 Nazis im Innenhof des Hauses rum und leerten die letzten Bierflaschen.
Auffallend war, dass außer Stefan Klingbeil von der Kameradschaft "Snevern Jungs", kein bekannter Naziaktivist die "Neueröffnungsparty" von Sternberg besuchte. Sämtliche Führungsaktivisten der regionalen Naziszene hielten sich fern. Von der Lüneburger Kameradschaft schaute nur Michael Schülke kurz vorbei. Aus Lüneburg war neben einer Gruppe um den "JN-Beauftragten" Lasse Krüger aus Vögelsen, auch noch Jan Hencke vor Ort. Lasse Krüger schleppte zur "Party" auch eine Fahne der "Jungen Nationaldemokraten" (Jugendorganisation der NPD) mit. Der größte Teil der Nazis reiste von auswärts an und wurde offensichtlich eher durch die Freigetränke angezogen, als aus "nationaler Solidarität".
Um 18.30 Uhr war dann "Open End" und die letzten Nazis verschwanden, nachdem sie eine Holzplatte vor die Schaufensterscheibe geschraubt hatten.

Durch die verschiedenen antifaschistischen Aktionen in den letzten Tagen, war die "Neueröffnungsparty" vermutlich auch schon der Beginn des Wiederauszuges. Der Vermieter des Ladens, hat dem Nazi Sternberg gekündigt. Allerdings erst zum Dezember 2009. Für Lüneburger Antifaschistinnen und Antifaschisten bleibt also die Aufgabe bestehen, in der nächsten Zeit den Protest gegen den Naziladen zu verstärken und den Auszug des "Temple of Football" zu beschleunigen.

Artikel auf Indymedia zum Thema:
 http://de.indymedia.org/2008/09/226008.shtml
 http://de.indymedia.org/2008/12/234630.shtml

Einige Bilder des Tages:
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Ergänzungen

Und das schreibt die Polizei...

Mein Name 07.12.2008 - 14:07
06.12.2008 - 21:12 Uhr

POL-LG: Proteste gegen Eröffnung eines Ladengeschäftes der rechten Szene - Polizei verhindert direkte Konfrontation/Ausschreitungen

Bereits am Mittwoch, 03.12.08, kam es zu einer Spontandemonstration von Anhängern der linken Szene gegen die Neueröffnung eines Bekleidungsgeschäfts der rechten Szene in der Altenbrückertorstraße in der Lüneburger Innenstadt (siehe Pressemitteilung vom 03.12.08).

Für den 06.12.08 hatte der Inhaber des Bekleidungsgeschäfts im Rahmen der offiziellen Eröffnung zu einer Feier eingeladen, an der im Verlauf bis zu 35 Personen, die der "rechten Szene" zuzuordnen waren, teilnahmen.

In den späten Morgenstunden versammelten sich gut 50 Personen der linken Antifa-Szene Lüneburg im Bereich eines Treffs in der Katzenstraße, um nach ihren Angaben "spontan" gegen die Eröffnung des "rechten" Bekleidungsgeschäfts zu demonstrieren. Dabei beabsichtigten die Personen einen Demonstrationsaufzug mit einer Route direkt durch die belebte Lüneburg Innenstadt durchzuführen. Diese wurde seitens der Polizei im Rahmen eines Kooperationsgesprächs u.a. aufgrund des "gut besuchten" Weihnachtsgeschäfts in der Innenstadt abgelehnt. Alternativ wurde den (Spontan-) Demonstranten eine Aufzugsroute um den direkten Innenstadtbereich angeboten. Diese wurde abgelehnt, so dass die Personen auf einen Demonstrationsaufzug verzichteten.

Im Verlauf des Nachmittags sammelte sich ein Großteil der "Linken" (bis zu 40 Personen) im weiteren Umfeld des "rechten" Bekleidungsgeschäfts in der Straßen "Bei der Ratsmühle" und "Am Sande".

Durch die eingesetzten Polizeikräfte konnte im Verlauf eine direkte Konfrontation zwischen den Anhängern der Antifa und den Personen im Bekleidungsgeschäft verhindert werden. Zu Straftaten kam es nicht. Die Polizei überprüfte bei mehreren Personen die Personalien und sprach Platzverweise aus.

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Lüneburg
Pressestelle
Kai Richter
Telefon: 0160-4705111


Plagemann

Uwe 07.12.2008 - 14:37
ja der Paul war garnicht in Lüneburg,das hat alle sehr überrascht.Hat sogar seinen "Hiwi" alleine in sein Laden als Aufpasser gelassen.Aber auch das wäre beinahe in die Hose gegangen,wa Michael??????Ja auch der Paul zeigt langam wohl erste "Ermüdungserscheinungen"

Dresden: Neuer Laden mit rechtem Bekleidungss

antifa.sozialbetrug 07.12.2008 - 16:26
Dem Polizeibericht war zu entnehmen, dass in der Nacht auf den 5. Dezember die “Schaufensterscheiben eines Bekleidungsgeschäftes an der Reitbahnstraße” mit Pflastersteinen eingeworfen wurden. Der betroffene Laden “Easttyle” in der Hausnummer 35 verkauft Sachen für den rechten Hooliganschläger von Morgen. So befinden sich im Sortiment des Ladens neben modischen Alltagsklamotten u.a. auch Sachen der Labels Erik and Sons und Brachial. Die Marke Brachial bspw. wurde von Ralf “Manole” Marschner registriert, der Mitglied des im September 2000 vom damaligen deutschen Innenminister Otto Schily mehr oder weniger verbotenen internationalen Nazinetzwerk Blood and Honour und u.a. an der Produktion und Verteilung der CD “Ran an den Feind” der einschlägig bekannten und mittlerweile verbotenen deutschen Neonaziband “Landser” involviert gewesen ist. Blood and Honour wurde zwar verboten, agiert aber weiterhin im Untergrund, dies belegen Recherchen der Datenantifa. Diese hatten das Netzwerk im August gehackt und sämtliche Daten veröffentlicht.

Betreiber des Ladens ist der Toni Beger (Bild) aus der sächsischen Schweiz. Er ist ein bekannter Neonazischläger und Dynamo Dresden Hooligan. Beger beteiligt sich nicht nur an Demonstrationen, wie am 06. September in Kamenz (Motto: “Zukunft für unsere Kinder? Nicht in diesem System!”) sondern auch an gewaltsamen Übergriffen, wie beim EM-Halbfinale gegen türkische Lokale in der Dresdner Neustadt.


Der Laden ist leider nur einer in einem Netzwerk dutzender Läden in Dresden und ganz Sachsen. So bspw. der “Neverstraigt Clothes” in der Mälzerei im Stadtteil Pieschen. Der Inhaber Sebastian Raack ist nicht nur Verkäufer von Nazilifestyle, er produziert ihn auch selbst in der NS Hatecore Band Mosphit. Diese genießt große Beliebtheit in der Szene und tritt häufig auf einschlägigen Veranstaltungen auf, wie dem Fest der Völker in Altenburg oder Konzerten sogenannter “Freier Kräfte” und der NPD.

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Artikel in der heutigen Landeszeitung

Leserin 08.12.2008 - 10:58
Protest zur Eröffnung
Polizei verhindert Konfrontation

ahe Lüneburg. Das kleine Geschäft an der Altenbrückertorstraße war für einige Stunden der bestbewachte Laden Lüneburgs: Zahlreiche Polizisten verhinderten am Sonnabend, dass es rund um das Bekleidungsgeschäft "Temple of Football" zu einer Auseinandersetzung kommt. Der Inhaber des Ladens, der bislang an der Neuen Sülze zu finden war, hatte zu einer Eröffnungsfeier geladen. Er gilt als der rechten Szene zugehörig. Rund 50 Personen, laut Polizei überwiegend aus der linken Szene, protestierten gegen die Eröffnung.
Die Gegner wollten eigentlich direkt vor dem Laden demonstrieren. Das lehnte die Polizei ab, weil der Protest mitten durch die belebte Innenstadt führen sollte. Eine von der Polizei vorgeschlagene Alternativroute lehnten die Gegner des Geschäft ab. Sie protestierten stattdessen mit Transparenten am Platz Am Sande und verteilten Flugblätter.
Laut Polizeisprecher Kai Richter kamen zur Eröffnungsfeier rund 35 Personen der "rechten Szene". Eine direkte Konfrontation mit den Protestierern verhinderte die Polizei mit großem Aufgebot, sie sprach einige Platzverweise aus.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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so gehts weiter ...

ergänzer 23.02.2009 - 17:43
wie ihr hier nachlesen könnt ist nun zumindest die internet präsenz des
sogenannten "tempels" nicht mehr zu erreichen.

 http://de.indymedia.org/2009/02/242548.shtml