ZAHLTAG XXL TAG 2

agenturschluss 02.12.2008 18:30 Themen: Soziale Kämpfe
Bericht vom zweiten Tag der Aktionswoche ZAHLTAG XXL in Köln
ZAHLTAG XXL - 2.Tag

Pünktlich um 8:00 Uhr begann der zweite Zahltag vor der Arge Luxemburger Straße mit einer entmilitarisierten Zone. AktivistInnen (der Kampagne „Bundeswehr – Wegtreten“) sperrten einen Bereich der Zugangswege symbolisch aus. Es wurden Flugblätter verteilt und in Redebeiträgen von den Rekrutierungsversuchen der Bundeswehr in der Arge und in Schulen berichtet.

Nach ca. 1 Stunde machten sich etwa 40 Menschen auf den Weg, zu der Arge Kalk im Stadteil Mülheim, auf die andere Rheinseite. Dort wurde der Wartebereich in Beschlag genommen und schon nach kurzer Zeit wurde der Unmut der Wartenden laut, die Berichte schikanöser Behandlungen nahm kein Ende. Wieder wurden erfolgreiche „Begleitungen“ durchgeführt und Barauszahlungen erkämpft.Unterstützt von Sambarhythmen besuchten AktivistInnen die vier Etagen. Sichtlich irritiert, das Call-center in der vierten Etage.

Der Wartebereich und Zugang im Erdgeschoss wurde Treffpunkt für Informationen, Diskussionen und lecker Essen. Auch heute berichtete Emmely ( aus Berlin) von ihrem Streik bei Kaisers und dem anschliesenden Kampf gegen ihre Kündigung und ihrer aktuellen Situation als HartzIV Empfängerin. Unterstützer vom Arbeitslosenzentrum ALSO aus Oldenburg erzählten von den dortigen Erfahrungen mit ihren wöchentlichen! Zahltagen und die „Dokumentationsstelle für soziale Ausgrenzung“ trat wieder in Aktion.

Das die gemeinsame Gegenwehr und Selbstermächtigung an den Nerven einiger SachbearbeiterInnen zehrt, was gegen Ende des heutigen Tages vereinzelt deutlich wurde, zeigt, das bürokratisches Blabla und „ich bin nicht zuständig“ an seine Grenzen gerät.

Mit der Aktionsform ZAHLTAG kämpfen wir gegen Entrechtung und Entwürdigung.
Auch Morgen. Kommt vorbei.
8:00 Uhr Arge Luxemburger Straße.
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Ergänzungen

Time for Action!

... 02.12.2008 - 18:57
Morgen 8:00 Uhr Arge Luxemburger Straße. 121

UND 13:30 Zülpicher Platz für LangschläferInnen, SchülerInnen, StudentInnen, und alle anderen!

Und nicht Vergessen:

Freitag, 5. Dezember, 21 Uhr Zahltag-Party:

in der Lotta (Karthäuserwall 1, Clodwigplatz)

VA zu Zahltag und Aufruf

.... 02.12.2008 - 19:04
„Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen!“
Eine Kritik der Arbeit
Für jeden ist Arbeit selbstverständlich. Sie nimmt einen besonderen Stellenwert ein. Es wird mehr Arbeit gefordert, Arbeit soll sich lohnen und ein sicherer Arbeitsplatz sei eine gute Aussicht. Aber wir sollen uns auch für die Arbeit lebenslänglich bilden, „Chancen erkennen“ und „Herausforderungen annehmen“.

Arbeit scheint also indiskutabel. Aber warum arbeiten wir?
Wieso beschäftigen wird uns selbst so sehr damit uns in Arbeit zu bringen? Wieso soll man sich seit dem 6. Lebensjahr möglichst gut bilden um später eine Arbeit zu finden? Und wieso soll man nicht sagen, dass Arbeit scheiße sei?

Mit dem Wandel der Arbeitsorganisation in den 70er Jahren hat die Krise der Arbeitsgesellschaft eingesetzt. Ihre Folgen sind Massenarbeitslosigkeit und Prekarisierung. Seit dem wird man von Ideen zur Arbeit erschlagen. Die einen wollen die Arbeit retten, damit wir nicht arm werden. Die anderen uns das Elend der Verhältnisse mit Werten und Leuchtreklame schönreden. Arbeitnehmern wird eine Bringschuld eingeredet um nicht „selbstverschuldet“ arbeitslos zu werden. Hauptsache alles wird getan, dass die Zahnräder in der kapitalistischen Maschine weiterlaufen. Geradezu irrelevant erscheint es dabei, dass es überhaupt nicht so viel Arbeit gibt wie nötig und welches Elend durch die neuen Arbeitsformen zugemutet wird.
Referent von der Gruppe Krisis
Donnerstag, der 11. Dezember, 19 Uhr
Alte Feuerwache Köln (Melchiorstr.3)
Hier noch der Aufruf des Antifa AK zum Zahltag und zur Sylvesterknastdemo.