MA: 1000 bei Demo gegen Versammlungsgesetz

Antifa68 29.11.2008 21:27 Themen: Repression
Heute demonstrierten in Mannheim ca. 1000 Menschen gegen die geplanten Verschärfungen des Versammlungsgesetzes in Baden-Württemberg. Ein großer Teil der TeilnehmerInnen beteiligte sich an dem antikapitalistischen Block, zum dem linke und antifaschistische Gruppen aus der Rhein-Neckar-Region aufgerufen hatten. Die Polizei war mit einem massiven Aufgebot vor Ort und schikanierte die DemonstrantInnen unubterbrochen. Eine Spontandemo nach der Abschlusskundgebung wurde von Polizeisondereinheiten (BFE) zusammengeknüppelt.
Die Demonstration war stark durch einen großen antikapitalistischen Block geprägt, zu dem linksradikale Gruppen aus der Rhein-Neckar-Region aufgerufen hatten. Ziel des Blocks war es klar zu machen, dass es nicht nur darum geht, ein weiteres repressives Gesetz zu bekämpfen, sondern darum eine grundsätzliche Kritik kapitalistischer Vergesellschaftung und ihrer polizeistaatlichen Absicherung zu formulieren. Das neue Versammlungsgesetz ist im Kontext von BKA-Gesetz, Bundeswehreinsätzen im Inneren und Vorratsdatenspeicherung zu sehen. Es ist Teil einer umfassenden polizeistaatlichen Aufrüstung. Dies geschieht vor dem Hintergrund seit Jahren anhaltender Angriffe auf die Lebensbedingungen weiter Teile der Bevölkerung, durch Studiengebühren, Sozialabbau und Ausdehnung des Niedriglohnssektors und weitere Zumutungen.

Von Anfang an wurde die Demonstration von einem massiven Polizeiaufgebot mit Pferden sowie vermummten und behelmten PolizistInnen begleitet, die schon zu Beginn die TeilnehmerInnen schikanierten. Während der Demonstration kam es immer wieder zu Übergriffen; ein Polizist schlug einem Demonstranten ins Gesicht. Durch filmen der DemonstratInnen versuchte die Polizei diese einzuschüchtern und zu kriminalisieren.

Im Anschluss an die Demonstration eskalierte die Polizeigewalt völlig. Bei einer Spontandemonstration nach der Abschlusskundgebung auf dem Alten Messplatz versetzten die paramilitärisch auftretenden Polizeieinheiten den Mannheimer Stadtteil Neckarstadt-West in einen Ausnahmezustand: Vermummte Polizeitrupps patrouillierten in den Querstraßen zur Waldhofstraße und kontrollierten und verhafteten TeilnehmerInnen, wobei es zu gewaltsamen Übergriffen durch die Polizei kam. Aus einem Plus-Markt in der Waldhofstraße wurden vermeintliche Versammlungsgesetz-GegnerInnen an den Haaren heraus gezerrt. Vor der gegenüberliegenden Commerzbank kam es zu Festnahmen, bei denen ein Polizist einem am Boden Gefesselten mit dem Knie ins Gesicht trat. Die Festgenommenen mussten ihre Jacken ausziehen und mehr als eine Stunde in der Kälte gefesselt auf dem Boden ausharren. An der Ecke Waldhofstraße/Alphornstraße setzten ebenfalls vermummte Polizeieinheiten eine Gruppe von Personen fest, die während der Durchsuchung ihrer Taschen Beschimpfungen und Schlägen ausgesetzt waren. Eine weitere Personengruppe wurde an der Ecke Pflügersgrundstraße/Gartenstraße festgehalten. PassantInnen, die sich über den Polizeieinsatz empörten, wurden von BFE-PolizistInnen1 ohne Vorwarnung geschlagen. Darüber hinaus wurden PresseverteterInnen mit Gewalt an ihrer Arbeit gehindert. Insgesamt wurden mindestens 12 Personen festgenommen und zwischenzeitlich in der JVA festgehalten.

Der Polizeieinsatz hat gezeigt, dass politischer Widerstand in Baden-Württemberg schon heute mit allen Mitteln unterdrückt wird. Das geplante Versammlungsgesetz soll Repressionsorganen weitere Möglichkeiten schaffen, gegen unerwünschte Proteste vorzugehen. Die Polizei hat heute gezielt die Außenwirkung der Demonstration eingeschränkt und TeilnehmerInnen schikaniert und bedroht. Der heutige Einsatz zeigt, wie nötig es ist, Widerstand gegen das Gesetzesvorhaben der Landesregierung zu organisieren. Dennoch stellt die heutige Demo eine starken Auftakt für weitere Aktionen gegen das Versammlungsgesetz dar.

Der Widerstand gegen das Versammlungsgesetz und den Polizeistaat hat erst begonnen.
Weitere Demonstrationen gegen das Versammlungsgesetz finden am 6.12.2008 in Stuttgart und am 13.12.2008 in Freiburg statt.

Mehr Infos unter:
 http://aabw.antifa.net
 http://www.autonome-antifa.org
 http://www.akantifa-mannheim.de
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Ergänzungen

1000?

hi 29.11.2008 - 21:56
1000 leute? ich hatte ja jetzt nicht unbedingt einen großen überblick aber ich rechne mal im block mit 200-300 leuten und vornedran sagen wir 100 und neben dran vllt 50 hinten weiß ich nicht genau aber ich denke 500-700 ist realistischer..ansonsten wurden noch irgendwelche gegenstände bei dem collini steg in brand gesetzt

Let's get ready to rumble!

tag x 29.11.2008 - 23:09
Alles in allem eine schöne Demo. Am Anfang war zwar ein bisschen die Luft raus, die Stimmung besserte sich aber enorm in der Fußgängerzone.

Das war erst der Anfang! Lasst es krachen! Am 06.12. in Stuggi und am 13.12. in Freiburg!

All Colours Are Beautiful

A.E.N. 30.11.2008 - 00:15
Jepp, ganz guter Bericht. Also würde auch mal so auf 900 bis 1200 Leute bei der Demo schätzen... nach dem schleppenden Beginn dann doch noch ganz ok...

Ich hoffe, dass das massive und brutale Vorgehen der Cops in Mannheim bei den Demos in Stuttgart und Freiburg nicht ohne passende Antwort bleibt... wer jetzt noch meint des sei nur ein bissle Firlefanz und nicht endlich auch aktiv wird... nunja...

No Justice - No Peace
Fight the Police

I believe in vengeance!

Solidarität mit allen GenossInnen die verletzt wurden und/oder in Gewahrsam genommen wurden...

in bewegung

bleiben 30.11.2008 - 00:56
gute demo! richtig und wichtig!
jetzt geht es aber darum dran zu bleiben, weiter zu mobilisieren und mehr zu werden, in BaWü und überall!

denn wenn das gesetz durchkommt, können sämtliche antikapitalistische bewegungen, die noch (irgendwie) auf demokratische prinzipien d.h. meinungs- und versammlungsfreiheit setzen, einpacken und in den untergrund gehen.

für alle die, die den ernst der lage noch nicht gepeilt haben,
die politisch verantwortlichen herrschaften sind dabei, den sozialen bewegungen in deutschland den "boden unter den füßen" wegzuziehen, und zwar im wahrsten sinne des wortes, sämtliche kritische bewegungen zu diskreditieren und zu kriminalisieren und uns 200 jahre zurück zu katapultieren, wo die obrigkeit (seinerzeit noch könig) milde + gnädig gestimmt zu sein hat, um demonstrationen in der öffentlichkeit gewähren zu lassen.

zurzeit habt ihr in Mannheim, Freiburg, Stuttgart etc. noch die stellvertreterrolle in diesem kampf inne, letztlich betrifft es aber alle freiheitsverliebten in diesem staate und stellt zudem eine,
wenn nicht DIE gemeinsamkeit der sozialen bewegungen und insbesondere der linksradikalen dar, die versammlungsfreiheit, und bietet eine (historische) gelegenheit, gemeinsamen grund zu finden auf die strasse zu gehen. mensch muss wahrlich kein prophet sein, um sich vorzustellen, dass andere konservativ geführte länder nachziehen werden, wenn das im süden deutschlands so reibungslos funktioniert mit der entrechtung, das ist nur konsequent und quasi-demokratisch argumentierbar. wann, wenn nicht jetzt?

one struggle, one fight!
come on kids (and all): unite!

soli from the ruhrpott!

Staatsgewalt trägt Uniform und Robe

Autonome Antifa Freiburg 30.11.2008 - 04:22

Die Richter und Staatsanwälte, für wen sind sie da?

Communiqué vom 29.11.2008

Mit Beschluss vom 18.11.2008 hat der 2. Strafsenat des Oberlandesgerichts Karlsruhe eine Klage gegen einen prügelnden Polizisten verhindert. Bei einem Polizeieinsatz während der Antirepressionsdemo am 16.12.2006 als Reaktion auf die Repression gegen die Strassenpunx in Freiburg schlug ein Beamter einer Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) einem Demonstranten mindestens fünf Mal mit den Fäusten ins Gesicht. Es wurden Standbilder der Polizeigewalt und später auch das verpixelte Video veröffentlicht.

Die Staatsanwaltschaft Freiburg leitete im Januar 2007 Ermittlungen ein. Der Täter machte keine Aussage, seine KollegInnen behaupten nichts bemerkt zu haben, und die Staatsanwaltschaft erkannte lediglich „Abwehrbewegungen mit geöffneten Händen“. Einen Monat später wurde das Verfahren von der Staatsanwaltschaft leise eingestellt.

Bereits kurz nach der Demonstration wurde prognostiziert, dass die Polizei ihr Filmmaterial der Polizeigewalt wie üblich verschwinden lassen werde. Auf angeblich lediglich einem Video der mindestens fünf Polizeikameras am Tatort ist die Tat zu sehen, allerdings nur verwackelt und deshalb kaum verwertbar. Eine Kamera habe kurz vor der Tat aufgehört aufzuzeichnen, die andere erst kurz danach angefangen und auf zwei weiteren sei wegen einer ungünstigen Perspektive nichts erkennbar. Wir finden diese gezielte Vertuschung von Polizeigewalt unerträglich.

Im Sommer 2007 erkundigte sich der Betroffene, was aus den Ermittlungen geworden sei. Daraufhin wurde er erstmalig vernommen und legte ein ärztliches Attest vor, das unmittelbar nach der Demonstration angefertigt wurde. Die Staatsanwaltschaft Freiburg nahm daraufhin die Ermittlungen wieder auf. Der beschuldigte Polizist erklärte im März 2008, dass er sich lediglich gegen Tritte des Demonstranten habe verteidigen müssen. Eine Woche später wurde das Verfahren erneut eingestellt — es stünde Aussage gegen Aussage, es gebe keinen Grund, dem Opfer mehr zu glauben als dem Täter.

Der Betroffene gab nicht auf und legte Beschwerde ein. Am 07.08.2008 wurde die Beschwerde von der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe mit der gleichen Begründung wie zuvor durch die Staatsanwaltschaft Freiburg zurückgewiesen. Ein anschließendes Klageerzwingungsverfahren wurde vom Oberlandesgericht Karlsruhe abgewiesen.

Der Korpsgeist in den Reihen der Polizei schafft ein Milieu des Schweigens und Vertuschens. Dadurch werden reaktionäre Ideologien und autoritäre Strategien wie Rassismus und Polizeigewalt noch verstärkt. Anzeigen gegen Polizeibeamte werden mit Gegenanzeigen beantwortet und landen nur selten vor Gericht, wo die TäterInnen in Uniform Rechtsschutz genießen. Etwa 95% aller Verfahren wegen Körperverletzung im Amt werden eingestellt. Die Legislative schafft Anonymität, indem die immer wieder geforderte individuelle Kennzeichnungspflicht für PolizeibeamtInnen nicht eingeführt wird. Die Justiz sorgt anschließend für die Straffreiheit der TäterInnen und ermuntert sie damit zu neuen Straftaten. Staatliche Willkür hat System!

Autonome Antifa Freiburg


Links und Video:
 http://www.autonome-antifa.org/spip.php?page=antifa&id_article=113&design=2

Typisch Ba-Wü

ED 30.11.2008 - 10:13
Typisches BaWü-Cop Gehabe. Darum wäre es gerade hier dringend notwendig den bestehenden Filz aus Polizei, Justiz und Verwaltung massiv zu nerven.
Ich hoffe auf zahlreiches Erscheinen am 6.12 ! Noch ein paar Dinge ( die die meisten eh wissen)
1) Wenn ihr mit dem Zug kommt-nehmt am besten den Seiten-Ausgang ganz links, aus der Türe raus über die kl. Strasse-(da stehen idr. paar Taxen) dann runter Richtung Passage und dann rüber zur Lautenschlager.
Kann man sich auch bei croogle-maps anschauen.
2) Der Bahnhof-auch die S-Bahnen sind videoüberwacht
3) Vielleicht finden sich ja ein paar die in den S/U-Bahnstationen weiterfeiern - dann hätten die cops eine anständige Herausforderung.
Bis Sa !

Videos/Fotos

Hans 30.11.2008 - 13:18
Mahlzeit...


ersteinmal ein großes Lob an euch! Muss schon sagen das es endlich mal wieder zeit wurde in Mannheim auf ner Demo an die 1000leute zusehen!

Gibts weitere Fotos, Videos und oder Presseberichte?

Und wieviele Bullen waren den ungefähr im Einsatz?

teilnehmerzahl

georg 30.11.2008 - 13:25
die demo war gut, ja aber es waren niemals mehr als 700 menschen anwesend.
was eig ziemlich schade ist da es sich um ein wirklich wichtiges thema handelt, und das mobilisierungspotenzial echt um einiges höher ist in bawü!

passanten

b.kannt 30.11.2008 - 13:57
haben die passanten, die von den Bullen geschlagen worden, Anzeigen gemacht?

Richtigstellung

youknowwho 30.11.2008 - 15:49
Das Thema ist auf jeden Fall sehr wichtig, trotzdem sind es nie im Leben 1000 Leute gewesen, die gestern in Mannheim waren, eher 500 bis 600.
Außerdem stimmt es nicht, dass die Cops schon von Anfang an gestresst haben, solange die Demo lief waren sie nicht behelmt und haben auch so gut wie nicht gefilmt. ersteres zeigen auch die Fotos... Die einzige Situation in der kurz gefilmt wurde war als Pyrotechnik von unserer Seite aus zum Einsatz kam. Was anderswo sofort zum langwierigen Stopp oder zur Auflösung führen würde, wurde hier von Team Green toleriert -wohl auch, weil die Demo gerade mitten in der Innenstadt war und viele Passant_innen die (Re-)Aktionen der Bullen mitgekriegt hätten. Generell war die Demoroute gut, mitten durch die Innenstadt, anderswo wäre die Strecke auch nicht unbedingt erlaubt werden. Was stimmt ist, dass die Demo die ganze Zeit von mehreren Reihen Cops begleitet wurde, die Standen aber relativ weit auseinander, weshalb es übertrieben ist von einem Wanderkessel zu sprechen.
Die Demo endete schließlich auf einem seehr großen Platz (keine Ahnung wie der heißt, bin nichz aus Mannheim/Baden-Württemberg), von der Demo war nicht mehr viel übrig geblieben. Am Rande des Platzes waren auch herbe viele Bullen, trotzdem wurde nach der Auflösung der Demo versucht in Richtung Innenstadt zu laufen, wo mensch nach circa 20 Metern gestoppt wurde. Von einem "Polizeiangriff auf [die] Spontandemo", wie unter dem entsprechendem Bild zu schreiben, ist lachhaft, die Cops haben sich einfach in den Weg gestellt, nichtmals behelmt. Der noch kleiner gewordene Mob lief daraufhin in die andere Richtung vom Platz runter, mehrere Hundertschaften hinterher.
Von hier an, weitab der Augen der Öffentlichkeit, tickten die Bullen z. T. herbe aus. Einzelne Leute, die gepackt wurden, wurden hinter Autos und Polizist_innen, die sich davore stellten, zusammengeschlagen.

Insgesamt kann mensch sagen, dass es wohl genauso abgelaufen ist, wie's sich die Bullen gewünscht haben:
In der innenstadt, vor den Augen der Presse und der Passant_innen, sprich der Öffentlichkeit, konnten sie zeigen, dass sie ruhig waren und die Menschen vor den "schwarzvermummten Chaoten" schützen. Später, als niemensch mehr zuschaut, konnten sie dann zuschlagen.

Zur Demo selber noch kurz: Wie schon oben gesagt, viel zu klein und die Stimmung war auch nicht soo toll, wenn ich da z.B. an letzte Woche in Erfurt denke.

Fazit: Wir haben den Cops in die Hände gespielt, weil wir anstatt ein vernünftiges Konzept zu haben nach Ende der Demo fernab aller Zeug_innen und der Innenstadt Bock auf Action hatten. Das mussten dann diejenigen ausbaden, die die Polizeiknüppel zu spüren bekamen. So unüberlegt Aktionen schaden nicht nur den direkt Betroffenen, ihr Sinn war nichtmals den Beteiligten klar und dienen letztendlich als Legitimation für das neue Versammlungsgesetz.
Beim nächsten Mal entweder einsehen, dass wir viel zu wenige waren, um uns mit den Massen an Bullen anzulegen, oder, wenn unbedingt Riot gemacht werden soll, nicht erst starten, wenn's viel zu spät ist.

@youknowwho

papawurst 30.11.2008 - 16:49
bei einer sache muss ich dir unrecht geben:
ich hab mich ständig nach Kameras von Bullen umgeschaut und fast immer jemand gefunden, der grad abfilmt, das war auch schon weit bevor der bengalo angezündet wurde, das abfilmen war somit keine reaktion auf den Bengalo o.ä.
der "wanderkessel" war auch, zumindest auf meiner seite, nicht so locker bevor man in die innenstadt kam, dort hat er sich gelockert und die bullen haben gut platz gemacht, wenn se nichtmal gegen ne mülltonne gelaufen sind *lach*.
über die vorfälle nach der abschlusskundgebung mal garnicht zu reden...

Repression

PLUS-Fahnenmensch 30.11.2008 - 17:43
Um mal auf die Geschehnisse an dem besagten PLUS-Markt zu kommen:

Nach der Auflösung der Demonstration am Alten Meßplatz gingen es wenig Zeit später beim ersten Versuch einer Spontandemo in Richtung Brücke über den Neckar. Dieser Versuch wurde von der Polizei unterbunden, der Zeitpunkt war schlecht gewählt und die Bullen reagierten sehr schnell. Daraufhin wurde ein zweiter Versuch in Richtung der Neckarstadt unternommen. Sofort folgten BFE Einheiten so wie "normale" Bullen um die Demo zu unterbinden. Einige Genossen sahen sich dann eingeschlossen an einer Kreuzung und drangen in den PLUS-Markt ein um der Polizei zu entkommen. Diese kümmerte es jedoch wenig, und vermummte BFE-Einheiten drangen in den PLUS-Markt ein um die Geflohenen regelrecht zusammenzuschlagen, worauf keine Rücksicht auf Frauen genommen wurde und wahllos in Gesicht und Rücken zugeschlagen, zugeknüppelt und zugetreten wurde, auch als die Personen schon am Boden lagen. Mindestens einer Person wurde mit dem Knie ins Gesicht getreten. Der Laden wurde verwüstet. Einkaufende Personen waren geschockt über das Auftreten der Polizeit (und das natürlich zu Recht!!).

Einige Personen wurden im Supermarkt zurückgelassen, wahllos wurden Personen herausgefischt (-> je nachdem wie militant sie aussahen, oder anderen Mustern der Polizei entsprachen). Diese wurden gefilzt und mussten zum Teil ohne Jacke bis zu zwei Stunden mit dem Kopf zu einer Wand stehen (und es war kalt!). Gründe für die Festnahmen konnten die kapitalistischen Söldner nicht nennen, sie wiesen nur mit dem Hinweis auf Befehle hin.

Auch wurde von einem besonders witzigen Polizisten, auf die Frage eines türkischstämmigen Jungen, wofür die rote Antifa-Fahne stehe geantworten, dies sei "eine Flagge gegen die Türkei". Er kam sich auch sehr lustig dabei vor.

Nach der Demo brannten in Mannheim einige Container.

Kein Vergeben - kein Vergessen - den Antifaschismus in die Offensive bringen!

Es gibt kein ruhiges Hinterland!

@youknowwho

A.E.N. 30.11.2008 - 18:25
Also entweder du bist Cop, Nazi oder sonst irgendwie nicht ganz im Bilde...

"Das Thema ist auf jeden Fall sehr wichtig, trotzdem sind es nie im Leben 1000 Leute gewesen, die gestern in Mannheim waren, eher 500 bis 600."

Also wie auch den Bildern zu entnehmen ist war die Demo ca. 15 Personen in der Breite und locker über 150 Meter, eher 200 Meter, in der Länge. also es waren sicher nicht weniger als wie bereits geschrieben 900 bis 1200 Leute auf der Demo!

"Außerdem stimmt es nicht, dass die Cops schon von Anfang an gestresst haben, solange die Demo lief waren sie nicht behelmt und haben auch so gut wie nicht gefilmt. ersteres zeigen auch die Fotos..."

Na welch Meisterleistung der Cops, auf einer Demo für Versammlungsfreiheit eines breiten Bündnisses nicht auch noch behelmt und maskiert mizumischen... Es gab während der Demo zahlreiche Stopps durch die Bullen und mindestens eine "Störung" durch selbige im Bereich der Innenstadt.

"Die einzige Situation in der kurz gefilmt wurde war als Pyrotechnik von unserer Seite aus zum Einsatz kam."

Allein dieser Satz zeigt dass du entweder nicht auf der Demo warst oder nunja siehe erster Satz... es wurde die gesamte Demo mit mehreren Cams gefilmt... soviel dazu...

"Was anderswo sofort zum langwierigen Stopp oder zur Auflösung führen würde, wurde hier von Team Green toleriert -wohl auch, weil die Demo gerade mitten in der Innenstadt war und viele Passant_innen die (Re-)Aktionen der Bullen mitgekriegt hätten."

Unter Blinden ist der Einäugige König, gelle...

"Generell war die Demoroute gut, mitten durch die Innenstadt, anderswo wäre die Strecke auch nicht unbedingt erlaubt werden."

Demoroute war gut, woanders wäre die Route sichelich nicht so erlaubt worden, da hätten sie ja erst die Mannheimer Innenstadt nach dort verlegen müssen... Troll

"Was stimmt ist, dass die Demo die ganze Zeit von mehreren Reihen Cops begleitet wurde, die Standen aber relativ weit auseinander, weshalb es übertrieben ist von einem Wanderkessel zu sprechen."

Na ist dies keine provo der Bullen? Warum muss eine Demo für Versammlungsfreheit im Doppelspalier begleitet werden? Ja die militanten Jusos und Grüne Jugend sind ja bekannt für ihre Aggressionen...

"Die Demo endete schließlich auf einem seehr großen Platz (keine Ahnung wie der heißt, bin nichz aus Mannheim/Baden-Württemberg), von der Demo war nicht mehr viel übrig geblieben. Am Rande des Platzes waren auch herbe viele Bullen, trotzdem wurde nach der Auflösung der Demo versucht in Richtung Innenstadt zu laufen, wo mensch nach circa 20 Metern gestoppt wurde. Von einem "Polizeiangriff auf [die] Spontandemo", wie unter dem entsprechendem Bild zu schreiben, ist lachhaft, die Cops haben sich einfach in den Weg gestellt, nichtmals behelmt."

Oh du bist echt so dümmlich... warum waren denn die Bullen nicht behelmt? Weil sie schlicht gar keine Zeit dazu hatten und völlig überrascht wurden... Und ja schon hier wurde auf die Leute eingeprügelt...

"Der noch kleiner gewordene Mob lief daraufhin in die andere Richtung vom Platz runter, mehrere Hundertschaften hinterher."

Dies zeigt auch dass du keine Ahnung hast von was du schreibst... auch von diesem versuch wurden die Bullen schlicht überrascht und sind mt Teileinheiten hinterher gerannt... erst nach und nach wurden weitere Kräfte nachgezogen...

"Von hier an, weitab der Augen der Öffentlichkeit, tickten die Bullen z. T. herbe aus. Einzelne Leute, die gepackt wurden, wurden hinter Autos und Polizist_innen, die sich davore stellten, zusammengeschlagen."

Na endlich mal etwas, dass Ansatzweise stimmt...

"Insgesamt kann mensch sagen, dass es wohl genauso abgelaufen ist, wie's sich die Bullen gewünscht haben:
In der innenstadt, vor den Augen der Presse und der Passant_innen, sprich der Öffentlichkeit, konnten sie zeigen, dass sie ruhig waren und die Menschen vor den "schwarzvermummten Chaoten" schützen. Später, als niemensch mehr zuschaut, konnten sie dann zuschlagen."

und was ist daran neu???

"Zur Demo selber noch kurz: Wie schon oben gesagt, viel zu klein und die Stimmung war auch nicht soo toll, wenn ich da z.B. an letzte Woche in Erfurt denke."

Meine Fresse echt... na bist du wenigstens heiser vom schreien oder selbst nicht das Maul aufbekommen?

"Fazit: Wir haben den Cops in die Hände gespielt, weil wir anstatt ein vernünftiges Konzept zu haben nach Ende der Demo fernab aller Zeug_innen und der Innenstadt Bock auf Action hatten."

Na willst du ne Spontandemo vorher am Besten öffentlich durchplanen?

"Das mussten dann diejenigen ausbaden, die die Polizeiknüppel zu spüren bekamen."

Oh und schon wieder so ein Müll... es wurde doch niemand gezwungen die Sponti mitzuversuchen... wer kämpf kann verlieren usw...

"So unüberlegt Aktionen schaden nicht nur den direkt Betroffenen, ihr Sinn war nichtmals den Beteiligten klar und dienen letztendlich als Legitimation für das neue Versammlungsgesetz.
Beim nächsten Mal entweder einsehen, dass wir viel zu wenige waren, um uns mit den Massen an Bullen anzulegen, oder, wenn unbedingt Riot gemacht werden soll, nicht erst starten, wenn's viel zu spät ist."

Eine Sponti ist meist relativ spontan wie der Name schon sagt... bei einem Erfolg wäre nochmals sehr viel Öffentlichkeit zu erreichen gewesen, da die Innenstadt voll war... also der Versuch war auf jeden fall richtig! Hinterher das Maul aufreisen ist einfach feige...

Nochmals: Es ist klar offensichtlich, dass es von Seiten der Versammlungsbehörde/Polizeieinsatzleitung klar vorgesehen war hart durchzugreifen und gar nicht beabsichtigt war irgendeinen auf Deeskalation zu machen... und dies ist mittlerweile Standart nicht Ausnahme... Nürnberg, Frankfurt, ...

Wer jetzt noch nicht geblickt hat, dass es wichtig ist den Cops auch mal auf die Füße zu treten um zu zeigen dass wir nicht alles einfach so hinnehmen, wird hinterher wieder rumschrein, dass niemand was dagegen gemacht aht und alle wieder nix davon gewusst haben...

FIGHT BACK!!!

In Stuttgart und Freiburg die Städte rocken!!!!

No Justice - No Peace

Fight the Police


Mannheim: Demonstranten besetzen Brücke

c&p 01.12.2008 - 13:36
Mannheim. Im Anschluss an eine Demonstration gegen das geplante neue Versammlungsgesetz des Landes, zu der ein Bündnis linker und alternativer Parteien und Gruppierungen aufgerufen hatte, kam es gestern gegen 16 Uhr auf der Kurpfalzbrücke zu Rangeleien zwischen Demonstranten und Polizei. Nach dem friedlichen Zug vom Hauptbahnhof durch die Fußgängerzone bis zum Alten Meßplatz, begannen nach der Abschlusskundgebung etwa 100 Personen aus dem Kreis der Demonstranten die Brücke zu besetzen. Als sie der polizeilichen Aufforderung zur Auflösung der Blockade nicht nachkamen, räumten die Beamten die Brücke. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen, in deren Verlauf 18 Personen festgenommen wurden. Ein Polizeibeamter wurde nach Angaben eines Polizeisprechers verletzt. An der friedlichen Demonstration hatten rund 500 Menschen teilgenommen. (scho)

 http://www.morgenweb.de/region/rhein_neckar_ticker/artikel/regionalticker_21288.html

@A.E.N.

heinz becker 01.12.2008 - 14:51
ist mal wieder typisch, jeder der hier kritik äussert ist mal wieder bulle oder nazi oder am besten nazibulle. wahrnehmungen sind nunmal subjektiv, von daher auch manchmal abweichend.
ich fand z.B. auch, daß es keine 1000 leute waren, mein erster eindruck als wir am hbf ankamen war "scheiße sind das wenig leute". es kamen aber glücklicherweise dann doch noch einige. so 700 werdens aber wohl gewesen sein.
egal, der hauptkritikpunkt war ja, daß die spontandemo den bullen genau das lieferte, was sie wollten. und darüber sollten sich einige leute mal gedanken machen. es wäre schön, wenn diese dann auch einmal im leben rational handeln würden. (allerdings sind "fight/fuck the police" parolen nicht dazu zu zählen, die sind nämlich immer angebracht!).
spontandemo schön und gut (ja, gut!), aber das ende war voraus zu sehen. und vor diesem hintergrund hätte man vielleicht nochmal ne minute über ne alternative nachdenken sollen.

man darf sich durchaus auch mal mit kritik auch auseinandersetzen - aber alles als nazibullen-fake ab zu tun is natrülich viel einfacher.

Aktionen als reaktion. auf indy gefunden

afa 01.12.2008 - 20:17
Als Reaktion auf die massiven Polizeiübergriffe während und nach der Demonstration gegen das neue Versammlungsgesetz in Mannheim am 29.11. gab es am Abend und in der Nacht auf Sonntag Angriffe auf Polizeiautos und Parteibüros von CDU und FDP.
Noch während es in der Mannheimer Neckarstadt zu brutalen Übergriffen von Sondereinheiten der Polizei auf vermeintliche Demonstrant-innen kam, bei denen einige Menschen verletzt wurden, griffen unbekannte zwei Polizeiautos mit Besatzung an. Wenig später brannten Müllcontainer in der Innenstadt.
Offenbar ebenfalls als Reaktion auf die Polizeibrutalität und die Repressive Linie der Landesregierung, die zum 1.1.2009 das verschärfte Versammlungsgesetz verabschieden will, wurden in der gleichen Nacht ein Parteibüro der FDP in den Quadraten und ein Parteibüro der Jungen Union in der Oststadt angegriffen. In einem Bekennerschreiben, dass uns vorliegt heißt es: "...Wer wie CDU und FDP in Baden-Württemberg eine Politik betreibt, die jeden Protest gewaltsam zu unterdrücken versucht, muss sich nicht wundern, wenn andere Formen des Widerstand gewählt werden. Der Angriff auf die Parteibüros war eine notwendige Reaktion auf diese repressive Politik..." "... Wir fordern auch andere auf unserem Beispiel zu folgen!"

Zeitungs Bericht

xxx 01.12.2008 - 21:58
Festnahmen nach der Kundgebung

Im Anschluss an eine friedliche Demonstration, die sich gegen die Verschärfung des baden-württembergischen Versammlungsgesetzes richtete, kam es am Samstagnachmittag in der Neckarstadt zu einem massiven Polizeieinsatz. Nach Ende einer Abschluss-Kundgebung auf dem Alten Meßplatz löste die Polizei auf der Kurpfalzbrücke eine "Spontandemo" aus Teilnehmern der Veranstaltung gewaltsam auf, mindestens zehn Personen wurden dabei in Gewahrsam genommen, zwei Männer nahmen die Beamten fest.

Gegen 13.30 Uhr war der Demonstrationszug am Hauptbahnhof aufgebrochen, etwa 500 Frauen und Männer beteiligten sich an der friedlichen Aktion, die sich gegen das geplante neue Versammlungsgesetz des Landes richtete. Auf Transparenten und Flugblättern kritisierten die Demonstranten die "polizeistaatliche Aufrüstung", die mit der Gesetzesänderung einhergehe und die das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit erheblich einschränke.

Von Trommeln und Trillerpfeifen begleitet bahnte sich der von starken Polizeikräften begleitete Zug seinen Weg über Planken und Breite Straße bis zum Alten Meßplatz. Nach der Abschlusskundgebung kam es zu der Aktion auf der Brücke, die die Polizei dann räumte. Ein Mann wurde nach Polizeiangaben wegen Sachbeschädigung an Streifenwagen festgenommen, ein zweiter, weil er trotz eines Verbots Feuerwerkskörper mit sich führte. Polizeisprecher Holger Ohm korrigierte gestern erste Angaben, nach denen ein Polizist durch Demonstranten verletzt worden sei. Der Beamte sei vielmehr mit einem Auto zusammengestoßen.

Während der "AK Antifa", der zusammen mit anderen Gruppierungen und Parteien zu der Demonstration aufgerufen hatte, den massiven Polizeieinsatz kritisierte, distanzierte sich die Grüne Jugend in einer Presseerklärung gestern vom Verhalten einiger anderer Teilnehmer. Diese Gruppen hätten die Demo vorrangig für ihre "antikapitalistischen Forderungen und für aggressives Auftreten" genutzt.

 http://www.morgenweb.de/region/mannheim/artikel/20081201_srv0000003489012.html


Übrigens: laut Duden heißt friedlich > gewaltfrei, gewaltlos
War seitens der Demostranten der Fall bis auf eine gewalttätige Advent Kerze.
Die Bügerlichen inkl. den Cops hätten es lieber so gehabt > friedfertig (beschaulich, geruhsam, idyllisch, leise, ruhig, sanft, still)

 http://www.duden.de/duden-suche/werke/d8/000/053/friedlich.53412.html

Bericht bei scharf-links.de

link 04.12.2008 - 11:22
Ein Bericht des Bündnisses gegen Abschiebungen.

zur sache

the thing 17.12.2008 - 18:16
also ich halte die diskussion darüber wie viele menschen jetz genau auf der demo waren für ziemlich sinnlos, generell bin ich der meinung von youknowwho und denke das man durch solches verhalten der polizei und politikern die "die sicherheit der bevölkerung" schützen wollen gerade in die hände spielt.
Ich gehöre selbst zu den festgenommenen obwohl ich nicht im antikapitalistischen block war und werde nun Klage vor dem Verwaltungsgericht gegen das Vorghehen der Polizei einreichen. Hierfür suche ich noch Zeugen also bitte alle die auch verhaftet wurden oder sonst eine nützliche aussage machen können melden unter
 lloerch@gmx.de
des weiteren will ich alle ermutigen ebenfalls zu klagen falls sie unrechtmäßig behandelt oder sogar geprügelt wurden. Ich denke man kann in deutschland nicht von der polizei wohlgesonnenen gerichten sprechen und genau für solche fälle ist unser rechtssystem ja da.

grüße

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 9 Kommentare an

für stuttgart und freiburg — tut nichts zur sache

bundesweite demo — wäre gut

krass — one two

keine ergänzung — lala

@heinz becker — A.E.N.

@A.E.N. — Heinz Becker